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The Treasure - Die Zeit spielt gegen dich

ElDiabolo

Revolverheld
Zischend bewegte sich der Kolben vor und zurück, eine schwere Stahlstange übertrug ächzend die Kraft auf ein großes Metallrad und wie das hektische Schnaufen eines Marathonläufers stieß der Dampf aus dem Schlot. Regelmäßig wurde etwas Kohle nachgeschaufelt, als würde man die Flammen füttern, so sah es aus, und das Feuer machte sich sofort knackend und Funken schleudernd über die frische Speise her.
Doch von alldem unbeeindruckt saß ein Mann einsam in einem der hinteren Abteile und starrte auf ein altes Stück Papier. Zahlreiche Risse und Knicke zierten seine Oberfläche, doch das was es darstellte, war noch gut zu erkennen. Es schien- die Umrisse waren nicht unähnlich einer Landschaft- eine alte Karte zu sein. Eben schob die Tür sich leise auf und ein weiterer Mann trat hinein. Er war seltsam gekleidet, komplett in dunkler bis schwarzer Kleidung, sein Hut hing ihm Tief bis in ’s Gesicht.
Sofort faltete der Mann seine Karte zusammen und ließ sie unter seiner Weste verschwinden. Der dunkel gekleidete Kerl setzte sich ihm gegenüber und blickte stumm aus dem Fenster- kein Gruß, kein Ton, er starrte einfach nur hinaus in die Weiten der Prärie. Er wurde allerdings ebenfalls angestarrt, denn der andere Mann beobachtete ihn aufmerksam, und es schien, als würde er sich nur für die vorbeiziehenden Berge und Wälder interessieren. Schon zuvor hat er hier gesessen und aus dem Fenster gestarrt. Er war lediglich zwischendurch für ein paar Minuten das Abteil verlassen. Doch nun war er wieder da und starrte wieder aus dem Fenster.
„Ben.“, sprach plötzlich der dunkel gekleidete Herr.
„Was?“, antwortete der Mann verdutzt, er hatte nicht erwartet, dass er bemerkt würde.
„Ben. So heiße ich.“, wiederholte sich der andere Kerl, „Das wolltest du doch wissen, oder warum solltest du mich sonst die ganze Zeit so anstarren als wäre ich aus dem Grab emporgestiegen?“
„Aber- wie?“, ihm war es peinlich, erwischt worden zu sein.
„Meinen sie, dass das so unauffällig war?“
„Nein, es tut mir leid.“
„Sie haben sich mir allerdings auch noch nicht vorgestellt, wie lautet denn ihr Name?“
„Das kann ich ihnen leider nicht sagen. Für mich ist es momentan besser, unerkannt zu bleiben.“
Plötzlich erschütterte ein lautes, kreischendes Rütteln den Zug, hier und da flogen die Gepäckstücke herab und begruben so manchen Fahrgast unter sich. Auch unsere Zwei wurden nicht verschont, sie wurden ganz schon hin- und hergeschüttelt. Ben, so hatte er sich zumindest vorgestellt, wurde von seinem Sitz gerissen und knallte gegen die Abteiltür, als der Zug plötzlich Seitenschlag bekam und schließlich unter lautem Tosen über den harten Sand- und Erdboden der Pampa schleifte. Der Mann mit der Karte wurde nun ebenfalls Richtung Abteiltür gerissen, jedoch konnte er sich noch an einer Stahlstange halten, die die Gepäckablage stützte. Doch ein herab fallender Koffer riss ihn mit zu Boden, direkt auf Ben. Als der Zug endlich zum erliegen kam, waren beide bewusstlos, der Kopf des einen hing aus der zerschmetterten Glasscheibe der Tür, der andere hatte sich um die Sitzbank geknotet. Das gequälte Stöhnen, die Schmerzensschreie und das Trauergeheule ließen die ungeheuer hohen Opferzahlen nicht mal annähernd erahnen. Dabei hatte die ganze Reise so erfolgversprechend angefangen...
 

