tv tipp? tw on qvc ???
Nur heute: 500 Nuggets zum Preis von 499! Na, ist das etwa nichts? Und wenn Sie heute bestellen, legen wir sogar noch diese Brezel vom letzten Oktoberfest-Event drauf, fast neu, nur einmal abgebissen. Aber schauen Sie sich nur diese Nuggets an, wie sie blinken ... damit sind sie auf Ihrem nächsten Kaffeekränzchen mit anschließender Häkelstunde der Held des Tages, denn diese Nuggets, meine Damen und Herren, sind der Hingucker schlechthin. Schauen Sie genau hin, sehen sie sich die Nuggets an, nicht blinzeln ... und? Haben Sie's gemerkt? Sie konnten gar nicht mehr wegsehen.
Aber das ist noch nicht alles: die ersten zwanzig Besteller erhalten obendrauf noch eine Kaffeefahrt in einem niegelnagelneuen Bagger durch die Eifel ... vollkommen gratis! Wahnsinn, da machen wir ja Verlust! Greifen Sie jetzt zu, denn die Nuggets sind begrenzt.
And now for something completely different:
Gestern hatten wir mal wieder
KaffeeBierkränzchen bei unserem Netflix-Norbert ... die zwei Vornamen des Guten sind zwar alles andere als auch nur in der Nähe von "Norbert", aber seit der Netflix hat, nennen wir ihn so. Is och ejal ... jedenfalls haben wir uns gestern
"Havoc" angesehen mit Tom Hardy und von - viel wichtiger noch - Gareth Evans. Der Name sagt dem ein oder anderen vielleicht nichts, aber der Mann hat uns 2011 und 2014 zwei der besten Actioner aller Zeiten beschert:
"The Raid" und
"The Raid 2"!
Und Teil 3 soll folgen!!!
Jetzt also
"Havoc" ... Tom Hardy spielt einen runtergekommenen Polizisten, der einen Raubüberfall untersuchen soll. Und auf den Überwachungsbändern sieht er den Sohn des Bürgermeisters. Der hat irgendwas gegen ihn in der Hand, also muss er den Sohn finden, um den da rauszuhalten, aber ein paar Gangstergruppen und korrupte Cops ... machen wir uns nix vor: Story und Dramaturgie waren noch nie Evans Stärken, dafür zaubert der Dir aber ein Actiongewitter auf die Netzhaut wie kein Zweiter. Und er hat auch seinen Kameramann aus der
"Raid"-Reihe mit dabei, Matt Flannery.
In den
"Raid"-Filmen wurde kaum geschossen, da ging es mit Fäusten, Füßen und allen möglichen Gegenständen immer feste druff ...
"Havoc" ist da anders, denn da wird geballert bis der Arzt kommt, und ist der erst da, wird der auch noch abgeknallt. Es gibt in der Mitte des Films eine Szene in der Disco und am Ende halt der große Showdown, und es ist einfach nur der Wahnsinn, was Evans da mit Schusswaffengewalt anstellt, dagegen kannst Du
"John Rambo" (2008) im Kinderprogramm zeigen, und der großartige
"Hardcore" (2015) und der noch größere und weniger artige
"Shoot 'em up" (2007) sind das reinste Pillepalle dagegen.
Frag nicht nach Story, die ist nebensächlich (nimmt aber dafür einfach zu viel Platz ein) und Logik ... ich hab da kaum Szenen gesehen, in denen Waffen nachgeladen wurden, da haben sechsschüssige Revolver Kammern, in die offensichtlich 20 Patronen passen, in einer Szene läuft da ein asiatisches Flintenweib mit einer Uzi oder so über die Straße und hält den Finger locker eine halbe Minute auf dem Abzug, ohne dass sie nachladen muss. Egal, macht Spaß. Und die Kills, speziell in den beiden Szenen, sind vom anderen Stern ... einem sehr sadistischen Stern allerdings. Leute werden nicht einfach erschossen, nö, da wird das ganze Magazin entleert ... und, wie schon beschrieben, sind diese Magazine sehr, sehr groß. Teilweise erinnert das an Hitlers Tod in
"Inglorious Basterds" (2009) ... zwischendurch kommt auch mal das ein oder andere Hackebeilchen ins Spiel, ein Fleischerhaken und Dinge, bei denen man jetzt nicht unbedingt ausgeht, dass man damit Menschen töten kann. Also die Action ist schon stark beeindruckend.
Der Rest aber nicht! Wie gesagt, die Story verdeint den namen nicht (aber "The Raid" hat jetzt auch alles andere, als eine Story, die man mit mehr als zwei Sätzen beschrieben müsste), die Schauspieler ... nee, die Figuren bleiben arg blass, man muss sich viel zusammenreimen, auch wenn Tom Hardy sichtlich Spaß hat, durch Blutfontänen hindurchzutauchen, als sei er auf einem Limbofestival, Timothy Olyphant gibt den
Raylan Givens aus
"Justified" ... der Rest, inklusive Forest Whitaker findet so gut wie kaum bis nicht statt. Das Allerallerallerschlimmste ist jedoch das CGI ... sowas hab ich echt noch nicht gesehen: warum, zum Henker, muss man eine simple Autoverfolgungsjagd aus dem Computer zaubern??? Das will mir nicht in den Kopf. Und dann noch in richtig, richtig mies, wo Du in jeder Sekunde merkst, dass das mit Physik gar nix mehr zu tun hat, weil sich alles nur unnatürlich bewegt ... sofern man bei Autos von "natürlich" sprechen kann ... aber das sieht sooooooo billig aus, unglaublich!
Wenn Du Spaß an einer bleihaltigen Blutorgie hast, Kucktipp. Wenn Du nach Logik, gutem CGI und dreidimensionalen Figuren oder sogar -entwicklung suchst, lass die Finger davon.
Der Film war 2021 bereits abgedreht. Und dann hat mal wieder irgendwer gestreikt, dann gab es noch Nachdrehs ... und vier Jahre später ... wie gesagt: die Action ist mehr als erstklassig, der Rest ist pfui, besonders das CGI.