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Die verschwurbelte Welt des Abenteurers RazTalion

RazTalion

Landstreicher
:dastradly: Kurzgeschichte(n) aus der Spielwelt

Heute: I believe my pig whistles :blink:

Mitten in der Prärie.
Kurz nach Sonnenaufgang.
Der Himmel war noch leicht gefärbt vom Ultraviolett.
Unweit des Banditentreffpunkts, am Steinkreis der Dickson Forest, rackerte sich RazTalion die letzten Minuten des Auftrags ab, bei dem von ihm gefordert wurde, eine Postkutsche zu überfallen. Immerhin wollte er freiwillig bei dem Raubzug mitmischen. Er hatte, schon seit ihm dazu die erste Information ans Ohr getragen wurde, dieses Gespür nach reichhaltiger Beute.

Es war weder der Erste, noch der letzte Auftrag, den er bewältigen musste. Vertrauen zu schafffen und Vorbereitungen zu treffen nimmt oftmals viel Zeit in Anspruch. Und auch dieses Mal dauerte der Überfall auf die Postkutsche länger als erwartet. Ganze 6 Stunden war er damit beschäftigt, der Kutsche auf seinem Pferd hinterher zu jagen.
Umso größer war die Freude, als die Mühe kurz nach Sonnenaufgang endlich beendet war. Mit all der gewonnenen Erfahrung, konnte er ein weiteres Level aufsteigen, doch zunächst hatte Raz noch ein anderes Ziel im Auge. Die restliche Erholung verwendete er dafür, nahestehende Banditen zu jagen. Auch das war Teil eines größeren Plans.

Zu seiner Überraschung kam ihm allerdings völlig unvorhergesehen ein dichter, weißer Dampf entgegen. Zunächst irritiert, bemerkte er die einschlagende Wirkung zu spät. Er war in das Lager einer Hanfplantage gestolpert...
Promt rächte sich die Leichtsinnigkeit an seiner Kondition:
Trefferpunkte RazTalion -3640 LP ------- Trefferpunkte Marie Huana -76 LP
RazTalion fällt in Ohnmacht.
Marie Huana gewinnt das Duell, bekommt 79 Erfahrung, 24 Duellerfahrung und erhält $466.
Marie Huana erhält ein Kopfgeld von $ 1.364. RazTalion verliert 128 Duellerfahrung.
....so intensiv, wie Marie Huana hier reingeschlagen hat, ist RazTalion erstmal für 3 Tage platt!!

:tumble: Dennoch hatte er enorm viel Spaß durch die Aktion :lol:

... weiterhin viel Spaß beim Spiel ... und wenn es uns Zitronen gibt, dann machen wir Limonade draus ;)

PS: Habe Marie Huana angeschrieben und mich bedankt :up:
1. war das Timing perfekt
2. kann ich den Duellschutz gut brauchen
3. fand ich die Vorlange für dieses Wortspiel einfach klasse :D
 
Zuletzt bearbeitet:

RazTalion

Landstreicher
Heute: Geht da was? Geht da noch mehr? Oder braucht es weniger? :blink:

Erneut lag Spannung in der Luft. Der gelbe Erfahrungs-Baken war bereits kurz davor, zum 87. Mal überzulaufen.
Der lebenslustige Fettnäpfchen-Treter RazTalion hatte gerade sein Talent unter Beweis gestellt, sich im Saloon21 von Kugeln durchlöchern zu lassen, um damit einen Sturm von Cempasúchil-Blüten zu entfachen. Mit Erfolg. Tausende Blumen regneten auf ihn herab. Alles vor seinem Auge verschwamm in einem Meer aus herrlich duftendem Orange.
Als der ausgezehrte Abenteurer seine Augen öffnete, lag er bereits wieder im wärmenden Bett des Stadthotels. Freudig über die schnelle Heimreise, trank er sogleich eine der seltenen Wundertinkturen, die er für solche Fälle gut behütete. Alles in ihm erwachte plötzlich zu neuem Leben und das Gefühl von völliger Erholung machte sich breit. "Wunderbar", dachte sich Raz. "Nun steig' ich schnell das Level auf und erfülle mein nächstes Ziel in Windeseile!"
"Doch wohin mit der ganzen Erholung....? Es sind immerhin ungefähr 2000 Punkte. Verschenkt soll die Tinktur allerdings auch nicht sein. Naja, ich bau mal Casino, bis mir die Motivation ausgeht...", plante der Noob.

