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Der Verrückte, der Starke und die Schreiberin

  • Themenstarter DeletedUser13032
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DeletedUser13032

Naja, da hier leider nicht mehr so wirklich viel los ist, habe ich mich entschlossen mal statt einer Stunde zu zocken einfach einmal etwas zu schreiben und den ganzen Thread wieder zu aktivieren :wink1: Vielleicht treten ja noch andere Hobbyautoren hervor bzw schreiben an ihren Geschichten weiter und vielleicht lässt auch der ein oder andere eine Kritik/Anregung hier zurück ... Die Geschichte ist vielleicht anfangs etwas fad, wird sich aber ändern. Ansonsten - viel Spaß beim lesen !

Es war ungewöhnlich kalt für diese Jahreszeit. Natürlich konnte man sich nicht mehr in kurzen Hosen und ärmellos im Park herumtreiben, aber Wasser sollte definitiv noch nicht gefrieren. Zumindestens nicht, solange noch ein paar wenige rot-braune Blätter an den Ästen hingen. Fröstelnd schnippte er seine Zigarette von der Veranda, auf den Kiesboden. Er hatte sie bis zum Stummel geraucht, bis seine Fingerspitzen und seine Lippen angefangen hatten zu schmerzen und seine Lungen ihm nicht mehr das befriedigende Gefühl des Tabakkonsums gaben. Der Morgen war neblig und düster. Die Sonnenstrahlen kamen nur mit äußerster Mühe durch den Dunst und wurden jäh verschlungen. Mit einem Seufzer drehte er sich um und ging zurück in die warme Stube. Sofort als er die Tür hinter sich ins Schloss warf, fingen seine Finger an zu kribbeln. Er konnte es nicht verstehen, wusste nicht woher es kam. Aber es war ein gutes Gefühl. Es hieß für ihn, dass er Herr seiner Gliedmaßen war, die Nerven vollends unter Kontrolle hatte und alles gesund war. Wie in Trance bewegte er sich über den Teppich in Richtung Küche, unablässig kitzelte er seine Finger der einen Hand mit den jeweiligen Fingern der anderen, um den Effekt zu verstärken und noch mehr zu genießen. Die Tür zur Küche stand offen und schon von weitem her kroch ihm der Geruch des Frühstücks in die Nase. Ein üppiges Frühstück, wie jeden Morgen. Etwas anderes kam für den Herrn nicht in Frage. Wenn er sich nicht täuschte, hatte Magreth heute zur Abwechslung mehr Knoblauch genommen um das Omlett zu würzen. Sie war eine fabelhafte Köchin, er hatte noch nie so gut gegessen. Auch wenn er nur wenig aß, nicht freiwillig allerdings. Aber man muss in seiner Position das nehmen, was einem angeboten wird. Und vorallem: es hätte ihn auch schlimmer treffen können!
Was gibt es denn heute gutes?“ erkundigte er sich beim eintreten. Zwei Meter entfernt stand Magreth in ihrem typischen blauen Kittel mit weißen Punkten darauf. Wenn man sie so sah, fiel es einem schwer das Vorurteil, dicke Frauen könnten sehr gut kochen, nicht ernstzunehmen.
Wie letzten Freitag. Eine Reihe Omletts und Schinkenaufschnitte für den Herrn und eine würzige Gemüsesuppe für die Dame des Hauses.“ Mit einem großen Stück Fleisch beschäftigt, das einfach nicht geschnitten werden wollte, fuhr sie fort. „Joe, bitte sein so lieb und bring dem Herrn schoneinmal seine Zeitung hinauf. Schätze, er ist in seinem Arbeitszimmer.“ Joe nickte und sein Blick schweifte im Raum umher, bis er an der neusten Ausgabe der Boston Times haften blieb. Doch ehe er sich um die Bitte kümmerte, trat er neben Magreth. Ihr war der Stress deutlich anzusehen, der Schweiß dünkte ihre komplette Kleidung und ihre Stirn glänzte wie ein schillernder See in der Sonne. Joe nahm sanft ihre rechte Hand und damit ihr das Messer ab.
Lass mich das Fleisch zerlegen, du kannst solange die Zwiebeln schneiden.“
Sichtlich dankbar doch ohne ein Wort wischte sich Magreth die Hände an ihrer Schürze ab und drehte sich um. Sie bückte sich und holte aus einer Lade ein Holzbrett hervor und fing an, darauf die Zwiebeln zu schneiden. Joe dagegen nahm genau Maß, ehe er seinen dürren Arm hob und wie wild auf dem Stück Fleisch herumsägte. Er stellte sich in all seiner Gutmütigkeit so tollpatschig an, dass ihm das Messer am glitschigen Fett abrutschte und mit der vollen Wucht von Joes Kraft am Steintisch aufprallte. Sofort brach die Klinge vom Griff ab und wirbelte kurz durch die Luft, ehe Joe sie reflexartig und geschickt mit seiner Linken auffangen konnte. Als er sich umdreht stand Magreth zornig und die Hände in die Hüften gestemmt da. Ihr Blick sagte alles, er machte ihr das Leben schwer, wieder einmal. Bevor sie anfangen konnte ihn zu beleidigen, klemmte er sich blitzschnell die Zeitung unter den Arm und verließ die Küche. Er schmiss die Tür hinter sich zu und hetzte den Flur entlang, bis er zur Treppe kam. Ruhig atmend, laufen war keine Anstrengung für ihn, faltete er das Blatt auseinander. 'Neue Strecke zwischen Boston und New York eingeweiht', war auf der Titelseite zu lesen. „Pff, wen interessierts?“ blaffte Joe und blätterte weiter. Seite um Seite, immer darauf bedacht keine Risse zu verantworten. Dann, bei Seite fünf, hing sein Blick fest. Auf halben Weg die Treppe hoch blieb er stehen und besah sich den Artikel ganz genau. Er las jedes Wort zwei-, dreimal. Sog es in sich auf. Es wurde der tragische Tod eines zwölfjährigen Mädchen geschildert. Dem Bericht zu folge war sie nicht nach Hause gekommen und am nächsten Morgen mit aufgeschlitzter Kehle am Pier gefunden worden. Man hatte keinerlei Hinweise. Joe schüttelte leicht den Kopf, so etwas kam nur auf Seite fünf, die von den Meisten nicht einmal gelesen wurde und weil irgendein reicher Schwachkopf ein paar Meilen Eisen verlegt hatte, wurde ihm die Ehre der Titelseite zuteil. Joe blätterte langsam zurück zum Anfang und überflog den Text. Ein gewisser Martin Wallace hatte also der kleinen Hellen Bora den Platz auf der ersten Seite streitig gemacht. Was für eine Sauerei. Geistesabwesend schleifte sich Joe die Treppe endgültig hinauf und betrat das Arbeitszimmer ohne zu klopfen. Noch im selben Moment, in dem er in das grün tapezierte Zimmer betrat, biss er sich auf die Zunge. Er hätte seinen dummen Kopf schlagen können, hätte sich selbst verstümmeln wollen, so sehr regte es ihn auf und so peinlich war es ihm. Doch es war zu spät. Sein Herr, der noch immer vertieft in seine Unterlagen war, sah nicht einmal auf. Aber der stramme Soldat, der immer neben der Tür stand, fasste Joe mit festem Griff an die Schulter und blickte ihm grimmig in die Augen. Schwer schluckend drückte Joe dem Soldaten die Zeitung in die Hand. „Die Times für Mister Wallace, Sir.“ Der Soldat nickte nur knapp und legte die Zeitung auf den Schreibtisch. Wallace hatte immer noch nicht aufgeblickt, entweder schien ihn die Situation nicht zu interessieren oder er hatte wirklich etwas wichtiges zu tun. Zum Beispiel ob er seine gottverdammte Strecke bis hin nach Philadelphia verlängern sollte! Joe schob seine verruchten Gedanken beiseite, er wollte jetzt nicht negativ auffallen. Ehe er zur Tür hinaus konnte rief ihn der Soldat noch etwas zu. „Du blutest an deiner linken Hand, geh zu Magreth und lass dich verbinden!“ Joe drehte sich zu ihm um, nickte freundlich und ging dann zurück durch den stickigen Flur. Zeit das hier endlich einmal ein Fenster im Stock geöffnet würde! Doch er ging nicht wieder in die Küche, die bereits leer war. Magreth hatte das Essen serviert. Die Dame des Hauses war bereits am frühstücken, während das Essen ihres Gemahls langsam aber sicher kalt wurde. „Wo willst du hin?“ konnte Joe an Magreths Gesicht ablesen, die ihn abschätzend musterte. Doch er gab sich keine Mühe eine ähnliche Grimasse zu schneiden. Er ging schnurstracks auf die Eingangstür zu. Er öffnete die unterste Schublade des Schranks neben dem Eingang. Das Möbelstück war aus soliden Eichenholz und jedes Mal wenn Joe die Lade öffnete, nahm er den unvergleichlichen Geruch des Holzes mit all seinen Sinnen war. Göttlich! Er nahm sich ein paar Münzen und öffnete die Tür. Vor dem Haus trat ihm Jonas entgegen, er war der Sattler des Anwesens und so ziemlich für alles außerhalb des Hauses verantwortlich, was ziemlich viel war. Pferde, Garten, Bäume, Reparaturen, um nur einige seiner Pflichten zu nennen. Die elf Dienstjahre unter Wallace hatten ihre Spuren hinterlassen. Sein altes Gesicht war faltig und seine Haare waren ihm ausgefallen. Vermutlich hatte er einmal schönes, welliges braunes Haar gehabt. Aber das war nur eine Vermutung seitens Joe, denn Jonas` Bart war struppig und bereits ergraut. Er begrüßte Joe mit einem Kopfnicken und Joe winkte schnell ab. „Tut mir Leid, Jonas, aber ich muss Geschäfte erledigen gehen.“ Etwas betrübt darüber, dass er sich nicht unterhalten konnte, schlurfte Jonas wieder hinter das Haus zu den Ställen und Joe machte sich auf durch den Garten und durch das Zauntor. Er musste einkaufen, es gab vieles zu erledigen!
 
