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Cancel Culture

Bratwurstesser

Revolverheld
Ist das nicht einfach eine Abwandlung von "Brüder"?
Nein, ist es nicht. Wäre Gebrüder eine einfache Abwandlung des Begriffs Brüder, dann müsste auch Geschwister eine einfache Abwandlung des Begriffs Schwestern sein. Ist es aber keinesfalls.

Geht es allein um das Verwandschaftsverhältnis, dann ist der Begriff Geschwister erste Wahl, völlig unabhängig von Geschlecht. Gebrüder hingegen bezeichnet eine Instanz. Meist eine wirtschaftliche. Stirbt der Vater der Schreinere Schmidt & Söhne, dann steht einer Umwandlung in die Firma Gebrüder Schmidt nicht mehr im Weg. In einer (überwiegend) patriarchalischen Wirtschaft ging man ohnehin davon aus, dass eher die Männer aktiv waren.

Auch die Gebrüder Grimm sind nicht einfach nur Geschwister, sondern eine sprachliche Instanz (zum Glück gab es keine Käthe Grimm, dann würde es wohl komplizierter).

Entweder gibt es langsam, aber sicher einen Bedeutungswandel oder aber neue Begriffe müssen her. Aber dann bitte nicht Geschwisterinnen und ähnlicher Mist. Wie nennt sich die Schreinere Schmidt, nachdem sich einer der Brüder hat umoperieren lassen und was ist mit der Firma Transgender Schmidt & Brüder los?

Wenn das Geschlecht gleich ist, warum muss man es dann so betonen? Ist Hundefutter auch für Hündinnen geeignet oder bekommen diese jetzt Hündinnenfutter? Müsste ich nicht auch korrekt von Maschinen und Maschininnen sprechen?

Gleichberechtigt ist man übrigens dann, wenn man sich keinerlei Gedanken mehr darüber machen muss. Je mehr man gendert, desto mehr verwässer man Inhalte, zerstört strukturierte Inhalte und fördert ungleiche Bewertungen. Dies gilt keineswegs nur für den Geschlechterwahn, sonder eigentlich für das ganze Leben.
 

Jigelp

Pubquiz-Champion
Ehemaliges Teammitglied
Ist Hundefutter auch für Hündinnen geeignet oder bekommen diese jetzt Hündinnenfutter?
Ich kann Hunde nicht leiden und weiß entsprechend wenig über sie, aber gehe stark davon aus, dass sowohl Hündinnen als auch Rüden Hundefutter vertragen.
Müsste ich nicht auch korrekt von Maschinen und Maschininnen sprechen?
"Die Maschine", "Der Maschinin"?
 

supahtotti

Revolverheld
:up:

Was irgendwie funny in diesen Tagen ist, ist die Formulierung "Der" Verlobte bzw. Ehegatte. Also "Die" Verlobte muss aussagen und in den Knast! Richtig so!

Ist ja auch Männertag :D
In der ganzen StPO ist ja auch immer nur von DEM Angeschuldigten die Rede. Also gibt es auch keine weiblichen Straftäter.
 

stayawayknight

Erleuchteter
Ehemaliges Teammitglied
amüsant finde ich bei diesem Thema immer § 51 der Strafprozessordnung von 1877 (ist heute noch wortgleich in § 52 StPO zu finden)
Na ja, das ist die sprachlich neutrale Formulierung, die alle Personen meint und nicht zwischen Geschlechtern oder anderen Attributen unterscheidet. Würde man zu diesem Sprachgebrauch zurückfinden und aufhören, in jedem Satz explizit das Geschlecht der genannten Personen zu betonen, könnte man sich die heutige Debatte ersparen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Floki Kenan

Greenhorn
Die Mehrheit hier hat den Begriff "Rassismus" eindeutig nicht verstanden.
Ist aber normal als weiße, privilegierte Person. Man kann sich beschweren und rumjammern aber fragt sich auch mal jemand wie das für einen schwarzen Menschen ist? Der Tagein, tagaus mit Rassismus konfrontiert wird? Oder wie es den indigenen Völkern geht, dessen Land von weißen beraubt wurde?
Bestohlen, Verprügelt, Vergew***, Ermordet oder Versklavt von weißen Menschen...

Natürlich war das lange vor unserer Zeit (leider aber auch heute noch teilweise gang und gebe) aber der weiße Mensch redet immer alles runter.
Und warum? Weil er selbst nicht betroffen ist.

