• Howdy, Freund! Du scheinst neu hier zu sein. Warum erstellst du dir nicht einen Forenaccount, um mitdiskutieren zu können? Du kannst dich hier registrieren.
    Du hast schon einen Forenaccount? Dann kannst du dich hier einloggen. Viel Spaß!

    Was denkst du zum Beispiel über diese Themen?

Die Geschichten aus Jari

DeletedUser

Der Krieg um Jari

Es war der 28. September 1885. Ein Mann ritt mit seinem Pferd durch die Ebenen. Er hatte einen schwarzen Bart und sein Gesicht war mit tiefen Narben versehen. Immer wieder drückte er seinen grauen Hut auf den Kopf und sein brauner Mantel flatterte im Wind, welcher durch die Prärie wehte.
Er ritt durch die Gegenden von Arizona und Buffalo auf dem Weg zu seiner Heimatstadt. Die Stadt „Jari“. Die Sonne ging bereits auf. Der Gesetzlose erreichte den Staat Colorado, so hatte er nur noch wenige Stunden bis zur Stadt in der er lebte, wo seine Freunde auf ihn warten würden.
Wenige Meilen vor der Stadt sah er bereits einige Geier über der Stadt fliegen, doch er dachte sich nichts dabei, da dies öfters der Fall war. Immerhin war „Jari“ die grösste Banditenstadt des Staates Colorado, voll mit Mördern, Viehdieben und allem anderen Gesindel, das vor dem Gesetz fliehen musste. Da kam es durchaus vor, dass ein Toter in den Strassen lag, welcher zuvor versucht hatte, es mit den Halunken aufzunehmen.
Als er in die Stadt hinein ritt, merkte er aber, dass etwas anders war als sonst. Vor den Hufen seines Pferdes lag nicht irgendein Kopfgeldjäger, sondern da lagen seine Mitbewohner, einige Banditen der Stadt tot im Staub und Sand der Strasse. Er zückte seine Waffe und stieg vom Pferd. Schleichend ging er in Richtung des Saloons, in der Hoffnung dass es Freunde gab, welche noch am Leben waren.
Die Frage was hier passiert sein musste, ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Als er langsam in den Saloon hinein ging und die Klapptüren zur Seite drückte, hörte er bereits das Klicken von Revolvern und Gewehren, welche auf ihn gerichtet waren. Er hob die Hände und nahm mit seiner Linken das schwarze Tuch ab, welches sein Gesicht verdeckte. Nun senkten sich auch die Waffen seiner Brüder, als diese merkten, dass er zurück war. Die Freude war riesig. Sie wussten nicht wo er die letzten Wochen gewesen war, was er getrieben hatte und wonach er suchte. Aber nun wussten sie, dass er zurück war.
Sie klärten ihn schnell über das Geschehene auf. Anscheinend waren einige der besten Marshalls, Sheriffs und Deputys der Städte aus Colorado hier, um den Gesetzlosen ihre letzte Strafe zu bringen. Tot oder lebendig hiess es. Schnell war dem Rückkehrer klar, mit wem sie es zu tun hatten. Nun lag es an den restlichen Überlebenden, die Gegner wieder zu vertreiben, oder ihnen eine Kugel zu verpassen. Sofort setzten sie sich zusammen um einen geeigneten Plan zu erstellen, welcher die Stadt zum Sieg führensollte. Stunden dauerte es, bis Munition, Waffen und sämtliche anderen Dinge bereit waren, um in den Krieg zu ziehen. Doch erst im Morgengrauen des nächsten Tages sollte es stattfinden.
In der Nacht konnte niemand in der Stadt wirklich schlafen. Der Gesetzlose Rückkehrer wusste, dass dies einer der härtesten Kämpfe werden sollte, den er je bestreiten würde. Er hatte schon viele Züge überfallen, Banken ausgeraubt und Menschen getötet. Doch diese Gegner waren nichts im Vergleich dazu. Es waren kampferprobte und tapfere Duellanten. Die Erfahrung die diese hatten, war um vieles grösser als die von seiner Mitbewohner. Die Meisten in dieser Stadt waren noch sehr jung und wussten nicht, wie man gegen solche Gegner bestehen sollte. Doch dies änderte nichts an der Tatsache, dass der Kampf für alle immer näher kam. Die Gesetzeshüter hatten sich etwa 5 Meilen vor der Stadt in einer Siedlung niedergelassen. Sie nannten diese Siedlung aus symbolischen Gründen „Jari wird fallen“. Als die Sonne aufging, wurden die Pferde gesattelt und die Wagen angespannt. Nur noch ein letztes Mal die Waffe kontrollieren und es sollte losgehen in die Schlacht um Jari.

