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Mein Leben...

DeletedUser

Howdy Fremder,

es freut mich, das du beschlossen hast mir hier Gesellschaft zu leisten. Ich bin eher ein Einzelgänger, aber hin und wieder freue ich mich über Leute, die sich meine Geschichten anhören. Allerdings...es erzählt sich leichter mit ner feuchten Kehle. Sei doch so gut und besorg mir bei Joe einen Whisky!?

Oh, wirklich großzügig. Diesen Drink werde ich mir besonders schmecken lassen. Nun ja, was hälst du davon, wenn ich dir als kleine Gegenleistung etwas erzähle, was mir in jungen Jahren passiert ist? NEIN, geh nicht weg! Ich verspreche dir, du wirst es nicht bereuen mir zugehört zu haben...
 

DeletedUser

Der Esel Ferdinand

Also, setz dich und lausche meinen Worten. Was ich dir zu erzählen habe ist die Geschichte, wie Ferdinand - meine treuer Freund - in meinen Besitz kam und wie ich mein Leben mit ihm verbringe...

...ich war damals neu in der Gegend. Da ich gebackene Bohnen einfach nicht mehr sehen konnte machte ich mich auf die Suache nach einem Job. Einige Tage suchte ich vergebens. Geknickt und hungrig ging ich in den Saloon in der Hoffnung dort jemandem ein Essen oder zumindest einen guten Tropfen abschwatzen zu können.
Ich lies gerade all meinen Charm bei einer der weniger attraktiven Bardamen spielen (diese sind spendabler als die wirklich gut aussehenden wie Maria), da sprach mich der Sheriff der Stadt an. Ganz in seinem Job vertieft fragte er mich aus - wer ich sein, woher ich komme und vor allem was ich wollte. Okay, es war der Sheriff. Ich bin nicht die ehrlichste Haut, aber ich wollte auch nicht gleich wieder aus der Stadt gescheucht werden. Also erklärte ich, dass ich einen Job suche oder zumindest eine Aufgabe. Zu meiner Überraschung bot mir der Sheriff an etwas für ihn zu erledigen, ich solle es nicht bereuen. Nach einer knappen Stunde einigten wir uns auf folgendes: Der Sheriff brauchte einen Esel. Ich erklärte mich bereit ihm einen zu besorgen wenn er mich dafür entlohnen würde (nicht zu knapp versteht sich). Also machte ich mich auf die Suche.
Hätte es in der Stadt einen Esel gegeben, hätte der Sheriff mich nicht mit dieser Aufgabe losgeschickt, also musste ich mich in anderen Städten auf die Suche machen. Zu meinem Leidwesen musste ich feststellen, dass es keine Esel gab (zumindest nicht zu dem Preis den ich bezahlen konnte). Ich reiste von Stadt zu Stadt, jedoch hatte ich keinen Erfolg. Auf einer meiner Reisen zur nächsten Stadt traf ich auf einige Indianer. Ich wollte sie nach einem Esel fragen, doch ich habe mich wohl falsch ausgedrückt. Naja, das nächste woran ich mich nach meinem Treffen mit den Indianern erinnere ist jedenfalls, dass ich starke Kopfschmerzen hatte und an einen Pfahl gefesselt war. Ich versuchte, meine Situation zu erklären, doch scheinbar verstanden sie mich nicht - zumindest gehe ich davon aus, da ich nicht losgebunden wurde.
An meinem zweiten Tag in Gefangenschaft bemerkte ich, dass gleich neben mir ein kleines "Gehege" war. Dort drinnen befand sich ein Esel, welcher scheinbar ein Ärgernis für die Indianer war. Sie fütterten ihn ständig und aufgrund ihres Gebahrens machte es den Eindruck, dass sie diesem Esel nicht sehr wohlgesonnen waren. Dies beobachtete ich 2 Tage lang. Dann, in der vierten Nacht meiner Gefangenschaft - ich war mal wieder im stehen an meinem Pfahl eingeschlafen - weckte mich eine Bewegung in meinem Rücken. Als ich versuchte mich umzusehen stellte ich fest, dass der Zaun des Geheges an einer Stelle niedergerissen war. Und plötzlich war ich frei! Als ich mich umdrehte sah ich den Esel der genüsslich auf dem Strick rumkaute mit dem ich soeben noch gefesselt war. Also war ich frei und mir gegenüber stand ein Esel. Ohne zu überlegen packte ich den Esel an dem Strick welcher um seinen Hals lag und machte mich still und leise auf den Weg zum Sheriff. Es war wohl mehr Glück als Verstand, doch mir gelang die Flucht inklusive des Esels. Einige Zeit später erreichte ich die Stadt und begab mich sofort zum Sheriff. Dieser war begeistert - konnte er doch endlich sein Lieblingsgericht, Eselgulasch, zubereiten. Nun, ich habe wohl ein zu gutes Herz, denn als ich von seinen Plänen erfuhr erklärte ich dem Sheriff, dass unser Deal geplatzt sei. Vor lauter Wut trieb der Sheriff mich und den Esel aus der Stadt. Vielleicht hätte ein anderer es zugelassen, dass der Esel zu Gulsch verarbeitet wird, aber wie hätte ich das gekonnt - er hatte mein Leben gerettet! Nun ja, ich hatte kein Geld, aber ich war nun im Besitz eines Esels. Ich taufte ihn auf den namen Ferdinand. Ferdinand begleitet mich seit diesem Tag und trägt die Gegenstände, die ich bei meinen Gelegheitsjobs erlange. Und genau wie ich ernährt er sich hauptsächlich von gebackenen Bohnen.
 