Einfach mal nachdenken, verdammt!!! Unsere Generationen sollten es mittlerweile besser wissen und akzeptieren dass das "N"-Wort eine Beleidigung ist. Dass "Zigeuner" eine Beleidigung für alle "Sinti" und "Roma" ist.
Dass Indianer eine Beleidigung für alle Native Americans/First Nation ist.

Jeder Mensch ist gleich, ganz egal welche Hautfarbe oder welcher Glaube.
 

shith.

FK-Meisterleiter 2023
Du hast inhaltlich völlig recht. Das Problem an der Sache ist, dass Menschen die Worte wie Cancel Culture oder Gutmensch in den Mund nehmen, sich nicht mit der Geschichte auseinandergesetzt haben. Wir Deutsche bräuchten uns nicht wundern, wenn wir im Ausland immer noch als Nazis bezeichnet werden würden. Aber die Fähigkeit zur Reflexion und Selbstkritik ist leider nicht jedem gegeben.

Ein Punkt noch: Ich weiß jetzt nicht wie alt du bist, aber in dem Spiel hier dürfte der Altersmedian über 50 liegen.
Unsere Generationen sollten es mittlerweile besser wissen
 

supahtotti

Revolverheld
Etwas zu woke?

Entwicklungsgeschichtlich ist der Begriff "Sinti und Roma" wenig sinnvoll, weil es sich bei den Sinti um eine Untergruppe der Roma handelt, die seit dem 18. Jahrhundert im heutigen Deutschland beheimatet ist und dort teilweise assimiliert wurde.
 

Bratwurstesser

Revolverheld
Meines Erachtes ist es ein völlig falscher Ansatz, eine diskriminierende Denkweise durch einen verordneten Sprachgebrauch eindämmen zu können. In meinen Augen ist dies nichts weiter als eine reine Augenwischerei den Diskriminierten gegenüber. Wirkliche Akzeptanz gegenüber diskriminierten Minderheiten entsteht nicht dadurch, dass man an Begrifflichkeiten herumdoktort, sondern den geschichtlichen Kontext aufarbeitet und den betroffenen Personengruppen Respekt zeigt.

Mich hat bei neu kennengelernten Arbeitskollegen anfangs nie interessiert, woher sie gekommen sind, das hat mich schlicht und einfach nicht interessiert. Kam man sich als Mensch näher, dann wurde auch so etwas Thema. Aber für mich erst dann.

Ob ein Mensch meinen Respekt verdient hat, darüber entscheidet sein Verhalten und nicht woher er kommt oder welche Hautfarbe er hat.

Rassismus bekämpft man eher dadurch, Rassisten in konkreten Situationen öffentlich zu entlarven anstatt einen Wischi-Waschi-Sprachgebrauch zu etablierten, der gelebtem Rassismus nur Vorschub leistet, weil tatsächliche Rassisten sich prima dahinter verstecken können.
 

Malboro2

Entdecker
Dass Indianer eine Beleidigung für alle Native Americans/First Nation ist.
Der Grund warum es die beiden Begriffe überhaupt gibt ist, dass es es sonst zu Verwechslungen mit Indern kommen könnte, denn im Englischen heißen beide Gruppen Indians.
Das Wort Indianer empfindet niemand als beleidigend, es sind die Klischees an denen sich die Indianer stören. In den Köpfen vieler Menschen tragen Indianer den ganzen Tag Federkopfschmuck und tanzen abends singend um das Lagerfeuer. Das ist schlichtweg nicht der Fall. Den Semiolen beispielsweise gehört die weltweit bekannte Hard-Rock-Cafe Kette.
Desweiteren gibt es nicht "die" Indianer wie es oft in Filmen dargestellt wird, sondern zahlreiche Stämme mit eigenen Sprachen und Kulturen.
Aufklärung wirkt besser gegen Rassismus, als grundlos Worte für unerwünscht zu erklären.
 

Jigelp

Pubquiz-Champion
Ehemaliges Teammitglied
Meines Erachtes ist es ein völlig falscher Ansatz, eine diskriminierende Denkweise durch einen verordneten Sprachgebrauch eindämmen zu können. In meinen Augen ist dies nichts weiter als eine reine Augenwischerei den Diskriminierten gegenüber. Wirkliche Akzeptanz gegenüber diskriminierten Minderheiten entsteht nicht dadurch, dass man an Begrifflichkeiten herumdoktort, sondern den geschichtlichen Kontext aufarbeitet und den betroffenen Personengruppen Respekt zeigt.
Interessanterweise werden solche Ansichten bevorzugt dann geäußert, wenn man damit jemand anderen für dessen anderen Sprachgebrauch kritisieren kann ("Das sind nur Worte, das hilft gar nicht, Selbstdarsteller").