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DeletedUser13032

weiter im text, ich mache sprünge bzw sichten von drei personen in der geschichte


Seit mehr als zwei Stunden stand er jetzt schon still da, die duftenden Mohnkekse von Magreth zum greifen nah und doch so fern. Er hatte kein Wort gesagt, keinen Mucks getan. Nicht einmal als ihn eine Fliege minutenlang um den Kopf kreiste und ihm am Ohr kitzelte hatte er sich geregt. Es war eiserne Disziplin, das was ihm jahrelang eingeredet wurde. Eingedroschen. Die Kaserne war seine schlimmste Zeit gewesen und noch war er froh, sie besucht zu haben. Was täte er nur ohne seine Fähigkeiten im Kampf, als Soldat. Frank dehnte seinen Kopf zur Seite und ein Knacken ertönte. Immer noch nicht fertig, was gab es denn so wichtiges und langes zu besprechen? Martin Wallace beriet sich nun zum wiederholten Male mit seinem Arbeitskollegen über die Beschaffenheit des Landes rundum Boston. Mehr hatte Frank nicht mitbekommen, es interessierte ihn auch nicht. Sollten die Bürokraten ihr Ding machen, er zog seines durch. Noch vor zwei Jahren hatte er dem bestzahlenden gedient, demjenigen, der am tiefsten in seine prall gefüllten Taschen greifen konnte – oder wollte. Oder musste! Sanft schloss er die Augen und erinnerte sich an vergangene Zeiten. An die Schlachten die er gegen die Engländer geführt hatte, das Metzeln der Rothäute, die zahlreichen Einschüchterungen und nicht zuletzt die bezahlten Morde. Er war nicht stolz auf seine Taten, nein. Er war lediglich stolz darauf, dass er sie damals hatte durchziehen können ohne mit der Wimper zu zucken. Dadurch hatte er gutes Geld, blutiges Geld, verdient und hätte eigentlich friedlich leben können. Sich zurückziehen, eine kleine Farm hochziehen, eine hübsche Frau finden und viele Kinder haben können. Aber das war nichts für ihn, Frank brauchte eine andere Beschäftigung. Er konnte sich nicht vorstellen, dass er auf ewig Getreide ernten und Tomaten anpflanzen würde. Allein bei der Vorstellung an ein derart langweiliges und monotones Leben lief ihm ein Schauer über den Rücken. Und als er jetzt so da stand, wenige Meter neben zwei sehr wichtigen Männern, wurde ihm klar dass er alles im Leben hatte was er brauchte. Die wenigen Freunde die er jemals hatte, waren ihm mit der Zeit entweder davon gelaufen oder sie waren gestorben. Getötet worden. Bei dem Gedanken kamen Anzeichen einer Träne in Franks glasigen Augen, doch er konnte sich wegblinzeln. Thomas Mood war wohl sein bester Gefährte gewesen und er allein, er Frank Winster hatte seinen Tod zu verantworten. Es war ein eisiger Winter gewesen und sie beide gingen nach einem erfolgreichen Überfall über einen zugefrorenen See. Aus irgendeinem Grund wurde plötzlich das Eis unter Thomas` Füßen rissig und brach wenige Augenblicke danach ein. Thomas, der kein guter Schwimmer war schaffte es noch, sie an der Eiskruste festzuhalten, abwärts der Brust war er jedoch in das eiskalte Wasser getaucht. Frank sah den flehenden und entsetzten Blick seines Freundes, doch aus Angst in dem rissigen Eis um Thomas herum selbst einzubrechen, drehte er ihm den Rücken zu und verschwand. Nach einigen Schritten waren Thomas` Schreie verstummt und er sah ihn nie wieder.
Frank, erklären Sie sich!“
Rasch atmend öffnete der Soldat die Augen und sah zu Martin und dessen Geschäftspartner, die ihn beide verwirrt anstarrten. Frank hatte angefangen so heftig zu atmen, dass die Beiden auf ihn aufmerksam geworden waren. Jetzt, da er sich wieder auf seine Arbeit konzentrierte, tanzten lauter Punkte fröhlich vor seinen Augen umher als wollten sie ihn verspotten.
Tut mir Leid, Sir, ich gehe … ich gehe kurz etwas trinken.“ Mit einer lockeren Handbewegung gab Martin Wallace seinem Leibwächter die Erlaubnis zum Gehen und wandte sich dann wieder seinem Papierkram zu.
Lässig und immer darauf bedacht den Körper aufrecht zu halten, ging Frank die Treppe hinab. Als in der Küche nichts als schmutziges Wasser zu finden war, klopfte er dreimal gegen die schwere Tür des Schlafzimmers der Dame des Hauses. Isabella öffnete rasch und fixierte Frank mit ihren strahlenden blauen Augen.
Was kann ich für dich tun?“
Ich wollte fragen, ob du etwas für mich zu trinken da hast, ich kann in der Küche nichts finden“, antwortete er schulterzuckend.
Ist jemand in der Nähe?“
Glaube nicht ...“
Ehe er den Satz zuende gesprochen hatte warf sie sich ihm an den Hals und bedeckte seinen starken Nacken mit Küssen, bevor sie seine gewaltigen Brustmuskel liebkoste. Frank genoss zwar das Beisein der schönen Frau, allerdings behagte ihm der Gedanke nicht, dass er seinen Arbeitgeber und somit seine Geldquelle betrog. Würde er aber Isabella von sich weisen, so würde sie ihn bei Martin mit Sicherheit anklagen und er würde erst recht bestraft werden und hinausfliegen. Also lies er es mit sich machen und gab sich vollends den weichen Händen Isabellas hin. Mit einem verheißungsvollen Blick, der Lust auf mehr machte, zog sie ihn an der Hand in ihr Schlafzimmer und ließ das Schloss einrasten. Von außen war die Tür nun nicht mehr zu öffnen.
Was ist, wenn Martin kommt?“
Sie verdrehte spöttisch die Augen.
Er 'kommt' schon seit Wochen nicht mehr und ich deshalb auch nicht. Du bist der einzige hier, der mir aus dieser misslichen Lage helfen kann. Und vorallem: Martin ist noch bis tief in die Nacht mit seiner Planung beschäftigt, wir haben also alle Zeit der Welt ...“ Die letzten Worte sprach sie übertrieben langsam und erotisch aus. Frank hatte gar keine Zeit etwas zu sagen, da brachte sie ihn schon sanft auf dem Bett zu liegen und setzte sich mit gespreizten Beinen auf seinen Unterkörper. Abgelenkt von ihrer wallenden Schönheit, ihren schlanken Beinen, die, noch, eingekleidet waren in eine helle Leinenhose, lies Frank alle Sinne fahren und lehnte sich zurück. Dann begann sie sich auszuziehen.