Der Ritt dauerte nicht lange und sie hörten bereits die ersten Kugeln um die Ohren pfeifen, als sie sich der Siedlung näherten. Sofort gingen die Banditen in Deckung und suchten ein passendes Schussfeld. Die Munition war ausreichend, doch sie hatten keine Ahnung wie es um den Gegner stand. Der Kampf dauerte nun schon Stunden und die Sonne stand bereits in höchster Höhe und brannte auf die Kämpfer nieder. Immer wieder ging einer von ihnen zu Boden. Die Marshalls und ihre Unterstützung waren stark und die Erfahrung war ihr Vorteil, auch wenn Sie weniger Leute hatten. Doch auch sie verloren Männer. Einige die durch eine Kugel fielen, oder andere die Richtung Norden aus der Siedlung flüchteten, weil sie befürchteten, dass die Banditen immer mehr die Oberhand gewannen.
Noch weitere Stunden vergingen. Die Banditen waren geschwächt und verloren langsam aber sicher den Mut. Doch die Anführer brachten mit Ihren Kriegsparolen immer wieder Schwung in den Kampf und gaben Ihren Leuten das Gefühl etwas erreichen zu können. Immer wieder wurden die Banditen zurück gedrängt. Doch in letzter Sekunde konnten Sie sich erneut vor einer Niederlage retten und die Gesetzeshüter zurück in die Stadt drängen. Der Vorteil der Banditen war ihr Kampfgeist. Dieser junge Kampfgeist war den älteren Gegnern überlegen und sorgte dafür dass die Marshalls und Sheriffs immer wieder in die Enge getrieben wurden. Die Sonne senkte sich bereits am Himmel und ging in ein starkes Rot über. Ein Rot, das für Blut stand, welches an diesem Tag vergossen wurde. Auf einmal ertönten keine Schüssen mehr aus der Siedlung. Die Banditen kamen aus der Deckung und sahen sich um. Sofort kam der Befehl zum Sturm auf die Siedlung, um den Fehler auszunutzen. Die Siedlung wurde von den restlichen 20 bis 30 Gesetzlosen überrannt. In den Häusern lagen die Leichen von tapferen Duellanten und man sah noch, wie einige von Ihnen Richtung Norden ritten, um ihr Leben zu retten. Nur noch der Anführer des Trupps und einige wenige Sheriffs leisteten letzten Widerstand. Sie verschanzten sich in einem Gebäude, doch sie wussten, dass Sie umstellt waren. Letzte Schüsse fielen aus den Fenstern und verwundeten einige Banditen. Doch die Gegenwehr durch die Räuber war zu hart. Die letzten Duellanten der Siedlung verschenkten unnötig ihr Leben, anstatt ihre Niederlage zu akzeptieren.
Die Toten Gesetzeshüter und Banditen welche in dieser Schlacht gefallen waren, brachte man aus Ehre zum Bestatter der Siedlung. Egal ob Gesetzloser oder Gesetzeshüter, beide Seiten sollten hier begraben werden. So wurde diese Siedlung von den Banditen eingenommen und umgetauft in „Jari’s Gedenkstätte“. Als Ort für diejenigen, welche hier gefallen waren. Für jeden von Ihnen brannte in der kleinen Kirche eine Kerze, doch es waren mehr Kerzen von den Gesetzeshütern vorhanden als von den Leuten aus Jari.
Der einsame Rückkehrer schritt als letzter aus der Siedlung. Er zückte seine Waffe und schob damit seinen Hut etwas nach oben. Er fragte sich, was wohl als Nächstes kommen wird. Die US-Army? Er zog an seiner Zigarre und stampfte diese dann am Boden aus. Bei dem Gedanken konnte er nur anfangen zu schmunzeln und steckte seinen goldenen Colt zurück in die Halterung.
Dies ist das Ende. Doch es ist nur das Ende eines Kapitels und nicht der Geschichte über die Gesetzlosen aus Jari!
 

