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Es war einmal...

DeletedUser

hier mal mein beitrag zu Dave's Gewinnspiel auf w16:

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Guten Tag.
Ich möchte mich kurz vorstellen.
Mein Name ist Rambo. John Rambo. Und ich will euch die Geschichte von meinem Messer verzählen.

Alles fing an im mittelalterlichen, feudalen Japan des 16. Jahrhunderts. Damals lebte dort der größte Schwertschmiedemeister aller Zeiten, sein Name war Hattori Hanzó. Seine Schwerter waren schon zu seinen Lebzeiten legendär und begehrt. Damals standen die Vereinigten Niederlande in regen Handel mit Japan. Wie es auch immer schon war, beließen es die Europäer nicht nur beim Handel. Nein sie mussten wie schon so oft nicht nur ihre güter sondern auch ihre kultur expotieren. so war es nicht verwundlerlich das damals auch einige protestantischen missionare in Japan tätig waren. Einer jener missionare war ein junger niederländer namens Klaas van Robben. Warum weiss man nicht mehr genau, aber eines Abends kamen Hanzó und vanRobben ins Gespräch. Jeder versuchte den anderen von den vorzügen seiner kultur und religion zu überzeugen. im laufe der diskussion sahen aber beide ein das der jeweils andere sich nich überzeugen lies, respektierten dies aber. aus respekt wurde freundschaft. doch als sich japan gegen ende des 16 Jahrhunderts dem Westen gegenüber immer mehr abschottete mussten schließlich auch alle europäer auf kaiserlichen befehl hin das land verlassen. zum abschied gab hanzó seinem freund vanRobben eines seiner schwerter. wie alle großartigen klingen hatte sie einen eigenen namen:
魂キャッチャー (zu dt. seelenfänger). Dabei handelte es sich nicht um ein klassischen Katana, sondern Hanzó hatte die form den ansprüchen und gewohnheiten seines freundes angepasst. Eine Mischung aus klassischen Degen und Säbel. Die klinge war etwa knapp einen Meter lang und aus feinstem Damaststahl gefertigt. 1000x gefalteter stahl aus den feuern japans und gehärtet im blut toter samurais. die klingenform war lang und spitz so das es zum europäischen kampfstiel dem fechten benutzt werden konnte. klinge und griffschutz waren reich verziert mit japanischen beschwörungsformeln und zeichnungen. der griff war aus bester rochenhaut gefertigt und bot somit seinem besitzer allerbesten halt. auch sonst war die waffe perfekt ausbalanciert und rassiermesserscharf. für vanRoben war sie wie eine verlängerung seines Arms.
Zurück in den Niederlanden musste vanRobben feststellen das sich Europa im Aufruhr befand. der konflikt zwischen katholiken und protestanten, der kampf um macht und einfluss, nahm immer mehr zu und entlud sich zuerst in frankreich. dort kam es zu einem bürgerkrieg der als hugenottenkrieg in die geschichte einging. vanRobben, der seine glaubensbrüder in frankreich nicht im stich lassen wollte, schloss sich einer niederländischen freiwilligen kompanie an und zog nach frankreich in den krieg. er wurde dort der stadtgarnission von LaRochelle zugeteilt, einer französischen Hafenstadt die eine Hochburg der hugenotten war. Es kam wie es kommen musste. die katholischen truppen des französischen königs schlossen LaRochelle von der Landseite her ein und belagerten die Stadt. Als die Franzosen die wenigen schiffe der stadt vernichet hatten und den hafen blockierten war LaRochelle vollends eingeschlossen. die tage, wochen und moante vergingen. doch es keimte hoffnung auf. es machte das gerücht die runde das die briten ein expeditionskorps schicken würden um die stadt zu entsetzen. dummerweise bekam auch der heerführer der katholiken, kardinal richeleu, davon wind. um den briten zuvorzukommen brach dieser die taktik der aushungerungsblockade ab und blies zum sturmangriff auf die stadt. 3 tage und 3 nächte schoss die katholische attilerie die befestigungsanlagen der stadt sturmreif und in der nacht des 3ten tages schaften sie es eine große bresche in die mauern der stadt zu ballern. Richelieu sammelte sofort seine truppen und lies sie an dieser schwachstelle angreifen.
dort an der bresche entwickelte sich sofort ein blutiger kampf ums überleben. mann gegen mann. vanRobben kämpfte in vordester front. das schwert seines freundes Hanzó lichtete die reihen der angreifer wie die sense eines bauerns die grashalme bei der heuernte. doch oh weh! selbst der größte fechter ist nicht gefeilt gegen die teuflische erfindung der feuerwaffe. eine musketenkugel traff ihn in der brust. zerfetze seine lunge, verwandelte alles auf ihren weg in einen brei aus fleisch, blut, innereien und knochensplittern. Aber immerhin bescherte sie ihm einen schnellen tot. er hatte sein leben ausgehaucht noch bevor sein körper auf die naße blutgetränkte erde schlug.
obwohl sich die verteidiger tapfer schlugen, so waren sie doch der übermacht des feindlichen heeres nicht gewachsen. sie wurden alle niedergemacht. bis auf den letzen mann.
als dann nach dem kampf die beute verteilt wurde, bekam einer der tapfersten musketiere des königs die waffe von Hanzó verliehen. es handelte sich um
Armand de Sillègue d’Athos d’Autevielle. Fortan kannte man die Waffe als Athos' Florett. und sie ward gefürchtet unter den feinden frankreichs.