Während er sich noch das Hemd in die Hose stopfte, eilte Frank geschwind die Treppe hinauf. Wie lang war er wohl weggewesen? Zwei Stunden? Ja das könnte hinkommen. Als er oben angelangt war schüttelte er sein rechtes Bein um unten herum wieder alle in den Griff und locker zu bekommen. Seine Brust brannte, Isabella war wie eine Katze gewesen und hatte ihn gekratzt. Doch er vertrieb die Gedanken an das Geschehene, so schön es auch war. Und wenn er sie richtig verstanden hatte, dann war da noch mehr. Als er vor der Tür zu Wallaces Zimmer stand holte er einmal tief Luft, dann trat er ein. Im ersten Moment war nichts zu sehen, die Öllampe am Tisch war erloschen. Martins Geschäftspartner musste schon gegangen sein und offensichtlich hielt er sich selbst auch nicht mehr hier auf. Beruhigt atmete Frank gelassen aus, dann sah er es. Seine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt und mit pochendem Herzen näherte er sich nun dem Schreibtisch. Er hatte sich nicht getäuscht. Etwas oder jemand lag darauf, die Hände schlaff zu Boden hängend. Mit gekonnter Leichtigkeit entzündete Frank ein Streichholz und brachte die Lampe wieder zum leuchten. Vor ihm lag Martin Wallace, das Gesicht blau angelaufen und die Augen ganz weiß. Schockiert und dennoch gefasst trat Frank zu ihm und fasste an seinen Hals. Kein Puls. Der Mann war tot!
 
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Jigelp

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Ehemaliges Teammitglied
Ich hab das leider erst gerade gesehen, also kann ich auch erst jetzt einen Kommentar abgeben.
Die Geschichte klingt auf jeden Fall interessant und der Anfang macht Lust auf mehr. Es kommt mir so vor, als sei mit diesem Beginn und der Konstellation eine Menge möglich.
Allerdings fand ich den ersten Teil so schwer zu lesen, dass ich für mich die Schrift geändert habe:p Achte beim nächsten Teil auch wieder auf mehr Absätze, vielleicht auch eine andere Schrift oder mehr Zeilenabstand, das hilft wirklich.

Was ich bei dieser Gelegenheit noch loswerden kann: Ich hoffe, dass ich mich endlich mal wieder an meine Projekte setze und dann etwas fertiges raushauen kann, damit du auch wieder etwas zu lesen hast.
 

DeletedUser13032

Haha ja okay, wär lässig wenn du wieder was "zu Papier" bringen würdest :p
Schrift verwende ich Arial und hier dann nochmal größe 3. Nicht so gut oder lag es nur an den Absätzen?

Die Bediensteten waren allesamt angespannt. Eigentlich war es ein normaler Morgen, sogar schöner als die der restlichen Woche, womöglich der schönste des ganzen Monats. Joe wurde von dem Zwitschern der Vögel geweckt, stand früh auf und erledigte seine ersten Aufgaben. Der Flur im Erdgeschoss musste geputzt werden, das Treppengeländer poliert und die Messer in der Küche geschliffen werden. Er hatte seine Arbeiten innerhalb von drei Stunden erledigt. Aber so normal war der Morgen dann doch nicht. Da standen sie, alle rausgeputzt in ihren Dienstklamotten. Magreth trug zur Abwechslung einmal rote Punkte, Jonas, der noch sehr verschlafen wirkte, hatte sein Wollhemd mit der für ihn typischen Latzhose an, der ruhige Frank hatte sich seine alte Söldnerkleidung übergestreift und Joe versuchte in seinem grauen Overall möglichst unauffällig auszusehen. Sie standen in einer Linie nebeneinander. Ganz links und ganz rechts von ihnen standen je ein Ranger mit einem geschultertem Gewehr. Vor ihnen hatte sich der Sheriff und dessen Gehilfe aufgebaut. Keiner der Angestellten wagte es, sich nach dem Grund zu erkundigen. Jeder hatte Angst, der angsteinflößende Sheriff könnte als erstes auf ihn zukommen und zerlegen. Also schwiegen sie. Doch man hätte es sich denken können, der Sheriff ging als erstes auf Joe zu.
Name?“
Joe.“
Voller Name?“
Einfach nur Joe. Wirklich, Sir.“
Der Sheriff wurde zornig, doch sein kantiges Gesicht lief nicht rot an, lediglich eine tiefe Falte auf seiner Stirn gab Auskunft über seinen Gemütszustand. Dann, ohne Vorwarnung, schnellte seine Hand vor und packte Joe am Hals. Der Griff war fest und schmerzhaft für Joe. Röchelnd und mit leicht vortretenden Augen starrte er hilflos vom Sheriff zu den anderen und dann wieder zum Sheriff. Nach einer endlos langen Zeit ließ er ihn schließlich wieder los. Joe kauerte sich auf den Boden und schnappte verzweifelt nach Luft. Nach einer kurzen Pause packte der Sheriff ihn wieder und hob ihn auf die Beine.

Ich versuche es nochmal: Name?“
Joe Hamilton, Sir.“
Der Sheriff nickte kaum merklich und sein Schnurrbart bewegte sich leicht auf und ab als er die Nase rümpfte. Dann ging er langsam zu Joes Nachbarn.

Name?“
Frank Pats!“
Sichtlich erstaunt über die muskulöse Statur und kräftige Aussprache des Mannes wich der Sheriff ein kleines bisschen zurück. Niemand bemerkte es, außer Frank.

