• Howdy, Freund! Du scheinst neu hier zu sein. Warum erstellst du dir nicht einen Forenaccount, um mitdiskutieren zu können? Du kannst dich hier registrieren.
    Du hast schon einen Forenaccount? Dann kannst du dich hier einloggen. Viel Spaß!

    Was denkst du zum Beispiel über diese Themen?

Die Geschichte des Ed Vauxhall

DeletedUser

Die Geschichte des Ed Vauxhall
20. Januar 1740 14:56 Farmer Cronbergs Ranch
Die räuberische Bande der Rotband-Sioux zog wie ein zerstörischer Orkan quer durch den Northern Wood und brannte alles nieder, das ihnen nicht in ihr Weltbild passte. Ich war 13 und war bei Farmer Bill Cronberg aufgewachsen. Die Farm stand allein in der Prärie in der nordöstlichsten Ecke des Northern Wood, umgrenzt von hochwüchsigen Fichten.
Das Geschrei der Rotband-Sioux schreckte Farmer Bill aus seinem Mittagsschlaf in der Hängematte. Ich pflückte Bohnen auf dem Feld. Ich war damals ein geschickter Junge. Die Rotband-Sioux ritten auf ihren Vollbluthengsten durch den Wald genau auf die Cronberg-Farm zu. Bill rief mir zu, dass ich kommen solle. Ich rannte zu ihm und er zog mich ins Haus. Dort schubste er mich in eine Kammer, die mit einem massiven Eichenholzriegel verschlossen war, nachdem er mir einen Kuss auf die Stirn gedrückt hatte. Nach fünf Minuten hörte ich Bills Todesschrei und das Knistern der Flammen.
21. Januar 1740 11:21 Bloody Village Saloon
Ich lehnte an der Bar, vor mir einen doppelten Whisky, und betrachtete die Frau am anderen Ende der Theke. Die Saloontür flog auf und breitbeinig stand Joe Grange mit Grinsen und Revolver da. Er zielte auf mich und sagte: "Junge, du hast genug Unheil angerichtet. Die Rotband-Sioux suchen dich." Ich erzitterte und zog in dem Bruchteil einer Zehntelmillisekunde meinen Revolver und schoss Joe Grange mitten ins Herz. Ich rannte nach draußen und flüchtete in die Prärie.
28. Juni 1741 17:09 Fort Valuacahaliscé
Ich hatte unerwartet das Fort der Rotband-Sioux erreicht und war zu allem entschlossen. Ich stürmte auf das Tor zu und wurde von einem kräftigen Arm zu Boden gerissen, bevor mich ein tödlicher Giftpfeil durchbohren konnte. Ich blickte in ein zernarbtes Gesicht, das mit Bassstimme zu mir sprach: "Jung', du bist wirklich nicht normal. Du gefällst mir. Ich bin Ranger Vaux. Ich werde dich in Sicherheit bringen. Die Rotbänder sind zu mächtig."
1. Februar 1756 13:34 Südwestzipfel des Northern Wood
Ich war viele Jahre mit dem Ranger umhergezogen und hatte viel über die Prärie gelernt. Am Mittag wanderten wir über eine kahle, wüste Ebene, als die Rotband-Sioux uns plötzlich angriffen. Sie schossen mit Pfeilen auf uns, doch Ranger und ich erlegten alle ohne einen Kratzer. Ich drehte mich um, als Ranger Vaux sich vor mich warf und einen giftigen, für meine Brust bestimmten, Rotband-Pfeil in seinen Körper fahren ließ. Ich erschoss den letzten Sioux in der Ebene und weinte um den sterbenden Ranger Vaux.
Daher der Name Vauxhall. Vaux wie der Ranger und hall wie die Halle, die nun für ihn in euren Gedächtnissen steht mit einer Bronzeplatte an der Tür: "Für Ranger Vaux. Ein Beispiel der Nächstenliebe."
22. Januar 1810 14:38 Staat der Freiheit
Ich war in der Stadt Staat der Freiheit untergekommen, weil ich sogar mit meinen 83 Jahren noch gut im Duell war. Ich habe die Welt gesehen und ihre Härte erlebt. Man hat mir alles genommen und ich habe es mir zurückgeholt. Die Reise durch Den Westen hat mir gut getan und jetzt kann ich glücklich sterben. Doch noch ist es noch nicht so weit.
Ranger Vaux sagte einmal zu mir: "Junge, so verdreht, wie du bist, läufst du sogar dem Tod davon." Und ich denke er hatte Recht.


 

