LucaBerni
Entdecker
...Version TW.
Angestiefelt wurde das hier von Dave Fox' kleinem Gewinnspiel (Fairbanks). Weil ich aber nicht weiß, wie lang die Sache wird (keine Panik, nicht allzu lang!) habe ich mich entschlossen, die Geschichte unter Lagerfeuergeschichten zu posten.
Die Inhalte stehen mit keinen lebenden Personen oder Institutionen in Verbindung cool sondern geben nur die geheimnisvollen Wirrungen im Hirn des Schreibers, also mir, wieder. Wer was reininterpretieren möchte - bitte sehr. Die Gedanken sind frei.
Und wenns gar nicht passt - dann einfach löschen
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A Christmas Carol – Mini-Version The West
Es war ein kalter Dezemberabend in einer kleinen Stadt. Alle Menschen in den Straßen freuten sich auf die Tage die kommen würden – Weihnachten stand vor der Tür. Die besondere Atmosphäre zauberte ein Lächeln in die Gesichter der Leute, die Freude auf die Tage im Kreise von Familie und Freunden spiegelte sich darin.Erst langsam, dann immer heftiger schwebten dicke Schneeflocken vom Himmel und langsam versank die Stadt unter einer dicken Schneedecke. Die Menschen machten sich auf den Weg in ihre Häuser und bald schon waren die letzten Fußspuren vom Schnee verwischt. Festlich waren die hell erleuchteten Fenster geschmückt – doch aus einem Haus drang nur ein unruhiges Flackern durch das Fenster auf die Straße. Schaute man durch die Eisblumen, sie sich auf den Scheiben gebildet hatten, so konnte man einen Mann vor seinem Computer sehen, einen Mann der zutiefst beschäftigt war mit seinen Bilanzen, Marktforschungsergebnissen und Abrechnungen.
Wenn man genau hinhörte, so konnte man leise seine Stimme durch die Scheiben vernehmen.
„Noobs! Alles Noobs da draußen! Sollen sie sich doch auf Weihnachten freuen! Es ist mir einerlei! Aber gut – es soll mein Schaden nicht sein. Die Ergebnisse für dieses Jahr scheinen gut zu sein – und auch die Einnahmen der letzten Wochen versprechen ein gutes Jahr. Und doch – Noobs!“, murmelte er vor sich hin und schüttelte den Kopf bevor er in ein schauerliches Gelächter ausbrach.
Doch… es war niemand da, der seine offensichtliche Freude teilen konnte. Wer konnte dieser Mensch wohl sein? Man weiß es nicht genau – zumal der Schnee das Schild vor der Türe fast vollkommen mit Schnee bedeckt hatte. Einzig ein paar Buchstaben waren noch leicht zu erkennen:
„In … … es“
Ghost of Conscience
Zufrieden schaltete der Mann seinen Computer aus, zog sein Nachtgewand an und begab sich in sein Bett. Er legte sich hin und doch kam er nicht zur Ruhe. Seine Gedanken kreisten immer noch um all die Neuerungen, die er sich für seine Kunden ausgedacht hatte. Mit ein paar guten Zügen, so wusste er, konnte er bestimmt weitere, neue Kunden gewinnen. Ein kleiner Zuverdienst noch an Weihnachten, das kann nie schaden. Seine letzten Gedanken verschwanden langsam in der Unendlichkeit eines traumlosen Schlafes.
Plötzlich schrak er auf - ein unheimliches Geräusch war vor seiner Zimmertüre zu vernehmen. Ein Licht, gleißend und klar blendete ihn bevor sich die Türe ächzend öffnete. In diesem Licht erschienen langsam Umrisse, die sich bald in eine Gestalt in zerrissenem Gewand und verfilzten Haaren verwandelte. Doch am unheimlichsten waren die Ketten, die diese Gestalt überall am Körper befestigt hatte.
Der Mann, der eben noch friedlich in seinem Bett gelegen hatte, versuchte sich eilig unter seinem Laken zu verstecken. Doch als er die furchterregende Gestalt reden hörte, stutze er und wagte sich unter seinem Laken hervor. Irgendwie kam ihm diese Stimme bekannt vor – auch, wenn er sie schon lange nicht mehr gehört hatte.