Bei der nächsten passenden Schlagzeile der Blöd ist man dann aber wieder mit dabei, das deutsche Kulturgut (also Schnitzel und Schaumkuss) zu retten und es sich nicht vErBietEn zu lassen.

Wem der Schuh nicht passt, der braucht ihn sich nicht anzuziehen. Die zitierten Sätze kann man so oder ähnlich ständig lesen.
 

misserfolg

Revolverheld
Diskriminierung findet im Kopf statt und da hilft das Verbot von Wörtern leider nicht, sondern kann sie im Gegenteil noch fördern.
 

shith.

FK-Meisterleiter 2023
Das Problem ist doch die Verwendung von Begrifflichkeiten die eben eine eindeutige Konnotation besitzen. Wenn ich vom Lebensraum im Osten spreche, dann kann ich natürlich die freien Flächen in Brandenburg damit meinen, aber ich brauche mich absolut nicht beschweren wenn ich bei der Verwendung dieses Begrifflichkeit zu einem Neonazi deklariert werde. Und ich glaube hier besteht Einigkeit darüber, dass der Begriff Lebensraum im Osten eindeutig dem Nationalsozialismus zugeordnet wird.
Das gleiche gilt eben für Worte wie Kümmeltürke, Neger und Zigeuner, dort hat der Prozess angefangen diese Worte aus der gesellschaftlichen Akzeptanzbereich zu verdrängen, eben weil wir uns heute darüber bewusst werden, dass diese Begriffe eben absolut negativ konnotiert sind. Und das passiert wie @Malboro2 sagt durch die Aufklärung bzw. meine Interpretation: die Aufarbeitung unserer Geschichte.
Niemand wird verboten Begriffe wie Zigeuner zu verwenden, aber das Individuum muss sich der Konsequenz bewusst sein, dass die Verwendung dieser Worte eindeutig dem rechten Spektrum zuzuordnen sind und in dem tummeln sich auch Reichsbürger, Neonazis und Rassissten. Da anders als bei Lebensraum im Osten eben das Merkmal der Ethnie hervorgehoben wird, ist der naheliegenste Wortverwendungszweck Rassismus.
Wir verwenden Begriffe die wir häufig nicht mal verstehen, ein Beispiel: die Brexiteers haben Kampagnen gefahren, dass die EU den Briten ihre Unabhängigkeit genommen hat. Auf Nachfrage konnten Personen nicht definieren was Unabhängigkeit bedeuten würde. Die EU mag Konstruktionsfehler haben, aber die Unabhängigkeit nimmt sie dir nicht, sonst würde der aufkommende Autoritarismus in Ungarn wahrscheinlich unterbunden werden, obwohl das zutiefst gegen die Werte der EU geht.

Ich kann beispielsweise mit Body Positivity nichts anfangen. Die Ernährung ist der Hauptfaktor für Fettleibigkeit und ja im Bereich der Ernährung gibt es Probleme, dass Konzerne daran Geld verdienen uns mit Kohlenhydraten zu mästen. Uns ist häufig nicht bewusst welchen Müll wir in uns reinschaufeln. Ist es eine Reduktion auf das Äußere eine Person als fett zu bezeichnen? Ja. Ist es aber nicht genauso eine Reduktion auf das Äußere jemand als brünett zu bezeichnen? Ja. Bei dem einen sehen wir ein Problem, bei dem anderen nicht. Ich für meinen Teil bin mir nicht sicher ob Fettleibigkeit verharmlost werden sollte, denn es birgt große gesundheitliche Risiken die dann behandelt werden müssen und damit wieder ein gesamtgesellschaftliches Problem werden. Ich verwende stand heute auch noch den Begriff fett um die äußerlichen Merkmale einer Person beschreiben zu können. Wird sich mein Standpunkt dazu irgendwann mal verändern? Vielleicht. Das hängt von den vorgetragenen Argumenten und den Konsequenzen die die Verwendung dieses Wortes mit sich zieht.

Wir sind im Moment als Gesellschaft dabei diese Themen aufzuarbeiten und einen Umgang damit zu finden. Genauso sind wir dabei einen Umgang mit dem generischen Maskulinum zu finden. Und der Ansatz dahinter ist ja nicht mal falsch, wenn wir das Wort Ingenieure lesen, dann denkt der Großteil nach aktueller Studienlage an eine Gruppe von Männern und das obwohl es genug Ingenieurinnen gibt die Teil dieser Gruppe sein könnten. Lesen wir hingegen die Ingenieure und Ingenieurinnen dann entsteht ein anderes Bild vor dem inneren Auge. Natürlich löst dies keines unserer großen Probleme wie den Klimawandel, Hungersnöte oder den Ukrainekrieg, aber müssen wir deswegen die kleinen Ungerechtigkeiten so belassen wie sie sind?
 