DeletedUser

Die Reisen des Ed Vauxhall
Ich lief, mit einem grauen Schleier vor den Augen, geradewegs auf Las Vegas zu. Das Fort raubte mir den Atem. Hier war wirklich genug zu tun für einen tüchtigen Bewacher. Ich hätte nie gedacht, dass ich an einem solchen Knotenpunkt der Zivilisation die barbarischen Rotband-Sioux wieder sehen würde...
In der sengenden Hitze stolperte ich auf das mächtige Tor zu und schlug hart auf dem Boden auf. Eine raue, hässliche Stimme rief mir in Hlidskjálf zu: "Corr' de Smaelitijk dque geo ga rh'hám holt!" Er lachte dreckig. Ich verstand eine Menge dank Ranger Vaux' Unterricht früher. Er redete über etwas mit 'Kacke im Gesicht'. Ich hasse Anspielungen auf meine Hautfarbe. Also schoss ich den Hjnklárd nieder. Die riesige Glocke im Fort wurde geläutet. Ich muste handeln, sonst würde ich sterben... Laute Stimmen und stampfende Schritte erklangen auf dem Aufgang zur Wehrmauer. Ich sprang zur Seite und rollte mich ab, als einer meiner Lendenwirbel fürchterlich knackte und ich zusammengekrümmt liegenblieb. Die Wachen legten ihre Präzisen Perkussionsgewehre an und feuerten etwa zwanzig Schüsse ab. Mein ganzer Körper fühlte sich an wie von glühenden Degen durchstochen. Das war das Ende... Ich lag auf dem heißen Wüstenboden und vergaß die Zeit. Langsam verklangen die Schüsse und ich sank in eine wirre Alptraumwelt, die nur manchmal von lauten Stimmen und fürchterlichen Schmerzen durchbrochen wurde. Plötzlich sah ich ein helles Licht hinter meinen Augenlidern. Jemand redete mir in American English zu, doch die Sprache klang an meinen Ohren ohne jeden Sinn und völlig wirr. Ich öffnete die Augen und sah in das vertraute, zernarbte Gesicht des Rangers. Der Traum zerplatzte und ich fand mich in der grauen, kalten Realität wieder. Der Schmerz war unerträglich und ich dachte an die Schmerzen des Rangers, als der Rotband-Sioux-Pfeil ihn durchbohrt hatte. Plötzlich grinste mich ein freundliches Gesicht mit einer Brille liebenswert an. "Dr. Elawney Brydden ist mein Name. Ich werde die Operation leiten. Diese Kugel kriegen wir ganz schnell wieder raus!" Ich drehte mich unter unglaublichen Schmerzen auf die linke Seite. Dr. Bryddens Gesicht erstarrte. Ich war von eiternden, entzündeten und blutigen Einschusslöchern übersät und in miserablem Zustand. Ich müsse eigentlich längst tot sein, sagte Dr. Brydden. Ich verlor jede Hoffnung. Mein Leben war einfach dazu verurteilt, zu scheitern. Erst Bills Tod, dann Rangers Tod, mein Tod... Von fern erklang Hufgetrappel. Jemand klopfte kurz darauf laut an die Tür. "Hier ist Brob, der Hjnklárd, der niedergeschossen wurde von Ihrem Patienten." Ich wusste, dass es aus war. Ich hatte keine Chance gegen Las Vegas und meine Wunden. Es war endgültig vorbei. Ich verabschiedete mich vom Leben und dachte in meinen letzten Sekunden an den gütigen Ranger Vaux. Brob trat ungestüm die Tür und Dr. Brydden zu Boden und stürmte zu meiner Liege. Ich schloss die Augen und spürte einen furchtbar schmerzhaften Ruck. Noch einen. Und noch einen. Brob entfernte die Kugeln aus meiner Seite, eine nach der anderen. Ich wurde von Schmerzen geschüttelt, doch mit jedem Ruck konnte ich freier atmen und klarer denken. Dr. Brydden erhob sich und kam zu Brob und mir und bestaunte, mit welcher Geschicklichkeit er die Metallprojektile mit einer Zange entfernte. Nach einer halben Stunde war nur noch meine Seite etwas taub, aber der Schmerz hatte nachgelassen. Plötzlich spürte ich wieder die eine Kugel auf der anderen Seite. Doch Brob hatte mich schon umgedreht und auch die linke Kugel aus meinem Körper gerissen. Ich fragte ihn mit zittriger Stimme: "Was h-hast d-du getan, w-w-warum?" "Ich hab angefangen, dass mit der 'Kacke im Gesicht' war ohne Grund..." Wir wurden ziemlich gute Freunde, bis ich herausfand, dass 'Hjnklárd' nur Hlidskjálfisch für 'Rotband-Sioux' ist. Ich knallte ihm meinen Morschen Knüppel mit Wucht auf die Schläfe. Brob brach zusammen und stand nie mehr auf. Mein Hass auf die Rotband-Sioux war dadurch jedoch nur noch gewachsen. Irgendwann würde er mich vernichten. Ich war in der Nacht unbemerkt von Dr. Brydden abgereist, nachdem ich mir ein paar Dinge als Proviant aus Bryddens Speisekammer 'geliehen' hatte. Ich stand nun frisch und ausgeruht auf dem Zea Mountain und sah weit über das County. So weit das Auge reicht, sah ich nur grüne Wiesen und fruchtbares Land. Hier müsste ein guter Platz zur Erholung von der Tortur von Las Vegas County sein. Plötzlich hörte ich einen markerschütternden Schrei auf dem weit verbreiteten Hlidskjálfischen Dialekt: "Corre' mené sacrabutchis'sem'loco di pollsco rm 'j' Gryenhjalisq!" Die scharfkantigen Worte waren mir im ersten Moment völlig schleierhaft, doch dann erkannte ich 'pollsco'. Es hieß auf American English 'Räuber' oder 'Bandit'. Ich hatte früher von Ranger Vaux etwas von den Räubern von County am See gehört, den Grwenhalisq.
 

