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Old Riflemen

DeletedUser17700

Kapitel 9

Hier ist die Fortsetzung zu dem bislang längsten Kapitel - viel Spaß beim lesen :)
@Jigelp, hoffentlich ist mein Beistrich-Fetisch jetzt langsam nicht mehr so schlimm ^.^

In dieser Nacht träumte ich von meinem Lieblingsbuch aus der Kindheit:
Es ging um einen Hutmacher, der in den Westen zog um sich dort einen kleinen Hutladen aufzumachen. Nicht jeder war über diesen Zugang erfreut; ein böser Revolverheld wollte ihm den Gar aus machen und forderte ihn deshalb zu einem Duell heraus.
Als der Tag des Duelles da war, traten die Beide auf die Straße hinaus. Der Hutmacher hatte jedoch keine Waffe, nur einen großen Hut, mit den Ausmaßen eines Sombreros.
Die Stimmung war angespannt, als der Gegner seinen Revolver zog; doch der Hutmacher war schneller. Er warf seinen Hut und traf den Kopf des Mannes, der daraufhin bewusstlos niederstürzte – in der Hutkrempe war ein Metallring eingearbeitet.
Für mich stand diese Geschichte immer dafür, dass Geschicklichkeit und List zusammen, selbst den stärksten Mann besiegen.

Am nächsten Morgen wurde ich von Lauten geweckt, die durch das Öffnen der geheimen Tür entstanden. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, wie spät es war, da es kein einziges Fenster in diesem kargen Raum gab. Ich konnte jedoch erahnen, dass es etwa 12 Uhr war, da bereits ein entsetzlicher Lärm aus der Gaststube kam.
Der Wirt wünschte mir dennoch einen guten Morgen und wies mich darauf hin, dass bereits ein Frühstück für mich hergerichtet war. Ich machte mich also schnell fertig und ging mit dem Wirt in die Küche, nachdem er natürlich die Tür wieder versiegelt hatte.
Während des Mahles erzählten wir uns von unseren Erlebnissen. Ich fand so heraus, dass er deutsche Wurzeln hatte, durch den langen Aufenthalt im englischsprachigen Raum jedoch seine Muttersprache verlernte. Ansonsten kamen keine Besonderen Erlebnisse zum Vorschein.
Als ich mit dem Essen fertig war, trug ich mein Geschirr in die Küche und wurde fast von einer riesigen Aushilfskraft umgeworfen.
Er trug gerade einen riesigen Tellerstapel, weshalb er mich nicht sah – ich konnte noch im letzten Moment ausweichen. Er war jedoch über mein Erscheinen so überrascht, dass er einen unglücklichen Schritt machte und mitsamt den Tellern auf den Boden stürzte. Unter lautem Klirren zerbrachen die Teller in kleine Stücke; jetzt sah ich auch erst den Mann.
Er hatte eine dunkle Hautfarbe, was in diesem Teil Amerikas eine Seltenheit war, und hatte wahrhaft hünenartige Ausmaße. Er maß bestimmt an die zwei Meter, seine Schultern waren so mächtig wie die Schultern der Schläger und seinen Oberarmen war es zuzutrauen, einen Mann in Stücke zu reißen.
Er machte einen sehr bestürzten Eindruck und entschuldigte sich vielmals bei mir. Danach verschwand er schon im nächsten Raum um Schaufel und Besen zu holen.
Ich stellte mein Geschirr ab und begab mich abermals zum Wirten, da ich ihn um einen Gefallen bitten wollte. Da mein Elk-Lederanzug noch nicht fertig sein konnte und ich dieser verschreckten Frau nicht mit blutgetränkter Kleidung gegenüber treten wollte, bat ich den Wirt, mir einen Anzug zu leihen.
Er lieh mir ein älteres Jackett, zwar schon etwas abgetragen aber noch immer ausreichend.

Ich zog ihn mir schnell an und nahm das Geld mit, danach ging ich aus dem Saloon und begab mich auf die Hauptstraße, die noch dicht gedrängt war. Ich hatte zuvor noch erfahren, wo sich das Anwesen befand: ich sollte es angeblich schon von Weitem sehen.
Mir wurde wirklich nicht zu Viel versprochen, denn das Haus überragte all die anderen kleinen Häuser. Ich begab mich also auf dem schnellsten Weg zu dem Anwesen, wurde jedoch aufgehalten; ich bog gerade um eine Ecke, als ich es hinter mir rufen hörte:
„John! John Walker! Bleib stehen!“
Ich drehte mich schnell um und sah den Mann, der mich in der Küche fast umgerannt hatte, auf mich zukommen. Er blieb dann bei mir stehen und fragte mich:
„Du bist doch John Walker? Der Mann der McHarm bestohlen hat?“
„Psst!“, erwiderte ich nur und zog in bereits hinter mir her. Ich hatte keine Lust in dieser noch sehr gefüllten Straße, ein solch brisantes Thema zu besprechen. Deshalb lief ich mit ihm zurück in den Saloon und bat den Wirt, uns die geheime Tür wieder auf zu machen.
Ich schickte die Küchenhilfe schon voraus und raunte dem Wirten zu:
„Hast du ihm etwa davon erzählt?“
„Ja, wieso?“
„Glaubst du nicht, dass es gefährlich für mich werden kann, wenn dein Helferlein das weiter erzählt?“
„Nein, ich bin mir absolut sicher, dass er dicht hält! Wenn du dir anhörst, was er dir zu sagen hat, dann wirst du es verstehen.“
Danach machte er uns die Tür auf und verschloss sie auch wieder, als wir uns hinein begeben hatten. Er setzte sich an den kleinen Tisch, während ich mich auf das Bett lag:
„Ja, ich würde zwar nicht sagen, dass ich gestohlen habe, aber ich bin im Besitz von McHarms Eigentum.“
„Das ist sehr gut!“, entgegnete er mir lächelnd.
„Ich will dir nämlich helfen, den Mistkerl zu erwischen! Mein Name ist Hekor.“
„Ach ja! Und wie kommst du auf den Gedanken, dass ich jemanden mitnehme?“
„Willst du etwa alleine drei Leute fangen?“
„Dieser Gedanke würde mir niemals kommen, ich verfolge diese Verbrecher nicht; ich bringe lediglich ihre Beute zurück!“
Dem Mann verging wieder das Lächeln, stattdessen kam ein recht trauriges Gesicht zum Vorschein, dass er jedoch zu Verstecken versuchte.
Er ging also wieder zu Tür und sagte zu Letzt:
„Vielleicht denkst du anders, wenn du erstmals Mrs. Scott besucht hast.“
Danach verschwand er endgültig. Auch ich machte mich erneut zum Anwesen der Frau auf, dass ich jetzt – da die Mittagshitze die Straßen leergefegt hatte - sehr schnell erreichte.
Ich öffnete das massive Eisentor und trat in einen ebenso riesigen Garten ein, doch ich hatte keine Zeit ihn genauer anzuschauen, es sei nur so viel gesagt: er war wohl seit Jahren nicht gepflegt worden.
Ich war wohl etwa 50 Schritt von dem Haus entfernt, als mir plötzlich eine Stimme entgegen rief:
„Keinen Schritt weiter, sonst schieße ich! Wer seit ihr und was habt ihr hier zu suchen?“
„Ich bin John Walker! Besser bekannt als Old Riflemen.“
„Ich habe noch nie diesen Namen gehört. Und was wollt ihr hier?“
„Ich bin gekommen um euch euer Eigentum zurück zu geben! Falls ihr Beweise wollt, so lese ich euch schnell etwas vor!“, dabei holte ich die Notizen des Verbrechers heraus und las ihr die Zeilen des Überfalles vor. Obwohl ich sie nicht sah, konnte ich mir ihr Gesicht vorstellen.
Als ich damit geendet hatte fügte ich noch hinzu:
„Dies sind die Notizen von McHarm, die ich ihm zusammen mit der Beute abgenommen habe. Sie können sich also denken, was ich ihnen zurück geben will!“

Es öffnete sich eine Tür und eine rothaarige Frau rief mich rein.
Ich huschte durch die Tür und trat damit in ein verfallenes Haus ein, dass nur von außen einen schönen Eindruck machte. Ganz im Gegenteil zu der Frau; sie war wirklich schön, mit ihrem roten-orangen Haar und ihren meeresblauen Augen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser17700