Gut, bist in Ordnung, kannst wieder an die Arbeit gehen.“ Zwar hatte Frank nicht mehr wirklich etwas zu erledigen, aber ohne ein weiteres Wort zu verlieren nickte er den Gesetzesmännern zu und verschwand im Haus. Der Sheriff schritt weiter zum Nächsten, doch Joe achtete nicht mehr darauf. Es war als wäre er mit einem Schlag taub geworden und hätte nur noch Ohren für das Geräusch gute zehn Meter hinter ihm. Vorsichtig drehte er sich um und sah die Dame des Hauses, Isabella, am Balkon stehen. Sie schluchzte über ihren Verlust. Sie war jetzt mittellos. Sie hatte all die Jahre nur von Wallaces Geld gelebt und von ihrer naturgegebenen Schönheit. Sie hatte nichts gelernt, konnte nur mit Mühe lesen und schreiben. Da trat Frank neben sie und legte seinen Arm um sie. Es war eine kleine Geste. Unwichtig für einen zufälligen Blick. Doch Joe verstand sofort, er hatte sich schon seit einiger Zeit so etwas gedacht.
... sonst werde ich die Scheiße aus dir rausprügeln du verdammter Bastard!“
Erschrocken wich Joe einige Schritte zurück, der Sheriff hatte sich wieder vor ihm aufgebaut und schrie ihn wohl schon seit einigen Augenblicken an. Joe stand wieder gerade und wischte sich den Speichel aus dem Gesicht. Allen Anschein nach hatte der Sheriff schon einen Morgen-Whisky gekippt, denn die Spucke roch streng nach beißendem Alkohol. Joe hörte nicht mehr wirklich zu, sein Schädel dröhnte und alles drehte sich. Er versuchte sich zu konzentrieren, doch es gelang ihm nicht. Er war komplett eingeschüchtert, wagte sich nicht zu bewegen. Er verstand etwas von wegen 'wir wissen dass du es warst' und 'Todesstrafe'. Verängstigt machte Joe wieder einen Satz zurück. Das nahm einer der bewaffneten Ranger als Anlass ihm mit dem Gewehrkolben eines überzuziehen. Joe klatschte auf den Boden und blieb liegen. Ihm wurde abwechselnd schwarz und weiß vor Augen, sein Kopf pochte wie wild und er fühlte sich, als wäre seine Schädeldecke explodiert. Aus den Augenwinkeln sah er verschwommen, wie Frank neben ihn trat und in die Knie ging. Ehe er von den Gesetzeshütern verdrängt wurde versprach er Joe mit einem Blick, dass er das regeln würde. Dann packten ein Paar kräftige Hände Joe und hoben ihn auf. Ihm wurden Handschellen angelegt und er wurde unsanft gestoßen. Der Sheriff lächelte. „Ich sage nur Schlafmittel, du kranker Bastard. Und keine Sorge, wir haben eine Zeugin!“
 
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Jigelp

Pubquiz-Champion
Ehemaliges Teammitglied
Armer Joe.

Ich glaube, es liegt an den fehlenden Absätzen im ersten Teil. Der ähnelt einem Block doch sehr stark. Die anderen beiden sind in Ordnung.
 

DeletedUser

Fox, du zeigst mal wieder, dass du einer der besten Schreiber in diesem Forum bist. Und dazu einer mit einem ganz persönlichen Schreibstil.
 

DeletedUser13032

Dankesehr, Dune!
Wieder ein kurzer Text, bald sollte auch mal Action kommen ..

Nach einer Stunde öffnete Joe wieder seine Augen. Er konnte wieder normal sehen, doch seine Nase brannte höllisch. Er hatte sie sich wohl geprellt, wenn nicht gar gebrochen, als er zu Boden gestürzt war. Seine Zellentür wurde geöffnet und er erhob sich von seinem, zugegebener Maßen nicht einmal so unbequemen, Bett. Es bestand aus einem notdürftig zusammengebastelten niedrigen Tisch mit einer kratzigen Wolldecke und Stroh.
Hinsetzen!“ donnerte der Sheriff und sein Schnauzer bebte wild. Sofort gehorchte Joe und nahm wieder Platz. Hinter dem Sheriff kam eine ältere Frau durch die Tür. Sie war alles andere als schön, ihre Nase schien verkrüppelt und sie hatte sehr dünnes, ungepflegtes Haar. Joe erkannte in ihr die Verkäuferin des Gemischtwarenladens von gestern. Sie zeigte mit den Finger auf ihn und nickte heftig.
Ja, es ist der Neger!“
Joe schluckte heftig. Alle Gedanken, das Schlimmste was er sich vorgestellt hatte, drohten nun wahr zu werden. Der Finger der Frau zitterte und Joe war, wiedereinmal, kreidebleich.

Glauben Sie mir, Sheriff, ich bin unschuldig! Das war ich nicht!“
Der Sheriff wiegte seinen Kopf hin und her. Fast konnte man meinen, er glaubte Joes Worten, doch das konnte man nicht eindeutig festlegen. Lange war es ruhig, dann brach der Mann mit dem gewaltigen Schnauzer die unangenehme Stille.

Ma'am, Sie können den Finger wieder senken.“ Langsam aber sicher glitt ihr Arm wieder nach unten und fand sich kurz darauf in ihrer Manteltasche wieder. Gerade als der Sheriff seinen altgedienten Satz sagen wollte, dass die Beweise erdrückend wären und er ja leider nicht anders könnte, platze ein Ranger in die Office hinein.
Charlie, es ist nicht der Neger! Wir haben das Haus nochmal durchsucht – es war die Köchin und zwar hundertprozentig!“
Etwas verwirrt schaute Charlie von seinem Gehilfen hin zu Joe, der winzig auf der Liege saß und zu einem Zwerg geschrumpft war. Dann nickte er ihm zu.

Du hast es gehört, mach dass du rauskommst!“
Joe war mit einem schnellen Satz auf den Beinen und noch schneller war er vor der Tür. Die frische Luft durchströmte seine Lunge und es tat gut. Es tat gut frei zu sein, wenn auch nur knapp. Doch anstatt zu gehen wartete er vor dem Office. Er drückte sein Ohr an die dünne Tür und versuchte angespannt zu hören was drinnen vor sich ging. Er schloss die Augen, hielt den Atem an, blendete die Pferde- und Menschengeräusche um ihn herum aus und konzentrierte sich nur auf das Gespräch des Sheriffs Charlie mit dem Ranger.

... da waren doch solche Kekse, weißt du noch.“
Stille, vermutlich dachte Charlie nach oder nickte.

Auf jeden Fall hat die Zeugin gemeint, der Schwarze hätte Schlafmittel gekauft. Also dieses Zeug von diesen merkwürdigen Pflanzen.“
Wieder Stille.

Und, naja, der Sattler der Villa meinte, die wären für einen der Hengste gewesen, der zu aufgedreht ist. Hat er uns versichert. Und dann haben wir uns die Küche näher angesehn. Dort haben wir in einer Schachtel eine reihe giftiger Pflanzen gefunden. Die werden nicht in Speise verwendet.“
Zum ersten mal sagte nun auch der Sheriff etwas. „Und? Was sag die Köchin dazu, Magreth hieß sie glaube ich.“

Ja, sie streitet ab, dass es ihre sind. Aber das war ja zu erwarten. Durch den Mohn in den Keksen lässt sich das Gift nicht eindeutig feststellen, aber das muss die Lösung sein! Es war die Köchin, mit Sicherheit!“
Gut, das reicht mir. Mehr Beweise als bei unserem Schoko, lass sie uns holen gehen.“
Joe hörte wie Stühle verschoben wurde und machte sich hastig davon. Als sich die Tür des Office öffnete war er schon lange außer Sichtweite.
 