DeletedUser

Das neue Zeitalter

Es herrschte eine unruhige und düstere Nacht, als der Bandit vor dem Saloon im Stuhl sass und sich eine Zigarre anzündete. Ein Jahr war es her, als die Gesetzeshüter versuchten die Stadt Jari zu Fall zu bringen. Er grinste bei diesem Gedanken. Der Wind wehte ihm durch die Haare, die Pferde waren aufgebracht und die Baumkronen zischten umher. Die Zeiten wurden schwer für die Banditen, natürlich überfielen sie Banken, Züge und wehrlose Opfer im Wald, jedoch war die Beute oft sehr klein. Viel kleiner als früher. Auf eine gewisse Art hatten die Gesetzeshüter gewonnen. Denn immer weniger Leute durchquerten das County und wenn, dann nur oft mit sehr wenig Geld und Schmuck. Die Zeiten waren rau und hart geworden. Und die Krankheiten zogen durch das Land und Medikamente waren kaum vorhanden, dies kostete viele Gesetzlosen der Stadt das Leben. Ein Tod den sich keiner wünschte, das wusste der Bandit mit dem schwarzen Haar und dem Goldenen Colt. Jeder wünschte sich im Duell und Kampf zu sterben, einen ehrvolleren Tod gab es nicht. Es lag an ihm eine Lösung für die Probleme der Stadt und deren gefürchteten Bewohner zu finden. Doch es fiel ihm schwer.
Im Saloon hörte man, wie die anderen Anführer der Stadt sich an einem Tisch über die Stadt und deren Zukunft unterhielten. Eine Debatte die seit Tagen andauerte. Der Bandit erhob sich aus seinem Stuhl und lief durch die Tür ins Innere. Die Kerzen flimmerten und die Gesichter der Banditen waren kaum zu erkennen. Oft kamen die Worte nur aus der Dunkelheit. Als er den Saloon betrat wurde es still. Er wusste dass sie ihn anschauen würden und hofften dass er eine Lösung gefunden hätte. Das Schweigen im Raum zögerte sich hinaus und jede Sekunde war wie eine halbe Ewigkeit. Dann kamen die Worte aus dem Mund des Banditen die niemand erwartet hätte. „Wir ziehen um“, sagte er. Das Erstaunen war riesig, aber einige der Gesetzlosen hatten bereits ein dickes Grinsen im Gesicht. „Wo soll es hingehen?“, fragte einer der Personen. Der Bandit machte einen Schritt nach vorne und nahm die Zeitung vom Tisch, öffnete sie und zeigte mit dem Finger auf das Bild vom Zentrum von Colorado. „Direkt zu den Feinden“, sagte er in einem dumpfen Ton. Nun grinsten alle der Anwesenden. „Wir packen sofort unsere Dinge zusammen und machen uns auf den Weg. Es wird eine 7-tägige Reise bis ins dahin und wir müssen uns tarnen, ansonsten haben wir gleich wieder die Gesetzeshüter hinter uns!“, sagte der Bandit und ging wieder raus und setze sich in seinen Stuhl und zündete eine Zigarre an. Er dachte nach. Währenddessen wurden sämtliche Gesetzlosen aus ihren Betten geholt. Die Pferde wurden gesattelt und die Planwagen beladen. Als die Sonne aufging waren alle bereit für die lange Reise bis zum Zentrum von Colorado, dort wo es für die Banditen eigentlich am gefährlichsten ist.

