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Geschichte 20
Die Schacht um Fort Sill
Wir schreiben den 2. September 1886. Ich Naiche, Sohn des großen Apachenhäuptlings Cochises und Anführer der Chiricahuas und Chokonen, werde nicht zulassen, dass der weiße Mann das Land unserer Vorfahren stielt. Seite an Seite kämpfen wir in der Schlacht um das Fort Sill um zurückzuholen was uns immer schon gehörte. Die Stunden vor der Schlacht sind immer die schlimmsten, so vertreibe ich mir die Zeit damit, die Taktik mitGeronimo,meinem engen Vertrauten auszusprechen. Die Chancen für ein Gelingen stehen zwar schlecht, wir führen 500 Mann in die Schlacht, und der Feind hat nach ersten Berichten der Späher eine 600 Mann starke, gut ausgerüstete Armee im Fort aufgewartet. Wir werden versuchen, zuerst die Mauern um das Tor anzugreifen. Wenn dies erfolgreich sein sollte, wird ein kleiner Trupp angeführt von Geronimo in das Fort stürmen und so viele Gebäude wie eben möglich in Brand setzen. Die vor den Flammen flüchtenden Soldaten werden nun von mir und meinen Brüdern erwartet. Ganz besonders haben wir es auf desUS-General Nelson Appleton Miles abgesehen, der nach letzten Spähberichten am Fort gesichtet wurde. Wer seinen Skalp holt, verewigt sich in der Geschichte.
Aber nun genug davon, die Zeit ist reif zu sehen, wer der wirkliche Herr über diese Land sein wird. Wie abgesprochen stürmen wir nach vorne, versuchen die Mauern zu nehmen, aber das Gegenfeuer ist heftiger als erwartet. Zu meinen Seiten sterben tapfere Indianer im Kugelhagel und stürzen von ihren Pferden, oder werden von Kanonen niedergestreckt. Nach wenigen Minuten war die Luft bereits vom Blut und Schießpulver geschwängert. Aber nicht nur wir haben Verluste zu verbuchen, auch die Gegenseite hat mit verwundeten oder toten Soldaten auf den Mauern zu kämpfen. Unser frontaler Angriff scheint sie überrascht zu haben. Jetzt scheint sich das Blatt zu unseren Gunsten zu wenden, jedoch sind auch schon viele unserer Krieger gefallen und das Tor haben wir immer noch nicht genommen.
Nach einer unendlich erscheinenden Stunde ist es dann endlich so weit, die Verteidiger ziehen sich von den Mauern zurück, selbst ihre Kanonen können unseren Vormarsch jetzt nicht mehr stoppen. Die Vorhut unter Führung Geronimos stürmt jetzt ins Fort. Wir sind nach ersten Berichten nur noch 300 Krieger, von denen circa 80 das Fort in Brand setzen sollen, die Verluste auf der Gegenseite können wir nicht einschätzten, sie müssten den unseren in aber etwa entsprechen. Was ist das? Es sind entsetzliche Schreie aus dem Fort zu vernehmen. Ein Indianer versucht schreiend aus dem Fort zu fliehen, überall sind Schüsse zu hören. Der Flüchtende wird auf halbem Wege zu unseren Stellungen im nahegelegenen Wald von einer Kugel niedergestreckt. Weiter fliehen vereinzelt Indianer aus dem Fort. Nach quälenden Minuten der Ungewissheit erreichen schließlich die ersten Apachen aus Geronimos Trupp unser Versteck. Sie berichten von einer Falle der US-Streitkräfte.
Der Rückzug von den Mauern war nur eine Täuschung, um uns in das Fort zu locken, berichtet einer der Geflohenen. Die Soldaten kamen von allen Seiten hervor, von den Häusern und den hinteren Mauern, und so hatten die vorstürmender Apachen keine Chance Feuer zu legen oder dem Massaker zu entkommen. Von den 80 mutigen Kämpfern haben ganze zehn überlebt, auch Geronimo ist gefallen. Also waren ihre Verluste deutlich niedriger als von uns angenommen. Nun sind wir die Gejagten und müssen vor den herannahenden Truppen unter General Nelson fliehen. Nach einer zweitägigen Hetzjagd durch ganz Oklahoma sind wir alle erschöpft, demoralisiert und viele unsere Mitstreiter sind geflohen.
Der 4. September wird schließlich Naiches letzter Tag in Freiheit sein, er wird sich noch am selben Tag General Nelson ausliefern, um den sicheren Rückzug der verblieben Apachen, Chiricahuas und Chokonen zu sichern. Naiche stirbt schließlich im Jahre 1919 nach einer langjährigen Gefangenschaft im Fort Sill und einer anschließenden Unterbringung im IndianerreservatMescalero New Mexiko.