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DeletedUser13032

... wieder etwas länger


... und konnte daher eindeutig überführt werden. Sheriff Charlie Kaper wollte sich nicht zu dem Fall äußern. Allerdings steht es außer Frage, dass das Gesetz wieder einmal den Täter gefasst hat, wenn auch nicht der Mord an einem der geachtetsten Männern im Land verhindert werden konnte. Der Bahnexperte Martin Wallace wurde Opfer seiner eigenen Köchin Magreth Sheen. Sie war bereits seit ...“
Nina Connor lehnte sich zurück und ließ ihre Finger knacksen. Der Artikel zog sich in die Länge, dabei hatte sie lediglich eine halbe Seite zur Verfügung, und das war schon großzügig. Sie hatte all ihre weiblichen Vorteile spielen lassen müssen, um den Platz zu bekommen. Dennoch war es dem Chefredakteur wohl wichtiger, dass die Fertigstellung des gewaltigen Schiffes Santa Cora auf der Titelseite landete. Aber sie hatte sich damit zufrieden gegeben, ihre Arbeit hier hing ohnehin schon am seidenen Faden. Im Gegensatz zu vielen ihrer Landesgenossen aus Irland hatte Nina auf Anhieb in Boston Fuß gefasst und war sehr schnell erfolgreich bei der Times gewesen. Doch in letzter Zeit gab es immer weniger für ihr Fachgebiet, Morde, zu schreiben und wenn, dann hatte man nichts handfestes für sie. So wurden ihre Beiträge immer kleiner und kleiner und sie wusste, dass es nur mehr eine Frage der Zeit war, bis sie von der Bildfläche verschwinden würde und Platz für jemand anderen machen müsste. Sie wischte sich mit ihren zarten Händen über das mit Sommersprossen übersähte Gesicht und atmete tief ein und aus. Sie versuchte sich zu entspannen und fing an ihren Nacken zu massieren, strich sich das rote Haar zur Seite und schloss die Augen. Was sollte sie machen? Es war schon längst Redaktionsschluss und sie hatte Glück gehabt, dass in der Schreibmaschiene noch Papier war. Ralph, ihr Chefredakteur, nahm normalerweise immer alles mit nach Hause. Nach einer Reihe weiter Versuche etwas zu Papier zu bringen, brach sie das Schreiben ab. Die Journalistin ließ die bereits beschriebenen Blätter in der Schreibmaschine stecken und stand auf. Der alte Holzstuhl knarrte mit einem hässlichen Geräusch über die kahlen Dielen und hinterließ einen weiteren tiefen Kratzer. Sie war immer wieder verwundert, wie lang sich der Sessel dann doch hielt, er drohte eigentlich jeden Moment zusammenzubrechen. Sie hatte ihn bereits vorgefunden, als sie vor sieben Jahren das erste Mal ihren Platz zugewiesen bekommen hatte. Damals hatte Ralph noch dichtes rabenschwarzes Haar und sie hatte die Motivation und Kraft ihrer Jugend. Jetzt, sie ging auf die dreißig zu, war ihr Elan größtenteils erloschen. Natürlich wollte sie immer noch eine mitreißende Story haben, doch der Ehrgeiz eine solche aufzutreiben war erloschen. Im Grunde genommen war sie wie eine Kerze. Solange noch genügend wachs um den Docht herum war, loderte die Flamme wild auf. Doch sobald sie herabgebrannt war gab es kaum noch eine Chance, das Licht zu erhalten, obwohl das Feuer mit aller Kraft versuchte sich am Leben zu erhalten. Mit dem selben Schaben schob sie den Stuhl wieder unter den Tisch, zog sich ihren Mantel an und verließ die Redaktion. Auf dem Weg nach draußen musste Nina durch den Raum durch, in dem gedruckt wurde. Der Geruch von Tinte und frischem Papier züngelte ihre Nase hinauf und erfreute sie jedes Mal aufs neue. Sie liebte ihren Job, war sich allerdings nicht mehr ganz so sicher, ob er sie auch mochte.
Die plötzliche Kälte schlug ihr wie ein Faustschlag ins Gesicht. Frierend schlang sie ihren Mantel enger um sich und schnürte den Gürtel enger um ihre schmale Taille. Schritt für Schritt näherte sich ihrem Haus, es war nicht sonderlich weit entfernt. Sie wohnte von Anfang an darin, mittlerweile hatte sie etliche brüchige Holzdielen und Fenster ausbessern, Teppiche verlegen und Möbel anliefern lassen. Das Geld reichte gerade so, dass sie nichts für eventuell drohende schlechte Tage zurücklegen brauchte. Vorerst. Als sie vor ihrer Eingangstür stand und bereits den Schlüssel ins Schloss gesteckt hatte, löste der Duft von gebratenen Wild den Tintengeruch ab. Lächelnd betrat sie ihre Wohnung, schmiss den Mantel achtlos zur Seite und ging schnurstracks in die Küche. Ihre Zwillingsschwester stand am Tisch und bereitete gerade die Portionen vor. Nina legte ihrer Schwester die kalten Hände auf den Nacken und sie erschrak.
Nina, du bist ja eiskalt. Geh ins Wohnzimmer, der Kamin ist eingeheizt!“
Mhh ja, mache ich gleich. Warum bereitest du nur zwei Mahlzeiten zu, hast du nicht mit mir gerechnet?“
Zora verdrehte die Augen und goss etwas Soße über das herrlich duftende Fleisch.
Mama geht es nicht besonders, ich befürchte es wird schlechter.“
Nina seufzte still in sich hinein. „Ich gehe schon rüber.“
Sie betrat das Wohnzimmer und sofort wurden ihre ohnehin schon rosa Bäckchen vollends rot. Das Feuer loderte hell im Kamin, davor saß ihre Mutter im Schaukelstuhl. Nähzeug lag auf ihrem Schoß, doch offensichtlich war es wenig oder gar nicht benutzt worden. Ein weiterer vergeblicher Versuch Zoras also, ihre Mutter zu reaktivieren. Vorsichtig kam Nina ihr näher. Trotz der, fast schon übertriebenen, Hitze war sie in eine große, selbstgenähte Wolljacke eingewickelt. Sie atmete ruhig, jedenfalls hoffte Nina, dass sie es tat. Atmen.
Hi, Mama, ich bin wieder da. Wie geht es dir, möchtest du einen Happen Wild oder einen Tee?“ Keine Antwort. „Mama, alles in Ordnung?“ Wieder nichts. Ungeduldig spielte Nina mit ihren Fingern. „Mama?“ Sie trat näher an ihre Mutter heran, sie hatte die Augen geschlossen. Mit zittrigen Fingern berührte Nina die Halsschlagader ihrer Mutter. Er war da. Sie hatte noch Puls, ihr Herz hatte den Kampf ums Überleben noch nicht aufgeben. Noch nicht. Nina atmete erleichtert auf, da öffnete ihre Mutter leicht die Augen. Nur einen Spalt. Mit schwacher Stimme flüsterte sie. „Mein Schatz, schön dich zu sehen. Sag Terence, dass Zora heute gekocht hat.“
Nina schluckte einen Kloß herunter. „Terence wird heute nicht heimkommen.“ Doch ihre Mutter hatte die Augen bereits wieder geschlossen und schlief weiter. Still und ebenfalls, eher zu sich selbst, flüsternd ergänzte sie: „Papa kommt nie wieder heim...“
Zoras erheiternde Stimme riss Nina aus ihren trübseligen Gedanken. „Ist sie wach, will sie etwas essen?“
Nein, aber sie hat wieder von Papa angefangen ...“
Zora machte ein trauriges Gesicht. „Ja, hat sie heute Mittag auch schon. Aber sie vergisst, egal wie oft wir es ihr sagen, dass er seit Jahren tot ist.“
Schweigend genossen die Zwillinge ihr Abendessen. Der Braten, kombiniert mit der vorzüglichen Pilzsoße und den Linsen, führte eine wahre Geschmacksexplosion in Ninas Mund herbei. Ihre Augen verrieten sie und Zora konnte ihren Genuss erkennen.
Freut mich, dass es dir schmeckt.“ Ja, das Kochen hatte Zora wirklich von ihrer Mutter geerbt!
Als sie geendet hatten machten sie sich an den Abwasch. Doch Nina winkte ab, du hast gekocht, ich wasche ab. Ohne sich großartig gegen den Vorschlag zu wehren ließ Zora alles liegen und stehen. Sie klaubte Ninas Mantel vom Boden auf und zog ihn sich drüber.
Ich flitze noch schnell zum Laden, etwas Schnaps um den Abend ausklingen zu lassen.“ Sie zwinkerte Nina zu. „Alles klar, gute Idee. Aber zieh dir noch Handschuhe an!“ Doch da war Zora bereits verschwunden und Nina widmete sich wieder dem Abwasch.
Als sie die letzte Gabel geputzt hatte - der Käse, mit dem das Fleisch überbacken gewesen war, hatte sich widerspenstig gewehrt und konnte erst durch eine struppige Bürste entfernt werden - ging Nina zurück ins Wohnzimmer. Ihre Mutter saß noch immer so dar wie eine Stunde davor. Friedlich schlief sie, hoffentlich dauerte es noch lange, bis sie es für immer tat. Nina wollte sich gerade hinsetzen und den frisch gemachten Tee genießen, als sie von draußen her einen Schuss hörte. „Nur ein Freudenschuss, wahrscheinlich hat Marcus von neben an endlich Jenny um ihre Hand angehalten und sie hat ja gesagt.“ Doch dann folgte sofort ein zweiter und Nina fing an sich Sorgen zu machen. „Am besten ich schaue mal nach, wenn es wirklich nur der Jungspund ist, dann kann ich ihm immerhin gratulieren. Mit einer schnellen Bewegung öffnete Nina die Eingangstür und starrte nach draußen. Es war niemand zu sehen, kein Marcus und keine Jenny. Kurz bildete sich Nina ein, Schritte auf der Straße zu hören. Schnelle Schritte. Sie war sich sicher, es war keine Einbildung. Jemand rannte und allen Anschein nach weg von ihr. Sie trat hinaus an die frische Luft, das Küchenmesser fest umklammert in der rechten Hand. Sie ging noch ein paar Meter, als sie etwas auf dem Boden liegen sah. Langsam schritt sie zu dem Etwas hin, jederzeit auf eine Überraschung gefasst. Als sie über dem schlaffen Körper stand und ihrem eigenen Gesicht direkt in die weit und vor Furcht und Schmerz geöffneten Augen sah, sackte sie zusammen. Da lag sie, Zora, in einer gewaltigen Blutlache und mit heftigen Schnittwunden im Bauch und einem zerfetzten Kopf.
 