Gesagt, getan.
In zahlreichen kurzen Arbeitsschritten stampfte Raz ein Casino aus dem Boden. Zwischenzeitlich betätigte er sich auch hilfsbereit am Bau einer Palisade und unterstützte sogar die Leute beim Herrenhaus errichten. Immer kleiner schrumpfte die Lücke zum ersehnten Stufensprung.
"Nun hab ich es gleich geschafft!", rief er sich überflügelt zu.
Mit dem letzten Rest seiner Energie ließ er die Baumaßnahmen hinter sich und steuerte zielsicher in die Wüste. "Mit ein bisschen Schatzsuche bringe ich mich gleich wieder auf Touren!", war der Gedanke, der ihn antrieb. Doch zu früh gefreut: Völlig erschöpft brach der realitätsfremde Streuner in der Hitze der Wüste zusammen, annähernd am erwünschten Level-Up, allerdings erst kurz davor... "Ich hab's", sagte sich Raz, kramte in seinem durchlöcherten Beutel, der innen sehr viel größer war, als außen, und zog eine gut gefüllte Schüssel mit gebackenen Bohnen hervor. "Damit muss es doch nun zu schaffen sein!", motivierte er sich abermals. In nullkommanichts verschlang er die Portion und verausgabte sich erneut auf der Suche nach Schätzen. Wieder mit dem Ergebnis, kurz vor dem Sprung zusammenzuklappen. "Wie konnte es soweit kommen... Die paar Punkte.... Waruuuuuum...!!??", hörte er sich jammern.
Sage und schreibe 47 Erfahrung fehlten noch. Die Zeit, die er warten musste, bis er schwimmen gehen durfte... ääh, wieder auffüllen könnte, betrug noch mehr als 7 Minuten. "Viel zu viel! Da warte ich ja ewig! Es muss doch eine Lösung geben!", durchfuhr es ihn. Und promt hatte er sie auch gefunden.
Der leichtfüßige Spring-ins-Feld durchstieß blitzartig die Schwingtüren des nächsten Saloons und steuerte direkt auf Maria zu, die dominante Tänzerin, die ihn liebend gern herum kommandierte. Völlig ausser Atem lächzte er ihr entgegen: "Lass mich dir erzählen, wie ich die Eskorte durchgeführt habe, um die du mich gebeten hast. Ganze 8 Stunden wurde die Postkutsche von uns begleitet und bewacht. Bin ich super oder was?"
Maria lachte. Nicht zum ersten Mal rätselte RazTalion über den Grund des Lachens. Mit dem Gesichtsausdruck der lockeren Dame könnte man alle möglichen Ursachen interpretieren. Und aufgrund seiner körperlich schwachen Verfassung fühlte er eine gewisse Unsicherheit ihr gegenüber. Allerdings fand dies rasch ein Ende, denn wie vom Blitz getroffen war jede Erschöpfung verflogen. Der Abenteurer fühlte sich urplötzlich vollkommen erholt und kräftig genug, sein lange ersehntes Ziel in Angriff zu nehmen. Genau auf diesen Moment hatte er hingearbeitet. Das blaue Kleid der neckischen Tänzerin flog verspielt durch die Lüfte, als die zierliche Dame zum Dank und Abschied von RazTalion in den Arm genommen und im Kreis herumgewirbelt wurde. Nach einem druckvollen Wangenkuss ließ er sie in der Schänke zurück, um den eigentlichen Plan anzupacken.