DeletedUser

Das waren durchtrainierte, ausgehungerte, unglaublich bewegliche und starke Kampfmaschinen. Sie waren um ein Vielfaches tödlicher als die Rotband-Sioux und ein Grwenhalisq könnte leicht vier oder fünf Fortkämpfer aus Las Vegas umbringen. Und zwar nur mit einem Waschlappen mit einem gelben Quietscheentchen darauf. Und hinter mir befanden sich drei von dieser Sorte und ihre grünen Augen funkelten meilenweit. Ich fuhr herum, doch die Scharfe Machete steckte schon in meinem Rücken. Ich röchelte und spuckte Blut aus. Ich sank langsam in die Knie und spürte nur noch wie durch einen Vorhang, wie die Machete wieder aus mir herausgezogen wurde. Ich legte mich auf den Bauch und sank in einen tiefen Schlaf. Am nächsten Morgen war ich verwundert, noch aufzuwachen. Ich lebte und fühlte mich eigentlich ganz okay. Erst jetzt bemerkte ich einen Zettel in meiner Hosentasche. Ich faltete ihn auf und las: "Na, schmeckt das Uriserum? Hält noch 2 Wochen. Brydden." Uriserum! Der Unsterblichkeitstrank, Bryddens gehütetes Geheimnis und ich war der erste, der davon erfahren hatte. Ich war so froh, noch nicht sterben zu müssen. Ich stand auf und wanderte den Zea Mountain hinunter in die kleine Wüste Gorra, eine Seltenheit in County am See. Ich war rundum glücklich. Ich wanderte den ganzen Tag, bis ich schließlich zu den Anfängen von Gorra kam. Der Boden wurde kahl, nur vereinzelt standen kleine Grasbüschel. In weiter Entfernung sah ich etwas in der Art einer Lehmhütte. Ich lief darauf zu, denn eine Nacht in der Wüste konnte äußerst gefährlich enden. Um Mitternacht zog ich meine mittlerweile völlig kaputten Kaputten, braunen Schuhe aus und lief barfuß weiter, die Schuhe in der Hand, den Sternenhimmel über mir. Um etwa drei Uhr morgens kam ich an die Hütte und legte mich hinein. Sofort war ich eingeschlafen. Am nächsten Morgen konnte ich das Tageslicht nicht sehn, weil vor dem Eingang tausende Steine in der Größe von Straußeneiern lagen und nicht einen Lichtstrahl durchließen. Ich konnte kaum noch atmen, da ich schon als Kind im Schlaf immer hektisch ein- und ausgeatmet hatte und deshalb viel mehr Luft brauchte als Normalschlafende. Ich erstickte fast an der nicht vorhandenen Luft und atmete hektisch ein und aus. Ein Stein rollte ganz oben vom Haufen und ließ Sonne herein. In der Hütte gab es nichts außer den Wänden, deshalb musste ich warten, bis sich die Luft komplett ausgetauscht hatte. Noch ein Stein rollte davon. Im Minutentakt wurde der Eingang freier. Nach einer halben Stunde kletterte ich hinaus. Brydden lächelte mich an. Ich wollte noch eine Warnung schreien, doch die Machete steckte schon in Bryddens Rücken. Er hörte auf zu lächeln und sah an sich hinunter. Er sank zu Boden. Der Grwenhalisq schaute mich verwundert an. Dann sprang er mit einem gewaltigen Satz auf mich zu und stieß die Machete hart in meinen Bauch. Das uriserum war auf dem Höchstpunkt seiner Leistung, deswegen zog ich die Machete aus meinem Leib und erstach den Grwenhalisq. Ich zog ihm seine schwarze Tarnkleidung aus und zog sie mir an, um mich ins Lager der Grwenhalisq zu schleichen. Ich zog ihm die schwarze Maske ab und betrachtete voller Abscheu das rote Band darunter. Dann raste ich in Richtung der Fußstapfen des Banditen. So begann die lange Reise zum Fort der Grwenhalisq, die für mich immer mehr zu den Rotband-Sioux wurden. Ich war gefesselt am Marterpfahl und die Grwen-Krieger tanzten mit irren Gesichtern und tierischen Lauten um mich herum. Ich hatte Riesenangst, denn die Grwen oder Grwen-Krieger waren ein ganz anderes Kaliber als die Grwenhalisq. 'Grwenhalisq' bedeutete auf Grwen so etwas wie 'Grwen-Anwärter'. Die Grwenmenge teilte sich auf einmal in der Mitte und ließen den einzigen Bandit mit blauer Verhüllung durch. Die Grwen und die weiter hinten stehenden Grwenhalisq verneigten sich tief, als der Blaue die dünne Keule mit einer Stachelfaust in die Höhe hielt. Die Keule war lang und wirklich dünn, auch die Stachelfaust war klein, doch sie war rasiermesserscharf. Der blaue Grwen holte mächtig aus und knallte die Keule krachend auf den wehrlosen Körper des neben ihm stehenden Grwen. Dann begann der Kampf. Ein blauer Grwen gegen etwa 200 Grwen und Grwenhalisq. Der Blaue schlug auf Köpfe, zertrümmerte Leiber und tanzte wie wild durch die Menge. Plötzlich streifte die Keule des Blauen meine Schläfe und ich wurde ohnmächtig. Ich lag in einer Strohhütte, wie es ein paar in Gorra gab. Es war warm und das Sonnenlicht schien hell durch das einzige Fenster. Die Hütte war komplett leer bis auf mich. Ich versuchte mich aufzurichten, doch mir wurde sofort wieder schwindlig. Blut tropfte von meiner Schläfe und ich sank in einen schwarzen Schleier. Ich wachte auf und stellte mich auf meine unsicheren Beine. Ich wankte zur Tür und sah ins Freie. Es war etwa vier Uhr nachmittags, da die Sonne genau zwischen Zenit und Horizont stand. Ich ging in die Hütte und bemerkte erst jetzt den an der Wand lehnenden Brydden. Er lächelte mich an und legte seine Stachelkeule auf den Boden aus Lehm. "Brydden?", rief ich erstaunt, "wie - äh..." Brydden grinste und trank einen kleinen Schluck durchsichtige Flüssigkeit aus einem Holzbecher.
 

DeletedUser

. "Ich bin eben gekommen. Ich war noch am Uriserum herstellen. Nun, und wie du vielleicht bemerkt hast, habe ich dir auch etwas davon eingeflößt. Ich hoffe, es hat dir geholfen. So, hattest du eben nicht eine Frage?" Ich wollte anfangen, da hörte ich den vertrauten, markerschütternden Schlachtruf der Rotband-Sioux. "Los, Ed! Verbarrikadier die Tür! Schnell!" Doch es war zu spät. Die von den Rotband-Sioux gezüchteten Roten Mustangs waren eine Klasse für sich. Brydden verlor keine Zeit und warf mir das Reagenzglas zu: "Trink! Los!" Ich leerte das Glas auf einen Zug und wurde von Hunderten Roten Mustangs niedergetrampelt. Unter dem Geröllhaufen ließ es sich verdammt schwer atmen. Ich atmete gleichmäßig und ruhig, doch mir war klar, dass ich meinen 84. Geburtstag nicht mehr erleben würde. Doch schon hörte ich das Geräusch schaufelnder Hände und im Nu war ich frei. Ich blickte in das Gesicht eines alten Mannes mit lichten Haaren und Brille. Kurz: Brydden. Er zog mich aus dem Geröllhaufen und klopfte mir den Staub aus den Kleidern. Plötzlich durchfuhr mich wieder der Schmerz im Lendenwirbel, den ich das erste mal in Las Vegas County gespürt hatte. Ich stürzte und schlug mit dem Gesicht auf scharfkantige Steine und Lehmbrocken. Ich rappelte mich hoch und Brydden schaute mich verängstigt an. Ich musste fürchterlich aussehen. "Hier, Ed. Hier steht ein Pferd für dich. Ich muss weiter, mein Lieber. Bis später." Ich kam kaum auf das Pferd und als ich oben saß, wurde mir klar, dass ich noch nie geritten war. Irgendwie würde es schon klappen. Also ritt ich los und ließ die verwirrende Wüste Gorra und Zea Mountain und ganz County am See hinter mir. Ich schlief selig auf dem Feld und träumte von sonnigen Tagen auf der Cronberg-Farm. Ich pflückte Bohnen und sah zu Bill hinüber. Der Traum wurde dunkel und schwarz, Geheul drang an meine Ohren, ich durchlebte den zweitschlimmsten Tag meines Lebens. Ich wachte auf und sah zu Vaux hinüber. Er fraß Gras und ließ gerade einen mehr oder weniger schimmligen Apfel ins Gras fallen. Seit Brydden mir Vaux geschenkt hatte, war ich nicht mehr so allein und hatte jemanden zum Reden. Ihr denkt jetzt, ich wäre verrückt, aber von County am See nach Nordwind zu reisen ist nicht so einfach, wie man denken würde. Ich dachte daran, mich hier niederzulassen und nie wieder zurückzukehren, doch dann erinnerte ich mich an den Staat der Freiheit und wurde in den Alltag zurückgeholt. Und außerdem war da noch die Sache, die mich erst nach Nordwind geführt hatte. Vor zwei Wochen hatte mich ein Brief erreicht: "Ne Yungi, komm bitte nach Yukon. Bill." Bill Cronberg hatte mir einen Brief geschrieben. Nur er nannte mich immer 'Yungi'. Es war unmöglich, dochnun lag ich im Tabakfeld nahe Yukon und dachte über den Brief nach. Vaux wieherte und ich schlief ein. Morgen würde ich nach Yukon reiten und Bill retten. Der Nordwind blies mir kalt ins Gesicht und ich galoppierte auf Vaux dahin. Yukon lag am Horizont mit seinen paar Häusern und ich konnte es nicht erwarten, endlich die Antwort zu finden. Ich hatte das Gefühl, wenn ich nach Yukon käme, würde ich die Antwort auf alles finden. Ich wollte endlich das Geheimnis der Rotband-Sioux erfahren und Bill war der beste Zeuge. Nach etwa drei Stunden Galopp erreichte ich Yukon und sprang aus dem Sattel. Ich band Vaux an und lief über den staubigen Stadtplatz. "Ramm' Orh in' 'hal'! Juýc'tion!" Ich wusste, was es bedeutete. Etwa 'Rammt ihn in den Boden! Gerechtigkeit!' und fuhr herum. Ein Dutzend Rotband-Sioux standen hinter mir und ein besonders majestätischer blickte mir mit seinen eisgrauen Augen, so schien es, durch meinen Schädel und erforschte meine Gedanken. Die Hjnklárd rannten auf mich zu und legten ihre Giftpfeile auf die Bögen. Ich stieß mich mit für meine 83 Jahre erstaunlicher Kraft vom Boden ab und segelte mit einem Rückwärtssalto durch die Schwingtür des Saloons. Draußen schrie der Eisgraue Befehle. Der Saloon war komplett leer und auch der Barkeeper war nicht da. Nur ein Whiskyglas lag auf dem Tresen, also schlich ich mich hinter diesen und duckte mich. Innerhalb von drei Sekunden standen 13 Hjnklárd im Saloon und schwenkten ihre Bögen hin und her. Einer kam an der rechten Wand entlang und wollte hinter die Bar schauen. Er lugte mich an und bekam ein zersplitterndes Whiskyglas ins Gesicht. Er schrie wie ein Irrer vor Schmerz, doch ich war schon durch die Tür und saß auf Vaux. Ich gab ihm die Sporen und er galoppierte los, als plötzlich ein alter, gebeugter Mann vor uns stand und mir in die Augen sah. Ich konnte gerade noch bremsen und stand nun vor dem Mann. "Ne Yungi. Bist de auch schon da?" Ich stieg ab und der Eisgraue schlüpfte blitzschnell aus dem Kostüm und schlug mir ins Gesicht, sodass ich zu Boden fiel. Er stand drohend über mir und spannte seinen Bogen.
 

