Ja, so handeln Staaten nunmal. Nicht nur die USA, sondern alle. Wenn du ordentliche Kritik üben willst, dann sollte das Staatensystem selbst als Zielpunkt deiner Kritik aufgefasst werden und nicht die Vereinigten Staaten.
Das aber eine Intervention nicht nur die Durchsetzung amerikanischer Interessen mit sich bringt, sondern auch eine ganze Reihe ziviler Hilfmaßnhamen ermöglich, die vom Aufbau liberal-demokratischer Strukturen und der Monopolisierung von Gewalt in den Händen des Staates (und damit nicht in der Hand unkontrollierbarer Kräfte wie in denen der Rebellen) bis hin zur Entwicklungshilfe und der Errichtung von Gesundheits- und Bildungssystemen, wird gerne vergessen.
Was auch hier in diesem Thread auffällt, ist die Falschannahme, eine Intervention würde zwangsläufig die Parteinahme für die Rebellen bedeuten. Der Westen ergreift hier erstmal für keinen anderen Partei als für sich selbst. In seinem Interesse steht aber auch eben genau das, was oben bereits angeschnitten worden ist: Stabile, demokratisch organisierte Verhältnisse, mit einer Zentralgewalt in der Form eines Staates, der in der Lage ist wenigstens die Grundanforderungen einer Gesellschaft erfüllen zu können.
Edit: Worauf Ich hinaus will: Eigeninteressen zu wahren muss nicht gleichbedeutend sein mit unethischen Handeln. Es kann im Eigeninteresse des Westens liegen für Sicherheit in Nahost zu sorgen, weil damit die Gefahr des Terrorismus eingedämmt wird, gleichzeitig ist es aber auch für die Menschen vorort nützlich, wenn mit Hilfe europäischer und amerikanischer Soldaten ein funktionierendes Sicherheitssystem aufgebaut wird, welches die miteinander in Konflikt stehenden Regionalparteien an den Verhandlungstisch anstatt auf das Schlachtfeld heranbringt.
Mit "Öl!!1! wird die Sachlage nunmal nicht angemessen erfasst.
zu punkt eins, weil es deiner meinung nach alle machen darf man einen der es am meisten betreibt also nicht kritisieren? so ein argument hab ich auch selten gehört
du beantwortest es dir doch selbst, eigeninteresse und über die medien lässt man sich für nebeneffekte feiern und hat auch noch tolle gründe für den krieg.(was ist eigentlich aus den noblen gründen geworden, von wegen massenvernichtungswaffen im irak?)
demokratisieren lassen sich länder/völker nicht, die nicht dazu bereit sind. (eindämmung terrorismus?) und es ist vllt auch ein staatensystemsproblem, allerdings in vielen fällen ein amerikanisches/westliches. es gibt genug länder in südamerika zb, in denen die usa sich auch einen diktator an die spitze gesetzt/gelassen haben, wenn es ihnen nützt(siehe auch saddam bei bush sr, den hätte man damals auch schon "absetzen" können). die "demokratien" wie in afghanistan oder irak jetzt, da werden amerikanische/westliche "freunde" hingesetzt an die spitze und so unterstützt, dass die auch ziemlich sicher irgendwann gewählt werden...du müsstest also schreiben: Stabile, demokratisch organisierte Verhältnisse, mit einer Zentralgewalt in der Form eines Staates, der in der Lage ist wenigstens die Grundanforderungen einer Gesellschaft, nach unserem Verständnis, erfüllen zu können und der westlich/amerikafreundlich ist.
riesige, uneigennützige menschenfreundlichkeit von den amis (westlichen staaten, wenn dir das lieber ist).
und ob es den terrorismus eindämmt, wenn westliche soldaten in syrien einmarschieren möchte ich mal ziemlich stark bezweifeln oder haben die bisherigen kriege in dieser region bisher die gefahr von terrorismus eingedämmt? willst du ernsthaft erzählen, dass es mit/ohne die bisherigen kriege mehr/weniger anschläge gegeben hätte? hat das der internationale terroristenverband verlauten lassen oder woher gibt es diese erkenntnis, oder ist das etwa nur pure spekulation deinerseits(oder von irgendwem anders)?
Das aber eine Intervention nicht nur die Durchsetzung amerikanischer Interessen mit sich bringt, sondern auch eine ganze Reihe ziviler Hilfmaßnhamen ermöglich, die vom Aufbau liberal-demokratischer Strukturen und der Monopolisierung von Gewalt in den Händen des Staates (und damit nicht in der Hand unkontrollierbarer Kräfte wie in denen der Rebellen) bis hin zur Entwicklungshilfe und der Errichtung von Gesundheits- und Bildungssystemen, wird gerne vergessen.
sind deine aufgezählten punkte nicht genau das was das interesse der usa/wirtschaftsgrößen ist?