DeletedUser

Connor stand weinend vor ihrem Haus. Sein Vater hatte es nun hinter sich. Eine schwere Krankheit hatte ihm die letzten Monate das Leben zur Hölle gemacht. Er konnte nicht mehr gehen, lag den ganzen Tag in seinem Bett und man merkte ihm an, dass er bald sterben würde.
Ganze 3 Monate hielt er sich noch am Leben, doch heute war nun der Zeitpunkt gekommen. Connor´s Vater hatte mit den letzten Worten um den Pfarrer des kleinen Dorfes in dem die beiden lebten gebeten. Dieser war dann auch gekommen, aber zu spät. In den letzten Augenblicken seines Lebens, hatte Connor´s Vater ihm sein größtes Geheimnis anvertraut.
Vor vielen Jahren, hatte er einem alten Indianerhäuptling eine Karte abgeluchst, die den Weg zu einem gewaltigen Schatz, einem Relikt aus alten Zeiten, zeigen soll. Er hatte die Karte Jahre lang gehütet. Er wollte den Schatz suchen, aber er brauchte Hilfe und diese fand er nicht. Ein Geschäftsmann, ein zwielichter Bursche, hatte ihm mehrere Hundert Dollar für die Karte geboten, doch er hatte abgelehnt. Er wollte den Schatz für sich, für sich und seinen Sohn. Er hatte vorgehabt, die Karte seinem Sohn zu zeigen, doch immer verpasste er den richtigen Augenblick. Doch nun war die Zeit gekommen. Er rief seinen Sohn zu sich und er zählte ihm alles. Er berichtete ihm von dem kühnen Diebstahl der Karte, der Flucht vor den Indianern, seine Erlebnisse, als sich keiner fand mit ihm den Schatz zu bergen.
Viele hatten dabei etwas von einem Fluch geredet, der auf dem Schatz läge. Aber er hatte sich nicht beirren lassen. Immer wieder hatte er nach Gehilfen gesucht, aber viele lehnten ab oder verlangten einen zu großen Anteil. Schließlich gab er die Suche auf, fand eine Frau fürs Leben und sie bekamen einen Sohn, Connor. Dieser war inzwischen 23 Jahre alt und wollte sein eigenes Leben leben, aber die Krankheit seines Vaters zwang ihn dazu, noch zu Hause zu bleiben.
Er hatte so viel von seinem Vater gelernt, Reiten, Schießen, wie man in der Wildnis ein Feuer macht und vieles mehr. Connor wollte endlich Abenteuer erleben, so wie sein Vater. Die Geschichten um Büffel jagende Indianer, schießwütige Cowboys und wagemutige Revolverhelden hatte Connor aufgesogen wie nichts. Auch wenn er manchmal an der Wahrheit dieser Geschichten zweifelte, so war er doch stolz auf seinen Vater, er wollte so werden wie er. Doch nun hatte er den schwärzesten Tag seines Lebens erlebt.
Es find an zu regnen und Connor starrte nun auf das Blatt Papier, dass ihm sein Vater im letzten Moment seines Lebens gegeben hatte. Er erkannte Linien die auf einen Fluss hindeuteten, etwas das aussah wie ein Berg und ein Auge, das auf einen Baum schaute. Eine Schatzkarte, eine echte Schatzkarte hielt er in der Hand, doch ihm war nicht zu Mute, nach diesem Schatz zu suchen, nicht jetzt.
Oder etwa doch? Was hatte er zu verlieren? Sein Vater war tot, seine Mutter lag schluchzend in der Wohnstube, Geschwister oder Freunde hatte nicht. Er fasste nun den Entschluss. JA, ich gehe. Ich gehe von hier fort. Ich suche mir Männer die mir helfen und ich finde diesen Schatz, ich finde ihn für meinen Vater, dachte er.
So lief er schnell ins Haus hinein, zog sich seine Weste, die er von seinem Vater zum 18. Geburtstag bekommen hatte an, packte sich noch einen Rucksack mit etwas Proviant zusammen und verließ seine Heimatstadt mit einen Gefühl von Selbstachtung und Stolz. Ich werde so wie mein Vater, ich eifere ihm nach, dachte Connor. Er sprintete noch schnell zum Bahnhof und bekam einen Zug, der ihm zur nächst größeren Siedlung brachte. Er setzte sich in ein Abteil und schaute nach Draußen. Der Regen wurde stärker und es gewitterte. Was ein Wetter, dachte er. Dabei bemerkte er nicht, wie sich ein Mann neben ihn setzte.
"Probleme?",fragte dieser.
"Nein, nein, es geht schon, es ist nur, ich weiß nicht."
"Das Gefühl kenne ich. Sag mal, was hast du denn da in der Hand?
"Das geht Sie doch gar nichts an!Verschwinden Sie!"
"Warum denn so aufbrausend? Ich möchte dir helfen."
"Ich brauche aber keine Hilfe.Ich kann auf mich alleine aufpassen."
"Schon gut, ich habe verstanden."
Der Mann drehte sich um und verließ gerade das Abteil, als Connor ihm noch mal hinterherrief.
"Tut mir leid, es war nicht so gemeint. Ich könnte doch Hilfe gebrauchen. Ich habe von meinem Vater das hier geerbt, doch ich habe keine Ahnung, was damit gemeint ist."
"Zeig mal her."​
 