DeletedUser

Ich fragte ihn flehend: "Bitte gewährt mir einen letzten Wunsch..." Der Rotband-Sioux antwortete zu meinem Erstaunen auf perfektem American English: "Nun gut. Wir Rotband-Sioux sind ehrenhaft. Sprich." trat ihm mit voller Wucht in seine edelsten Teile und rief: "Schlaf schön!" Der Eisgraue sank zu Boden und brüllte Befehle. Ich galoppierte so schnell Vaux konnte aus Yukon hinaus und hörte hinter mir das Geheul der Sioux und das Hufgetrappel der Roten Mustangs. Bevor sie mich aus den Augen verloren, riefen die Sioux: "Coldred wird dich töten, du alter Sack! Du verdammter Weißer!" Nur statt 'Weißer' haben sie etwas mit 'chs' gerufen. Ich lag in einer Hängematte und schlief. Hier war ich sicher vor Coldred. Denn wer würde schon Fort Crux angreifen? Sag ich doch. Vaux schnaubte. Ich bekam eine Ohrfeige und schlug die Augen auf. Ich sah in die glühenden Augen von Algaranth Psyched. "Aufstehen, Gefreiter!" "Ja, Colonel", murrte ich und schlug zurück. Jetzt würde er es hoffentlich kapieren. Ich ließ mich nicht herumschubsen. Als wir auf der Wehrmauer standen und Wache hielten, glühte mich Psyched immer wieder an. Am Horizont erschien eine Staubwolke und das Rotband-Sioux-Geheul drang an meine Ohren. Aber die sollten ruhig kommen. Gegen 134 Präzise Perkussionsgewehre haben nicht mal die Sioux eine Chance. Nach fünf Minuten konnte ich Coldreds verzerrtes Gesicht erkennen. Neber ihm ritt ein Indianer mit Augenklappe. Ich schoss. Ein Rotband-Sioux fiel vom Mustang. Psyched kam wutverzerrt auf mich zu und schubste mich von der Wehrmauer. Er jagte mich und Vaux aus dem Fort und servierte uns den Rotband-Sioux auf dem Silbertablett. Ich ritt mit Vaux am Fort vorbei und flüchtete. Weit entfernt sah ich einen Berg. Die Flucht war lang und wir hatten keine Aussicht, davonzukommen. Außer den Berg, den ich von Fort Crux aus gesehen hatte. Seit ein paar Minuten ging ein giftiger Pfeilhagel auf uns nieder, da wir nun in Sichtweite waren. Vaux wurde langsamer und die Rotband-Siouxriefen uns Beschimpfungen hinterher. Plötzlich, kurz bevor uns sicher ein Pfeil durchbohrt hätte, erklangen Schüsse aus Revolvern und Schmerzensschreie der Indianer. "Freiheit!", schrien raue Stimmen, "Frieden!" Der Rest der Sioux drehte nach Westen ab und flüchtete. Ich bremste Vaux und ließ meine Retter an uns herankommen. Allesamt waren es Cowboys mit wettergegerbten Gesichtern und löchrigen Hüten. "Na, na", sagte einer mit einem goldenen Abenteurerabzeichen, "ganz schön gewagt, mit den blutrünstigsten Indianern des Westens Fangen zu spielen! Wir sind die FF, Freedom Force. Willkommen im Club." Wir hatten uns geteilt. Neun Zehntel der FF ritten nach Valuacahaliscé, um die Rotband-Sioux endgültig zu vernichten. Der Rest, ich und drei andere, hatte den Auftrag, die Brunswick'sche Ebene vom Abschaum der Brun-Grwen zu befreien. Ich hatte schon oft gefragt, ob wir da zu viert nicht sterben würden, doch meine Kameraden haben nur hämisch gelacht. Also ritt ich mit ihnen. Aber Bill blieb verschwunden. Wir waren in Brunswick, dem schönsten aller Countys, angelangt und ließen uns die Sonne auf unsere Hüte scheinen. Nach Texicos Informationen wären wir in einer Stunde da. Texico hatte eine mächtige Narbe auf der linken Wange und kniff das linke Auge zu. Nach einer Stunde Ritt sahen wir die ersten Brun-Grwen-Hütten. Laut Texico waren die Brun-Grwen in Leder gekleidet und zu Fremden sehr freundlich. Doch Auftrag war Auftrag. Die Brun-Grwen mussten sterben. "Los!", rief Texico, "Im Galopp!" Ich ritt los, bis ich merkte, dass ich allein war. Texico und die anderen warteten zehn Meter hinter mir und stießen grelle Pfiffe aus. Zehn in Leder gekleidete Gestalten schlüpften aus den Zelten und rissen mich von Vaux herunter. Ich wurde in eine Hütte gezogen und bekam eins mit einem Knüppel übergezogen. Vaux wieherte ängstlich, als er zum Schlachttisch geführt wurde. Ich wehrte mich heftig und bekam hunderte Schläge mit dem Knüppel, bis ich zusammensank. Die Brun-Grwen verließen die Hütte und ich zog die Bleiplatte aus meinem Hut. Ich schlich neben den Eingang, der eigentlich nur ein Riss in der Lederverkleidung der Hütte war, und lief in Richtung von Vaux' Wiehern. Plötzlich zog mir ein Brun-Grwen die Beine weg. Ich schlug ihm ins Gesicht und hörte die Wangenknochen knacken, die unter meiner Faust zersplitterten. Ich rannte weiter. Vaux geriet in Panik und trat aus. Die Grwen bekamen Tritte ab, die jeden hätten sterben lassen, doch sie versuchten weiter, Vaux zum Schlachttisch zu führen. Ich rannte los und bekam im Lauf mit voller Wucht einen Knüppel auf meinen Schädel. Vaux war verloren und nur, weil ich gezögert hatte. Ich erwachte auf einer Streckbank. Um mich herum standen alle Bewohner des Dorfes. Vierundvierzig Augenpaare starrten mich an. Einer ging zum Rad und drehte, sodass mein Arme in die Länge gezogen wurden, während meine Beine in einer Schiene festgestellt waren. Er drehte weiter und weiter und langsam hörte ich die Gelenke knacken. Er hörte auf zu drehen und nahm stattdessen eine Kanne zur Hand und fragte mich: "Whas habest duh gemakt?" Sein Akzent war lächerlich und die Frage ebenfalls. "Wie bitte?", fragte ich. "Wharum habest duh Ghramandi getohtet?" Ich erinnerte mich an die splitternden Knochen. "Warum haltet ihr mich hier fest?" "Rhuhe!", brüllte er und kippte etwas von der Flüssigkeit aus der Kanne in meinen Mund. Essigessenz. Er fragte nochmal: "Wharum?? Whir sein friedlik." Ich fragte nochmal, diesmal schärfer: "Was habe ich euch getan???" Ich schloss den Mund und die Essigessenz lief über mein Gesicht und in meinen Kragen. Ich bekam eine Ohrfeige. Schüsse erklangen und einer nach dem anderen sanken die Brun-Grwen blutend zu Boden. Die FFstürmte in die Lederhütte und befreite mich von der Streckbank.
 