Kapitel 9 Fortsetzung

Sie führte mich in einen kleinen Raum, um den sie sich wohl besonders kümmerte. Er war nicht wie die anderen verfallen, sondern machte einen ganz ordentlichen Eindruck; die Wände neu gestrichen, die Möbel frisch gekauft und in der Ecke stand ein neu gezimmerte Kamin.
Wieso ich wusste, dass das alles neu war?
Ganz einfach; ich hatte von außen gesehen, dass es links einen kleinen Anbau gab, der wie ein Haus am Haus aussah. Ich konnte mich nur in diesem befinden und hatte schon meine Theorie, wieso es ihn gab. Trotzdem fing ich mit dieser Frage ein Gespräch an, da ich nicht gleich auf ein schmerzvolles Thema kommen wollte:
„Wie ich sehe befinden wir uns in dem kleinen Anbau. Dürfte ich erfahren, wieso sie diesen gebaut haben?“
„Aber natürlich! Da der Rest des Hauses so verfallen ist, hätte es ein Vermögen gekostet ihn zu renovieren. Stattdessen haben wir...“, sie schluchzte beim Wort „wir“: „...ich dieses kleine Häuschen gebaut und werde den Rest des Hauses abreißen lassen und alles was noch irgendwie zu gebrauchen ist verkaufen. Auch den Grund werde ich großteils hergeben – das Häuschen hier bildet die Ecke des Rests, den ich mir behalten werde.“
Ich dachte mir: „Ha!“ - denn genau diesen Gedanken hatte ich auch; meine Kombinationsgabe stieg langsam. Doch es gab etwas, was mich stutzig machte und das Thema auch langsam auf meine wahren Hintergründe lenkte:
„Sie sprechen von hohen Kosten, doch wenn ich mir das Anwesen anschaue, dann kann ich das nicht recht glauben. Außerdem weiß ich ja, dass die Räuber nur 2000$ gestohlen haben – dadurch kann doch kein Vermögen verschwinden?“
„Ach...das ist eine lange Geschichte...“, seufzte sie mir entgegen.
„Ich habe Zeit!“, erwiderte ich und setzte mich auf eine Sitzmöglichkeit, die sie mir gerade angeboten hatte.
„Wenn sie wollen. Ich werde es für sie versuchen, kurz zu halten...
An sich waren wir nie reich, doch mein Schwiegervater gab uns immer wieder Geld. Er war der wirklich reiche Mann der Familie, der sein Geld durch eine große Waffenfabrik verdiente.
Doch auch Geld schützt vor Alter nicht! Durch ein anstrengendes Leben nagte der Zahn der Zeit schneller an ihm, als an so manchem Anderen.
Nach seinem frühen Tod wurde sein Vermögen zwischen den zwei Söhnen ausgeteilt. Sein Lieblingskind – das leider nicht mein Mann war – bekam sein Vermögen und seine Firma, während mein Mann nur seine zwei Anwesen erbte. Diese waren jedoch so verfallen, dass das Erste bereits eingestürzt ist und das hiesige ist kurz davor.
Da wir auch nie ein gutes Verhältnis zu seinem Bruder hatten, sahen wir auch später keinen Dollar von dem Vermögen.
Wir hatten uns durch Versprechungen von Land diese 2000$ zusammen gekratzt, um diesen kleinen Anbau zu errichten. Da kamen diese Halunken und haben uns selbst dieses Bisschen genommen. Nun stehe ich da: ohne Geld und ohne...“, sie machte wieder eine kurze Pause: „...und ohne Mann!“
„Hm, das ist wirklich schlimm. Ich kann ihnen zwar ihr Geld zurückgeben, aber ihren Mann leider nicht.“, sagte ich.
„Jetzt hätte ich aber auch eine Frage an sie.“, begann sie wieder zu sagen: „Wie sind sie eigentlich zu dem Geld gekommen?“
Ich erzählte ihr in kurzen Worten meine Geschichte. Ebenso, dass ich nicht vor hatte McHarm zu verfolgen.
„Trotzdem wird er noch gerächte werden!“, antwortete sie danach.
Ich muss zugeben, dass ich mit diesem Satz nicht gerechnet hatte. Deshalb fragte ich ganz überrascht:
„Und wie wird das angestellt, wenn ich fragen darf?“
„Was würden sie sagen, wenn ich ihnen von einer Kopfgeldjägerin erzählen würde?“
„Ich wäre erst einmal verblüfft, dass es so etwas gäbe!“
„Ohh, das gibt es!“, sagte sie schon fast stolz: „...Meine Schwester ist schon auf der Suche nach diesem Hund, doch leider hat sie ihn noch nicht gefunden...“
„Wenn ich sie treffen würde, dann könnte ich ihr bestimmt helfen. Wo befindet sie sich denn zur Zeit?“
„Das weiß ich nicht so genau. Sie schreibt mir alle paar Wochen aus einer anderen Stadt. Leider stand bis jetzt noch kein Erfolg drinnen.“
„Und von wo hat sie das letzte Mal geschrieben?“
Plötzlich leuchteten ihr Augen freudig auf:
„Heißt das etwa, dass du ihr helfen willst?“
„Aber natürlich! Ich habe ja auch noch eine Rechnung mit ihr offen und das Geld in meinen Taschen wird wohl nicht weniger.“
„Sehr gut! Sehr gut!“, rief sie, als sie mir um den Hals fiel: „Dann wird sie endlich erfolgreich sein! Doch zuvor muss ich ihnen etwas geben, sonst wird sie noch feindlich gegen sie vorgehen.“
Sie lief schnell zu einem Schreibtisch und holte einen Zettel heraus. Sie schrieb ein paar Sätze darauf und nahm sich anschließend ihre Kette vom Hals. Mit etwas Fingerspitzengefühl schaffte sie es den Anhänger zu öffnen und den Zettel darin zu verstauen; danach gab sie mir die Kette mit den Worten:
„Sie werden meine Schwester schnell erkennen, sie ist mir wie aus dem Gesicht geschnitten. Dann zeigen sie ihr einfach die Kette und den Zettel; der Rest wird sich von selbst regeln.
„Danke. Aber noch habe ich ja etwas für sie!“, ich holte die 2000$ heraus und übergab ihr alles. Sie freute sich sehr. Sowohl über das Geld, als auch über mein plötzliches Hilfsangebot.
Ich verabschiedete mich höflich und verschwand von dem Anwesen. Draußen vor den Toren erwartete mich schon Hektor, der mich frech mit einem Lächeln auf den Lippen fragte:
„Und? Was wirst du nun anstellen?“
Ich war zwar im ersten Moment überrascht, dies verging jedoch im nächsten Moment wieder:
„Was stehst du denn hier rum? Willst du etwa reden oder reiten?“
Ich hatte ihn damit genauso überrascht, wie er mich. Nur langsam begriff er es, doch dafür wurde sein Grinsen noch breiter. Ich war in der Zwischenzeit schon etwas gegangen, weshalb er mich erst wieder einholen musst. Als er dann neben mir ging fragte ich:
„Kannst du reiten?“
„Ja.“
„Hast du ein Pferd?“
„Ja.“
„Kannst du mit einer Waffe umgehen“
„Halbwegs!“
„Halbwegs? Wir haben es hier mit gefährlichen Räubern zu tun und du kannst nicht richtig schießen?“, sagte ich ernst, doch innerlich lachte ich, da ich selbst noch kein Meister der Waffen war.
„Ich werde es schnell lernen!“
„Na gut, ich versuche es dir zu glauben! Wie lange wirst du brauchen um reisefertig zu sein?“
„Wenn du willst...sofort!“
„Das ist sehr gut. Ich brauche wohl eine Stunde, da ich noch was einkaufen muss...oh nein, ich muss ja noch auf meinen Elk-Lederanzug warten.“
„Kaufst du ihn bei dem hiesigen Schneider?“
„Ja, wieso?“
„Dann wirst du ihn noch heute bekommen. Vertraue mir.“
„Gut, ich bin gespannt wie du das anstellen willst.“
„Überlass das nur mir. Ich hole ihn dir, während du deine Sachen packst. Treffen wir uns um 14 Uhr vor der Kirche?“
„Ja, dann werden wir noch heute eine gute Strecke zurücklegen. Das brauchen wir auch, denn unser erstes Ziel wird Springville sein. Eine kleine Stadt am Utha Lake, direkt an dem Provo Bay.“
„Gut! Dann besorgen wir schnell alles. Bis um 14 Uhr.“
Danach verschwand der Hüne und auch ich ging meines Weges.

Um Punkt 14 Uhr trafen wir uns vor der Kirche. Zu meiner Überraschung hatte er über der rechten Schulter meinen Elk-Lederanzug. Er übergab in mir mit einem stolzen Lächeln:
„Hier hast du ihn!“
„Danke! Ich frage wohl besser nicht, wie du das angestellt hast.“
„Ein wahrer Meister behält seine Geheimnisse sowieso für sich.“
„Na gut, du „Meister“. Wollen wir mal schauen, ob du auch gut reiten kannst.“
Er hatte hinter sich ein Pferd am Zügel geführt. Er schwang sich nun auf das Pferd und ich mich auf meinen Esel. Ich sah, dass er beim Anblick meines Alechandros laut auflachen wollte. Deshalb sagte ich ihm:
„Lach du nur. Aber wenn wir erst einmal lange reiten, dann werden wir ja sehen wer weiter reiten kann und wer nicht!“
Nach dieser Belehrung verkniff er sich sein Lachen und wir ritten davon. Zuerst nur langsam im Schritt, danach gingen wir in einen schnellen Trab über.
Am Anfang ritten wir noch still nebeneinander her, erst nach einer gewissen Zeit fragte ich:
„Der Wirt hatte mir erzählt, dass du sicherlich dicht halten wirst. Warum hat er das gesagt?“
„Ach das...das ist ein lange Geschichte.“
„Ich habe Zeit...“


Ende Kapitel 9

Das nächste Kapitel wird nicht so lange brauchen - versprochen ;)
 

Jigelp

Pubquiz-Champion
Ehemaliges Teammitglied
Schön. Die Kommata sind jetzt wirklich sinnvoller gesetzt und auch die Handlung gefällt mir. Zwischenzeitlich dachte ich ja schon, dass alles zu Ende wäre, aber jetzt hast du einen zweiten Teil direkt angeschlossen, der verspricht, spannend zu werden.
 

DeletedUser17700

Jubiläum

Schon 10 Kapitel...wie die Zeit vergeht...
Also viel Spaß beim Lesen :)


Kapitel 10: 1 gegen 400

„Also gut...
Meine Geschichte fängt noch vor meiner Geburt an. Damals lebte mein Großvater noch im schönen Afrika, wo er meinen Vater groß zog, der damals noch ein Junge war. Die Beiden wurden eines Tages von weißen Männern geholt und per Schiff nach Amerika geschafft, wo sie dann an einen reichen Großgrundbesitzer verkauft wurden.
Sie arbeiteten auf den Feldern. Eine kräftezehrende Arbeit, die meinen Großvater wohl ins Grab brachte. Doch mein Vater wollte leben! Er arbeitete Jahre lang dort und hatte am längstem überlebt.
Als er 16 Jahre alt wurde brach er dann aus und rettete sich in den gerechten Norden, wo er auf Mr. Scotts Vater traf und bei ihm als Gärtner anfing. Als der Mann dann starb wechselte er zu seinem Sohn Rixxon Scott, da der andere Sohn ein Befürworter der Sklaverei war. In der Zwischenzeit hatte er eine Frau gefunden, die mich zur Welt brachte und von mir immer Mutter genannt wurde, bis sie vor rund drei Jahren starb.
An dem Abend des Überfalles hörte mein Vater Geräusche, da er mit mir in der Gartenhütte wohnte. Er stand auf und beobachtete das Verbrechen. Er war stets ein mutiger Mann und stellte sich den Männern bei der Flucht in den Weg. Wahrlich nicht seine schlauste Idee und wohl auch seine letzte, da er gleich sechs Kugeln in den Leib bekam, während ich in unserer Tür stand und zusehen musste.
Als sie nun nach dem Doppelmord verschwinden wollten, holte ich schnell seine Flinte und schoss auf diesen verdammten Hund! Da es jedoch nicht mehr so hell war, traf ich lediglich sein Ohr.
Tja, dass ist meine Geschichte!“, sagte er.
Mich verwunderte es, wie ruhig er bei dieser Erzählung blieb. Er musste es wohl schon oft erzählt haben.
„Damit haben wir schon eine Gemeinsamkeit! Mein Vater wurde auch von McHarm getötet.“