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ElDiabolo

Revolverheld
Ein Mann betrat das Abteil. Es war der dunkel gekleidete Herr, den wir schon kennen gelernt haben, Ben. Er erblickte die Karte und den Gaffer, dem er sofort seine Knarre an den Hinterkopf hielt.
"Du solltest jetzt besser gehn."
Angsterfüllt verschwand der Gaffer.
"Du solltest soetwas nicht jedem zeigen."
Der dunkel gekleidete Fremde blieb schweigsam, als er die Karte betrachtete, doch das glitzern in seinen Augen sagte mehr, als tausend Worte in diesem Moment hätten sagen können. Stumm setzte sich der Mann dem Schatzsucher gegenüber und starrte schweigend aus dem Fenster. Er gehörte nicht gerade zu der redseeligen Sorte Mensch, er hatte schon mehr gesprochen als er normalerweise an einem ganzen Tag sprach. Doch eines schien klar, er wusste über die Karte bescheid, was sie sagte und wohin sie führte. Anderenfalls hätte er niemals so reagiert. Es wirkte schon reichlich seltsam. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr verließ er das Abteil und verschwand im Gang, ohne dass Connor noch die Chance hatte, ihn irgendwie aufzuhalten. Irgendetwas schien im Busch zu sein, denn der Mann sollte erst kurz vor dem Unfall wieder auftauchen...
 
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DeletedUser13032

"Aber, aber ich habe das Geld doch nicht. Der Coup ist schief gelaufen, jemand hat uns verpfiffen. Als wir die Postkutsche in unserem Gewahrsam haten, kamen plötzlich von allein Seiten her Kavalleristen."

"Und du willst mir weismachen, dass du nicht einmal eine Tasche voll Geld retten konntest?"

"Nein, tut mir Leid Mr. Smith, aber in diesem Moment hatte ich andere Sorgen. Falls Sie sich nicht erinnern können - gestern waren wir hier zu fünft in ihrem Zimmer. Und heute bin ich nur noch allein."

Mr Smith strich sich über seinen prächtigen Vollbart, vereinzelnt waren schon graue Stänchen darin zu finden. Dennoch war dieser Mann ein äußerst Ehrfurcht gebehrender Auftraggeber mit allerhand Drähten zu dem Abschaum hier in der Stadt.

"Gut, Sneider, ich gebe dir noch eine Chance das Gut zu machen. Zufälligerweise hat eine Informantin aus dem Saloon ein Gespräch mitbekommen, in dem es um eine gehörige Summe Geld ging. Ich wieß nicht, was an der Sache dran ist, aber sie konnte dem Gast mühelos in die Tasche greifen. Darin war eine Fahrkarte irgendwo gen Westen, ich habe die Stadt vergessen."

"Und?"

"Wirst du jetzt respektlos, du kleines Nichts?"

Mike Sneider schluckte schwer. Smith war schnell aus der Fassung zu bringen, stellte man nur seine Autorität in Frage. Mit einem kurzen Kopfschütteln und einer angedeuteten Verbeugung besänftigte er Smiths Gemüt.

"Wie dem auch sei, Sneider du wirst in diesen Zug steigen, du wirst herausfidnen um was es geht und du wirst das Geld an dich reißen und mir geben! Ist das Klar?"

Da es in diesem Fall um Mikes Kopf ging, sollte er ablehnen, war die Sache glasklar. Also verabschiedete er sich kurzerhand mit einem Kopfnicken und verließ das unscheinbare Gebäude in Mitten der Stadt. Der Bahnhof war nicht weit weg, der Zug würde in einer halben Stunde fahren. Mike band sich sein Tuch um den Hals und sprintete los in Richtung Hauptstation.



Der Zug ruckelte stark, die Schienen waren wohl schon etwas länger im Gebrauch. Mike nahm seinen Hut ab und strich sich seine rabenschwarzen Haare aus der Stirn. Er blickte sich um, er war in einem vollen Abteil, eines von insgesamt Vier, das Führerhäuschen und den Kohlenwaggon nicht mitgerechnet. Gelassen zog er eine fertig gerollte Zigarette aus seiner Jeans, die Weste hatte er hier drin abgelegt. Sein Colt ruhte gefährlich Still in seinem Halfter. Wie sah die Person aus, nach der er suchte? Man hatte ihm keinen Anhaltspunkt gegeben. Mike würde sich auf seine Intuition verlassen müssen.
 