DeletedUser

. "Tut uns echt leid, Ed. Texico ist ein Rotband-Sioux. Genau wie seine Kumpanen. Das Bündnis erforderte ein Opfer." Rotband-Sioux und Brun-Grwen hatten ein Bündnis, von dem ich nur Mythen gehört hatte. Ich lief nach draußen und zum Schlachthaus. Blut. Vaux lief auf mich zu und schnupperte liebevoll an meinem Hut. Etwa zehn Brun-Grwen-Leichen lagen herum. Ich stieg auf und gab Vaux die Sporen. Wir ritten an der FF vorbei und zum Abschied ließ ich ein kleines Holzplättchen auf den Prärieboden fallen. Ich galoppierte los und spürte endlich wieder den Wind um die Nase und roch den Duft der Freiheit. Vaux wieherte glücklich und ich hätte am liebsten mitgemacht. Ich wusste, wo ich hin wollte und schaute auf den Kompass. Auf dem Holzplättchen in Briches - Anführer der Freedom Force - Händen stand ein Wort: 'Valuacahaliscé.' Ich war gut vorangekommen und ritt gerade durch Buliders Home. Ich brauchte Brot und deshalb stieg ich ab und ging zum Händler. Ich betrat den Laden, während mich der Händler anstarrte. "Guten Tag, Sir", sagte ich und erwartete eine Antwort, doch er schaute mir nur tief in die Augen. Dann sagte er mit hypnotischer Stimme: "Sie sind Nummer 117." Ich sagte gehorsam: "Ich bin Nummer 117." "Sie gehorchen ab heute Al..." Vaux wieherte. Mit einem leisen Fluch sprang ich nach draußen und schlug den Räuber zusammen. "Immer noch so temperantvoll", sagte Brydden. Ich umarmte ihn herzlich und lachte ihn an. "Weißt du, Ed, zufällig, was mit den Leuten hier los ist? Einer starrt mich an und will mein Gehirn waschen, der andere schlägt mich, weil ich mein Pferd streicheln will..." Ich lachte und bedeutete ihm aufzusteigen, doch in meinem Innern hatte ich fürchterliche Angst. Ich hatte verstanden, wen der der Händler gemeint hatte. In allen Städten, die wir noch besuchten, wollten uns die Leute für eine Organisation namens 'Algaranthia' gewinnen. Ein rotes A prangte auf ihrer Brust und sie starrten uns an. Nirgendwo konnten wir hin, denn es gibt kaum Städte in Brunswick. Als wir in die Siedlungsregion von Brunswick kamen, schossen die Algaranthianer auf uns und Brydden starb. Ich zog ihn hinter eine Holzhütte und erschoss noch einen Algaranthianer. Ich würde sterben, aber mein Tod würde ehrenhaft sein. Brydden keuchte und winkte mich zu ihm. Ich beugte mein Gesicht über seine Augen. Er lächelte und flüsterte: "Du warst ein wunderbarer Gefährte. Danke für alles, Ed. Ich habe etwas für dich." Er zog sein Hemd hoch. Darunter prangte ein rotes Band als Gürtel. Er lachte. Ich schlug ihm mit meinem Granit auf den Schädel. Und holte wieder aus. Schlug zu. Und wieder. Ich verabschiedete mich mit den Worten "Schlaf gut, Arschloch." und rannte zum angebundenen Vaux. Brydden hatte vor drei Tagen einen Schnitt in den Bauch bekommen und hatte einen Verband um die blutende Wunde gelegt. Es war nur ein Verband voll Blut. Ich hatte inen Freund wegen meines Hasses getötet. Wegen eines dringenden Notfalles musste ich unbedingt in meine Heimatstadt Staat der Freiheit. Ich ritt schnell, denn es war unglaublich wichtig. Ein Knüppel traf mich auf die Stirn und ich wurde verschleppt. Nach vierzig Tagesreisen gelangten wir in eine Großstadt mit tausenden Einwohnern. Ich hatte überall blutige Striemen, denn auf Ausbruchsversuch gab es die Höchstrafe: Auspeitschen. Ein Mann mit Bullengesicht hatte diese Aufgabe freudig übernommen. Nun standen wir vor Algaranthia und mir blieb die Spucke weg. Hunderte Häuser drängten sich neber- und übereinander an den Hang eines Berges. Oben auf dem zum Plateau geformten Gipfel stand ein wahrer Palast und das dicke rote A war bis hier zu sehen. Ich wurde in einen Kerker gestoßen, in dem noch zwei weitere Gefangene saßen. Einer raste auf die Tür zu, die noch einen Spalt offen war, reckte seinen Hals hindurch und der Wächter zerschmetterte lachend das Genick des Gefangenen. Der Unterleib hing im Kerker, der Kopf auf der Straße. Der andere schüttelte mir die Hand: "Sei gegrüßt, Mitstreiter", sagte er mit glänzenden Augen, "mein Name ist Spoonse Brydden." Ich ließ mir nichts anmerken und sagte, weil ich dachte, Brydden hätte seinem Verwandten etwas von mir erzählt: "Freut mich. Ich bin Danny Smirnov." Wir wurden gute Freunde, da Spoonse genau so tolerant und gut war wie Elawney. Eines Abends flüsterte er mir zu: "Ich habe einen wunderbaren Vater. El ist sein Name. Aber er wollte mehr Niveau, deshalb hat er sich Elawney genannt. Ich hoffe, er holt mich hier raus. Das hat er mir versprochen, als mich die Algaranthi vor drei Tagen gefunden haben, als ich den Palast anzünden wollte. Ich wüsste zu gern, wer Der Herrscher ist, von dem die dauernd reden." Trotz des riesigen Fragezeichens in meinem Kopf sagte ich: "Der Anführer ist Algaranth Psyched. Ich kenne ihn. Wir sind so gut wie tot." Der tote Körper, der in der Tür eingeklemmt war, bagann zu stinken und die Schmerzensschreie aus dem Folterkabinett waren unerträglich. Ich hielt es nicht aus und ging zum Mann in der Tür. Ich durchwühlte seine Taschen und fand eine Packung Zigarren und Streichhölzer. Außerdem hatte er eine Konserve mit Bohnen bei sich. Ich steckte alles ein, als ein Häufchen Grießbrei durch ein Guckloch in der Tür gekippt wurde. Das geschah zweimal am Tag und war widerlich.
 