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DeletedUser26148

Sehr sehr gut, aber wenn ich dir einen Tipp geben darf:

Benutze eine Schriftart mit Serifen (Baskerville, Centaur) bei langen Texten, da fällt das Lesen etwas leichter.
Sagt zumindest mein Informatik-Lehrer :p
 

DeletedUser13032

Okay, werde ich mal probieren ;) Morgen gibts neuen Teil, war nur jetzt krank und daher verhindert ... und danke fürs Lob!
 

DeletedUser13032

Hab mal Centaur ausprobiert - ist das besser oder soll ich bei Arial bleiben?

Etwas verstört blickte Frank den weggehenden Gesetzeshütern hinterher. Sie hatten Joe im Schlepptau, gefesselt. Mit leerem Kopf drehte sich Frank um, doch der Balkon war leer. Isabella war bereits wieder im Haus. Was sie nun wohl machen würde? In ihrer Situation gab es nicht viele Möglichkeiten. Sie könnte versuchen, sich anderswo einzuheiraten. Aber wer würde schon eine Frau zu sich nehmen, deren Jungfräulichkeit schon ewig verblasst war und die kaum eine Ausbildung genossen hatte? Oder aber sie würde Selbstmordbegehen, religiös war sie nicht. Das dachte zumindestens Frank. Er hatte sie noch nie auch nur in der Nähe der Kirche gesehen, geschweige denn ein Kreuz in ihrer unmittelbaren Gegenwart. Ruhig schloss er die Augen und betete. Man hatte ihm immer eingeredet, Religion sei ein Schwachsinn. Niemand würde eine Sachlage ändern oder entscheiden können, mit Ausnahme von Waffen. Die Stimmen der Gewalt würden immer gehört und erhört werden. Doch für Frank war der Glaube nicht etwas, von dem er hoffte er könne ihm den Arsch retten. Es war für ihn einfach Halt. Es war immer schön gewesen an etwas glauben zu können, wenn längst alle guten Dinge vergangen waren. Es war schön zu wissen, dass immer jemand da war, der ihm zuhörte. Auch wenn dieser jemand nicht antwortete. Als er seine Augen wieder öffnete, kam ihm gerade einer der verbliebenen Ranger entgegen. Er faselte etwas in sich hinein, Frank konnte es nicht verstehen. Geistesabwesend stolperte er an dem Söldner vorbei und striff ihn beinahe mit der Schulter. Frank sah ihm nur kopfschüttelnd hinterher. Just in diesem Moment drehte sich der Ranger um und kam auf ihn zu. Mit fragender Stimme meinte er:
Frank … richtig? Stimmt es, dass es hier im Stall einen Hengst gibt, der schwer zu kontrollieren ist und hin und wieder beruhigt werden muss?“
Frank kniff die Augen zusammen, er verstand nicht ganz was die Frage sollte. Doch nach einigen Sekunden hörte er auf, über den Sinn nachzudenken und antwortete schlicht auf die Frage.
Ja, es ist der schwarze!“
Der Ranger bedankte sich freundlich und machte sich eifrig auf den Weg in die Stadt. Frank sah ihm hinterher, bis er hinter dem Gestrüpp des Gartens verschwand und auf die Straße in Richtung Innenstadt lief.
Hoffe Joe kommt wieder, mag ihn.“
Wäre Frank nicht trainiert gewesen, Überraschungen gekonnt zu verschleiern und beim Erschrecken nicht mit der Wimper zu zucken, er wäre womöglich zwei Meter vom Boden abgehoben und sein empörter Aufschrei hätte jedes schlafende Baby im Umkreis von zwei Meilen geweckt.
Jonas, schleich dich nicht so an, du alter Gauner.“ Grinsend klopfte Frank dem Alten auf die Schulter und die schmutzige Kleidung des Sattlers staubte. Frank verkniff sich ein Husten.
Jonas, weißt du warum der Ranger mich nach dem Hengst gefragt hat?“
Einige Atemzüge lang sah Jonas sein Gegenüber an, als hätte er ihn nicht verstanden. Gerade wollte Frank, leicht genervt, seine Frage wiederholen, da strahlte ihn Jonas aus heiterem Himmel an.
Ich habe ihm gesagt, Joe hat das Beruhigungsmittel für unseren Josh geholt, weil er sich doch immer aufführt wie ein Jugendlicher in der schlimmsten Phase der Pubertät.“
Und was wird er jetzt machen?“
Na hoffentlich uns unseren Joe wieder heimschicken. Wie die darauf kommen, dass er etwas damit zu tun hat.“
Aber wer könnte es gewesen sein?“
Du vielleicht!“
Jonas sah Frank eiskalt an, sämtliche Regungen in seinem Gesicht waren erstarrt und seine Falten schienen all seine Emotionen zu schlucken. Frank wusste nicht wirklich, was er erwidern sollte. Also hob er lediglich seine rechte Augenbraue.
Ich mach doch nur Spaß, Franky.“ Jonas versetzte Frank einen Stoß zwischen die Rippen. „Zwei der Jungs vom Sheriff suchen gerade noch das Haus ab, sie finden vielleicht was anderes.“
Na wenn sie wieder so einen guten Beweis finden wie bei Joe, dann steht das Wallace Anwesen bald leer und die Zellen beim Sheriff sind dafür überfüllt.“
Jonas fing an herzhaft zu lachen. Es war das Lachen dieses alten Mannes, das Frank jedesmal in seinen Bann zog und ihn quasi zwang, mitzulachen. Knapp konnte er bisher diesem Drang widerstehen, doch nun huschte ein Lächeln über sein Gesicht und verweilte dort gerade solange, dass Jonas es sehen konnte. Seine Augen leuchteten und er wirkte glücklich.
Habe ich es doch noch geschafft, dich in meinem Leben lächeln zu sehen, bevor ich ins Gras beiße!“ Noch immer fröhlich glucksend stapfte der Alte wieder davon in Richtung der Ställe. Frank fuhr sich einmal mit der rechten Hand über das Gesicht, dann schrie er Jonas noch hinterher:
Wie geht es denn jetzt Josh eigentlich, hat er sich beruhigt? Oder soll ich Joe nachher gleich nochmal losschicken, um die Blüten von der Pflanze zu holen?“
Jonas drehte sich zwinkernd um. „Aber, aber. Joe hat gar nichts für den Hengst geholt.“
Frank wirkte verwirrt. „Das heißt also, er hat das Schlafmittel nicht für ihn geholt? Für was dann?“
Was weiß ich ...“
Frank sah dem Sattler noch hinterher, bis dieser bei den Pferden verschwunden war. Verwundert schüttelte er den Kopf. Was war nur los?
 