3 Tage waren vergangen und die Reise zehrte an den Kräften der Banditen. Sie legten am Rande eines Waldes eine Pause ein. Die meisten von ihnen waren am schlafen, auch die Pferde ruhten sich aus. Das Lagerfeuer flackerte und erhellte das Gesicht des Helden von Jari. Er dachte über die Zukunft von Jari und seinen Bewohnern nach und war der Meinung dass nur die Reise in eine andere Gegend eine Lösung sei. Weder El Paso, noch Dakota waren eine Option für ihn. Er wusste, dass er und seine Gesetzlosen Brüder in der Nähe bleiben mussten um Erfolg zu haben. Sie würden Rache nehmen, für den Kampf, der damals herrschte. Beinahe hätten die Gesetzeshüter damals Jari besiegt. Er wusste, dass sie den Feinden nahe sein mussten.
Plötzlich schrie einer seiner Männer auf und fiel zu Boden. In seinem Rücken steckte ein Tomahawk. Aus dem Wald stürmte auf einmal eine Horde Indianer. Sie mussten durch das Licht des Feuers den Rastplatz gefunden haben. Die Gesetzlosen wachten auf und zogen ihre Revolver und eröffneten das Feuer. Die Kugeln zischten durch die Luft und trafen einige Indianer, aber auch Pfeile der Indianer trafen einige Banditen. Der Kampf dauerte einige Minuten, bis sich die Rothäute zurück in den Wald zogen. Einige Banditen folgten ihnen, andere begutachteten den Schaden der angerichtet war. Ein unglaublicher Schaden, für die momentane Situation. Und das Entsetzen über die Gesichter der Banditen kam erst noch. Da lag ihr Anführer tot am Boden, der Held von Jari lag mit einem Pfeil in der Schulter neben anderen toten Indianern und Banditen. Er starb im Kampf, so wie es sich für jemanden wie ihn gehören sollte. Doch die Banditen konnten sich nicht einmal die Zeit nehmen um jemanden zu begraben. Die Zeit rannte ihnen davon und sie mussten schnell weiter ziehen, bevor die Indianer zurückkehrten. Sie zogen sofort weiter, weiterhin mit dem Ziel ins das Zentrum zu kommen, im Andenken an ihren Helden von damals, der Tribut konnte später noch bezahlt werden. Aber aus seinem Wunsch mussten sie das weiterführen, was er vorhatte.
3 Tage waren seit dem Überfall vergangen und die Sonne stand hoch am Himmel. Es ist der Ort, an dem die Indianer die Banditen überfielen. Die Sonne brannte dem Helden aus Jari im Gesicht. Er fragte sich was geschehen sei, da fühlte er auch gleich einen gewaltigen Schmerz in seiner linken Schulter. Er schaute sich kurz einen Moment lang um und zog dann den Pfeil heraus. Er merkte auch sogleich, dass kein Einziger Indianer mehr hier lag, sie mussten abgeholt worden sein, genauso merkte er, dass er kaum noch Kleidung an seinem Körper hatte. Die Indianer hatten sich wohl auch noch alles geschnappt, was hier herumlag. Er suchte sich schnell ein Stück Stoff um damit die Wunde abzudecken. Er schleifte sich vom Lager weg in die Richtung des Flusses. Dort wusch er seine Wunde ordentlich aus. Es war ein Wunder das er überlebt hatte, das wusste er. Er lief nun in die Richtung, in die es eigentlich gehen sollte. Ins Zentrum von Colorado, dorthin wo die Stadt „Denver“ lag. Durch die Prärie, die Wälder und Wüsten ging es, ohne etwas zu Trinken oder zu Essen, mit dem Ziel immer näher an seineFreunde zu kommen. Nur was die Natur direkt hergab hatte er zum Überleben. Auf dem Weg fand er mitten in der Prärie eine Leiche, die er kannte, es war einer seiner Banditen. Nun wusste er, dass sie hier durch kamen und er mit Sicherheit auf dem richtigen Weg sei. Er schnappte sich die Kleidung des Toten Freundes und auch seinen Revolver und der Weg in die Zukunft ging weiter.
7 Tage sind vergangen, bis der Bandit im County ankam, in der die neue Heimat sein sollte. Am Horizont sah er bereits die riesige Stadt „Denver“. Er wusste wo sie die neue Stadt gegründet hätten. Nun wollte er wissen, ob seine Gesetzlosen genauso gehandelt hatten. Er lief den Berg hinunter in die Richtung einer Waldlichtung. Und dort war sie, eine Stadt, weder so riesig wie „Denver“, noch so luxuriös wie eine andere. Es war eine richtige Banditenstadt. Er sah das Stadtschild auf dem geschrieben stand „New Age“. Als er die Aufschrift des Schildes las fing der Held an zu grinsen. Das neue Zeitalter konnte also beginnen und er lief in seine neue Heimat hinein. Die Rache nahm ihren Lauf.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oben