Die Schacht um Fort Sill
Wir schreiben den 2. September 1886. Ich Naiche, Sohn des großen Apachenhäuptlings Cochises und Anführer der Chiricahuas und Chokonen, werde nicht zulassen, dass der weiße Mann das Land unserer Vorfahren stielt. Seite an Seite kämpfen wir in der Schlacht um das Fort Sill um zurückzuholen was uns immer schon gehörte. Die Stunden vor der Schlacht sind immer die schlimmsten, so vertreibe ich mir die Zeit damit, die Taktik mitGeronimo,meinem engen Vertrauten auszusprechen. Die Chancen für ein Gelingen stehen zwar schlecht, wir führen 500 Mann in die Schlacht, und der Feind hat nach ersten Berichten der Späher eine 600 Mann starke, gut ausgerüstete Armee im Fort aufgewartet. Wir werden versuchen, zuerst die Mauern um das Tor anzugreifen. Wenn dies erfolgreich sein sollte, wird ein kleiner Trupp angeführt von Geronimo in das Fort stürmen und so viele Gebäude wie eben möglich in Brand setzen. Die vor den Flammen flüchtenden Soldaten werden nun von mir und meinen Brüdern erwartet. Ganz besonders haben wir es auf desUS-General Nelson Appleton Miles abgesehen, der nach letzten Spähberichten am Fort gesichtet wurde. Wer seinen Skalp holt, verewigt sich in der Geschichte.
Aber nun genug davon, die Zeit ist reif zu sehen, wer der wirkliche Herr über diese Land sein wird. Wie abgesprochen stürmen wir nach vorne, versuchen die Mauern zu nehmen, aber das Gegenfeuer ist heftiger als erwartet. Zu meinen Seiten sterben tapfere Indianer im Kugelhagel und stürzen von ihren Pferden, oder werden von Kanonen niedergestreckt. Nach wenigen Minuten war die Luft bereits vom Blut und Schießpulver geschwängert. Aber nicht nur wir haben Verluste zu verbuchen, auch die Gegenseite hat mit verwundeten oder toten Soldaten auf den Mauern zu kämpfen. Unser frontaler Angriff scheint sie überrascht zu haben. Jetzt scheint sich das Blatt zu unseren Gunsten zu wenden, jedoch sind auch schon viele unserer Krieger gefallen und das Tor haben wir immer noch nicht genommen.
Nach einer unendlich erscheinenden Stunde ist es dann endlich so weit, die Verteidiger ziehen sich von den Mauern zurück, selbst ihre Kanonen können unseren Vormarsch jetzt nicht mehr stoppen. Die Vorhut unter Führung Geronimos stürmt jetzt ins Fort. Wir sind nach ersten Berichten nur noch 300 Krieger, von denen circa 80 das Fort in Brand setzen sollen, die Verluste auf der Gegenseite können wir nicht einschätzten, sie müssten den unseren in aber etwa entsprechen. Was ist das? Es sind entsetzliche Schreie aus dem Fort zu vernehmen. Ein Indianer versucht schreiend aus dem Fort zu fliehen, überall sind Schüsse zu hören. Der Flüchtende wird auf halbem Wege zu unseren Stellungen im nahegelegenen Wald von einer Kugel niedergestreckt. Weiter fliehen vereinzelt Indianer aus dem Fort. Nach quälenden Minuten der Ungewissheit erreichen schließlich die ersten Apachen aus Geronimos Trupp unser Versteck. Sie berichten von einer Falle der US-Streitkräfte.
Der Rückzug von den Mauern war nur eine Täuschung, um uns in das Fort zu locken, berichtet einer der Geflohenen. Die Soldaten kamen von allen Seiten hervor, von den Häusern und den hinteren Mauern, und so hatten die vorstürmender Apachen keine Chance Feuer zu legen oder dem Massaker zu entkommen. Von den 80 mutigen Kämpfern haben ganze zehn überlebt, auch Geronimo ist gefallen. Also waren ihre Verluste deutlich niedriger als von uns angenommen. Nun sind wir die Gejagten und müssen vor den herannahenden Truppen unter General Nelson fliehen. Nach einer zweitägigen Hetzjagd durch ganz Oklahoma sind wir alle erschöpft, demoralisiert und viele unsere Mitstreiter sind geflohen.
Der 4. September wird schließlich Naiches letzter Tag in Freiheit sein, er wird sich noch am selben Tag General Nelson ausliefern, um den sicheren Rückzug der verblieben Apachen, Chiricahuas und Chokonen zu sichern. Naiche stirbt schließlich im Jahre 1919 nach einer langjährigen Gefangenschaft im Fort Sill und einer anschließenden Unterbringung im IndianerreservatMescalero New Mexiko.