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Hallo Eve

Deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen.
Bitte schreibe Fortsetzungen. Danke schön.
 

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Bessy macht Probleme

Oh, ich hatte also Recht?! Mein kleines Abenteuer mit Ferdinand scheint dir ja gefallen zu haben. Nun ja, dieses war mein erstes Abenteuer, doch bei weitem noch nicht mein letztes. *Räusper* Oh, ich habe einen richtig trockenen Hals vom vielen Reden...

Ah, eine ganze Flasche Whisky, wie großzügig. Nun, das sollte als Schmiere für die Kehle erst mal reichen. Ich denke, ich kann Dir nun eine weiterer meiner Geschichten erzählen...

Ferdinand und ich wurden ja wie gesagt vom Sheriff aus der Stadt gejagt. Also machten wir uns auf die Suche nach einem neuen Unterschlupf. Nachdem wir in einigen Städten jeweils nur eine Nacht in zugigen und feuchten Schuppen und Ställen geschlafen hatten und uns mittlerweile sogar diese fürchterlichen gebackenen Bohnen ausgegangen waren sah ich mich gezwungen, eine Arbeit zu finden. Schließlich wollte ich meinem freund und Lebensretter etwas besseres bieten.
Nun, ich scheine einfach ein Glückspilz zu sein, denn nachdem wir eine recht kalte und dreckige Nacht hinter uns gebracht hatten wurde ich davon geweckt, dass etwas an meinem Hut zog den ich mir übers Gesicht gelegt hatte. Ich nahm den Hut vom Gesicht und...erschreckte mich fast zu Tode. Vor mir stand eine Kuh die gerade dabei war die Krempe von meinem Hut zu fressen. Weshalb ich deshalb ein Glückspilz bin? Sei ruhig und lass mich ausreden, dann wirst du es erfahren. Also, wo war ich? Ach ja, nachdem ich mich ein wenig von meinem Schrecken erholt hatte hörte ich auf der Strasse jemanden rufen "Bessy, Bessyyyy!" Da ich neugierig bin ging ich hinaus auf die Strasse. Dort traf ich auf einen jungen Kerl. "Heda, Junge, was brüllst Du hier so früh am Morgen herum", fragte ich ihn. "Mein Vater hat mir zum ersten mal erlaubt alleine die Herde auf eine andere Koppel zu treiben. ich war so stolz, denn bis jetzt sagte er immer ich sei zu jung um das alleine zu tun. Nun, wie es aussieht bin ich das immernoch, denn Vaters Lieblingskuh Bessy ist verschwunden. Sie ist eine Zuchtkuh und schwanger - Vater wird mich furchtbar schlagen", und dann lief ihm eine Träne über die Wange. Ich witterte eine Chance, zumindest meinen hut ersetzt zu bekommen, also sagte ich:"Weißt du, mir wurde heute früh der Hut von einer Kuh vom Kopf gefressen. Vielleicht ist es ja deine Bessy. Dort hinten im Stall, da ist sie." Das Gesicht des Knaben hellte sich auf und er lief los in Richtung des Stalls. Dort angekommen erschien ein enttäushter Ausdruck auf seinem Gesicht:"Hier ist nur ein dummer Esel, aber Bessy sehe ich nicht." "Wie kannst du es wagen meinen Ferdinand als dumm zu bezeichnen", wetterte ich, "er ist der klügste Esel der Welt. Und wo deine blöde Kuh hin ist weiß ich nicht, sie war