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DeletedUser

Jack saß ebenfalls in dem gleichen Zug, wenn auch in einem anderen Abteil. Er sah aus dem Fenster und rauchte eine Zigarre, als plötzlich ein dunkel gekleideter Mann mit einem tief ins Gesicht gezogegen Hut durch die Abteilstür trat, sich kurz umschaute und dann durch die Tür auf der anderen Seite wieder verschwand. Jack bemerkte, dass er sich instinktiv an den Revolver gefasst hatte. "Was der wohl hier macht", fragte er sich. "Besonders freundlich sieht er ja nicht aus. Aber .. ist nicht meine Sache, solange er sich nicht in meine Geschäfte einmischt."

Jack saß nur aus einem Grund in diesem Zug - Geld. Er hatte von einer großen Gelegenheit gehört, und deshalb hatte er sich ein Ticket von einem kleinen, schmächtigen Mexikaner "ausgeliehen" und war eingestiegen. Nach dem, was er gehört hatte, konnte er diesmal wirklich reich werden. Solange alles gut ging ...
 

ElDiabolo

Revolverheld
Aber zurück zu Ben, unserem Mann in schwarz. Euch wurde noch die ein oder andere Tatsache vorenthalten. Zum Beispiel was ist, wenn ich euch sage, dass er sich bewusst dasselbe Abteil wie Connor ausgesucht hatte? Oder dass er an derselben Bahnstation eingestiegen ist und ihn seitdem nicht aus den Augen ließ? Aber weiter im Text...
 

DeletedUser

Ein Abteil weiter zwirbelte Ryan McGrave gedankenverloren an seinem Schnurrbart. Mit freundlicher Miene saß er in seinem weich gepolsterten Sitz - anders war er es als erfolgreicher Geschäftsmann nicht gewohnt. Doch glücklich war er mit seinem Leben bestimmt nicht.
Plötzlich betrat jemand sein Abteil und unterbrach Ryans Gedankengang.
"Noch ein Getränk, Mister? Oder kann ich ihnen etwas anderes bringen?", fragte eine leicht bekleidete Angestellte zwinkernd.
"Nein!", sprach Ryan barsch.
"Na gut, wenn dem Herren nicht nach etwas Erfrischung ist...", sagte die Frau beleidigt und ging aus dem Abteil. Kurz danach war Ryan wieder in seinen Gedanken versunken.
 

Jigelp

Pubquiz-Champion
Ehemaliges Teammitglied
"Siehst du den Zug da auf den Gleisen? Der fährt in die nächste Stadt, wo auch wir hin wollen. Komm, schnapp ihn dir!"
In der kargen Landschaft waren ein Reiter und sein Pferd unterwegs und offenbar sprach der Mensch mit seinem Tier.
Hinter einer kleinen Hügelkuppe wurde gerade ein Zug für sie sichtbar, der sofort die Aufmerksamkeit des jungen Manns auf sich lenkte.
Er war Mitte zwanzig, lang aufgeschossen und hatte sich soeben von einer Gruppe Reiter getrennt, die einen anderen Weg einschlugen.
"Diese Dummköpfe werden schon noch sehen, dass sie die falsche Richtung eingeschlagen haben. Niemand wählt einen besseren Weg als Steven Walker, nicht wahr?"
Wieder sprach er mit seinem Pferd wie mit einem menschlichen Begleiter. Die beiden schienen sich sehr gut zu verstehen.
"Haha, das habe ich toll gesagt. Aber wirklich, ich spüre, dass wir hier etwas außergewöhnliches finden werden, endlich eine Chance bekommen werden."
Mit einem Mal wechselte sein Gesichtsausdruck und wurde wieder von kindlicher Freude am Wettrennen geprägt: "Oha, das Stahlross hat schon ziemlich weit aufgeholt. Aber das lassen wir uns nicht bieten. Vor der Stadt muss die Eisenbahn abbremsen und du kannst durchtraben. Komm schon, zeig es ihnen, wir werden schneller sein!"
 