Die Stunden vergingen wie im Fluge. Kaum waren wir los geritten, schon drohte die rotglühende Sonne am Horizont zu verschwinden. Zum Glück mussten wir uns keinen Lagerplatz suchen, denn ich erspähte am Ufer eines Flusses eine Holzhütte, aus der das Licht einer Kerze drang. Mit den letzten Sonnenstrahlen kamen wir an dem Haus an, wo uns schon ein Mann erwartete, der wohl schon länger Ausschau nach uns hielt. Wie es im Westen so üblich war, streckte er uns vorsorglich seine Flinte entgegen und fragte uns, was wir hier wollten.
„Wir suchen ein Lager für die Nacht und wollten fragen, ob wir hier nächtigen könnten?“, sagte ich in einem vertrauenerweckenden Ton.
Noch immer mit hoch erhobener Flinte musterte uns der Besitzer, der wohl kaum älter als 30 sein konnte.
„Dir würde ich ein Nachtlager gewähren, aber dein Begleiter der schaut so aus, als würde er recht schnell Probleme machen!“
„Es sei ihnen versichert, dass er sich so wie ich verhält. Ich gebe ihnen mein Wort“
„Ich sehe es in deinen Augen, dass du ein ehrlicher Kerl bist. Wenn du also für ihn bürgst, dann lasse ich euch heute hier übernachten. Und nun kommt herein; in einer solche Gegend sollte man nicht zu lange die Tür offen haben.“
Er trat zur Seite und lies uns hinein. Danach sah er noch einmal nach links und nach rechts und schloss daraufhin die Tür. Innen angekommen sahen wir erst, wie sicher die Tür überhaupt war. Auf der Rückseite war sie mit Eisen beschlagen und hatte aus dem selben Material einen Riegel, den man durch menschliche Kraft wohl nicht aufbrechen konnte. Auch die Fenster waren auf ähnliche Weise versperrt und boten keinen Eingang. Der Raum war eher spärlich eingerichtet. Ein großer Holztisch mit acht Stühlen, daneben ein aus Stein gemauerter Kamin und ein Bett auf der anderen Seite.
Der Mann zeigte auf ein Loch in der Decke und holte eine Leiter, aus einem Gerümpelzimmer hervor.
„Ihr werdet dort oben am Dachboden schlafen. Ist dort oben leider etwas stickig, aber solange ihr kein Licht anbrennt, könnt ihr ein kleines Fenster am Giebel aufmachen – aber nicht vergessen, es zuzumachen!“
Er lies uns daraufhin noch nach oben klettern, bevor er die letzten Kerzen ausmachte. Oben angekommen holten wir die Leiter hinauf und machten die Klappe zu. Nun mussten wir einige Zeit im Dunklen umher tasten, bevor wir eine Öllampe fanden, die uns am Ende doch noch ein wenig Licht spendete. Mit dieser kleinen Beleuchtung begaben wir uns, in unsere Betten und versuchten einzuschlafen.
Leider gelang das nur Hektor, während ich mich in meinem Bett herumwälzte. Um mir doch noch ein wenig Schlaf zu gönnen, machte ich tatsächlich das Fenster unter dem Giebel auf, doch nun war ich erst recht hellwach. Denn ich hörte ein Knacken von unten, dass auftrat, wenn man auf einen dürren Ast trat. Sofort schossen mir hunderte Fragen durch den Kopf, die ich jedoch alle verdrängte und stattdessen die Luke öffnete und mit Hilfe der Leiter hinunter stieg. Natürlich machte ich dabei leise Geräusche, die dazu führten, dass der vorsichtige Eigentümer aufschreckte und sofort nach seiner Waffe griff. Dies bemerkte ich aber nur, durch ein metallisches Klicken hinter mir, als ich gerade die Tür aufmachen wollte.
„Ich bin es nur. Der Gast!“, versuchte ich ihn zu beruhigen, „Ich muss kurz einmal hinaus.“
„Bist du verrückt?“, sagte er etwas lauter.
„Nein, ich habe draußen ein Knacken gehört und denke, dass dort ein Mensch ist. Ich will nachschauen!“
„Kannst du das auch?“
„Ich heiße nicht ohne Grund Old Riflemen!“
Mit jeder Minute in der ich diesen Namen besaß, wurde ich stolzer darauf, auf der selben Stufe wie die anderen berühmten Westmänner zu stehen. Deshalb erwähnte ich vor einer wahrscheinlichen Tat meinen Namen, um ihn auch zu verbreiten. Später wurde mir klar, dass ich es nicht brauchte, doch am Anfang war das halt noch anders.
So schnell wie die Tür danach für mich aufging, wurde sie hinter mir auch wieder zu gemacht. Langsam schlich ich, dicht an die Wand gedrängt, um das Haus herum. Jeden Schritt prüfte ich drei Mal, bevor ich meinen Fuß auf den Boden setzte, denn ich wollte nicht wie mein Gegenüber ein verräterisches Geräusch verursachen. Natürlich war ich sehr angespannt. Hinter der nächsten Ecke konnte schließlich ein Pfeil, ein Tomahawk, ein Messer oder nur eine Faust warten, die mich betäuben oder gar töten konnte, ohne dass es jemand merkte. Umso glücklicher war ich, als ich noch nach zwei Sekunden, nachdem ich um die Ecke schlich, lebte.
Vor dem verschlossenen Fenster saß ein Mann, der angestrengt lauschte. Nun schlich ich mich noch vorsichtiger an, denn ich durfte kein Geräusch machen, wenn ich den Mann überwältigen wollte. Natürlich hätte ich es mir leichter machen können, ich durfte jedoch kein Geräusch verursachen, da der Mann auch noch Gefährten in der Umgebung haben konnte, die durch einen Schuss aufmerksam gemacht werden konnten. Deshalb hätte ich nicht zu meiner Flinte gegriffen, selbst wenn ich sie dabei gehabt hätte.
Zum Glück gab es in der näheren Umgebung keine Versteckmöglichkeiten, so dass sich niemand anders in der näheren Umgebung aufhalten konnte ohne bemerkt zu werden. Doch selbst, wenn sich jemand weiter weg versteckt hätte, so hätte er durch die Dunkelheit nicht mitbekommen, was hier vor sich ging. Ich schlich mich so nahe an den Mann heran, dass ich in mit dem ausgestreckten Arm hätte berühren können; erst dann richtete ich mich auf und war mit einem Satz bei ihm. Mit meiner linken Faust schlug ich ihm gegen den Kopf, doch ich rutschte ab und traf dadurch nicht richtig. Der Mann – ein Indianer um genau zu sein - war zwar im ersten Augenblick etwas verwirrt, doch schon in der nächsten Sekunde wollte er sich auf mich stürzen. Doch da kam ihm schon meine andere Faust entgegen, die die Schläfe mit voller Wucht traf. Ohne einen Laut von sich zu geben, sackte der Indsman zusammen und wurde von mir in das Haus hineingetragen.
Der Besitzer hatte in der Zwischenzeit gespannt an seinem Fenster gelauscht, doch die ganze Aktion ging so leise von sich, dass er trotzdem überrascht war, mich schon hier zu sehen. Doch noch erstaunter war er über das Geschenk, dass ich bei mir trug. Er wurde sogleich gebunden, als auch geknebelt und wurde dann in das obere Zimmer gebracht; den Grund würde ich sogleich erfahren.
Nachdem der Hausherr Fenster und Tür überprüft hatte schickte er mich hinauf und löschte sogleich das Licht, dass er kurzzeitig angezündet hatte. Als er mir dann folgte, holte er weitere Öllampen hervor, die allesamt angebrannt wurden und den Raum hell erstrahlten. Schnell wurde die Leiter hinaufgezogen und die Klappe wurde, wie alles in diesem Haus, mit einem mächtigen Metallriegel versperrt. Wenn man nur einen Gedanken daran verschwand, wie viel Arbeit die Sicherheit dieses Hauses machte, dann kam einem der Besitzer unglaublich fleißig vor. Denn erst jetzt bemerkte ich, das der Boden, der die Stockwerke trennte, nur oberflächlich aus Brettern bestand und in Wirklichkeit eine Schichte aus Holzstämmen war, gegen die selbst Kugeln machtlos waren. Es war also eine moderne Festung, die nicht mit dicken Mauern, sondern mit klugen Verschlüssen arbeitete. Hätte der Mann doch nur ein Steinhaus erbaut – er würde wahrscheinlich noch jetzt leben...
 

DeletedUser17700

Erst jetzt wachte der schnarchende Hektor auf, der alles am Anfang wohl für einen Traum hielt, bis ich ihn einmal kräftig durchschüttelte. Nun warteten wir, bis der Indianer wieder zu Bewusstsein kam, was durch meine, damals noch schmächtigen Kräfte recht schnell ging. Erst jetzt wurde dem Indianer der Knebel aus dem Mund genommen. Ich ergriff das Wort:
„Wer bist du?“
Diese Frage wurde von ihm jedoch mit einem stolzen Schweigen beantwortet, dass er auch nicht nach einem kräftigen Tritt von Hekor brach. Nach dem fünften Mal wurde es mir jedoch zu viel und ich versuchte eine Erpressung, die ich oftmals in Büchern gelesen hatte: ich wollte schauen, ob die Autoren die Wahrheit schrieben.
Ich knöpfte den oberen Teil seines Jagdhemdes auf und suchte innen drinnen nach einer angenähten Tasche, die ich auch fand. Mit einem Ruck ergriff ich den Inhalt und zog ihn, ohne zu wissen, ob es der Gegenstand war für den ich ihn hielt, aus der Kleidung hervor. Als ich es nun auch sah, wusste ich, dass es das Gesuchte war. Ich hatte die Klapper einer Klapperschlange in der Hand, die in der Mitte durchgeschnitten, mit getrockneten Kräutern gefüllt und oben mit Schlangenhaut vernäht war. Der Indianer versuchte seine Überraschung zu verbergen, doch ich bemerkte einen leichten Anflug von Angst, was meine Theorie nur stärkte. Ich nahm mir daraufhin eine der Öllampen und nahm das Glasgehäuse rund um den Docht weg. Nun näherte ich den Gegenstand der Flamme und fragte ein letztes Mal:
„Wer bist du?“
Mein Plan ging auf und der Indianer begann zu reden, auch wenn es nur wenig war:
„Nitsch-iktan sitzt vor euch!“
Es war auf jeden Fall ein kleiner Erfolg und ich konnte endlich alle Fragen stellen:
„Was machst du hier?“
„Nitsch-iktan wollte hier um Unterschlupf bitten, als ihn der weiße Hund überfallen hat.“
„Bittet man etwa um Unterschlupf, indem man den Besitzer belauschen will? Du wolltest das Haus erkunden und es dann deinem Häuptling berichten!“
„Lüge!“, schrie er mich an. Doch er verstummte schnell, als sich der Gegenstand – seine Medizin – wieder dem Feuer näherte.
„Nitsch-iktan wird seine Medizin für immer verlieren, wenn er uns nicht augenblicklich erzählt, was er hier wollte.“
Er wollte erneut mit seinem stolzen Schweigen beginnen, doch ich hielt dieses Mal seine Medizin so nahe an die Flamme, dass sie schon Rußflecken bekam.
„Nein! Nitsch-iktan war auf dem Rückweg zu seinem Stamm und ist an diesem Haus vorbeigekommen, wo er euch beide eintreten sah. Er hielt es für das Beste, euch zu belauschen.“
„Hast du Gefährten bei dir?“
„Nein, die Erkundung dauert länger, je mehr Füße aufeinander steigen.“
„Ahh! Um welche Art Erkundung handelte es sich?“
Jetzt hätte er wahrscheinlich wieder mit dem Schweigen begonnen, doch ein kleines Flämmchen, dass auf seiner Medizin tanzte machte ihn gesprächig.
„Mein Stamm hat vor die Hunde von Kithanen zu überfallen. Sie leben im Norden der Rocky Mountains. Aber nun lass meine Medizin in Ruhe!“
„Wann soll der Angriff geschehen?“
„Noch vor dem nächsten Frühjahr. Und nun blase die Flamme aus!“
„Die Winter dort oben sind hart und würden euch umbringen. Außerdem würden die Kithanen ein Lager weiter östlich beziehen.“
„Ihr Weißen seit so blind. Es gibt Stellen, die der Schnee selbst im tiefsten Winter nicht erreicht.“
„Wie viele Krieger seit ihr?“
„Ahh! Blase die Flamme aus!“
„Wie viele Krieger seit ihr?“, schrie ich.
„Zehn mal Fünf mal Zehn.“
Erst jetzt blies ich die Flamme auf seiner Medizin aus. Ich hatte mehr als genug erfahren und gab, nachdem ich den Ruß abgewischt hatte, dem Indianer seine Medizin zurück.
„So. Was wollt ihr nun mit diesem Mann hier tun? Er ist auf eurem Grund gefangen worden und wollte euch nichts Gutes.“, richtete ich mich an den Hauseigentümer.
Dieser zog blitzschnell sein Messer und wollte schon auf den Indianer losgehen, doch ich ergriff schnell sein Handgelenk und gab diesem einen Ruck, wodurch er unter einem Schrei das Messer falle lies.
„Sir, überlegt es euch gut! Sein Stamm ist sehr groß – da helfen euch auch keine Riegel.“
„Es ist mein Recht, mit ihm zu tun, was immer mir beliebt. So ist das Recht der Savanne!“, zischte er mit entgegen.
„So beachtet jedoch, dass ich es nicht dulde, dass ein Menschen vor meinen Augen umgebracht wird! Schlaft eine Nacht darüber und entscheidet euch, wenn wir morgen weg sind.“
Missmutig gab der Besitzer nach und begab sich erneut nach unten um sich schlafen zu legen. Auch ich und Hektor holten uns unsere wohlverdiente Ruhe, die wir nach dem Löschen der Lampen und dem Knebeln des Indianers auch fanden...