Sichtlich gestärkt betrat er erneut das Wüstenszenario und begann damit, herumliegende Leichen zu durchwühlen. Gewiss war dies ein widerwärtiger Anblick und auch der Fledderer verspürte ein aufkommendes Unbehagen, allerdings tat er dies aus einem bestimmten Grund. Einige der Reisenden, die er zu unterschiedlichsten Begebenheiten traf, erzählten ihm die Geschichte eines besonderen Schlüssels, der im Besitz eines Knaben war, welcher in der Wüste verdurstet war. Dabei gab es jedoch kleinste und feinste Unterschiede in den Erzählungen. Nur in einem Punkt waren sich die Berichterstatter einig: Man müsse gewiss ein talentierter Plünderer sein, da der abgelegene Fundort nur mit hoher Arbeitsleistung erreicht werden kann. Ganze 730 Arbeitspunkte brauche es, um das Gebiet zu erreichen und selbst dann solle man sich auf eine zähe Suche einstellen.
Jedoch war RazTalion gut vorbereitet. Mit 745 Punkten durchströmte ihn ein Hauch von Stolz. Ehrgeizig machte er sich an die Arbeit. Kurze und intensive Intervalle errechnete sich der Schlüsselsucher als gewinnbringendste Herangehensweise. Nach jedem Stein, den er umgedreht hatte, ploppte schon der nächste Bericht auf. Als er die ersten 40 Einheiten hinter sich gelassen hatte, überkam ihn ein abscheulicher Ekel, den er flott mit etwas flüssigem hinunter spülte. Der Behälter, den er in sich hinein kippte, war allerdings gefüllt mit Seifenwasser.
"Augen zu und durch", riet er sich selbst, zog weiter seine kurzen Arbeitsschichten durch und so dauerte es nur ein paar Minuten, bis er den zweiten und dann auch dritten Seifenkübel in sich ergoß. Um die Beherrschung zu behalten, konterte Raz den seifigen Geschmack mit hoch konzentriertem Guarana.
Selbst ein leckeres Ratatouille mit Fisch fand sich noch in dem erstaunlich großen Beutel, welches er zusätzlich verschlang. Nach einer Weile tauchte zu seiner Überraschung ausserdem die neugierige Bardame Maria auf dem Platz der Plackerei auf. "Du Raz, sag mal erinnerst du dich denn nicht mehr, dass ich dir schon vor etlichen Wochen ein Angebot gemacht habe?"
"Was soll das denn gewesen sein", fragte der Fledderer verwirrt, wie als hätte man ihn aus dem Schlaf gerissen.
"Na, weisst du nicht mehr, dass ich dir einen 3-Tages-Bonus versprach, wenn du mir die Zeitung besorgst mit den vielen Klatsch-und-Tratsch-Kolumnen!? Ich möchte diese Zeitung wirklich, weil da ein Bericht über meine Tullahlloussa-Tanz-Truppe drin ist. Mir ist das wirklich viel wert, darum ja der Bonus!", entgegnete sie.
Langsam dämmerte dem begriffsstutzigen Sucher, was die quängelige Frau von ihm wollte. "Äh, sicher, ja.... hab ich wohl vergessen. Jedenfalls müsste die noch irgendwo in diesem Beutel sein, der innen viel größer ist, als er von außen aussieht." Mit gekonntem Griff zog er das gewünschte Schmierblatt heraus und warf es ihr in die Arme. Sofort leuchtete seine Belohnung auf und verschaffte ihm den Bonus, der ihn ganze drei Tage lang jeden Verdienst zusätzlich erhöhte. "Wie passend, vielen Dank!", rief er der Tänzerin erfreut zu.
Lächelnd davon Kenntnis nehmend war sie allerdings schon zu vertieft in die aufbauschende Foto-Story ihrer herausgeputzten Show-Kombo.