„Crank! Crank!“*
Warum zum Teufel kannte diese Gestalt seinen Spitznamen? Viele, lange Jahre hatte er selbst diesen Namen nicht mehr gehört.
„Crank“, polterte die Erscheinung, „hör mir gut zu! Heute noch, in dieser Nacht, werden dich drei Geister besuchen. Du wirst mit ihnen gehen und ihnen genau zuhören. Du wirst dein Leben sehen – und einige Dinge, die du vielleicht vergessen hast oder aber auch noch nicht kennen kannst.“
„Aber… aber…, “ stammelte er unter der Bettdecke hervor.
„Es gibt kein aber – du hast keine Wahl! Siehst du diese Ketten? Für jede Fehlentscheidung, die ich je getroffen habe muss ich eine dieser Ketten tragen. Für immer! Und wie du siehst waren es unzählige Fehlentscheidungen! Damit muss ich bis ans Ende der Zeiten leben. Wenn du dein Schicksal ändern willst dann hör heute Nacht genau zu!“
„Aber… aber…,“ versuchte Crank noch mal sich Gehör zu verschaffen, „aber wer bist du?“
„Ich? Du fragst mich, wer ich bin?“ Wiederum vernahm Crank das tiefe, grollende und unheimliche Lachen.
„Ich bin dein Gewissen!“
Und mit diesen Worten verschwand die Gestalt so plötzlich wie sie erschienen war.
Konnte das wahr sein? Konnte dies wirklich passiert sein? Crank schüttelte seinen Kopf um wieder klare Gedanken fassen zu können. Nein, das war einfach unmöglich. Dies konnte nur ein Traum gewesen sein. Er legte sich wieder hin und nahm sich vor nie mehr vor dem Schlafen zu trinken, waren die Zahlen noch so gut.
„Pah!“ schnaubte er vor sich hin. Was für ein Traum! Sein Gewissen! Ausgerechnet sein Gewissen sollte das gewesen sein! Von seinem Gewissen hatte er schon lange nichts mehr gehört. Nein, das konnte es nicht gewesen sein. Und mit diesen Gedanken schlief er ein.
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* crank (Amer.) [coll.] - Griesgram
Angestiefelt wurde das hier von Dave Fox' kleinem Gewinnspiel (Fairbanks). Weil ich aber nicht weiß, wie lang die Sache wird (keine Panik, nicht allzu lang!) habe ich mich entschlossen, die Geschichte unter Lagerfeuergeschichten zu posten.
Die Inhalte stehen mit keinen lebenden Personen oder Institutionen in Verbindung cool sondern geben nur die geheimnisvollen Wirrungen im Hirn des Schreibers, also mir, wieder. Wer was reininterpretieren möchte - bitte sehr. Die Gedanken sind frei.
Und wenns gar nicht passt - dann einfach löschen
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A Christmas Carol – Mini-Version The West
Es war ein kalter Dezemberabend in einer kleinen Stadt. Alle Menschen in den Straßen freuten sich auf die Tage die kommen würden – Weihnachten stand vor der Tür. Die besondere Atmosphäre zauberte ein Lächeln in die Gesichter der Leute, die Freude auf die Tage im Kreise von Familie und Freunden spiegelte sich darin.Erst langsam, dann immer heftiger schwebten dicke Schneeflocken vom Himmel und langsam versank die Stadt unter einer dicken Schneedecke. Die Menschen machten sich auf den Weg in ihre Häuser und bald schon waren die letzten Fußspuren vom Schnee verwischt. Festlich waren die hell erleuchteten Fenster geschmückt – doch aus einem Haus drang nur ein unruhiges Flackern durch das Fenster auf die Straße. Schaute man durch die Eisblumen, sie sich auf den Scheiben gebildet hatten, so konnte man einen Mann vor seinem Computer sehen, einen Mann der zutiefst beschäftigt war mit seinen Bilanzen, Marktforschungsergebnissen und Abrechnungen.
Wenn man genau hinhörte, so konnte man leise seine Stimme durch die Scheiben vernehmen.