liberale strukturen und eine demokratie, bei der man seine machthaber (vorerst) selber einsetzt. dazu ist eine "stabile" regierung mit dem monopol auf gewalt, die in der lage ist ungestört ressourcen oder was auch immer zu liefern, ob das ein diktator ist oder eine demokratische regierung ist dabei zweitrangig(wie gesagt, beispiel saddam oder südamerika). ich habe keine lust das zu recherchieren, aber vllt möchtest du mal nachsehen, ob irgendwo, wo usa/nato die regierung "gewechselt" hat, bei den wahlen anschließend jemand anderes, als der eingesetzte regierungschef gewählt wurde, ich tippe mal es wurde eigentlich immer der westlich eingesetzte kandidat im amt bestätigt...
gesundheitssystem wird eingerichtet, echt jetzt? sind die amis neuerdings da so große experten auf dem gebiet? und gab es vorher nirgendwo eins wo einmarschiert wurde, weiß ich ehrlich gesagt grade garnicht.
bildungssystem wird installiert? ok, in manchen ländern durften frauen (zuletzt) zb nicht zur schule (unter den taliban), da ist es ein fortschritt, punkt für dich. aber meinst du die haben alle da vorher 1000jahre in höhlen gesessen? stell dir vor, ich kenne einige aus afghanistan deren eltern(auch frauen) ärzte sind(bei 3elternpaaren 4ärzte die auch in D praktizieren) die damals wegen dem krieg mit russland nach D kamen. alle studiert in kabul...unfassbar oder? die hatten da eine uni!(der irak übrigends unglaublicherweise auch) und wenn der russe nicht nach afghanistan gekommen wäre/kommen wollte, dann wäre damals höchst wahrscheinlich sowas wie die taliban niemals "an die macht" gekommen und die hätten zb im bereich bildung garkeine probleme gehabt. im übrigen sind auch die amerikanischen und auch unsere deutschen bildungssysteme nicht wirklich das beste vom besten...
was ich sagen will: nur weil man nicht alles mit unseren standards vergleichen kann und die länder probleme haben, die für uns aktuell unvorstellbar sind, heißt das nicht, dass "wir" denen in allem so hoch überlegen wären. immerhin lassen wir uns von den meisten großen medien verarschen, unsere demokratie ist mittlerweile auch ein witz, etc, was auch nicht für uns als tolle gebildete superwestliche spricht. natürlich sind diese kämpfe wie jetzt in syrien schlimm und ich will garnicht beurteilen ob man da intervenieren kann/darf/muss oder nicht, von einer seite, die intervenieren könnte. ABER, wenn man bei soetwas interveniert, dann sollte man das auch aus wirklicher hilfsbereitschaft tun und aus idealen, die humanitär sind und nicht um hinterher eigene vorteile daraus zu ziehen und den ländern irgendwas aufzuzwingen, weil man ja die viel richtigere weltanschauung hat. und genau das passiert jawohl und warum wurde eigentlich nie in afrika bei den unzähligen (bürger)kriegen interveniert, sondern merkwürdigerweise immer da, wo es auch bekannterweise öl/gas gibt?
lange rede kurzer sinn, ich finde einfach nur, die gründe warum da schlußendlich eingegriffen wird sind zum großteil egoistisch und "uns bürgern" wird das ganze als tolle humanitäre mission verkauft und von vielen ja auch noch geglaubt und da wolte ich mal ein paar punkte bringen, die vllt auch auf eine andere sicht auf die dinge führen könnten.
und noch ein punkt, den ich vergessen hab. wie gesagt, ob man da eingreifen sollte weiß ich nicht, das maße ich mir ehrlich gesagt nicht an zu beurteilen, immerhin weiß man ja nicht zuverlässig, was da überhaupt wirklich passiert.
ich will keinesfalls irgendwelche bürgerkriege oder wie man das aktuell bezeichnen möchte gut heißen und die vielen toten sind selbstredend schrecklich, trotzdem hätte ich eine theoretische frage, die vllt passend sein könnte: hätte sich in amerika auch diese eigene kultur entwickelt, die es dort heute gibt(egal was man davon hält), wenn es zu deren bürgerkriegszeiten eine "supermacht" gegeben hätte, die eingegriffen und denen eine regierungsform mitsamt (vorläufiger) regierung vorgesetzt hätte?
e: die oben geschilderten szenarien sind natürlich alle unter der voraussetzung, dass dort wirklich interveniert wird wie in den anderen ländern und nicht wegen dem "rote linie" kram da nur ein bisschen gebombt um seine glaubwürdigkeit zu wahren...der fall ist auch etwas anders als zb der irak, weil in syrien die russen auch interesse daran haben, dass ihr kumpel assad an der macht bleibt. in dem zusammenhang mit syrien ist übrigends auch interessant, dass dieses land ein wichtiger strategischer punkt für die gas versorgung der eu ist/sein könnte. man will sich schon lange unabhängiger von den russen machen in sachen gas, assad hat bisher verhindert, dass pipelines durch syrien gebaut wurden, seit diesem jahr fördert israel gas im mittelmeer...ob dann die eskalation des konflikts in syrien so ein riesen zufall zum jetzigen zeitpunkt ist weiß ich nicht