"Jetzt sind wir beide zufrieden. Gleich weiter machen. Der Schlüssel kann ja nicht weit sein.", redete sich RazTalion ins Gewissen, während sich schon die nächste waghalsige Idee anbahnte. "Nur mal so zum Spaß... Rein aus Interesse... Ich könnt' doch mal gucken... hehe, das wird lustig", sprach er mit sich selbst. Noch mitten im Workflow hüpfte er aus den alten Klamotten heraus in neue. "Alles im Sinne der Forschung und Wissenschaft!", gröhlte er lautstark in die menschenleere Ödnis, denn sogar Maria war mittlerweile wieder zurück in den Saloon geeilt.
In gänzlich frischer Aufmachung, die durchgemischter wohl kaum hätte sein können, nahm das lustige Plündern wieder an Fahrt auf. Trotz der eigenartigen Verkleidung schaffte er immerhin 895 Arbeitspunkte auf den Plan. Zusammen mit dem Bardamen-Bonus stieg der Fundwert auf über $7500. "Nun bin ich gleich ein reicher Mann!", freute sich der ehemalige Kuhtreiber.
Und so vergingen abermals unzählige Intervalle des Schlüssel-finden-wollens, mit weiteren eingeschmissenen Stärkungen und versehens getrunkenen Seifenwassern...

Mindestens 200 Arbeits-Einheiten hatte der ambitionierte Alleskönner nun hinter sich gebracht, bis ihm ein sehr wichtiger und vielleicht entscheidender Gedanke im Gedächtnis aufblitzte. In einem Treffpunkt zum Austausch allerlei Erfahrungsgeschichten, genannt "Forum", stiess er einst auf eine wichtige Empfehlung. Jemand, der schon viele Plünderer hat kommen und gehen sehen, sprach explizit von dem Tipp, sich möglichst nah an die Vorgabe zu halten. Also auch mit zu hoher Qualifikation, könnte man durchaus scheitern.

RazTalion nahm dies als neuen Ansporn, um sich der schwierigen Aufgabe zu widmen, peinlichst genau auf 730 Arbeitspunkte zu kommen. Mit zahlreichem An- und Ausziehen, was im weitesten Sinne gar einer Modeschau glich, sah er die Punkte purzeln und steigen. Hinunter, hinauf, in ständigem Wechsel vorbei an der gewünschten Zahl. Müde vom dauernden Umziehen, sah er sich knapp vor dem Aufgeben, bis tatsächlich die erwünschten 730 vor seinem geistigen Auge erschienen. "Yippiiieee!!!", freute sich Raz wie ein durchgeknallter Clown, der am Rande eines Nervenzusammenbruchs stand. "Ich hab die magische Zahl erreicht! Yeaah!", schrie er vorbeireitenden Noobs entgegen, die sich darüber köstlich amüsierten.

"Nun bin ich bester Dinge, alles zu finden, was ich mir wünsche!", führte Raz erneut ein Selbstgespräch.
Weitere Intervalle flogen von seinem Ehrgeiz getrieben an ihm vorbei. Nur mit Mühe und Not brachte der Schlüsselversierte Abenteurer es fertig, seine Motivation und Erholung auf einem angenehmen Level zu halten. Weitere Guarana-Tees und Seifenwässer verpufften regelrecht under den Anstrengungen seines selbst auferlegten Ziels. Immer wieder fand der Fummelnde auch mal etwas Brauchbares. Hauptsächlich gut erhaltene Gürtel wanderten in seinen zerlumpten Beutel. "Für irgendetwas werden die schon gut sein", redete er sich ein und fummelte weiter bis schliesslich.... ja, bis schliesslich etwas in seinen Fledderfingern landete, was sich klein und metallisch anfühlte. Im ersten Moment glaubte er zu träumen. Zweimal, dreimal... beim vierten Mal hinsehen und nachprüfen, konnte er den Fund eindeutig als Schlüssel identifizieren. "Whoaa, wie geil!", entglitt es seiner ausgedörrten Kehle. "Hab ich den legendären Fund also tatsächlich hier in der Hand! Endlich kann ich mich mit was anderem beschäftigen, hahahah!" Ausgiebig lachte er sich die Anstrengung der letzten Stunden (knapp 400 Arbeitsschritte) aus den Muskeln und Knochen, mit dem Effekt, dass er sich sogleich ein wenig erfrischter fühlte, hatte er doch nun eine selbstauferlegte Last weniger zu schultern. "Stellt sich nur die Frage, wie ich an die anderen beiden Schlüssel herankomme.....", dachte RazTalion und entschied sich dafür, einen nahegelegenen Zug zu überfallen, der in seine Richtung unterwegs war.
 
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