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DeletedUser

Connor sank in seinen Sitz zurück, als der dunkel gekleidete Herr das Abteil wieder verließ. Connor starrte die Karte an, dann nach Draußen. Er fühlte das erste Mal was es hieß ein Schatzsucher zu sein, man muss gut aufpassen und darf sich nicht von anderen reinlegen lassen und ganz besonders sollte man Angst vor Männern mit Revolvern haben. Connor atmete tief durch. Er steckte die Karte erst einmal durch und strich sich durch die blonden Haare.
Ich muss vorsichtiger sein, ich darf nicht jedem die Karte zeigen. Ich muss hier weg, wenn ich Pech habe, bekommen andere davon Wind und dann bin ich die Karte los, dachte er. Er wollte gerade aufstehen, als es plötzlich ein Ruckeln gab und Connor fiel nach hinten in den Sitz hinein. Er merkte wie der Zug langsamer wurde. Er fuhr durch eine kleine Stadt und hielt kurz am um dann direkt weiterzufahren. Connor schaute nach Draußen und sah dort einen Reiter der mit seinem Pferd am Zug entlang galoppierte. Er schaute sich das Spektakel genauer an, doch er wurde jäh aus den Gedanken gerissen. Die Abteiltür ging wieder auf. Der schwarz angezogene Mann von eben schritt wieder hinein.
 
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DeletedUser17700

Fernab der Stadt lugte der indianische Jäger Ouray, vom Stamm der Miwok, gewarnt durch das laute Zischen des Zuges, hinter einem Baum hervor und beobachtete das nahende Fahrzeug.
Ouray war ein unscheinbarer Indianer, doch wer ihn kannte, der wusste, dass es von Frisco bis zu den Great Plains keinen besseren Jäger gab. Gekleidet war der Mann mit einem fast schwarzem Hemd und gleichfarbigen Leggins, die aus dem Leder eines selbst erlegten Bergpumas hergestellt waren. An den Füßen trug er, wie es bei den nordwestlichen Indianern üblich war, Mokassins aus einem einfachen, selbst gewebtem Stoff.
In seinem aus einem geflochtenen Seil bestehenden Gürtel, steckten lediglich ein Tomahawk und ein Messer. Beide Gegenstände ernteten auf den ersten und zweiten Blick Erstaunen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Dem Tomahawk konnte man seine Hochwertigkeit ansehen; die Schneide bestand bei diesem Exemplar nicht aus einer zerschnittenen Pfanne, sondern aus einem Messerstahl. Ebenso der mit Nieten besetzte Schaft der Waffe erregte die Aufmerksamkeit anderer Menschen.
Das Messer sah jedoch gegenteilig aus. Nicht wegen der Schneide, sondern wegen dem schon oftmals gesplitterten Griff, der nur noch notdürftig durch ein Band an dem Metallstück gehalten wurde. Trotz diesem Band war es dem Endstück des Griffes allerdings gelungen sich davonzumachen, weshalb hinten der Rest vom metallenen Kern hervorschaute, der von da an nicht mehr bedeckt war.
Trotz des Wissens, wie er selbst mit einem Gewehr jagen könnte, hatte sich Ouray dagegen entschieden ein paar Bündel Felle und Pelze gegen eines zu tauschen. Er war noch immer von seinem Bogen und den mit Blechspitzen versehenen Pfeilen überzeugt. Was jedoch auch schon unter Indianern, durch das Auftreten der Weißen und ihrer Waffen, weniger verbreitet war, war der Wurfspeer, den er quer über den Rücken trug.
Doch das Auffälligste an seiner Erscheinung war eine aus Zähnen und Krallen des Grizzlys bestehende Kette. Den Bär dazu hatte er traditionell mit seinem Speer erlegt, mit dem er dem Bär im Zweikampf in das Herz gestochen hat.


Dieser Indianer wollte sich gerade vorsichtig dem Zug näheren. Er wich jedoch sogleich zurück, als er von, der im abgewendeten Zugseite einen Knall hörte. Unter einem lauten kreischenden Geräusch wurde das Fahrzeug von den Schienen geworfen und schlitterte mit unbeschreiblicher Wucht über die Ebene und damit auf Ouray und seinen Begleiter zu, denn der Jäger war nicht alleine. Neben ihm saß der Indianer [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Set'tainta[/FONT] vom Stamm der Kiowa.
Als der Zug auch noch kurz vor dem Waldrand kaum an Geschwindigkeit verlor, griff er den anderen Indianer beim Arm und zog ihn tiefer in den Wald und das keine Sekunde zu spät. Denn die paar Bäume, die die beiden von dem Zug trennten knickten wir Streichhölzer um und verschwanden unter dem eisernen Klotz. Erst nach etwa 35 Fuß wurde der Zug von einer großen Fichte gestoppt, die der restlichen Wucht widerstehen konnte.
 