Jigelp

Pubquiz-Champion
Ehemaliges Teammitglied
Auf jeden Fall besser zu lesen.
Mal hin und wieder so einen Rückblick bei einer anderen Person wie hier finde ich gut und auch dass Frank, der "Harte", religiös ist, ist mal etwas anderes. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht.
 
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DeletedUser13032

mal wieder was, hatte die Woche kaum Zeit ...


Irgendwann kam anstelle des Kraft gebenden Sauerstoffs dickflüssiges Blut. Gebrochen war sie nicht, zum Glück. Wo hätte er sie verarzten lassen sollen? Zurück zum Anwesen konnte er nicht, nicht nach dem, was er sich in den Kopf gesetzt hatte. Und in der Stadt? Wer würde schon einen wie ihn untersuchen. Noch dazu hatte Joe kaum Geld bei sich. Er knöpfte sein Hemd bis zum letzten Knopf zu und drehte sich wieder in die Richtung, aus der er gekommen war. Weshalb hatte man ihn gehen lassen? Er war unvorsichtig gewesen, die Verkäuferin hatte ihn tatsächlich wieder erkannt. Schritt für Schritt ging er nun heimwärts, die Silhouetten der Häuser waren schwer zu erkennen, es dämmerte bereits. Joe wurde immer schneller und im Laufschritt näherte er sich wieder der Stadt.


Ein Geräusch weckte ihn aus dem Halbschlaf. Als er seine übermüdeten Augen öffnete, konnte er gerade noch die Gestalt sehen, wie sie die drei Stufen hinab ging und dann in die Nacht davon huschte. Leise wie ein Fuchs heftete er sich an ihre Fersen. Vor dem Gebäude hingen Plakate, die die morgige Titelstory ankündigten. Offensichtlich hatte die US-Armee an der Grenze zu Mexiko eine Waffenlieferung abgefangen und nun herrschte dort unten das Chaos. Viele spekulierten auf einen baldigen Übergriff. Doch das interessierte Joe nicht. Nicht einmal im Geringsten! Keine Chance für Wallace auf die erste Seite, keine Chance für Joe. War Wallace nicht genug, reichte es nicht, einen der berühmtesten Männer in der Gegend zu töten? Die Idee, wie er es schaffen konnte, war Joe gekommen, kurz bevor er eingenickt war. Und jetzt war er dabei, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Die Person war allen Anschein nach an ihrem Ziel angekommen. Fröstelnd sah Joe ihr dabei zu, wie sie die Tür zu ihrem Haus öffnete und leise wieder schloss. Wie lange würde er warten müssen? Zwei Stunden? Die ganze Nacht? Etwas Abseits der Wohnung machte er es sich unter einem dürren Baum bequem, so gut es ging. Routiniert griff er in seine Hosentasche, doch sie war leer. Der Sheriff hatte seine Taschen geleert und er hatte Joes Zigaretten bei sich behalten. Alter Gauner, gehörst selbst auf die andere Seite des Gitters! Es dauerte kürzer als Gedacht. Die Haustüre öffnete sich und die Gestalt kam wieder heraus. Während sie sich langsam Joes Aufenthaltsort näherte, checkte er sie ab. Gleiche Statur, gleiches Outfit, lange, rote Haare. Vielleicht musste ein Opfer ja nicht berühmt sein. Vielleicht musste das Opfer einfach nur auf eine brutalere Art und Weise aus dem Leben scheiden, als durch ersticken … Die Frau war gerade an Joe vorbei gegangen, ohne ihn zu bemerken. Still schlich er sich von hinten an sie ran und überwältigte sie. Er zückte sein Messer und stach ihr damit in den Bauch. Einmal, zweimal, … Er verlor in seinem Wahn die Kontrolle. Die Frau unter ihm wollte schreien, doch jeder Versuch endete in einem Gurgeln. Sie spuckte Blut und röchelte nach Luft, ihre Augen waren entsetzt aufgerissen. Joe wollte sagen, dass es ihm Leid tat. Dass er das nur tat, um allen zu zeigen, dass die Presse kalt geworden war. Dass die Zeitungen es nicht für Nötig hielten, um über den Tod eines Menschen zu berichten. Um solch eine Tat groß anzuzeigen und einen größeren Aufruf starteten, den Mörder zu finden. Sein Wahn schwand, als seine Augen auf die Hände der Rothaarigen fielen. Sie wanderte zu ihrer Manteltasche und zogen einen Colt hervor. Doch noch ehe sie auch nur den Kolben umlegen konnte, hatte Joe bereits sein Messer wieder verstaut und ihr blitzschnell den Arm verdreht. Wahrscheinlich hatte er ihr das Handgelenk ausgekugelt. Heftig atmend stand er auf und betrachtete sein Werk, den Revolver in der rechten Hand. Zuckend lag sie vor ihm, die Journalistin, die seine Taten nicht ernstzunehmen schien. Nahm sie es jetzt ernst? Er war sich sicher. Doch es brachte ihr nichts mehr. Es war zu spät. Flehend durchdrangen ihre Blicke Joe und drangen durch ihn hindurch. Er hob die Hand und die Angst lies ihren ganzen Körper beben. Dann drückte er hab, die Kugel verließ in der selben Sekunde, in der es klickte, den Lauf und grub sich durch das linke Auge der Frau. Ein Hund bellte und um ihn herum riefen verschiedene Leute durch die Gegend. Schweigend wartete Joe noch einige Augenblicke, dann drückte er ein weiteres Mal ab. Nur um sicher zu gehen.
 