Nach einer ruhigen Nacht, in der man nur ab und zu einen wütenden Schrei des Indianers in seinen Knebel hörte, standen wir frisch ausgeruht auf. Ohne größeren Abschied packten Hektor und ich unsere Sachen und trabten mit unseren Reittieren davon. Was der Besitzer nun mit dem Indianer machte, war nicht mehr unsere Sache, doch mir war klar, dass er im Falle eines Mordes auch sterben würde. Aber so waren wir Weiße nun mal.
Doch Hektor nahm mir die Sache wohl übel und starrte mit unentwegt an.
„Was ist denn los?“, fragte ich leicht genervt.
„Wir hätten den Indianer retten können.“
„Ja. Aber dann hätte er uns getötet. Aus Rache hätte er uns verfolgt und uns getötet.“
„Wieso wolltest du den Mann dann trotzdem umstimmen?“, fragte er mich recht skeptisch.
„Ich hab getan, was in meiner Macht stand. Doch unser Leben in Gefahr zu bringen, ohne überhaupt das Recht dazu zu haben, wäre zu viel verlangt. Aber nun genug davon!“
„Na gut, aber ich muss noch etwas wissen. Wieso hast du so viel gefragt?“
Man merkte, dass mich Hektor noch nicht allzu gut kannte, sonst hätte er nicht gefragt. Später, als wir schon eingespielt waren, gab es sogar Momente, wo wir uns ohne Worte verstanden, doch es war ja erst der Anfang unserer Reise.
„Wir machen uns auf den Weg, um mehrere hundert Leben zu retten. Der Indianer hatte uns ja die Informationen ihres Angriffes genannt und wir werden die Kithanen warnen. Dazu reiten wir einfach nach Springville weiter, in Richtung Norden.“
„Ich werde dir wohl nicht sagen müssen, dass die Winter dort oben tödlich sind und wir haben jetzt Ende Herbst.“
„Hast du denn in der Nacht schon wieder alles vergessen? Der Indianer sprach von Orten, an die kein Schnee kommt. Zufällig glaube ich, was er damit meint: heiße Quellen. In solchen Gebirgen kommen oft heiße Quellen zum Vorschein, die die Umgebung sehr aufheizen, was wohl den Schnee abhält. Wenn wir schnell genug sind, dann schaffen wir es mit den ersten Schneeflocken zu dem Stamm. Die genaue Position erfahren wir wahrscheinlich in Springville.“
„Na gut. Wann werden wir denn etwa dort eintreffen?“
Ich kramte schnell meine Landkarte hervor und berichtete:
„Schau! Wir sind vorher an Yerington vorbeigekommen, nun sind wir also gerade über die Grenze gekommen. Es liegt also noch ganz Nevada und halb Utah zwischen uns und Springville, was wohl etwa 550 Meilen sind. Da es sich auch noch um bergiges Land handelt, werden wir wohl acht Tage brauchen.“
Danach ging es wieder still weiter, immer den Sonnenstrahlen entgegen, denn unser Weg führte uns direkt nach Osten...
 

DeletedUser17700

An dem Teil hatte ich so meine Schwierigkeiten...3 Mal löschen und von vorne beginnen spricht eine klare Sprache...vllt. liest man es trotzdem heraus...
Trotzdem viel Spaß beim Lesen :)


Langsam trabten wir der gefährlichen Wildnis entgegen, ohne einen Blick auf die hinter uns liegende Hütte zu werfen. Während des gesamten Tagesrittes spielte ich verträumt mit meinen Zügeln umher und kaute an einem mehr als altem Stück Kautabak, dass ich tief in meiner Satteltasche gefunden hatte. Sie bot mir trotz genauer Untersuchungen noch immer kleine Überraschungen.
„Hektor, reich mir einmal unsere Karte“, sagte ich nach einiger Zeit des stillen Rittes zu ihm. Er durchsuchte kurz seine Satteltaschen, bevor er unsere zusammengefaltete vergilbte Karte herauszog. Nach kurzem studieren steckte ich diese wieder weg und sagte zu Hektor:
„Tatsächlich! Der Fluss dort vorne ist schon der Silver Springs.“
„Und das heißt?“, knirschte er.
„Wir haben schon jetzt gut zwei Stunden Wegzeit eingeholt. Wenn das so weiter geht, dann sind wir einen Tag früher in Springville.“
Mehr Worte konnte ich ihm nicht mehr entlocken, aber das war mir relativ egal, da ich mich viel zu sehr über unsere gute Tagesreise freute. Bis zur Dämmerung folgten wir dem Flusslauf. Während sich die Sonne gerade rot färbte kamen wir an einem Stück Land vorbei, wo sich der Fluss entzweite und sich zwischen den beiden Hälften eine Insel bildete. Da ich mir sicher war meilenweit kein besseres Versteck zu finden, hielt ich nur noch nach einer seichten Stelle im Fluss Ausschau, bevor ich hinüber ritt.
Die gesamte Insel war nicht einmal hundert Fuß lang, aber für eine Nacht müsste es reichen, dachte ich mir. Umwuchert war dieses Stück Land von Schilf, welches so dicht stand, dass wir das Feuer, welches dahinter schon brannte, erst ganz am Schluss am Rauchgeruch bemerkten.
Vor uns saß eine Familie bestehend aus Vater, Mutter und zwei Töchtern. Die weiblichen Vertreter der Familie waren allesamt in einfachen blauen Kleidern gehüllt. Die Töchter hatten dazu auch noch sehr viel von ihrer Mutter geerbt. Ihre blonde Haare, ihre schlanke Figur und vor allem die sanften Gesichtszüge stachen hierbei hervor. Einzig und allein die braunen Augen ihres Vaters verdrängten die blauen der Mutter. Das Familienoberhaupt ähnelte aber ansonsten in keiner Weise seinen Töchtern. Mit dem fast eckigen Gesicht, den vollen Backen und den straff zurückfrisierten schwarzen Haaren, wirkte er nicht vertrauenserweckend.
„Was wollt ihr hier?“, fragte er in einem sehr misstrauischen Ton.
„Wir wollen dasselbe wir ihr! Wir suchen einen Platz für die Nacht.“
„Leider ist dieser Schlafplatz hier aber schon besetzt.“
„Ach? Höflich sind sie auch noch?“
„Halten sie mich nicht zum Narren, sonst werden sie es bereuen!“
„Jetzt hören sie mir mal zu!“, sagte ich nun zornig, „Mein Gefährte und ich haben einen langen Tagesritt hinter uns und sind nicht gewillt uns zu streiten. Allerdings wollen wir noch viel weniger beleidigt werden und drohen lassen wir uns schon gar nicht! Es wäre ja schade, wenn sie gehen müssten.“
Bei dem letzten Satz griff ich zu meiner Flinte und legte sie quer über meinen Schoß, während ich noch immer auf meinem Esel saß.
Nun sprang der Vater vom Feuer auf und stellte sich breitbeinig vor mich hin.
„Legt sofort die Waffe weg, sonst...“
Schon seit dem Beginn des Gespräches saß die Mutter nervös da und schlang die Arme schützend um ihre Töchter. Doch jetzt wurde es ihr zu viel und sie schrie schnell dazwischen:
„Ihr könnt hier schlafen!“
„Danke.“, erwiderte ich höflich und machte so als würde ich meinen Hut ein wenig hoch ziehen, obwohl ich keinen hatte.
Bevor der Mann noch irgendetwas sagen konnte, waren Hektor und ich schon aus dem Sattel gesprungen und hatten uns mit unseren Reitdecken an die Tiere geschmiegt. Erst danach warf er seiner Frau einen wütenden Blick zu und schritt wie ein störrisches Kind von dannen. Danach begannen Momente des Schweigens, während uns die Frau noch schärfer als ihr Mann musterte.
„Wohin führt euch euer Ritt?“, fragte ich dann endlich die Frau.
„Wir haben kein direktes Ziel.“
„Aber man zieht doch nicht ohne Grund mit zwei kleineren Kindern durch diese gefährliche Gegend.“
„Ohne Grund reisen wir bestimmt nicht. Uns treiben die Indianer gen Westen.“
„Ah! Gerade zu diesen wollen wir nämlich.“
„So gehört ihr zu den Trappern, die mit den meisten Indianern befreundet sind?“
„Weder noch. Ich würde mich noch als Pfadfinder bezeichnen, der nur eine wichtige Botschaft überbringen muss. Wie unser Empfang dort sein wird, kann ich nicht voraussehen.“
„Dann nehmt euch lieber in Acht! Die Kithanen sind zur Zeit sehr schlecht auf Weiße zu sprechen.“
„Wir wollen jedoch zu den Sischiten.“
„Was wollt ihr denn bei diesem Stamm? Der ist doch ganz friedlich.“
„Und wir wollen verhindern, dass sich daran was ändert.“
„Das verstehe ich nun nicht.“
Ich erzählte ihr von den letzten Tagen und was wir erfahren hatten. Mit Spannung hing sie an meinen Lippen und schnappte sich interessiert jede Infomation auf, da sie um ihr Heimatdorf besorgt war. Trotzdem machte sie nicht den Anschein als wäre sie besorgt. Die Informationen schienen sie regelrecht glücklich zu machen, was mich anfangs sehr verwirrte.
Erst als ich geendet hatte klärte sie mich auf:
„Das ist das beste, was sie mir nun mitteilen konnten. Wenn sich die Verbündeten der Kithanen untereinander bekriegen, so besteht Hoffnung für unsere Freunde. Gerade die Sischi... – Ah! Martin, was ist das?“
Bevor sie noch den Namen aussprechen konnte trat ein Jüngling von 16 Jahren aus dem Schilf hervor. Es war ein schmal gebauter Kerl mit blonden kurzen Haaren und blauen Augen; er kam gänzlich nach der Mutter. Am Körper trug er eine alte, zerfetzte Schuluniform, die er seit ihrer Abreise scheinbar noch nie ausgezogen hatte. Das weiße Hemd darunter kam durch einige Löcher zu Tage, die wohl durch stachelige Büsche gerissen wurden. Doch der geschockte Ausruf der Frau wurde durch etwas anderes ausgelöst.
Der Sohn war anscheinend auf der Jagd und hatte ein erlegtes Tier bei sich. Ich vermutete, dass es sich dabei um einen Feldhasen handelte, doch genau konnte ich es nicht sagen, da das Tier extrem zugerichtet war. Auf einem Stein klebten die Überreste des Tieres, weshalb man sich denken konnte, wie der Jüngling in getötet hatte. Um den Lesern Näheres zu ersparen, sei nur so viel gesagt: Als amerikanischer Bürger war man einiges gewöhnt und auch die Kinder halfen oftmals bei der Essenszubereitung, trotzdem war der Anblick so fürchterlich, dass die Mutter ihren Töchtern die Augen zuhalten musste. Bei Hektor und mir war es jedoch etwas anderes, da wir durch das Abziehen unserer Beute an nichts anderes gewöhnt waren, trotzdem konnten wir uns einen fast zeitgleichen Überraschungsausruf nicht verkneifen.
„'s Death! Was habt ihr denn mit diesem armen Tier gemacht?“, fragte ich, während der Jüngling stolz seine Beute auf den Boden legte.
„Wer seit ihr überhaupt, wenn ich fragen darf?“
Ehe ich nur ein Wort herausbringen konnte, antwortete schon seine Mutter:
„Das sind zwei einfache Wandersleute, die in den Osten wollen, um sich dort eine Farm zu kaufen.“
Bei diesen Worten warf sie mir einen eigentümlichen Blick zu, den ich damals nicht entschlüsseln konnte. Aber ich bemerkte ein kleines Betteln in diesem Blick, weshalb ich dazu nichts weiter sagte und auch Hektor hatte wohl nach dem Blick das Selbe im Sinn.
„Und? Was habt ihr nun mit diesem armen Hasen gemacht? Oder ist es gar ein Biber?“
„Nein! Es ist ein Hase, da habt ihr schon recht gesehen. Er ist halt in meine Falle gelaufen und die hat ihn vorzüglich erledigt.“
„Unter vorzüglich verstehen wir wohl unterschiedliche Dinge. Nun muss man erst einmal schauen, ob das Fleisch noch genießbar ist.“
„Wie meint ihr das?“
Auch nun fiel mir wieder die Mutter ins Wort:
„Martin, hol bitte erst einmal etwas Feuerholz.“
Ohne Murren ging er von dannen. Erst als sich die Mutter sicher war, dass er nichts mehr hören konnte, wandte sie sich an uns:
„Bitte erzählt im nichts von euren Tätigkeiten. Er will seit etwa zwei Monaten nichts anderes als Trapper werden. Wer weiß, wer ihm diesen Wurm in sein Gehirn gesetzt hat, aber er hört nicht mehr auf davon zu schwärmen.“
„Ihr glaubt also, dass er sich uns anschließen will und ihr wollt das verhindern?“
„Welche liebende Mutter würde denn ihren Sohn in solche Gefahren laufen lassen?“
„Das ist auch der Sinn einer Mutter.“, lachte ich ihr entgegen, „Ohne sie würden wir uns unentwegt in Abenteuer stürzen, ohne die Gefahren zu bedenken. Trotzdem müssen sie bei so jungem Tatendrang aufpassen! Es könnte trotzdem passieren, dass ihn unsere angebliche Wanderung reizen könnte, wenn er wirklich so versessen ist, wie sie meinen.“
„Trotzdem wird es besser sein, wenn sie es verschweigen. Ich würde sie jedoch gerne bitten, sich um diesen Hasen zu kümmern. Ich bin zwar eine erfahrene Köchin, aber wenn ich nicht weiß, was ein Bein und was ein Kopf ist, dann versagen meine Kochkünste.“
„Das werden mein Gefährte und ich schon schaffen. Hätten sie zufällig einen Topf dabei? In diesem Fall sollte man lieber einen Eintopf machen.“
„Machen Sie, was Sie wollen. Hauptsache ich muss meinen Mädchen nicht mehr die Augen zuhalten. Ein Topf müsste hinten bei unseren Tieren liegen. Sagen sie einfach Martin, dass er ihn noch holen soll.“
Obwohl die Frau Fremden gegenüber sehr autoritär war, da sie uns nicht einmal fragte, ob wir mit ihnen speisen wollten, sondern uns einfach die Rolle des Koches überschrieb, tätigten wir keinen Aufstand und machten uns an die Zerlegung der Überreste.
 