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ElDiabolo

Revolverheld
"Aaarg!", stöhnte Ben, als er wieder zu sich kam. Sein Schädel brummte als ob eine Horde Büffel in seinem Kopf umherrannte, er hatte die Scheibe der Abteilstür durchschlagen. Glücklicherweise schien nichts gebrochen zu sein, aber er hatte einige Prellungen und ein größerer Glassplitter steckte tief in seinem Arm. Vorsichtig versuchte er aufzustehen, doch es ging nicht, jemand lag auf ihm- Connor. Er schien noch Puls zu haben und war nicht weiter verletzt, darum kümmerte er sich erst einmal um seine Wunde, aus der unaufhörlich Blut lief. Er riss ein langes Stück Stoff aus seinem Mantel und legte es sich zu recht. Dann fasste er den Splitter und atmete noch einmal tief durch, bevor er ihn mit einem gellenden Schmerzensschrei versuchte hinauszuziehen, doch er steckte fest. Der Schweiß tropfte ihm vom Gesicht und wieder durchbrach sein den ganzen Zug erschütternder Schrei die Stille. Endlich löste sich der Splitter und kam mit einem Schwall Blut hinaus. Mit dem Stück Stoff machte er sich einen Druckverband und die blutung ließ nach.
Jetzt konnte er sich um Connor kümmern. Mit einigen Ohrfeigen versuchte er ihn zu wecken.
 

DeletedUser

Langsam kam er zu sich. Er sah alles verschwommen und wusste erst nicht wo er war, doch dann sah er seine Reisetasche und ihm viel wieder ein, dass er mit dem Zug unterwegs war.
Noch vor gefühlten 30 Minuten stand er wartend am Bahngleis und nun lag er mit höllischen Schmerzen am Boden eines Zuges.
Scott Miller war der Name des Mannes der dort am Boden lag und sich vor Schmerzen krümmte.
 
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DeletedUser

Connor wachte erst nach einigen Momenten wieder auf, über ihm stand Ben. Er schaute ihn grimmig an.
"Steh auf!", befahl er.
"Aargh, ich kann nicht."
"Steh auf! Ich wiederhole das nicht noch mal."
"Ich kann aber nicht."
"Steh jetzt auf!", Ben´s Stimme wurde laut, in seinen Worten war klar zu erkennen das ihm Connor´s Leiden ziemlich egal waren.
"Ist ja schon gut."

Connor mühte sich mit Hilfe eines Holzstückes das er als Stock benutze auf. Er konnte kaum gerade stehen, aber er versuchte wenigstens ein bisschen Würde zu bewahren. Er hatte höllische Schmerzen im Bein, am Kopf und im Brustbereich. Blut floß seine Weste herunter, sein Bein brannte und auch sonst war er in einem miserabelen Zustand. Ben schaute ihn an, als wollte er etwas unüberlegtes Sagen, hielt sich aber noch zurück.
 

ElDiabolo

Revolverheld
"Wir sollten hier raus, der Kessel könnte explodieren.", sagte Ben kalt und suchte einen Schweren Gegenstand, mit dem er das Fenster einschlagen konnte. Diesen Gegenstand fand er in Form eines Koffers. Er und Connor schützte er unter einem zweiten Koffer, während die Scheibe über ihnen klirrte. Doch es schien zu hoch für Conner, sie mussten einen andern Weg finden.
"Nimm mit was du tragen kannst, wir werden es brauchen. Und vergiss die Karte nicht."
Ben schob die Abteilstür auf und sprang hinab, danach half er Connor ebenfalls hinab. Es war zu schmal zum stehen und überall war Erde durch die Fenster eingedrungen und lagen Leute auf dem Boden.

"Am Ende dieses Ganges ist eine Tür, da kommst du raus. Ich werde mich hier noch ein wenig umsehen."

Anscheinend hatte Ben vor, das Gepäck der anderen Zuggäste zu durchwühlen und wie er aussah, würde er sich auch sicher nicht davor hüten, sich an den verletzten Frauen zu vergehen. All das wahrscheinlich unter dem Vorwand zu helfen.
 