Nach einem langen, erfüllten Soldatenleben bekam Armand d'Athos von König Ludwig XIII ein äußerst großzügige devonation. ein landsitz im fernen amerika in der franzözsichen kolonier Louisiana. Dort an den Ufern des Mississippi verbrachte Armand seinen Lebensabend. Seine Familie wurde Teil der Südstaatenaristokratie und auf ihren plantagenfeldern schufteten die negersklaven. die waffe wurde zum familienerbstück. 2 Jahrhunderte später war es dann soweit.der süden sagte sich mit der sezession von der union los und gründete einen eigenen staat. kurze zeit später begann der amerikanische bürgerkrieg. Armands Urenkel JeanPierre d'Athos nahm als glühender Verfechter der Sklaverei auch daran Teil. er diente in der Kavallerietruppe des legendären Stonewall Jackson. Doch in der Schlacht von Gettysburg fand JeanPierre wie auch sein Vorfahr den Tod durch eine Musketenkugel. Die kam von mir, John Rambo. und da dem Sieger die beute gehört riss ich mir die Waffe unter den Nagel...

Jahre später war auch dieser Krieg zu Ende. Doch die Jahre als Soldat hatten mich geprägt. eine normale tätigkeit als farmer oder handwerker kam für mich nicht in frage. ich hatte mich dem zivilen leben völlig entfremdet. so lungerte ich tags über in dem vergnügungsviertel von new orleans rum, dem french quarter und nachts verhurrte, versoff und verspielte ich meinen ganzen sold, und sontiges hab und gut. ich hatte bei mehreren düsteren gestalten hohe schulden und eines tages schickte einer von denen 2 handlanger vorbei die mir mein schwert zwecks schulden in zahlung nehmen wollten. dumme idee von den beiden. doch auch ich hatte jetzt ein problem. ich war jetzt auf der flucht. gesucht wegen schuldenmacherei und zweifachen mordes.

so zog ich erst gen westen, dort in den grenzgebieten, frontiers genannt war das gesetz nur spärlich vertreten und man wurde nicht gefragt wenn man nur kräftig mit anpackte. doch die zivilistaion lies nicht auf sich warten. immer weiter gen westen wurde ich getrieben. dann hörte ich von großartigen goldfunden. oben in alaska. in dem gebiet um fairbanks rum. da am klondike.
alaska... na hoffentlich is das weit weg genug von den bluthunden der kopfgeldjägerbüros.

und nun bin ich hier. fairbanks-alaska. ich, john rambo, sohn deutscher auswanderer, auf der flucht vor dem gesetzt, mit nicht viel mehr als meiner klinge und zwei starken armen um hier ein wenig glück zu finden in den weiten von alaska...
 
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DeletedUser

Na das nenne ich mal eine Klinge mit Geschichte. 300 Jahre, 3 Kontinente, 2 große Kriege und besessen von vielen Männern mit unterschiedlicher Religion, ethnischer Herkunft, und politischen Ansichten. Darüber sollte sich doch was schreiben lassen.

Die Idee scheint gut und du scheinst neben weitreichenden historischem Hintergrundwissen auch eine angenehme Spur von Witz zu haben (Athos Florett, ich konnte ein Kichern wirklich nicht unterdrücken :mgreen:).

Bis jetzt war es ja nur ein Prolog. Bin gespannt, wie die Geschichte wird.
 

DeletedUser

Hallo maaniisuperstar,

du hast eine sehr gute Geschichte geschrieben! Deine Wortwahl ist den unterschiedlichen Zeiten und Charakteren angemessen.
Dass ich ein Problem mit deiner Groß- und Kleinschreibung hatte, kannst du dir wahrscheinlich denken, oder?:) Sie machte es oft schwer der Geschichte zu folgen.

Die drei Punkte am Ende deuten darauf hin das noch mehr zu erwarten ist. Hast du eine Fortsetzung geplant?

Danke fürs Teilen.

Oklahoma-Bill
 
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