DeletedUser

Doch innerhalb von nicht mal einer Trilliardstel Sekunde hatte sich in meinem Kopf ein Plan gebildet und blitzschnell zückte ich ein Streichholz, rieb es an meinem Schuh und warf es durch das Loch exakt in den Augapfel des Breigießers. Er brüllte wie am Spieß und riss die Tür auf. Breitbeinig stand er da und schoss mir in die Brust. Dann fuhr sein Revolver herum und ein Projektil fuhr Brydden in den Kopf. Der Wächter spuckte aus und ging. Ich zog die Bleiplatte unter meinem Hemd hervor und legte sie auf den Boden. Dann kroch ich zu Spoonse und flüsterte: "Hey mein Freund, es ist noch nicht vorbei", seine Augen flatterten, "du schaffst das schon." Doch er röchelte und spuckte Blut. "Wer", fragte er leise, "hat Papa getötet, Ed?" Ich war überwältigt wegen Spoonses Scharfsinn. Ich antwortete: "Die Algarthi waren es. Er ist in meinen Armen gestorben..." Spoonse weinte und flüsterte, ich sei sicher ein wunderbarer Gefährte für El gewesen. Er schloss die Augen und sagte: "Danke." Plötzlich sprang ich auf. Ich konnte nicht mit einer Lüge leben und brüllte aus Leibeskräften: "Tut mir Leid, Spoonse, aber ich war es! Ich dachte, er wäre ein Rotband, aber er hatte nur eine blutende Wunde, weil er dich gerettet hatte und er wollte mir bestimmt sagen, dass es dich gibt und er hat gelacht, weil er dich so liebt und ich habe ihn getötet!!!" Spoonse war schon tot. Ich zündete eine Zigarre an und verbrannte die Leiche des Eingeklemmten. Ein mörderischer Rauch zog auf und ich knackte schnell mit meiner Hand die Konserve Bohnen. Ich steckte mir eine in jedes Nasenloch und atmete tief durch die Nase ein. Zu meinem Glück waren es Kidney-Bohnen, denn die haben eine riesige Oberfläche wegen der vielen mikroskopischen Löcher, die sich durch das gesamte Fruchtfleisch ziehen. Wenig später erklangen Alarmglocken, währen ich mit Zigarre im Mund und Bohnen in der Nase ruhig an der Kerkerwand lehnte. Ein Wächter riss die Tür auf und kippte einen Eimer Wasser über das Feuer. Er ging, um neues zu holen. Die Tür stand offen. Ich rannte eine breit gepflasterte Straße entlang den Berg hinauf. In meiner Hand hielt ich ein Stück brennenden Arm in einer Konserve. Um mich herum herrschte Panik und ich raste den Hügel hinauf. Ich stand vor dem Eingangstor und das A leuchtete greller als je zuvor. In einer Hütte nebenan wurden Strohballen gelagert und in Windeseile hatte ich sie aufgeschichtet und den Arm daraufgeworfen. Unten am Hügel schnappte ich mir den gefangen gehaltenen Vaux und ritt davon. Als ich mich umblickte, sah ich das brennende A. Ich ritt langsam auf meinem guten alten Vaux der Morgensonne entgegen und freute mich auf meinen ersten Fortkampf. FF-Sturmboten hatten mir die Nachricht überbracht, das Valuacahaliscé fast eingenommen wäre, doch der entscheidende Schlag noch auf sich warten ließe. Ich hatte sofort zugesagt und hatte meine alte Winchester geschultert. Jetzt ar ich auf dem Weg in das County der Gesetzlosen Rotband-Sioux. Gerüchten zufolge ist Valuacahaliscé der Hauptsitz der mächtigen Algarthi. Psyched war zurückgekehrt und hatte die Rotband unterworfen. Ich hatte Respekt, um nicht zu sagen Angst, und ritt immer langsamer. Doch mein guter Vaux führte mich wieder auf den rechten Weg und vor mir sah ich das Fort. Der Schusslärm war schon in dieser Entfernung u hören und es juckte mich in den Fingern, ein paar niederträchtige Sioux zu erschießen. Sofort nahm eine Wache ihr Feuer auf mich auf, doch sie lag schon, nachdem sie drei Schüsse abgefeuert hatte. Langsam erregte ich Aufmerksamkeit. Viele Sioux gingen auf mich los, doch alle starben schnell. Neben mir sank blutend ein FF zusammen, aber ich schoss gnadenlos. "Weg! Weg da! Schnell!", schrie ein wichtiger FF und zog mit anderen Männern eine Kanone hinter sich her. Ich flüchtete und hörte das gewaltige Rumsen, als sich eine Kugel in die Befestigung des Forts bohrte. Ich schlüpfte in eines der zahlreichen großen Zelte. Am Tag danach war das Fort nur noch schwach besetzt und ich und Briche, der Anführer der FF, schafften locker jeder 50 Sioux. Am dritten Tag rückte die Algarthi-Armee von Norden an. Die Sioux stießen Freudenschreie aus und in dem Überraschungsmoment bekam ich eine Kugel in den Hals. Briche schleppte mich sofort ins Lazarett. Am neuneten Tag hatte die Armee uns fast erreicht und ich hörte schon die Schlachtrufe. Plötzlich durchbohrte ein Armbrustbolzen die Zeltwand einen Zentimenter über meinem Kopf. Ein Algarthi sprang ins Zelt und richtete seinen Peacemaker auf mich. Briche schlug ihn zu Boden und setzte mich auf sein Pferd. Wir galoppierten davon. Vaux wieherte. Er wieherte wieder, diesmal unglaublich traurig. Dann verlor ich ihn aus den Augen. Am Tag danach war das Fort nur noch schwach besetzt und ich und Briche, der Anführer der FF, schafften locker jeder 50 Sioux. Am dritten Tag rückte die Algarthi-Armee von Norden an. Die Sioux stießen Freudenschreie aus und in dem Überraschungsmoment bekam ich eine Kugel in den Hals. Briche schleppte mich sofort ins Lazarett. Am neuneten Tag hatte die Armee uns fast erreicht und ich hörte schon die Schlachtrufe. Plötzlich durchbohrte ein Armbrustbolzen die Zeltwand einen Zentimenter über meinem Kopf. Ein Algarthi sprang ins Zelt und richtete seinen Peacemaker auf mich.
 