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Knochen und Organe gab es hierbei nicht, weshalb wir nicht allzu viel machen mussten, außer die Haut abzuziehen, die noch nicht aufgeplatzt war. Besondere Sorgfalt legten wir dabei nur bei der Suche der Galle zu Tage, die wir zum Glück noch Heil fanden und somit entsorgen konnten. Erst als wir jedoch den Rest in kleine Fleischstücke zerteilt hatten, gab die Mutter ihren Töchtern ihren Blick frei. Der Sohn hatte in der Zwischenzeit auch den Topf und das Holz geholt. Ab diesem Augenblick übernahm wieder die Mutter den Kochlöffel und versuchte ein halbwegs schmeckendes Gericht zu zaubern, was Hektor und mir jedoch nebensächlich war. Uns war nur noch das riesige Feuer ein Dorn im Auge, dass durch die neuerliche Zugabe von jungen Zweigen auch noch stark qualmte.
Die Technik eines unauffälligen Feuers war gar nicht so schwierig und ich kannte es noch aus meiner Jugend, wo mein Großvater öfters mit mir jagen war.
Als erstes schmiss Hektor die ganzen frischen Zweige weg, die der Junge wohl von irgendwelchen Sträuchern abgeschnitten hatte. Da das bereits vorhandene Holz im Feuer schon lichterloh brannte, genügte es fünf dicke Aststücke, die der Junge zuvor nicht mitnahm, ein klein wenig in die Flamme zu legen und sie bei Bedarf nachzuschieben, was ich den Rest des Abends mit dem Fuß machte.


Erst spät in der Nacht gab es dann endlich den Eintopf. Das Familienoberhaupt war inzwischen zurückgekehrt, doch sein Grimm trieb ihn dazu sich ein Plätzchen fern von uns zu suchen und dort sein eigenes Lagerfeuer zu entfachen. Als wir dann alle unsere Teller voll hatten konnte sich Hektor jedoch nicht ein kleines Späßchen verkneifen und ging zu dem Mann hin. Wie bei einem Kleinkind erklärte er ihm dann, wie man auch so ein raucharmes Feuer, wie bei uns, mache. Kaum war er von dieser Mission zurückgekehrt kochte die Wut in dem Vater über, weshalb er wie ein tollwütiger Kobold auf der Flamme herum hüpfte um sie zu ersticken. Hektor und ich amüsierten uns herrlich bei diesem Anblick, während wir von dem köstlichen Eintopf aßen. Die Restlichen am Feuer bemerkten unseren Appetit und waren so nett uns auch ihre Portionen zu geben, die ihnen wohl gar nicht schmeckte.
Den Rest des Abends erzählten Hektor und ich Geschichten über unser bisheriges Abenteuer und auch über so manches Jugendunterfangen. Alle Augen, außer die des Vaters der sich schon schlafen legte, waren auf uns gerichtet und schienen jedes Wort aufzusaugen. Auch die Mutter hing so an unseren Lippen, dass sie ganz auf ihren Sohn vergaß, der die größten Augen bei den Erzählungen machte.
Währenddessen machte ich mir manchmal das Vergnügen, bei spannenden Stellen ein Aststück so weit in das Feuer hineinzuschieben, dass sich die Flamme schlagartig vergrößerte und die Zuschauer regelrecht erschraken. Besonders bei Hektors Lebensgeschichte, die er jetzt viel genauer schilderte, gab es genug Stellen wo diese Einlage Verwendung fand. Aber auch ich hatte so manche spannende Geschichte aus der Jugend auf Lager, die ich vielleicht bei passender Gelegenheit auch meinen Lesern erzählen werde.
Erst als wir beide den gesamten Eintopf verputzt hatten und uns auch langsam die Geschichten ausgingen gingen alle schlafen. Wir bekamen zwar nur noch fünf Stunden Schlaf, da wir schon um sechs Uhr losreiten wollten, aber trotzdem waren Hektor und ich glücklich. Es war für uns beide der erste fröhlich, ausgelassene Abend seit langem. ---
 

Jigelp

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Nein, liest man nicht mehr heraus. Außer vielleicht, dass der Junge dann doch noch Trappergeschichten zu hören bekommt. Aber insgesamt wieder sehr gut gelungen:)
 

DeletedUser17700

Das er das zu hören bekommt sollte sogar Absicht sein...näheres dazu gibt es dann im nächsten Teil ;)
 

Jigelp

Pubquiz-Champion
Ehemaliges Teammitglied
Das war schon klar. Nur die Art und Weise, wie die Mutter es plötzlich so ohne weiteres zulässt ist halt etwas auffällig. Aber das ist nun wirklich nicht schlimm.
 

DeletedUser17700

Da in der Nacht niemand Wache hielt konnten wir uns nicht um sechs Uhr aufwecken. Zum Glück war der Sohn, Martin, so nett diese Aufgabe zu übernehmen, weshalb wir wenigstens um sieben Uhr aus den Federn kamen.
„Guten Morgen“, sagte er zu mir, während er mich bei beiden Schultern gepackt hatte und mich hin und her schleuderte. Noch schlaftrunken sah ich ihn entgeistert an, weshalb er zu lachen begann:
„Was schaut ihr denn so, Sir? Habt wohl das Karnickel von gestern vorbei hopsen sehen.“
„Macht keine Witze über einen Mann, der gerade geschlafen hat.“, erwiderte ich nach einem ausgiebigen Gähner.
Bald war ich vollends wach und übernahm nun selbst die Aufgabe Hektor zu wecken. Mit einem nicht ganz so zärtlichen Fußtritt lies ich den Hünen sofort aufstehen.
„Welcher Bastard wagt es mich zu treten, während ich so wehrlos schlafe?“,schrie Hektor über die Lichtung.
„Ruhig Großer.“, lachte nun ich ihm entgegen, „Ein Mann wie du spürt doch so etwas gar nicht.“
„Da hast du wohl recht. Mich kann man nicht so leicht mit einem Fußtritt loswerden.“
Nach diesem nicht gerade angenehmen erwachen gab es erst einmal Frühstück, welches eigentlich nur aus einem Streifen Trockenfleisch bestehen sollte. Doch Martin kramte eine kleine Holzschatulle heraus, bei deren öffnen ein wohltuender Brotgeruch emporstieg.
„Ah! Ihr habt Brot mit? Das riecht ja wie frisch gebacken.“
„Ihr könnt euch gerne bedienen.“
Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und langten herzhaft nach dem größten Stück zu, dass wir dann untereinander aufteilten. Nachdem man sich eine Woche lang zum Frühstück nur von Trockenfleisch ernährt hatte, freute man sich auf jede kleine Abwechslung. Da war Brot sogar ein Wunder sondergleichen.
Mehr oder minder ausgeschlafen und mit vollen Mägen schieden wir ohne große Umschweife von der Familie. Lediglich bei dem Vater verabschiedete sich Hektor anders.
„Hoffentlich merkt ihr euch nun, wie man ein raucharmes Feuer entfacht und es am Leben erhält. Aber ich muss euch noch einen wichtigen Tipp geben: Lernt erst einmal Höflichkeit. Dann könnte euch euer Vater endlich beibringen, wie man vom Kind zum Manne wird. Lebt wohl!“
Ohne auf eine Reaktion zu warten ritten wir beide davon. Erst nach ein paar Sekunden hörten wir ein Wutgeschrei, in dem wohl auch die eine oder andere Beschimpfung versteckt war. Doch es war uns gleichgültig, schließlich dachten wir nie mehr mit diesen Menschen zusammenzutreffen, aber leider irrten wir uns darin.

In den nächsten Tagen verwandelte sich die mit Sträuchern bewachsene Steppe in eine grünendes hügeliges Land, mit den höchsten Bergen der Rocky Mountains am Horizont. Die gesamte Strecke über hatten wir nur dichten Laubwald vor Augen, der durch die spätherbstliche Zeit sein sattes Grün in einen Orange-Braun Ton änderte. Da die Berge, je weiter östlich wir kamen umso höher wurden, kamen wir bald an einen Punkt, wo es für uns einfacher wurde durch ein Tal zu reiten und die mühsamen Aufstiege zu vermeiden.
Es waren nun drei Tage seit unserer Abreise von der lustigen Familie vergangen und um die Mittagszeit, als wir beide durch eine enge Passage ritten. Ein kleiner Bach hatte vor einigen Jahrhunderten den selben Weg gewählt und floss zwischen Hektor und mir hindurch. Dieser war jedoch nur so breit, dass wir uns noch gegenseitig mit den Händen erreichen konnten. Trotzdem hielt er ungefähr einen zehn Fuß breiten Streifen Baum frei, da an seinem Ufer noch große Sandbänke anschlossen. Wo Bäume jedoch ungehindert wachsen konnte standen die Stämme dicht an dicht. Durch den schon erwähnten Herbst war diese Passage ganz in Orange getaucht und auch der Boden war mit dem gleichfarbigen Blattlaub bedeckt. Das dazu kommende leichte Lüftchen rundete den Anblick gänzlich ab.
 