aber hier!!!" Die Unterlippe des Knaben fing an zu zittern, doch bevor er losheulen konnte hörten wir ein Geräusch, ein leises `Muh´. Es kam von hinter dem Stall. Wir schauten uns an und gingen dann in Richtung des Geräusches. Und dann sahen wir es: Hinter dem Stall ging es ein kurzes Stück steil bergab. Der Abhang endete in einem ziemlich ekeligen Gülletümpel der zum Himmel stank. "Bessy, oh nein", rief der Knabe und wollte schon losrennen, doch ich hielt ihn zurück. Tränen kullerten ihmüber die Wangen. Der Grund dafür war der, dass Bessy aus irgendeinem Grund den Abhang hinuntergerutscht war und nun in der Güllegrube festsaß. Die Grube schien recht tief zu sein, denn nur ihr Kopf und die Schultern schauten noch heraus. "Was machen wir denn jetzt? Wenn sie stirbt wird mein vater mir das nie verzeihen!" Oje, der arme kleine Kerl. Ich bin einfach zu gutherzig, denn obwohl ich ihn nicht kannte beschloss ich doch ihm zu helfen. Ich sagte, er solle bei Bessy bleiben während ich im Stall nach etwas suchte was uns weiterhelfen könnte. Wenn etwas passiere solle der Kerl mich rufen. Ich stellte den Schuppen lauf den Kopf und nach einiger Zeit fand ich einen recht stabil aussehenden Strick den wir Bessy um Hals und Schultern legen konnten um sie dann rauszuziehen. "Mister, MISTER, kommen sie schnell, Bessy säuft ab!!!" Als ich das hörte stürmte ich sofort wieder um den Schuppen herum zur Unglücksstelle. Bessy war ein ganzes Stück weiter untergegangen, jetzt schaute wirklich nur noch ihr Kopf aus der Brühe und der auch nur knapp. Mein Plan war also im Eimer. Ich konnte Bessy den Strick nicht nur um den Hals legen. Beim Versuch sie dann herauszuziehen hätten wir sie erwürgt. Aber der Junge war doch so verzweifelt...
Ob ich die Entscheidung die ich damals traf noch einmal für einen Fremden treffen würde - ich weiß es nicht. Damals erschien es mir aber die einzige Lösung. "Halte das Ende des Seils fest. Du darfst nicht loslassen, verstanden?" Der Knabe nickte und krallte sich an dem Seil fest. Und was tat ich? Ich rutshte und schlitterte den Abhang hinunter und landete genau wie Bessy in der stinkenden Grube. Sofort wurde mir schrecklich übel und ich musste mich sehr zusammenreißen um die Grube mit meinem Mageninhalt nicht noch weiter anzufüllen. Als erstes hob ich Bessys Kopf soweit an wie es ging. Sie war wohl doch keine so blöde Kuh, denn sie hielt ihren Kopf weiterhin in der höheren Position. Nun kam der schlimmste Teil: Da meine Arme natürlich nicht um Bessys Köper herumreichten musste ich unter ihr hindurchtauchen. Oh man, wenn ich mich daran erinnere wird mir schon wieder schlecht. Aber ich tat es. Überall mit Gülle und wer weiß was noch bedeckt tauchte ich auf der anderen Seite von Bessy wieder auf. Ich warf mein Ende des Seils über sie und tauchte wieder zurück. Dann verknotete ich die Seile und kletterte wieder aus der Grube. Auf meinem Weg den Abhang hinauf rutschte ich einige