DeletedUser

Briche schlug ihn zu Boden und setzte mich auf sein Pferd. Wir galoppierten davon. Vaux wieherte. Er wieherte wieder, diesmal unglaublich traurig. Dann verlor ich ihn aus den Augen. Senora Palmer goss neuen Kaffee ein. "Senora, es war wirklich unglaublich nett, dass sie mich und Briche aufgenommen haben. Ich kann es nur noch mal sagen." "Vi'!", befahl sie im merkwürdigen Dialekt des American Spanish, "non ceorre la mortal'!" Ihr hartes Gesicht lächelte. Briche zog seinen Hut. "Senora, wir haben sie schon genug belastet, wir müssen gehen!" "Non!" Wir legten uns ein paar Stunden später schlafen. Briche weckte mich und warf mir meine Sachen hin. Bevor es noch zehn Uhr schlug, waren wir verschwunden. Doch mein Bein blieb an einem Regal in Palmers Hütte hängen und ein schweres Buch fiel mir auf den Fuß und klappte auf. Dort stand in schnörkeliger Schrift: 'Tagebuch der Senora Palmer, früher Los Brydden genannt.' "Wer ist das?", fragte Briche. "Keine Ahnung." Wir liefen in die Nacht hinaus, denn ich hatte die Brydden-Ära hinter mir. Am Morgen danach standen wir geduckt an der Wand von Fort Valuacahaliscé. Briche lächelte mich an und langsam waren wir echte Freunde. Er zückte sein Messer und versuchte, das riesige Tor aufzuknacken, doch ohne Erfolg. Plötzlich rief von oben eine Stimme. "'allo'? Corr'o t'heom in hal' cr'enth n'o' par-r'!" Ein Gewehr wurde entsichert. "Weg hier", raunte ich. Ich lief davon, Briche hinter mir und oben auf dem Steg ein Präzises Perkussionsgewehr. Die Wache legte das Gewehr an und zielte auf Briche. "Nein!", brüllte ich, "ich will nicht schon wieder einen Freund verlieren!!!" Ich warf mich vor Briche. Keine Sekunde zu früh, denn schon bohrte sich ein aerodynamisch geformtes, 6,7 Zentimeter langes Eisenprojektil in den Hohlraum zwischen meine zweite und dritte Rippe von oben. Meine Wahrnehmung war scharf wie die eines Turmfalken mit Armeefernglas. Dann versank ich in eine Traumwelt. "Aber Mrs Spencer, ihr Kaffee wird ja kalt", brummte der blaue Kuschelbär, "trinken Sie ihn lieber gleich." "Ein ausgezeichneter Rat, Mr Lacroix, ich werde es genau so machen!", antwortete der rosa Kuschelhase. Ich saß fasziniert dabei. "Mr Vauxhall", wendete Mr Lacroix auf einmal das Wort an mich, "möchten Sie nicht auch etwas Kaffee?" Ich kratzte mich am Kopf und sagte verlegen: "Ich weiß nicht." "Ach was!", rief Mrs Spencer, "Sie sehen etwas müde aus!" "Ähm... ich träume aber nur... und..." Ich erzählte ihnen meine Geschichte. "Aber Mr Vauxhall", brummte der Kuschelbär, "wir kennen ihre Geschichte doch. Wir sind deine Eltern, Ed." Ich erschrak. "Aber..." "Papperlapapp, Eddy!", rief Mrs Spencer, "ich erzähl dir jetzt mal was. Matt und ich haben geheiratet. Ich habe den Namen Spencer angenommen. Aber deinem Daddy war langweilig und so hat er eine andere geheiratet", ihre rechte untere Wimper zuckte ein wenig, "und hat deren Namen Lacroix angenommen. Und du heißt Vauxhall, weil du es dir so ausgesucht hast. Denn wir wissen alles, was du denkst, Schatz. Immer." Mrs Spencer stand vom runden Kaffeetisch auf, ihre Augen wurden glühend rot und mit ungeheurer Freude riss sie mr die Haut vom Leib, weidete mich aus und sprang mit meinem Darm Springseil.
Ich wachte auf. Ich sah in das freundliche Gesicht von Briche, der sich sofort überschwänglich bei mir bedankte. "Ach, Ed", raunte er, "es sind noch massenhaft FF gekommen, um einen verdeckten Angriff zu starten. Es geht gleich los, deswegen wollte ich dich wecken, denn die Kugel ist raus und..." Ich stand schon und zog meine Sachen an. "Ähm, Ed?", fragte Briche. "Nicht jetzt", antwortete ich voller Tatendrang, "ich muss eine Schlacht gewinnen!" "Nein, es ist wichtig Ed. Hier hast du deine Unterhose..."
Etwa hundert FF sammelten sich auf dem Platz, alle zu Pferde. Nur Vaux fehlte. Dann sah ich es. Die Wut brachte mich fast um. Ich hatte etwas erkannt. Es war schrecklich. Mein Kopf rauschte und Mein Blut kochte. Ich brüllte lauter als jede Dampflokomotive. "Vaaaaaauuuuux!!!!!" Denn ich hatte ihn gesehen. Sein Kopf hing über der Pforte des Forts. Und er schaute so traurig, wie an dem Tag, als ich ihn verlassen hatte. Niemand konnte mich aufhalten. Ich nahm meine Winchester, ein Bowiemesser und einen langen, gerade gewachsenen Knüppel aus pechschwarzem Ebenholz. Ich ging gemächlich auf Valuacahaliscé zu und ließ den Knüppel in meiner Hand kreisen. Eine Wache entdeckte mich und lachte. Paff! Tot. Ich ging weiter. Im Fort kam Geschäftigkeit auf. Drei Wachen tauchten auf. Paff, Paff, Paff. Ich hatte die Pforte erreicht und sah mir Vaux' treuen, traurigen Kopf an. Dann holte ich aus und schlug mit aller Kraft die Kette entzwei. Ich sah mich um. Die FF sahen mich an, als würden sie mit mir ans Ende der Welt gehen. Ich stieß die Pforte auf. Im Innenhof wurden wir von dreihundert Augenpaaren angestarrt, doch bald schon begann die Schießerei. Ich, Briche und zwei andere stürmten den Hauptturm hinauf. Eine lange Wendeltreppe zog sich bis zu einer rissigen Tür hin, die ich schnell aufstieß. Psyched. Coldred. Je Mann ein Gewehr. Ich schoss Psyched zu Boden und Coldred sprang blitzschnell zur Seite.
 