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„Wie lange folgt er uns wohl schon so?“, fragte ich Hektor.
„Ich höre das Rascheln erst seit fünf Minuten. Vorher war er wohl in einiger Entfernung geritten.“
„Deshalb wollte ich auch die engere Passage entlang reiten. Hätten wir das breitere Tal gewählt, dann wäre er uns wohl noch länger unbehelligt gefolgt.“
„Dann wird es aber nun langsam Zeit ihn in seine Schranken zu weisen.“
„Du oder ich?“
„Mach lieber du. Du triffst bestimmt besser als ich.“
Nun nahm ich unauffällig mein Gewehr aus der Sattelhalterung und warf es locker über die Schulter. Hektor schielte einige Male nach hinten und gab mir immer einen Wink, wo ich mit der Spitze mehr hinzielen sollte. Als er am Ende nickte spannte ich meinen ganzen Körper an und drückte ab. Gleichzeitig schnellte meine andere Hand nach oben um das weg schnellende Gewehr zu ergreifen.
Hinter uns, nahe das Baumrandes sprang plötzlich ein panisches Pferd hervor, welches seinen Reiter mit einem gezielten Sprung abwarf und dann von uns wegrannte, bis wir es wegen einer Biegung des Tales nicht mehr sahen.
„Fang bitte das Pferd ein.“, sagte ich zu Hektor, während ich selbst abstieg und zu dem Reiter hin ging.
„Man verfolgt keine Leute in solch kurzer Distanz, Martin“.
Ich bot ihm meine Hand an und half ihm beim aufstehen. All seine Glieder schmerzten von dem plötzlichen Abwurf, was er durch ein leises Wimmern verriet. Noch ehe ich ein Wort sagen konnte, tauchte Hektor schon mit dem Pferd um die Ecke auf.
Kaum war Hektor bei uns angekommen warf er dem Jüngling verächtlich die Zügel hin und stieg nun ebenfalls ab.
„Du Narr! Wie kommst du auf den Gedanken, uns unbemerkt folgen zu wollen?“
„Weil ich mit euch reiten will.“
„Pshaw!“
Nur dieses eine Wort kam noch aus Hektor Mund, doch es war mit allen schlechten Gedanken gefüllt die der Mensch nur kannte. Um die Situation zu entspannen begann ich dann mit ihm zu reden.
„Ich verstehe dich nicht. Da hast du eine liebevolle Familie und eine Mutter mit wahrhaftigen Kochkünsten und willst uns begleiten, um dein Leben sinnlos aufs Spiel setzen?“
„Dieses Leben bietet mir aber keine Abenteuer! Ich will nun einmal den wilden Westen nicht nur aus den Großstädten beobachten dürfen. Ich will selbst mit Indianern kämpfen und Büffel erlegen.“
Bei diesen so kindisch Naiven Vorstellungen und der Art, wie er sie aussprach, konnte ich mir ein lautes Auflachen nicht verkneifen und auch Hektor standen nach kurzer Zeit die Tränen in den Augen. Erst nach ein paar Minuten hatte ich mich wieder so weit im Griff um die Unterhaltung fortzuführen.
„Der wilden Westen existiert nur in den Köpfen der Großstadtbewohner. Der Rest der Amerikaner hat einen viel passenderen Ausdruck: the dark and bloody grounds.
Also vergiss deine Wunschvorstellung lieber ganz schnell wieder, denn ein Indianer würde dich mit Leichtigkeit töten und auch ein Büffel rammt einmal dein Pferd und schon bist du verloren. Was hast du dann noch von deinen Abenteuern?
Wir beide haben unsere hiesige Verwandtschaft verloren und können nun umherziehen, doch denke einmal an das Gesicht deiner Mutter, wenn wir ihr von deinem Tod berichten würden?“
Den letzten Satz sprach ich besonders langsam um ihn gut wirken zu lassen, doch der Bursche schien mir gar nicht richtig zuzuhören. Es war sich sonst nicht zu erklären, dass sich bei meinen Worten nicht eine Falte auf seine Stirn legte.
„Ihr wollt mir doch nur Angst machen, damit ihr nicht noch ein Maul stopfen müsst!“, brach es plötzlich aus ihm heraus.
Etwas verblüfft merkte ich jedoch wie meine Ader an der Schläfe plötzlich zu pulsieren begann und auch Hektor konnte sich meine gesalzene Antwort schon vorstellen.
„Nun hör mir mal zu du Greenhorn! Du hast in solchen Gegenden nichts verloren! Jedes Lebewesen mit einem Puls traue ich hier zu dich zu töten und dich bis auf die Knochen abzunagen! Ich würde dich also sofort zurückschicken, wenn ich nicht befürchten würde, dass du auf dem Weg getötest wirst. Wir werden dich also bis nach Springville mitnehmen, doch bis dahin haben wir nichts direkt mit dir zu tun! Hektor und ich werden jedenfalls keinen Finger für dich krumm machen! Außerdem werden wir dir sofort in Springville einen Führer suchen, der dich dann nach San Francisco geleitet.“
Hektor und ich warfen uns daraufhin wieder in unsere Sättel und ritten unseres Weges. Den hinter uns her trabenden Martin beachteten wir gar nicht und sprachen ihn auch nicht an. Wie es schon unsere Gewohnheit war redeten wir auch miteinander kaum, da wir untertags lieber schnell voran kommen wollten.
So vergingen wieder die Tage und wir hielten uns so gut es ging in nordöstlicher Richtung, um schnellst möglich nach Springville zu kommen, um dort unseren Plagegeister endlich loszuwerden. Je näher wir der Stadt kamen, desto mehr fragte ich mich, ob die Schwester von Mrs. Scott noch dort war.
Am Abend des siebten Tages nach unserer Abreise von der kleinen Blockhütte kamen wir endlich in der Stadt an. Es war ein wirklich beeindruckender Eindruck, den ich bisher nur bei meiner Ankunft in San Francisco hatte.
Die Stadt fing an einem Berghang an und endete erst an einem Bergsee, alles auf einem riesigen Bergplatou liegend. Die halbe Meile dazwischen war mit allerlei Häusern und Gassen gefüllt und diese wiederum mit tausenden von Einwohnern. Der Rest des riesigen Platos war mit Feldern bewirtschaftet, die von einfachem Weizen bis hin zu erlesenen Weingütern, alles zu beherbergen schienen.
Als ich einen Blick auf meine Gefährten warf, erkannte ich auch in ihren Gesichtern Erstaunen über diese riesige Stadt.
„Das nenne ich mal eine große Stadt.“, brachte Hektor endlich hervor.
„Und ich nenne das eine große Falle!“, antwortete ich, auf die Hänge schauend.
Der Eingang durch den wir kamen, war nämlich der einzige Ort, wo sich keine unüberwindbare Felswand empor rankte. Wenn also die Indianer wirklich angreifen würden, so wären die Flüchtigen hoffnungslos verloren.
„Sieh das doch nicht so pessimistisch. Es wird schon seinen Grund haben, dass die Indianer bisher noch nicht angriffen.“
Da hatte er freilich recht, doch noch an diesem Tag wurde uns ausführlich der Grund erklärt.

Nachdem wir die hiesigen Felder durchritten hatten und endlich an die Grenze der Stadt ankamen, suchten wir erst einmal einen Führer für Martin, der ihn wieder zurück zu seiner Familie führen sollte. Wir fragten nicht lange nach einer geeigneten Person, sondern erkundigten uns nur nach dem beliebtesten Saloon der Stadt, da es fünf derartige Gebäude in der Stadt gab.
Schnell war das entsprechende Haus gefunden, wo sich schon lauter Reiter, Bewohner und auch der ein oder andere Halunke, versammelten. Innen drinnen war jedoch noch ein größeres Getümmel und ich sehnte mich nach den verlassenen Saloons meiner vorherigen Ziele.
Nach langen Kampf zu der Theke, ließen wir uns auf drei gerade frei gewordene Barhocker nieder und bestellten uns etwas zu trinken. Während wir die Gläser leerten schnappte ich mir den Barkeeper am Arm.
„Lass mich los du Saufbold!“, fuhr er mich gereizt an.
„Ob ich betrunken bin, kann ich wohl selbst einschätzen und zur Zeit bin ich es garantiert nicht. Ich müsste Sie nur etwas fragen.“
„Dann frag schon! Ich hab nicht genug Zeit, um mich hier unnötig mit Warten rumzuplagen.
„Gibt es hier Männer die sich gut in den Bergen auskennen und gegen Bezahlung einen jungen Burschen nach San Francisco führen könnten?“
„Ja, es gibt hier immer ein paar erfahrene Leute, doch die kehren normalerweise in den Saloon auf der anderen Seite der Stadt ein.“
 