male aus, denn ich war ja über und über mit glitschiger, schleimiger Sch... Verzeihung, mit Mist bedeckt. Als ich mich hinter dem Knaben an das Seil stellte musste der kleine kräftig würgen, doch auch er hatte sich unter Kontrolle. Wir fingen an zu ziehen, doch Bessy rührte sich nicht. Es machte den Eindruck, dass die Grube sie nicht gehen lassen wollte. Plötzlich ließ der Knabe los und rannte davon. Wütend und überrascht versuchte ich weiter, Bessy aus dem Tümpel zu ziehen. `Ih-Ahhh´ erklang plötzlich hinter mir. Vor lauter Schreck hätte ich beinah das Seil losgelassen. Es waren der Knabe und mein Ferdinand. "Denken sie, er könnte uns beim ziehen helfen, Sir?" "Kleiner, du bist ein ziemlich cleveres kerlchen", lachte ich. "los, binde Ferdinand an und besorg eine Rübe oder sonst etwas zu futtern, sonst wird er sich wohl nicht bewegen." Naja, eine Rübe war es leider nicht, aber immerhin ein Bündel Gras. Damit lockte er Ferdinand vorwärts während ich weiter am Seil zog. Und tatsächlich, Bessy bewegte sich. Nach einige Anstrengung hatten wir sie aus der Grube frei. Sie dann den Hang hinauf zu ziehen war der leichtere Teil der Aufgabe. Kurz bevor wir sie oben hatten hörten wir ein Rufen:"Kenny, du frecher Kerl, wo steckst du?" Und im nächsten Moment trat ein Mann um die Ecke des Schuppens. "Dad", rief der Knabe und wurde augenblicklich kreideweis im Gesicht. In diesem Moment erschien Bessy über dem Rand des Abhangs. "Was...was war hier los?" Der Vater des Knabens - Kenny, wie ich nun wußte, war sichtlich verwirrt. Immernoch sehr bleich und mit zitternden Knien erklärte Kenny seinem Vater ausführlich was geschehen war. Doch anstatt wütend zu sein nahm der Vater seinen Sohn bei den Schultern uns dagte:"Wenn du mich geholt hättest hätte ich helfen können, doch ich bin froh, dass du es auch ohne meine Hilfe geschafft hast. Du wirst wohl langsam wirklich erwachsen." Kenny platzte fast vor Stolz. Sein Vater bot mir noch an, dass ich auf seinem Hof ein Bad nehmen dürfe. Das nahm ich natürlich gerne an. Und außerdem bekamen Ferdinand und ich ein üppiges Abendessen und ein recht gemütliches Plätzchen zum Übernachten. Es war die beste Nacht seit langem, bis ich unfein geweckt wrde. Kenny rüttelte mich ziemlich rüde wach und rief:"Bessy hat ihr Baby! Kommen sie Mister, das müssen sie sehen!" Ich schleppte mich also von meinem Schlafplatz in den Stall und dort war ein wirklich sehr hübsches Kälbchen. Um es näher zu betrachten lehnte ich mich über die Stallwand und prompt rutschte mir der Hut vom Kopf. Neugierig lief das Kalb zu meinem Hut und...fing an darauf herumzukauen. "Definitiv Bessys Kalb", lachte ich, "mit dem werdet Ihr bestimmt noch einige Abenteuer erleben." Als Dankeschön für unsere Hilfe packte Kennys Mutter ein Kehrpaket für Ferdinand und mich und schenkte mir einen Hut ihres Mannes. So ausgestattet machten wir uns wieder auf den Weg, immer in Richtung eines neuen Abenteuers...
 