„Noobs! Alles Noobs da draußen! Sollen sie sich doch auf Weihnachten freuen! Es ist mir einerlei! Aber gut – es soll mein Schaden nicht sein. Die Ergebnisse für dieses Jahr scheinen gut zu sein – und auch die Einnahmen der letzten Wochen versprechen ein gutes Jahr. Und doch – Noobs!“, murmelte er vor sich hin und schüttelte den Kopf bevor er in ein schauerliches Gelächter ausbrach.
Doch… es war niemand da, der seine offensichtliche Freude teilen konnte. Wer konnte dieser Mensch wohl sein? Man weiß es nicht genau – zumal der Schnee das Schild vor der Türe fast vollkommen mit Schnee bedeckt hatte. Einzig ein paar Buchstaben waren noch leicht zu erkennen:
„In … … es“
Ghost of Conscience
Zufrieden schaltete der Mann seinen Computer aus, zog sein Nachtgewand an und begab sich in sein Bett. Er legte sich hin und doch kam er nicht zur Ruhe. Seine Gedanken kreisten immer noch um all die Neuerungen, die er sich für seine Kunden ausgedacht hatte. Mit ein paar guten Zügen, so wusste er, konnte er bestimmt weitere, neue Kunden gewinnen. Ein kleiner Zuverdienst noch an Weihnachten, das kann nie schaden. Seine letzten Gedanken verschwanden langsam in der Unendlichkeit eines traumlosen Schlafes.
Plötzlich schrak er auf - ein unheimliches Geräusch war vor seiner Zimmertüre zu vernehmen. Ein Licht, gleißend und klar blendete ihn bevor sich die Türe ächzend öffnete. In diesem Licht erschienen langsam Umrisse, die sich bald in eine Gestalt in zerrissenem Gewand und verfilzten Haaren verwandelte. Doch am unheimlichsten waren die Ketten, die diese Gestalt überall am Körper befestigt hatte.
Der Mann, der eben noch friedlich in seinem Bett gelegen hatte, versuchte sich eilig unter seinem Laken zu verstecken. Doch als er die furchterregende Gestalt reden hörte, stutze er und wagte sich unter seinem Laken hervor. Irgendwie kam ihm diese Stimme bekannt vor – auch, wenn er sie schon lange nicht mehr gehört hatte.
„Crank! Crank!“*
Warum zum Teufel kannte diese Gestalt seinen Spitznamen? Viele, lange Jahre hatte er selbst diesen Namen nicht mehr gehört.
„Crank“, polterte die Erscheinung, „hör mir gut zu! Heute noch, in dieser Nacht, werden dich drei Geister besuchen. Du wirst mit ihnen gehen und ihnen genau zuhören. Du wirst dein Leben sehen – und einige Dinge, die du vielleicht vergessen hast oder aber auch noch nicht kennen kannst.“
„Aber… aber…, “ stammelte er unter der Bettdecke hervor.
„Es gibt kein aber – du hast keine Wahl! Siehst du diese Ketten? Für jede Fehlentscheidung, die ich je getroffen habe muss ich eine dieser Ketten tragen. Für immer! Und wie du siehst waren es unzählige Fehlentscheidungen! Damit muss ich bis ans Ende der Zeiten leben. Wenn du dein Schicksal ändern willst dann hör heute Nacht genau zu!“
„Aber… aber…,“ versuchte Crank noch mal sich Gehör zu verschaffen, „aber wer bist du?“
„Ich? Du fragst mich, wer ich bin?“ Wiederum vernahm Crank das tiefe, grollende und unheimliche Lachen.
„Ich bin dein Gewissen!“
Und mit diesen Worten verschwand die Gestalt so plötzlich wie sie erschienen war.
Konnte das wahr sein? Konnte dies wirklich passiert sein? Crank schüttelte seinen Kopf um wieder klare Gedanken fassen zu können. Nein, das war einfach unmöglich. Dies konnte nur ein Traum gewesen sein. Er legte sich wieder hin und nahm sich vor nie mehr vor dem Schlafen zu trinken, waren die Zahlen noch so gut.
„Pah!“ schnaubte er vor sich hin. Was für ein Traum! Sein Gewissen! Ausgerechnet sein Gewissen sollte das gewesen sein! Von seinem Gewissen hatte er schon lange nichts mehr gehört. Nein, das konnte es nicht gewesen sein. Und mit diesen Gedanken schlief er ein.
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* crank (Amer.) [coll.] - Griesgram
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