DeletedUser

Connor kroch den Gang entlang bis zur Tür. Mit jedem Schritt wurden die Schmerzen im Bein größer. Er krempelte seine Hose hoch und sah eine riesige Fleischwunde sein rechtes Bein zieren. Connor wurde bei diesem Anblick fast schlecht, aber er konnte sich beherrschen. Er nahm ein Hemd, das aus einem Koffer rausgefallen war und wickelte damit sein Bein notdürftig ein, hauptsache die Blutung würde stoppen. Die Schmerzen wurden immerhin erträglicher, aber er musste auf die Zähne beissen um nicht anfangen zu schreien. Er schaute sich die Leute auf dem Boden an. Hilflos lagen einige da, blutüberströmte Männer und Frauen. Connor beeilte sich um schnell aus dem Zug rauszukommen. Er wollte die Tür öffnen, doch sie klemmte. Er stemmte sich so gut es ging dagegen, doch sie gab nur leicht nach. Er trat mit seinem gesunden Bein dagegen, doch auch das half nicht. Er kam nicht raus. Er sank an der Tür entlang und schaute Ben an, der noch irgendwelche Koffer durchwühlte. Plötzlich gab die Tür nach und Connor fiel nach hinten ins Freie. Er schaute nach links und sah dort einen Mann liegen. Sein Gesicht war völlig entstellt und er lag fast reglos da. "Hilf mir, bitte.", flehte er Connor an. Doch Connor drehte sich nur weg und atmete tief durch. So war das nicht geplant gewesen.
 
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Jigelp

Pubquiz-Champion
Ehemaliges Teammitglied
"Hahaha, es geht halt nichts über ein treues Pferd, das macht schließlich keine dummen Sachen wie der Zug da. Das bedeutet, dass wir gewonnen haben, ein Sieg über die Technik!"
Instinktiv ritt das Pferd in Richtung des soeben aus den Schienen geflogenen Zugs und die Jubelschreie Steven Walkers vermischten sich mit dem Wimmern der verletzten Reisenden. Erst langsam drangen sie in sein Bewusstsein und mit einem Schlag erkannte er, was geschehen war.
"Ein entgleister Zug? Sicherlich gibt es viele Tote, aber auch einige Überlebende. Ich weiß, was jetzt passiert, darüber habe ich viel gelesen. Es wird ein Kampf entbrennen, weil jeder überleben und von hier wegkommen will."
Er dachte weiter nach und dann breitete sich ein Grinsen auf Steves Gesicht aus: "Und Geld. Es wird um viel Geld gehen, Schmuck, Wertpapiere. Verdammt, ich wusste doch, warum wir hier lang geritten sind, diese dummen Trapper werden sich ärgern. Das ist unsere Gelegenheit, alter Junge!"
Walker war nun auf hundert Meter an den Zug herangeritten und stieg ab. Die Überlebenden würden ihn schon finden.
 

ElDiabolo

Revolverheld
Im Zug machte sich Ben derweil auf die Suche nach allerlei Nützlichem. Das Brecheisen, mit dem er nun eine Dachluke aufbrach um den Leuten nach draußen zu helfen war nur eines davon. Einige waren erstaunlicherweise nur leicht verletzt und halfen ihm die Menschen rauszutragen. Einige jammerten und konnten sich nicht bewegen, die anderen waren bewusstlos oder Tod. Er selbst machte sich daran, einige Gepäckstücke aus dem Zug zu werfen, denn es wäre unmöglich gewesen, alle hier drinnen durchzusehen. Gardinen und Vorhänge brachte er ebenso nach draußen, als Verbände. Doch warum tat das einer wie er? Wo ihm doch das Leben der Anderen so ziemlich egal schien. Die einzige logische Erklärung, der in Frage käme wäre die, dass er sich als ihr Freund darstellen wollte. Denn hier draußen würde er auf ihre Hilfe angewiesen sein. Der Waggon war nun halbwegs ausgebeutet, ein paar Leute hatten ihm dabei geholfen. Mittlerweile waren auch schon die anderen Waggons aufgebrochen und die Leute wurden hinausgezogen. Einem neutralen Betrachter bot sich mittlerweile ein widerwärtiges Bild: Überall lagen Verletzte und Leichen herum. Doch bei allen Anwesenden überwog der Adrenalinrausch, sodass auch manche Menschen mit größeren Verletzungen halfen, denn den Schmerz spürten sie nicht, noch nicht. Und so schritt Ben durch die Reihen der Leute, überprüfte ihren Puls und versuchte erste Hilfe zu leisten. Es schien, als hätte Ben eine Ahnung von dem, was er tat. Doch für viele kam jede Hilfe zu spät, und erst am Abend würde den Leuten die hohen Verluste Bewusst werden. Doch momentan waren sie noch zu sehr beschäftigt, sodass sie weder den Reiter bemerkten, noch die zwei Indianer, die sie vom tieferen Wald aus beobachteten. Während die vorderen Waggons noch über die Prärie geschlittert waren, haben sich die hinteren tief in den Wald gearbeitet, sodass einige von ihnen so sehr zerstört wurden, dass kaum noch Hoffnung auf überlebende bestand.
Die Verletzten sammelten sich weiter an, sodass es im Wald mittlerweile mehr Leichen als Bäume gab, nein, mehr noch sogar, auch die Steppe war schon voll mit Verletzten, und das so nah an der Lok, deren Kessel jederzeit zu explodieren drohte. Viele der leblosen Körper wurden auch zwischen Wald und Gleise gebracht, keiner wusste mehr wo was war, ein einziges Chaos...
 