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Und Freund, denkst Du Dein Whisky war gut in mich und meine Geschichten investiert? Ja, Du hast wohl recht - eine bessere Investition hättest Du kaum treffen können...*grummel*
Oh, hast Du das gehört? Mein Magen sagt, es ist Zeit zum Abendessen. Oh, sehr freundlich, aber Du musst mich nicht einladen. Ich habe irgendwo noch eine Dose Bohnen. Ein Steak? Tatsächlich? Das wäre natürlich mal eine gelungene Abwechslung zu den ewigen Bohnen. Für eine weitere Geschichte aus meinem Leben? Das ist doch ein guter Deal, schließlich habe ich davon noch einige auf Lager. Also gut, geh und bestell das Steak. Während es zubereitet wird erzähle ich dir von meiner Truthahnjagd. Du denkst, das sei keine interessante Geschichte? Na dann warte mal ab...
 

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Die Truthahnjagd

Wir - das heißt ferdinand und ich - waren seid einigen Tagen unterwegs. Das Kehrpaket, welches wir bei unserem Abenteuer mit Bessy und Kenny erhalten hatten, war schon so gut wie leer. Es enthielt lediglich noch zwei Dosen Bohnen. Nun kamen wir an einem Wald vorbei und ich hörte dieses unverkennbare `Gegurre´ eines Truthahns. Hmmm, Truthahn. Gebraten, gekocht oder gepökelt, mir egal, alles ist besser als Bohnen. Also, was blieb mir anderes übrig. Mit Ferdinand im Schlepptau betrat ich den Wald und begab mich auf die Suche. Bereits nach kurzer Zeit hörte ich es wieder. Und kurz darauf sah ich auch den Urhaber des Geräuschs. Nun, meine Pistole hatte ich vor einiger Zeit schon versetzt um mir etwas zu Essen und eine Unterkunft für die Nacht leisten zu können. Also griff ich mir einen großen und stabilen Ast. Damit wollte ich den Truthahn von hinten überraschen und ihm den Schädel einschlagen. Ganz ähnlich hatte es schon mal jemand mit mir gemacht. Zum Glück habe ich einen Dickschädel. Ich hatte nur starke Kopfschmerzen und mein Geld war weg. Nun, der Truthahn sollte nicht so glimpflisch davon kommen...
Alles lief fantastisch. Ich war schon ganz nah an meinem Feind dran und holte gerade mit dem Ast aus. Ich zielte noch einmal genau und dann schlug ich mit alle Kraft zu...als Ferdinand sich lautstark bemerkbar machte. Ewig lang ist er still und grade jetzt will er sich unterhalten! Blöder Mist!!! Nun ja, der Truthahn hat sich wohl ganz schön erschreckt, denn er trat laut gurrend die Flucht an. Da ich einen ziemlich Schwung im Schlag hatte schoss der Ast an dem Platz, wo gerade noch der Truthahn gesessen hatte vorbei und traf etwas anderes. Ich erwartete den Schmerz, stellte aber recht schnell fest, dass ich zum Glück nicht mich selbst getroffen hatte. Natürlich wollte ich wissen, was ich denn dann getroffen hatte. Also schaute ich mich um und dann hörte ich ein ständig anschwillendes Summen und Brummen. Bereits im nächsten Moment entdeckte ich, wo mein Treffer gelandet war - mitten in einem Bienenstock. Und das Summen und Brummen kam von den Bewohnern. Diese fanden es scheinbar nicht so lustig, dass ich versucht hatte ihre Heimat zu zerstören. Immer mehr kamen aus dem Bienenstock heraus und plötzlich - sie schienen sich