Jigelp

Pubquiz-Champion
Ehemaliges Teammitglied
Also mit diesen Wendungen habe ich nicht gerechnet, aber so soll es ja auch sein. Verspricht auf jeden Fall, richtig toll zu werden, die Geschichte.
 

DeletedUser

Hallo Dave,

ich hab grade den ersten Teil deiner Geschichte gelesen. Von wegen "am Anfang etwas langweilig"... Deine Beschreibung des frühen Morgens und die Einführung der Personen ist Klasse!! Du achtest unheimlich auf Details, die anderen wahrscheinlich entgehen würden. Ich finde die Geschichte ab dem ersten Satz absolut lesenswert.

See you,

Oklahoma-Bill:)
 

DeletedUser

Hallo Dave,

du hast Frank sehr interessant und spannend eingeführt. Am Anfang dachte ich, er steht irgendwo zwischen Büsche versteckt und belauscht das Gespräch verbotener Weise. Erst bei der Bemerkung, dass er "den Teppich vollblutet", wird klar, dass er mit den beiden Männern in einem Raum steht. Das war wieder gute Arbeit.
Leider schneidet er sich dann - genau wie Joe am Anfang - mit dem Messer. Und genau wie Joe, rennt er durch das ganze Haus, um jemanden zu finden, der ihn verbindet. Bei Joe ist das glaubwürdig, weil er als ungeschickt und ein bisschen einfältig dargestellt wird, aber bei einem, der wohl eine Art Elitesoldaten ist, stimmt das nicht so ganz. Im Kampf hätte er auch nicht warten können, bis die Sanis kommen - jedenfalls nicht mit so einer Wunde.
Es sieht ein bisschen aus, als wolltest du einfach eine Einführung für die Verführung durch die Dame des Hauses schreiben.
Die Formulierung: "Den Gürtel enger schnallend und das Hemd reinstopfend", wirkt etwas gestelzt und 2x hintereinander "end" macht dir meiner Meinung nach den Satz kaputt. Hast du das aus dem Englischen (Stichwort: ing-form)? Besser wäre vielleicht gewesen: Während er sich noch das Hemd in die Hose stopfte und den Gürtel enger schnallte, ging (oder z.B. "eilte") er die Treppe hinunter. Das nimm zwar das Tempo aus der Geschichte, ist aber ein kompletter Satz.
Die Szene, in der Frank den Toten findet ist wieder spannend geschrieben. Danke für die Geschichte. Ich bleib weiter dran.

See you,

Oklahoma-Bill
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

Hallo Dave,

und schon wieder ich...:) Ich hoffe, ich nerve dich nicht, mit meinen Komentaren.
Die Verhaftung des armen Joe ist dir gut gelungen. Die Charaktere kommen glaubwürdig rüber. Wie der Sheriff merkt, dass er in Frank ein mindestens ebenbürtiges Gegenüber hat, ist sehr gut gemacht.
Nachdem Joe die Szene zwischen der Hausherrin und Frank beobachtet hat, rutscht dir leider ein missglücktes "end" in die Geschichte. Nachdem Joe etwas von "Todesstrafe" hört, schreibst du: "Erbleichte machte Joe wieder einen Satz zurück".
Nachdem Joe eines mit dem Gewehrkolben übergezogen bekam, wurde ihm "wechselnd schwarz und weiß vor den Augen". Vielleicht lieber "abwechselnd"?;)

So, jetzt mache ich erstmal eine Lesepause. Aber: Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage.

See you,

Oklahoma-Bill
 

DeletedUser13032

danke für das umfangreiche Feedbank, bill :) Ich werde die Tage nochmal drüber lesen und Ungereimtheiten beseitigen. Und dann auch wieder weiterschreiben, bis zu letzt keine Zeit gehabt ...
 

DeletedUser

Hallo Dave,

gerne Geschehen! Ich freu mich schon auf die Fortsetzung der Geschichte.

Hier kommen noch ein paar Anmerkungen von mir für dich:

Beitrag 8 vom 8.11.12:


Der Text ist wieder gut gelungen.


Hier noch ein paar Kleinigkeiten:


Absatz 1, Zeile 2: Ist nur eine Kleinigkeit, aber: Seine Gittertür wurde geöffnet... evt. „Die Gittertür zu seiner Zelle wurde geöffnet.“?


Zeile 5: Was ist: „dünnes, laues Haar“? Meintest du rau?


Nach seiner Freilassung: „doch anstatt zu gehen, wartete er vor Office. „dem“ einfügen.


Letzte Zeile: „als sich die Tür der Office öffnete...“ Heißt das nicht „des Office“?


Danke fürs Teilen.





Beitrag 9 vom 10.11.12:


Wow! Das Kapitel mit Nina ist eines der Besten, die ich hier gelesen habe! Gefühle, Gerüche und Geschmack bis ins Kleinste wunderbar dargestellt. Die Überraschung mit der Zwillingsschwester ist dir gelungen. Die Beziehung zwischen den drei Frauen sehr gut herausgearbeitet. Der Mord an Zora ist gut geschrieben, berührt mich sehr und überrascht. Toll gemacht!!


Und auch hier noch ein paar Anregungen:


Absatz 1, Zeile 2: „...wenn auch nicht der Mord an einem der geachtetsten Männer im Land verhindern konnte.“ Wahrscheinlich müsste es heißen: „wenn es (also das Gesetz) auch nicht den Mord an einem der...“ oder „...wenn auch der Mord an einem der geachtetsten Männer im Land nicht verhindert werden konnte.“


Absatz 2, Zeile 11: Die Journalistin lies die bereits beschriebenen Blätter in der Schreibmaschine... müsste wohl „ließ“ heißen, oder? (Ich bin ein Krümelkacker, ich weiß... ;) )


Absatz 2, Zeile 18: Als Nina den Stuhl verrückt: „... mit demselben Scharben...! (ohne r)


Absatz 3, Zeile 1: Als Nina die Redaktion verlässt: „...Frierend schlung...“ ist das ein Dialekt? Wenn ja, lass es, wie es ist. Ist dann dein eigener Stil. Ich hätte gesagt „schlang sie“ oder „schlug sie“, was für mich aber nicht ganz so gut passt, wie „schlang“.


[FONT=Times New Roman, serif]Letzter Absatz, Zeile 1: „Als sie die letzte Gabel geputzt hatte, der Käse, mit dem das Fleisch überbacken gewesen war, hatte sich widerspenstig gewehrt und konnte erst durch eine struppige Bürste entfernt werden, ging Nina zurück ins Wohnzimmer.“[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Der Satz ist stilistisch wunderbar gemacht!! So etwas liest man heutzutage selten.[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Mein Problem: Ich hab ihn leider erst nach dem vierten Lesen verstanden.Vielleicht könntest du nach „geputzt hatte...“ und nach „entfernt werden“ einen Gedankenstrich machen, statt eines Kommas. Dann ist der Leser, meiner Meinung nach, besser auf den Perspektivenwechsel vorbereitet.[/FONT]


[FONT=Times New Roman, serif]Und nochmal ganz herzlichen Dank für die gute Geschichte![/FONT]


[FONT=Times New Roman, serif]Bis bald[/FONT]


[FONT=Times New Roman, serif]Dein Fan
[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]
[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Oklahoma-Bill:)
[/FONT]
 
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