DeletedUser

Connor lag immer noch vor dem Zug und bewegte sich nicht, erst als ihn ein jüngerer Mann ansprach, ob er Hilfe bräuchte, wurde Connor wieder bewusst in was für einer misslichen Lage er sich befand. Sein Bein schmerzte immer noch sehr stark, aber immerhin hatten die Kopfschmerzen aufgehört. Der Mann half ihm die Weste zu öffnen und erstaunlicherweise war das Hemd darunter noch weiß, scheinbar war es nicht sein Blut gewesen, dass im Zug an seiner Brust entlanglief. Connor mühte sich mit Hilfe des Mannes auf und humpelte zu den anderen Verwundeten die im Wald lagen. Während des Weges bemerkte er einen Reiter der dem grausamen Schauspiel zusah.Warum hilft der uns nicht, dachte Connor. Ebenso erkannte er 2 Gestalten die im hinteren Teil des Waldes noch gerade zu erkennen waren. Inzwischen war er bei Ben angekommen, der den Verwundeten erste hilfe leistete und auch Connor wollte so gut es ging noch helfen. Aber seine Beinschmerzen machten dies unerträglich. Er musste sich wieder hinsetzen und dachte über das gerade geschehene nach. Ein Zug entgleist doch nicht von selber, dachte er, da muss jemand dahinterstecken, vieleicht hat es mit meiner Karte zu tun.
Connor griff unwillkürlich in seine Westentasche und fühlte die Karte noch.
Er schaute sich die Verwundeten genauer an, Frauen, Männer, Kinder, sogar 2 Hunde waren unter den Gästen. Connor dachte an seinen Vater. Ob der wohl ein Zugunglück erlebt hatte?
 

Jigelp

Pubquiz-Champion
Ehemaliges Teammitglied
"Oh, da kommen ja eine Menge Leute lebend raus. Aber die meisten werden so schwere Verletzungen haben, dass sie die Nacht nicht überleben werden. Die sollten sich jetzt gar nicht erst freuen, findest du nicht, alter Junge? Man soll halt den Tag nicht vor dem Abend loben, haha."
Steven Walker griff in seine Satteltasche, kramte kurz drin herum und beförderte dann ein Fernglas an die Sonne. Er hielt es vor die Augen und blickte zum Waldrand, wo sich die Verwundeten versammelten, beziehungsweise hingetragen wurden.
"Ah ja, ganz wie ich mir dachte. Wenige Leute, die Erste Hilfe leisten - bestimmt alles Missionare und Priester - oder listige Galgenvögel, hahaha."
Dann verschwand der Feldstecher wieder in der Satteltasche und Steven saß auf.
"Jedenfalls ist es Zeit für mich, ebenfalls meine gute Seite zu zeigen und dort hinten zu helfen. Los alter Junge!"
 

DeletedUser

Jack hatte eben seine Zigarre fertig geraucht und wollte sich eine neue anzünden, als ihn ein kreischendes Geräusch davon abhielt. Ein schweres Rütteln durchfuhr ihn und das ganze Abteil. Der Zug wackelte herum, sprang dann aus den Schienen, kippte um und schlitterte über die Prärie, eine alles zerstörende Masse aus Metall. Jack versuchte, sich an einer Stange festzuhalten, die sicher aussah, doch er verlor den Halt und wurde aus dem Abteil geschleudert. Ein schwerer Gegenstand traf ihn an der Schläfe, dann wurde er bewusstlos...
 
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