danke ich werde jetzt wohl wieder kürzere teile schreiben, dafür wohl (hoffentlich) öfters
"Das ist einfach nur Inakzeptabel!". Kane schlug mit seiner gewaltigen Faust auf den Tisch. Sein Gesicht war rot und wutverzerrt.
"Ich hätte gedacht, diese leichte Mission würdest du im Handumdrehen packen. Ich bin sehr enttäuscht Michael. Und du wirst die Konsquenzen für dein Versagen tragen! Und was dich angeht", Kane blickte mich mit seinen düsteren Augen durchdrignend an, "du hast im entscheideten Moment nicht die Kurve gekriegt und nicht reagiert. Die hätten dich genauso gut wegpusten können."
Kane machte eine kurze Pause und ging um den Tisch herum. Wir waren in seinem Arbeitszimmer, saßen vor seinem Schreibtisch und starrten in die Leere des Raums vor uns. Kane stand nun hinter uns.
"Immerhin hast du dich nicht verdrückt und zum Glück ist Michael zu etwas nutze."
Mit einem abwertenden Blick streifte er Michael. "Manchmal zumindestens."
Ich nahm all meinen Mut zusammen, gegen diesen charismatischen Kane meine Stimme zu erheben.
"Kane, Mister van Hoostelbruck, Michael ist ein tapferer Soldat. Wäre er nicht gewesen .. Ich stünde jetzt nicht mehr hier vor Ihnen."
Kane sah mih an. Keine Regung zeigte sich in seinem Gesicht. Seine kantige Visage war völlig ausdruckslos, seine Augen schienen durch mich hindurch zu sehen. Ich sah jedoch, wie sein Puls ansteigen zu shcien. Er atmete immer kräfiger. Sein Brustkorp ging auf und ab. Er schien gereizt zu sein. Um die Situation nicht eskalieren zu lassen, stand Michael schnell auf und stellte sich zwischen Kane und mich. Er sah ihm tie fin die Augen.
"Der Junge war einfach noch nicht bereit und diese Aufgabe war alles andere als leicht! Vincent war auch dort."
Kanes Augen leuchteten kurz auf, dann ging er einen Schritt zurück, holte in der selben Bewegung mit seinem rechten Arm aus und donnerte seine Faust in Michaels Gesicht. Kein Schrei, nur ein unterdrücktes Stöhnen. Michael wurde von dem kraftvollen Schlag umgeworfen und prallte auf den Tisch. Dort blieb er liegen. Doch das schien Kane noch nicht zu genügen. Er packte ihn am Kragen und schleuderte ihn quer durchs Zimmer in Richtung Tür. Michael landete auf dem harten Holzboden und schlitterte noch ein paar Meter, bis er von der Wand gestoppt liegen blieb. Dieser Wurf hätte jeden Mann umgehaun, KO geschlagen oder sosnt irgendwelche schweren Verletzungen nach sich gezogen. Doch Michael stand fast sofort wieder auf und nahm eine gerade Haltung ein. Er fuhr sich mit dem Ärmel seines blauen Hemdes über den Mund, um sich das Blut dort wegzuwischen. Kane sagte nichts mehr, er ging nur zurück an seinen Schreibtisch, wendete uns seinen Rücken zu und sah hinaus zum Fenster auf den Hof.
"Mach, dass du verschwindest, Michael! Du weißt, dass ich dich nicht gerne bestrafe, aber Ungehorsam ist ein schweres Vergehen und muss demnach doppelt bestraft werden."
Ohne ein weiteres Wort öffnete Michael die Tür und bedeutete mit mit einem Kopfnicken, ihm zu folgen.
"Nein, Phil, du bleibts hier. Wir müssen über deine Zukunft hier sprechen."
Ich musste schwer schlucken, ein Kloß schien mir im Hals zu stecken. mein Mund war auf einmal ganz trocken und ich war verzweifelt. Doch nicht den Tränen nahe. So armseelig war ich dann doch nicht. Michael verschwand still aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
"Sir, i-ich möchte mich entschuldigen. Bitte stellen Sie mich nicht an die Wand, bitte jagen Sie mich nicht fort. Wo soll ich denn sosnt hin?"
Kane gluckste kurz und rümpfte die Nase.
"Dich fortjagen? Damit du am Ende noch zu Enrique gehst und ihm auch noch hilfst?"
Er zögerte kurz.
"Dich ... an die Wand stellen? Eigentlich ein netter Gedanke ..."