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Noch bevor ich ihn los ließ steckte ich ihm die Zeche zu und forderte die Gefährten auf, sofort diesen Ort zu verlassen, was durch die Besuchermassen jedoch nicht so einfach war. Erst als wir draußen waren konnten wir den Rauch aus unseren Lungen blasen und die frische Bergluft aufsaugen. Kaum waren die Tiere losgebunden, schon ging es durch eine Vielzahl verwinkelter Gassen zur anderen Seite der Stadt, wo wir angeblich Führer für Martin finden konnten. Je weiter wir kamen, desto leerer wurden die Straßen, aber dafür war es in dieser Gegend viel sauberer und auch die Häuser zeugten von reicheren Besitzern. Gleichzeitig sahen wir hier auch immer wieder Gehilfen des ansässigen Sheriffs die jeden Fremdling genauestens musterten und ihn je nach ihrem Eindruck dann weiter verfolgten. So wurden auch wir bis zu dem Gasthaus von den Männern verfolgt, jedoch nicht unauffällig sondern sie schritten so nahe hinter uns her, dass Hektors Pferd sie mit den hinteren Beinen hätte erwischen können. Erst als wir unsere Reittiere am Geländer der Schenkstube festbanden ließen sie von uns ab und hinderten uns nicht beim eintreten.
In diesem Saloon war es ebenfalls viel ruhiger. Der Rauch den man einatmete roch nach erlesenen Tabakkräutern, den der köstliche Duft aus der Küche jedoch fast überdeckte. Außerdem war es auch sehr ordentlich; kein Tisch oder Stuhl war verrückt, kein Spiegel gesplittert; nicht einmal die Treppe zu den Gästezimmern sah morsch aus und selbst der Klavierspieler, der gerade ein englisches Volkslied spielte, dass ich noch von meinem Großvater gelernt hatte, saß an einem schwarzen Flügel. So wie es hier drinnen aussah, so waren auch die Gäste. Allesamt gut gekleidete Leute, aber was noch wichtiger war: man sah in ihren Gesichtern ihr ehrliches Inneres.
Ich gab meinen Gefährten einen Wink, dass sie sich an einen Tisch setzen sollten und ging zum Tresen, wo nach meinem Klingeln an einer Tischglocke der Barkeeper auftauchte, der mehr Ähnlichkeit mit einem Kellner als mit dem Barkeeper der vorherigen Kneipe hatte. Mit allen Formen der Höflichkeit grüßte er mich und wies mich an einen Tisch in der rechten Ecke, als ich ihn nach den Führern für Martin fragte.
An diesem Tisch saßen drei kräftig gebaute Männer, die allesamt eng anliegende Jagdhemden trugen. Ihre Beine waren mit der neuesten Sensation bei den Goldwäschern bedeckt: den Jeans. Diese reichten ihnen bis an die Knöchel, wo sie dann in fein geputzte Lederschuhe überging. Ihre Gesichter sah ich erst, als ich ihnen näher kam und sie mich äußerst misstrauisch musterten. Auch bei ihnen sah man die Ehrlichkeit in ihren Gesichtern, denn diese Züge konnten einfach nichts Schlechtes in der Seele verheißen. Sie waren eher durch ein Leben voll schwerer Arbeit und Sorgen gezeichnet, die man als Westmann oder ähnliches einfach hatte.
„Good day, Sir.“, begann einer der Dreien, als er bemerkte, dass ich nicht an ihnen vorüber gehen würde.
„Wünsche ich ihnen auch. Ich habe gehört das man sie als Führer mieten kann.“
Ein weiterer Blick meines Gesprächspartners versuchte mich erneut zu durchdringen, ehe er weitersprach.
„Ihr schaut zwar etwas schwach aus, aber nicht so, als würdet ihr einen Führer brauchen.“
„Da habt ihr recht gesehen.“, lachte ich. „Der Führer ist auch für einen Jungen, der schnellst möglich nach San Francisco muss.“
„Dann müssen Sie wohl noch bis zum Frühjahr warten. So kurz vor Winterbeginn führt ihn keiner von uns durch die Berge.“
„Pshaw! Und ihr wollt echte Führer sein? Habt ihr denn nie von den warmen Quellen gehört?“
Ein Gelächter war die Antwort von den Dreien.
„Hört zu Junge. Wir wissen das die Quellen ein Mythos sind und das reicht einem für den Rest seines Lebens.“
„Ach? Dann werde ich euch wohl als erstes benachrichtigen, wenn ich sie diesen Winter erreicht habe.“
„Bist du toll? Du würdest binnen zwei Wochen sterben, wenn -“
Er konnte den Satz nicht zu Ende führen, da sich ein anderer von dem Tisch einmischte:
„Aber der alte Hoffstätter redet doch die ganze Zeit davon?“
„Ach, der alte Knacker hat sich schon sein Hirn kaputt gesoffen. Wer dem Typen glaubt, der rennt ins Verderben.“
„Wo finde ich denn Master Hoffstätter?“, mischte ich mich wieder ein.
„Den findest du gleich um die Ecke. Du kannst das Gebäude nicht verfehlen.“
Ich bedankte mich und ging zurück zu meinen Gefährten um sie zu beten, sich auf die Suche nach Mrs. Scotts Schwester zu machen, während ich das Haus suchen würde. Mit einem etwas mulmigen Gefühl ging ich hinaus auf die Straße und bog um die Ecke, wo mir sofort ein Haus ins Auge stach. Es war ein einstöckiges Haus, das jedoch umso breiter war und vollständig aus alten Brettern bestand, unter deren abbröckelnder Farbe das braun-schwarze Holz zum Vorschein kam. Noch auffälliger war aber der völlig abgebrannte Dachstuhl, der eigentlich der zweite Stock sein sollte, jetzt jedoch eher ein Paradies für Kinder zum Verstecken spielen war. Noch bevor ich die Veranda dieses Hauses betreten konnte, die auch schon die Farbe ihres Holzes preis gab, kam mir ein alter Mann, um die achtzig Jahre alt, entgegen. Er bemerkte, dass mich mein Weg zu seinem Haus führte und grüßte mich höflich. Ich gab mir danach alle Mühe nicht zu Lachen und eine normale Antwort zu geben. Der Mann mit dem weißen Vollbart und dem komplett braun-schwarzen Leinengewand, in dem er vor seinem Haus fast getarnt war, hatte eine so krächzend lustige Stimme, wie man sie nur selten erleben konnte. Umso glücklicher war ich, als ich mir mein Kichern hinunterschluckte und endlich wieder normal atmen konnte.
„Good Day, Sir. Ja, ich wollte geradewegs zu euch, wenn ihr Master Hoffstätter seit.“
„Der bin ich, Jungchen.“
„Dann können sie mir wahrscheinlich etwas über die warmen Qu-“
„Was willst du denn bei den Hot Seven ?“
„Bei den – was?“
„Na, den warmen Quellen. Den Hot Seven“
„Woher wissen sie, dass es sieben sind?“
„Hör zu Jungchen, der alte Mann vor dir ist nicht verrückt, wie alle denken. Mein Gehirnstübchen ist noch ganz gut, will ich meinen. Wie hätte ich sonst alle sieben gefunden?“
„Sie haben sie – ?
„Ja ja, alte Jugendgeschichte. Aber nun sagt mir erst einmal, mit wem ich hier stehe.“
„John Walker ist mein Name. Wenn sie wirklich die Orte wissen, dann können sie sie mir ja nennen.“
„Erzählen? Solche Wege kann man sich nicht merken. Ich habe deshalb eine Karte angefertigt, wo alle Standorte eingetragen sind.“
„Könnten sie sie mir geben?“
„Na na, Jungchen.“, lachte er. „Wir kennen uns erst zwei Minuten und ich soll ihnen schon meinen wertvollsten Besitz anvertrauen?“
„Ich besitze leider nicht die Zeit, um mich mit ihnen anzufreunden.“
„Macht nichts, Jungchen.“, schmunzelte er verschmitzt. „Man lernt einen Mann schneller kennen, als einem lieb ist. Ich lade dich ein, bei mir zu übernachten. Dann wird sich ergeben, ob ich dir die Karte gebe. Vorausgesetzt du bist nicht zu beschäftigt, um hier zu schlafen.“
„Kommt mir recht gelegen. Hätte mir sonst mit meinen Gefährten noch eine Bleibe suchen müssen.“
„Ach, Gefährten hast du auch noch?“
„Ja, zwei Stück sogar.“
„Die werden wir in der Hütte hinter mir noch unterbringen können, Jungchen.“
Als hätten sie es gehört, kamen Martin und Hektor gerade um die Ecke gebogen. Da sie alleine kamen, befürchtete ich schon, dass sie die Schwester nicht gefunden hatten.
„Keine Spur von der Miss.“, sagte Hektor traurig. „Angeblich soll sie sich weit nach Osten gerichtet haben. Nach St. Louis meinten Manche.“
„Das ist nun allerdings sehr ärgerlich für uns. Wir müssen erst die Sache hier zu Ende bringen, bevor wir dorthin können. Wisst ihr auch, wann sie etwas fortgeritten ist?“
„Die Leute konnten uns nicht genaues mehr sagen. Wird also schon etwas her sein; aber höchstens zwei Wochen, da sie zum Gründerfest der Stadt noch da war.“
„Verdammt! Dann wird sie dort wohl auch wieder verschwunden sein, ehe wir dort eintreffen.“
„Ihr scheint ja eine recht aufregende Reise zu haben.“, fiel der Alte kichernd ein. „Wenn ihr jedoch nichts dagegen habt, dann mache ich jetzt noch meine Erledigungen, bevor es dunkel wird. Ihr könnt aber ruhig schon eintreten. Meine Tochter, ihre Schwester und meine Enkeltochter werden euch alles zeigen.“
Danach schritt er, für sein Alter, recht rasch davon. Ich erklärte meinen Gefährten von unserer heutigen Bleibe und öffnete, als ich geendet hatte, die Tür, die sich unter einem lauten Knarren öffnete. Sofort standen zwei Frauen vor uns, die das laute Geräusch her gelockt hatte. Der Ähnlichkeit nach, waren die beiden Mutter und Tochter, so wie der Alte gesagt hatte. Während die Mutter uns scharf musterte, als ich ihr erzählte, dass ihr Vater uns eingeladen hatte, bemerkte ich, dass die Tochter gebannt in unsere Richtung starrte. Kaum hatte ich die Mutter überzeugt uns rein zu lassen, sah ich verstohlen zu Martin, der wiederum die Tochter unentwegt anstarrte, aber mit etwas Besonderem in seinem Blick.
„Das kann ja was werden.“, seufzte ich innerlich.
 
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Jigelp

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Liest sich gut. Aber wie soll denn Martins Familie nach San Francisco kommen, auch noch mit den Töchtern?
 

DeletedUser17700

An sich sollte nirgens erwähnt sein, dass seine Familie sich nach San Francisco richtet (es sei denn ich hab da irgendwo Gedanken durcheinandergebracht)...
Nur Martin sollte dorthin geführt werden...
 

Jigelp

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Ehemaliges Teammitglied
Na gut, alles habe ich auch nicht mehr im Kopf. Nur im letzten Teil steht, er solle zu seiner Familie gebracht werden und seine Eltern und Geschwister reisen ja auch irgendwo hin, ich dachte, das seien die gleichen.
 

DeletedUser17700

Die Familie reist schon nach Westen, doch sie haben noch kein bestimmtes Ziel, da sie nur auf der Flucht sind...
Martin sollte, da John ja nicht genau wusste, wo Martins Familie war (außer halt, dass sie an die Westküste wollten), wollte er ihn einfach nach Frisco schicken...
 

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Leise kräuselten sich die Wellen vor dem Bug des Dreimasters, welches ruhig in der See lag. Keine Andere Person war auf dem Schiff zu bemerken, doch ich fragte mich nicht, wie ich wenden oder lenken sollte. Es interessierte mich nicht, denn bis zum Horizont war nichts anderes als das klare grün-blaue Wasser zu sehen, bis plötzlich etwas die wohltuenden Geräusche unterbrach. Ein dumpfer Ton, ähnlich dem eines Donnergrollens, wälzte sich über die Kulisse und wurde immer lauter.
Ohne Vorwarnung knallte es laut und ich saß aufrecht auf meinem Bett. Aus dem schönen Traum gerissen, blickte ich mich in dem kleinen Raum um, der von einem unheimlichen, rötlichen Licht durchflutet war. Schnellstens sprang ich auf und torkelte mit verschwommenen Blick zu einem Schrank, wo ich meine wichtigsten Sachen verstaut hatte. Auf halben Weg stieg ich auf einen spitzen Gegenstand, der sich augenblicklich in meinen Fuß bohrte. Unter lautem Fluchen stürzte ich und sah am Boden das zerbrochene Glas meiner Nachttischlampe und mir wurde klar, was der laute Knall war, den ich in meinem Traum hörte. Gerade in diesem Augenblick bemerkte ich außerdem, dass das dumpfe Grollen ebenfalls nicht eingebildet war, denn es kam vom einzigen Fenster des Raumes, welches zur Straße gewandt lag. Bevor ich mich jedoch damit befasste, sprang ich auf einem Bein zum Schrank, holte meine Sachen heraus und zog mir die vorher eingetretene riesige Scherbe aus dem Fuß, welcher natürlich heftig zu bluten begann. Erst dann traute ich mich zum Fenster hin, das Gewehr im Anschlag und lugte vorsichtig auf die Straße.
Mir klappte der Mund auf, denn vom Stadtrand aus, der vor dem Taleingang lag, verbreitete sich ein riesiges Feuer in alle Richtungen. Im Schein dessen sah man kleine Gestalten immer näher kommen und nun war mir auch klar, was das Grollen war: Kriegsgeschrei. Wellen von Indianer stürmten durch den Taleingang und durch die engen Straßen und Gassen.
Ohne Zeit zu vertrödeln stieß ich meine Zimmertür auf und schritt den Gang zur Treppe entlang. Halb hüpfend, halb gehend und etwas stolpernd brachte ich auch die Stufen hinter mich und sah die anderen bekannten Gesichter schon im Vorzimmer bei der Tür stehen.
„Alles in Ordnung, John? Was hast du mit deinem Fuß gemacht?“, fragte mich Hektor.
„Ach, das geht schon. Wir müssen hier nur schnell weg! Habt ihr das notwendigste mit?“, sagte ich nun zu Hektor und Martin gewandt.
„Ja.“, antworteten beide wie aus einem Munde und streckten mir demonstrativ ihre Waffen entgegen.
„Na gut. Ich gehe voraus und gebe euch ein Zeichen, wenn ihr nachkommen sollt.“
Ich öffnete die Tür ein wenig, sodass ich gerade durch den Spalt blicken konnte und lugte hindurch. Hier, im hinteren Teil der Stadt, war noch alles ruhig und hätte man nicht die Rauchsäulen am Stadtrand gesehen, dann hätte man meinen können, alles sei wie sonst. Da für uns noch keine Gefahr bestand, konnten mir sogleich alle folgen und wir rannten die Straße hinauf in Richtung der Felder. Unsere Pferde (und in meinem Fall mein Esel) ließen wir zurück, da wir einfach nicht die Zeit hatten, zum Stall zu laufen. Alle dicht bei einander folgten wir dem Straßenverlauf, bis zu einem kleinen rundlichen Platz. Vier Straßen führten von dort in alle Himmelsrichtungen.
„Welche sollen wir denn nun nehmen?“, fragte ich hastig, da man durch die ganzen Häuser nichts sehen konnte als eben diese Häuser.
„Ich denke wir müssen...AAHHHHHHHHH!!!!“
Die Mutter hatte sich gerade im Kreis gedreht, um die einzelnen Wege zu mustern, als hinter uns zwei Reiter auftauchten. Der Eine war ein etwas älterer Mann (obwohl man das durch die dicke Farbschicht auf seinem Gesicht nicht richtig beurteilen konnte), der in der linken Hand die Zügel seines Pferdes und in der rechten Hand ein Gewehr hielt. Der Andere war (und das konnte ich sogar trotz der Kriegsfarben erkennen) kaum älter als vierzehn Jahre alt und hatte lediglich ein Tomahawk als Waffe, welches jedoch, den Blutflecken nach zu urteilen, schon einiges angerichtet hatte. Beide hatten sich leise unterhalten und waren genauso überrascht wie wir, hier auf jemanden zu treffen. Während uns jedoch der Schreck in den Gliedern steckte und die Mutter noch immer weiter schrie, hob der ältere Indianer sein Gewehr und drückte zwei mal ab.