abgesprochen zu haben - attackierten sie mich alle gleichzeitig. Ich machte auf dem Absatz kehrt und nahm die Beine in die Hand. Schmerzhaft musste ich feststellen, dass Flügel einfach schneller sind als Beine. Diese Mistviecher verfolgten mich hartnäckig und jagten mir nacheinander ihre spitzen kleinen Stachel in die Haut. Ich lief an Ferdinand vorbei in Richtung des Tümpels, den ich bei meiner Ankunft im Wald bemerkt hatte. Während ich um mein Leben lief schien Ferdinand gar nicht genug davon zu bekommen meine Flucht lautstark zu kommentieren. Naja, vielleicht lachte er mich ja auch aus. Kurzfristig überlegte ich, ob ich statt Truthahn nicht einfach auf das Eselgulasch, welches schon der Sheriff machen wollte, zurückgreifen sollte, dann erreichte ich den Tümpel und hechtete kopfüber hinein. Klasse, ich hatte die ollen Bienen abgehängt. Doof nur, dass der Tümpel nicht besonders tief war. Ich schlug mir ganz schön den Schädel an! Um ein Haar hätte ich aufgeschrien. Glücklicher Weise bemerkte ich im letzten Moment, dass ich mich noch immer unter Wasser befand und behielt die Luft in meinen Lungen. Als ich fast nicht mehr konnte tauchte ich wieder auf. Netter weise waren die Bienen nicht von der geduldigen Sorte und waren schon wieder abgeschwirrt. Ich stemmte mich also hoch und watete mit einer dicken Beule am Schädel zum Ufer. Dort wartete Ferdinand - und ich könnte schwören das er mich angrinste. Ich war ziemlich wütend auf meinen vierbeinigen Freund und wollte ihn das auch gerade wissen lassen, doch dann fiel mein Blick auf etwas, was die Wut sofort verrauchen ließ: Ein Seil hing aus einer der Satteltaschen bis auf den Boden hinunter. Am Ende dieses Seils hing in einer Schlaufe - man glaubt es kaum - ein Truthahn! Er musste sich auf seiner Flucht in dem Seil verhäddert haben und als Ferdinand mir dann nach lief hat er ihn wohl versehentlich erdrosselt, denn der Truthahn war tot und mein Abendessen war somit gerettet. Während der Truthahn über dem Feuer langsam knusprig wurde überlegte ich noch, ob Ferdinand dies alles wohl mit Absicht getan hatte um sich über mich zu amüsieren, doch für soo clever hielt ich Ihn dann doch nicht...
 

DeletedUser

Ah, da kommt ja mein Steak. Hm, dieses zu bekommen war sehr viel einfacher als mein Truthahn-Abendessen. Nun, es ist schon spät und für heute habe ich wohl auch genug aus meinem Leben berichtet. Ich möchte euch bitten, mich nun zu verlassen damit ich in aller Ruhe mien wunderbares Abendessen geniessen kann. Solltet ihr in euren Taschen zufällig Äpfel oder Mohrrüben haben macht doch einen kleinen Umweg durch die Scheune hinter dem Salloon, Ferdinand würde sich über ein Abendessen sicherlich auch freuen. Nun möchte ich euch noch sagen, dass ich jeden Abend hier in den Salloon komme. Ich bin jeden Abend hier und eure Gesellschaft ist mir höchst willkommen. Also, solltet ihr auch weiterhin Lust haben, Geschichten aus meinem Leben zu lauschen, kommt einfach in den nächsten tagen wieder her, ich werde hier sein. Es sei denn, ich mache mich auf um meine Geschichtensammlung zu erweitern...
 
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