Ich schauderte und mein rechtes Knie knickte kurz leicht ein, doch ich spannte jeden einzelnen Muskel in meinem Körper an und beherrschte mich.
"... aber es wäre eine Verschwendung deines Talents." Kane drehte sich zu mir um, er lächelte.
"Ich würde es zwar meinem Sohn gegenüber nie zu geben, aber es klasse Arbeit, die ihr Zwei dort unten geleistet habt. Zwar ist vincent entkommen, aber nun wissen wir zumindesten sicher, dass Enrique Räuberbanden aufstachelt um mir zu schaden."
Mir fiel ein Stein vom Herzen, doch gleichzeitig stockte mir Atem.
"Was schaust du denn so? Sag bloß nicht, du wusstest nichts davon?"
Ich schüttelte nur den Kopf.
"Hmmm, hätte ich nicht gedacht, dass Michael dir das nicht erzählt. Guter Junge."
Kane lachte laut auf und setzte sich wieder an seinen Tisch. Als ich Anstalten machte mich auch wieder zu setzten, klatschte er einmal mit der flachen Hand auf den Tisch, sodass mir mein Herz fast in die Hose rutschte. Er funkelte mich ernst an und als er meinen entsetzten Gesichtsausdruck sah, musste er wieder anfangen lauthals zu lachen.
"Ich hab doch nur Spaß gemacht."
Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn. Was war dieser Kane nur für ein sodnerbarer Mensch?
"Nein, aber jetzt im Ernst, setzten brauchst du dich nicht mehr. Du wirst gleich von einem Söldner abgeholt, der dich zum Camp bringt. Dort wirst du dann zum Mann ausgebildet."
Ich nickte nur wie Trance, ich war so müde, ich wollte eifnach nur noch schlafen. Sogleich kam ein Mann herein, kräftige Statur und Glatze. Ihm fehlten zwei Finger.
"Das ist Lance, unser Schafschützenass. Du findest hier in der gegend weit und breit keinen besseren."
Lance bedeutete mir, ihm zu folgen, und als wir schon fast zur Tür hinaus waren, drehte ich mich noch einmal zu Kane um.
"Es tut mir Leid, Sir, dass ich es nicht geschafft habe, Vincent seiner gerechte Strafe zuzuführen. Dafür entschuldige ich mich."
Doch Kane winkte ab.
"Würdest du dich entschuldigen, wenn dir ein Gegner von Michaels Kaliber und Ausbildungsstatus entgehen würde? Nein, stimmts! Also mach dir darüber keinen Kopf. Vincent ist wesentlich älter als er angegeben hatte, weiß Gott, warum er noch so ein Milchbubi Gesicht hat. Aber er hat schon einige eiserne Jahre in Enriques Ausbildungslager hitner sich."
Er schloss die Augen und Lance führte mich fort von dem Büro, die Treppen hinunter, hinaus an die angenehm frische Luft, hinaus aus dem kleinen Fort und hin zu einem Wäldchen, dass wir nach einer guten halben Stunde Fußmarsch erreichten. Während der ganzen Zeit hatte Lance kein Wort gesprochen, und als wir angekommen waren, meinte er nur:
"Das ist das Camp. Such dir einen Schlafpaltz in einer Hütte, morgen wird ein anstrengender Tag für dich und ein halbes Dutzend anderer Leute."
Er wandte sich zum Gehen, doch hielt noch einmal kurz inne.
"Achja, das hier hat mir Michael für dich gegeben. Es stammt wohl aus eurem Eisnatzort und sit realtiv selten zu finden."
Er gab mir eine weiße Rose, die er aus seiner Manteltasche zog. Verdutzt betrachtete ich die Rose. Sie war ganz gewöhnlich. Ich blickte zu Lance, der bereits einige Meter entfernt war.
"Und was soll ich damit?"
Er lachte nur und sagte: "Das ist ein Glücksbringer, Michael hält wohl große Stücke auf dich. Bin gespannt wie gut du wirklich bist. Und bevor ich's vergesse", er drehte sich nocheinmal kurz zu mir um, "halte die Rose lieber im Freien!"
Mit diesen Worten lief er los und war bald nicht mehr zu sehen. Ich sah ihm noch eine Weile hinterher, bevor sich mein Augenmerk wieder auf die Rose richtete, die bereits in meiner Manteltasche gesteckt hatte. Als ich sie herauszog hatte sie bereits einen gräulichen Schimmer angenommen.