Bratwurstesser

Revolverheld
Wir sind im Moment als Gesellschaft dabei diese Themen aufzuarbeiten und einen Umgang damit zu finden. Genauso sind wir dabei einen Umgang mit dem generischen Maskulinum zu finden.
Darüber kann man durchaus geteilter Meinung sein. Ich persönlich bin eher der Meinung, dass unsere Gesellschaft diese Themen nicht verarbeitet, sondern gezielt verschleiert. Will man tatsächlich etwas gegen Benachteiligungen tun, dann muss man mit Taten dagegen angehen, anstatt zum Beispiel in jedem Nebensatz mindestens dreimal Geschlechtsunterschiede zu erwähnen.


Und der Ansatz dahinter ist ja nicht mal falsch, wenn wir das Wort Ingenieure lesen, dann denkt der Großteil nach aktueller Studienlage an eine Gruppe von Männern und das obwohl es genug Ingenieurinnen gibt die Teil dieser Gruppe sein könnten. Lesen wir hingegen die Ingenieure und Ingenieurinnen dann entsteht ein anderes Bild vor dem inneren Auge. Natürlich löst dies keines unserer großen Probleme wie den Klimawandel, Hungersnöte oder den Ukrainekrieg, aber müssen wir deswegen die kleinen Ungerechtigkeiten so belassen wie sie sind?
Statistiken sind bekannt dafür, das Ergebnis zu liefern, welches deren Auftraggeber preferieren. Insofern ist dies mir mich kein Indiz dafür, dass es real mehrheitlich so empfunden wird. Ich jedenfalls neige dazu, Texte, in denen ständig von Ingenieuren und Ingeneurinnen, Ukrainern und Unkrainerinnen, Lesern und Leserinnen und ähnlichem zu lesen ist an die Seite zu legen, weil mir meine Zeit zu schade ist, ein gefühltes Drittel des Textes mit (korrektem) Gendern zu verschwenden. Diese Art Sprache verwässert Inhalte, macht Texte inhaltlich unübersichtlicher und ist eher etwas für Leute, denen die Form wichtiger zu sein scheint als der Inhalt.

Irgendwann sind wir alle höflich, politisch vollkommen korrekt, gendern wie die Weltmeister und enthalten uns einer eigenen Meinung. Dann sind wir noch schneller durch eine passende SmallTalk App zu ersetzen. Halten wir also besser gleich den Mund. Warum noch Meinungen austauschen? Wir sind ja alle korrekt.
 

Bratwurstesser

Revolverheld
Interessanterweise werden solche Ansichten bevorzugt dann geäußert, wenn man damit jemand anderen für dessen anderen Sprachgebrauch kritisieren kann ("Das sind nur Worte, das hilft gar nicht, Selbstdarsteller").
Weder bin ich das Gewissen der Nation noch spreche ich für Andere. Für mich ist Sprache sowohl ein Kommunikations- als auch ein Gestaltungsmittel, um Inhalte zu transportieren. Ich legen keinen Wert darauf, dass diese lebendige Sprache durch nur noch aus korrekt erscheindenden Textbausteinen zusammengesetzt ist, welche nicht einmal den halben Charme eines Jura-Textes haben. Durch Widerspruch und Kontroverse entsteht mehr Dialog als durch uniformierte Sprache, die keine Seele merh hat.

Bei der nächsten passenden Schlagzeile der Blöd ist man dann aber wieder mit dabei, das deutsche Kulturgut (also Schnitzel und Schaumkuss) zu retten und es sich nicht vErBietEn zu lassen.
Dazu kann ich mich nicht äussern, ich lese dieses Blatt nicht.

Wem der Schuh nicht passt, der braucht ihn sich nicht anzuziehen. Die zitierten Sätze kann man so oder ähnlich ständig lesen.
Ich selber ziehe mir diesen Schuh nicht an, antworte aber direkt, weil deine Bemerkung in direktem Kontext zum Zitat meines Beitrags steht.
Für mich ist auch kein Maßstab, ob etwas oft oder ständig irgendwo zu lesen ist. Denn es gibt Quellen, derer ich mich grundsätzlich nicht bediene. Zum Beispiel Bild und FaceBook um nur zwei Beispiele zu nennen.

Mich interessieren eher kritische Quellen, Kontroversen und Meinungsvielfalt.
 
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