Sofort verstummten die Schreie und die Mutter als auch der Greis, sackten leblos zusammen. Nun hätte er nachladen müssen, doch er legte die Flinte ruhig in seinen Schoß und sah den Burschen an, der den Wink sofort verstand und auf uns zugeprescht kam. Endlich wurde mir klar, was gerade passierte und ich konnte meine Schreckstarre lösen. Trotzdem bewegte ich mich nicht und wartete ab. Allerdings zog ich heimlich eines der verzierten Indianermesser.
 

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Kaum war der Junge nur noch eine Pferdelänge von uns entfernt, riss er sein Pferd um, stieß sich jedoch aus dem Sattel und stürzte sich schreiend auf mich. Zu blöd für ihn, dass ich mich schon auf einen Sprung zurück vorbereitet hatte und er, kaum das er aus dem Sattel war, auf eine plötzliche leere Stelle zuflog. Mit einem dumpfen Knall schlug er am Boden auf und rollte sich ab, so gut dies noch ging. Bevor er jedoch einen klaren Gedanken fassen konnte, hatte ich ihn an den langen schwarzen Haaren gepackt, zu mir hinaufgezogen und ihm das Messer an die Kehle gesetzt.
Obwohl ich irgendeiner Reaktion gerechnet hatte, blieb der Junge plötzlich ganz ruhig und starrte mit fast ehrwürdigem Blick auf die blankpolierte Klinge, die im Schein des Feuers und des Mondes funkelte. Auch der ältere Indianer schien wie gebannt auf das Messer zu starren und ließ gedankenversunken das Gewehr aus seinen Händen gleiten. Mit dem Blick fest auf meine Hand geheftet, schwang er sich langsam und elegant von seinem Pferd hinab und kam auf uns zu. Je näher er uns kam, desto lauter wurden die leisen Uff-Laute, die er von sich gab. Mit einem Blick gebot ich meinen Gefährten nichts zu tun und abzuwarten, was nun passieren würde. Mit einer Armlänge Entfernung blieb er stehen und wartete. Unendlich lang gestaltete sich die Zeit, so wie wir jetzt da standen und mir kam es vor, als wären Stunden vergangen, als die nächsten Indianer schreiend auf uns zu rannten und verdutzt innehielten, als sie die Situation sahen, in der wir uns befanden. Ausnahmslos jeder Indianer der sich dann auch noch weiter näherte gesellte sich ebenso still hinzu und betrachtete mein Messer, das mir schon fast aus den verschwitzten Händen zu rutschen drohte.
Am Ende waren wir in der Mitte eines Kreises voll Indianer, die uns vollständig vom Kampfgeschehen abschirmten. Auch wenn wir dadurch nichts sahen, so hörten wir doch die Schreie der Menschen und rochen den beißenden Gestank des Rauches, der über unsere Köpfe hinwegzog. Ich wusste nicht, wie lang die Kämpfe dauerten oder wann die Indianer gekommen waren, aber als das Getöse endlich aufhörte, ging bereits die Sonne auf, während ich mich schon seit geraumer Zeit mit einem Krampf in den Händen herum plagte.
Der Indianer, der vor meinen Augen zwei Menschen erschossen hatte, kam erst dann auf mich zu und sprach mit mir in einem gebrochenen Englisch:
„Wir euch nichts tun. Ihr lediglich uns geben eure Waffen.“
Unsere Waffen waren zwar das einzige was uns schützte, doch in dieser Situation gab es auch mit ihnen kein Entkommen. Deshalb nickte ich meinen Gefährten zu und übergab der Reihe nach meine Waffen: Zuerst mein Gewehr und dann streckte ich ihm die verzierten Messer entgegen. Augenblicklich zog er seine Hände mit Bestimmtheit zurück
„Weißer Mann seien mutig. Ich aber nicht nehmen dürfen das. Nur Häuptling!“
Ich steckte meine Messer zurück und wartete bis alle anderen Waffen abgegeben waren, dann forderte uns der Indianer auf mit ihm zu kommen und wir folgten ihm zur Stadtmitte. Wir waren jedoch weder gebunden, noch von Wächtern umkreist oder flankiert. Man hätte fast meinen können, das wir als freie Männer und als freie Frau (die junge Miss war ja noch bei uns) mit gingen.
Obwohl hier noch vor kurzer Zeit ein stundenlanger Kampf tobte, so war doch jetzt alles ruhig. Zerstört aber ruhig.
Wo einst prachtvolle Häuser standen und amerikanische Flagge unter freiem Himmel flatterten, war jetzt nichts mehr, außer Ruß und den Grundmauern der Gebäude, die dem Feuer als Nahrung dienten. Indianer säumten den Weg zwischen den Ruinen und trotz ihres eindeutigen Sieges schwiegen sie, ob verletzt oder nicht. Weiße waren jedoch nirgends zu sehen, nicht einmal Tote. Erst ein paar Straßen weiter erhaschte ich einen Blick auf ein paar tote Bewohner, die auf Tragen aus der Stadt geschafft wurden. Niemand außer uns war verschont worden: Männer, Frauen und auch Kinder jeglichen Alters wurden fortgetragen, doch dabei blieb es auch.
In der Stadtmitte, früher war es wohl ein beliebter Ort für Ruhesuchende, waren mehrere Zelte aufgeschlagen. Man führte uns direkt zu dem prunkvollsten ganz hinten, wo bereits ein älterer Indianer mit langem schlohweißem Haar saß und mit Bedacht sein Kalumet stopfte.
Obwohl er nicht aufblickte, wusste er, dass jemand zu ihm wollte, denn plötzlich sprach er zu dem Indianer, der vorher mit uns gesprochen hatte, in deren Stammessprache. Es schien wohl um uns zu gehen, doch mehr verstand ich nicht. Gespannt versuchte ich aus ihren Gesichtern etwas schließen zu können doch es geschah nichts besonderes, bis auf mich gezeigt wurde und ein leicht freudiges Zucken über das Gesicht des Häuptlings huschte.
Mit, vor Aufregung zitternder Stimme, fragte er mich:
„Wo hat der weiße Mann diese Messer her?“
Da mir noch immer nicht klar war, wieso sie diese Messer so interessant fanden, war ich noch immer etwas verdutzt über unser Glück. Trotzdem versuchte ich dem Häuptling mit möglichst gleichgültiger Stimme alles möglichst detailgetreu zu erzählen. Während ich erzählte war seine Mimik so starr, dass ich keinesfalls ahnen konnte, was er als nächstes mit uns machen wollte. Als ich geendet hatte, war es eine Zeit lang still, doch dann begann wieder der Häuptling zu mir zu reden.
„Wie die weißen Männer und Frauen sehen, sind sie in keiner guten Lage. Es wäre mein Recht euch zu Tode martern zu lassen, um den gefallenen Kriegern Tribut zu zollen, doch das Glück, dass ihr meinen Stamm mit diesen Relikten machen könnt...“, er zeigte dabei auf die Messer, „...könnte euch die Freiheit bescheren, wenn ihr euch nicht weigert sie uns zu geben.“
„N...Nein! Ihr könnt sie haben, für euch scheinen sie weitaus größeren Wert zu haben als für uns.“
„Dann lasst uns die Pfeife des Friedens rauchen, damit ihr euch ohne Gefahr von unserem Lager entfernen könnt.“
Er zündete sein vorher gestopftes Kalumet an, sog den Rauch ein und pustete ihn darauf gegen Himmel und Erde als auch in die vier Himmelrichtungen und reichte sie dann an mich weiter. Ich wiederholte den Vorgang und so wanderte sie umher, bis sie wieder beim Häuptling ankam, der sie löschte und wieder um den Hals hing.
„Nun soll Frieden zwischen uns herrschen und ihr könnt eures Weges gehen, ohne das euch jemand daran hindern wird.“
„Bevor wir jedoch gehen, muss ich ihnen aber noch etwas mitteilen.“, erwiderte ich zur Überraschung unseres Gegenübers. „Ich muss eure Brüder, die Sischiten, warnen, denn sie schweben in großer Gefahr.“
Noch während ich diese Worte sprach, kam mir ein grandioser Gedanke, den ich sogleich anknüpfte.
„Meine Gefährten würden deswegen eure Hilfe erbitten um im Winter, durch die Rocky Mountains zu kommen. Ich hoffe das euch die Relikte wichtig genug sind, um uns und euren Brüdern diesen Dienst zu erweisen.“
„Der weiße Mann verlangt viel von einem Mann, der ihm gerade sein Leben geschenkt hat, doch weiß Oktheitha-Tho euren Dienst zu schätzen und wird mit dem Ältestenrat darüber abstimmen.“
„Falls es für Oktheitha-Tho von Belang ist: Ich selbst werde meine noch nicht verbrannten Sachen holen und dann sofort aufbrechen, da ich anderen Ortes gebraucht werde.“
War Hektor zuvor schon leicht verdutzt, so verstand er jetzt die Welt nicht mehr. Er öffnete bereits seinen Mund, um einen Ausruf der Überraschung kund zu tun, doch ich kam ihm zuvor.
„Du musst doch zugeben, dass es viel sinnvoller wäre, wenn du mit den anderen nach Norden ziehst und ich währenddessen nach Osten gehe. Natürlich können wir es auch umgekehrt machen, doch denke ich, dass ich im Norden weniger dringend benötigt werde. Nachher kommst du einfach hinterher und ich hinterlasse dir Nachrichten, falls ich weiterziehe. Und falls ihr doch nicht hoch könnt, dann folgt ihr mir sogleich und wir treffen wieder schnell zusammen. “
Egal was er dagegen hervorbrachte, wurde von mir abgewiesen und so war nach kürzester Zeit klar, dass wir es so machten. Ein kurzer Abschied und schon machte ich mich wieder zurück, in der bangen Hoffnung, dass meinem Esel nichts passiert war. Leider konnte ich nicht sogleich feststellen, ob es ihm gut ging, denn bevor der Stall abgebrannt war, hatte man die Tore geöffnet und die heraus rennenden Tiere gefangen. Nur für meinen Esel schien man sich interessiert zu haben und so musste ich eine gute Stunde suchen, bevor ich ihn endlich in Nähe des Taleinganges fand. Da ich wusste, dass all meine anderen Sachen wohl verbrannt waren, machte ich mich mit dem absolut nötigsten auf, um einem neuen Abenteuer entgegen zu reiten. Hätte ich doch nur gewusst, wie alles Enden würde ----
 

DeletedUser17700

Der Triplepost ist zwar blöd, aber im zweiten geht es sich nicht mehr aus (blöde Zeichenbegrenzung)...

In letzter Zeit fällt mir das Schreiben an dieser Geschichte sehr schwer...um das zu ändern, werde ich mal wieder Schwung in die Sache bringen und den Teil hier abschließen, um ihn in einem neuen Thread wieder einzubringen...

Man kann das hier also als Prolog verstehen, den ich hier und jetzt beende ;)


In diesem Sinne:

Ende
 
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