DeletedUser

Einer unserer Begleiter sank zu Boden, denn Psyched hatte sich trotz den zwanzig Schrotkügeln in seinem Bauch aufgerappelt. Blut schoss aus seinem Körper. Coldred drückte noch einmal ab und der andere Begleiter flog durch die Wucht die Treppe hinunter. Und in einem Moment der Erkenntnis fügte sich das Puzzle zusammen. Zwei Gesichter wurden zu einem. Coldreds Gesicht wurde zum Gesicht des letzten Sioux. Der Sioux, der mich erschießen wollte, der aber Ranger Vaux getroffen hatte. Ich sah, dass beide Gesichter identisch waren und während Briche und Psyched einen fürchterlichen Kampf ausfochten, ging ich auf Coldred zu. Das Messer in meiner Hand sparch zu mir. 'Los, Ed. Erstich ihn. Du willst es doch.' "Ich weiß.", sagte ich mit klirrender Stimme. Coldred lachte. Mr Lacroix sagte: "Ed, mach es, er hat deinen Freund ermordet!" Und Mrs Spencer lachte. Ich schrie und stieß Coldred das Messer in den Bauch. Er hielt mir das Gewehr an die Schläfe. Er lachte. Dann knackte sein Schädel unter der Wucht von Briches Schlag und es war vorbei. Wir hatten die Rotband-Sioux besiegt. Wir stürmten auf den Hof und da stand die FF und ein alter, alter Mann, der sagte: "Ne Yungi, ich wussts, dass du's schaffst, ne?"
Aber aus dem Turm kam ein Brüllen wie von einem Löwe: "EDVARD WALKER!"
Coldred sprang durch das Fenster und kknallte auf den Boden. Er stand auf und brüllte wieder. Er kam auf mich zu, das Gesicht eine verzerrte Grimasse, der Bauch blutverschmiert. Hunderte Kugeln durchschossen ihn und unaufhaltsam lief er weiter. Ich wich zurück. "Ich finde dich, Walker!!!" Ich lief davon. Ab jetzt war ich auf der Flucht vor einem Unsterblichen. Ich hatte noch heute Tierra sol guerreros verlassen und rannte den staubigen Wüstenboden entlang, der bei jedem Schritt Ruß und Dreck aufwirbelte, der mir ins Gesicht flog. "EDVARD WALKER!" Ich rannte wie noch nie in meinem Leben, um dem Verrückten zu entkommen. Ich hörte Hufgetrappel und Gewehrschüsse. Einmal schrie Coldred auf, dann hörte ich ein Gluckern und er war wieder der unverwüstliche Rotband-Sioux. Im Laufen brüllte ich, was er von mir wolle. "Ich will dich, Edvard!", brüllte Coldred, "Das ist Bestimmung!" Ich konnte nicht mehr. Ich fiel zurück; bald würde mein Hals in Coldreds würgenden Händen ruhen. Ich stolperte und knallte auf den Boden. Ich schrie auf, weil mein alter Lendenwirbel wieder grässlich knackte. Ich blieb liegen und sah meinem und Ranger Vaux' Mörder in die Augen. Coldred lachte. "Nach so vielen Jahren, Walker", knurrte er, "erfülle ich endlich die Prophezeiung Des Letzten Ûgarc-Sioux! Da ich ein Gentleman bin, gewähre ich dir einen letzten Wunsch. Sprich." Ich stotterte mir etwas zusammen, als auf einmal Dutzende grellbunter Reiter und Pferde auf uns beide zurasten. "Iyaaaaah! Iiiyaaaaaaah!", brüllten sie, "Maaaasceeeeraaaade!" Coldreds Miene wurde von Selbstgefälligkeit zu einem ausbrechenden Vulkan. "RAAAAAAHHHHH!!! IHR VOLLTROTTEL!!!" Die Reiter drosselten verängstigt das Tempo. Ich räusperte mich: "Hrm, wer ist Mascerade?" Der Sioux riss sich die künstliche Haut vom Leib. Ich blickte in das Gesicht eines exakt so großen Mannes wie Coldred. Ansonsten sah er völlig normal aus. Mascerade grinste."Ich", flüsterte er honigsüß, "werde dir deinen letzten Wunsch gewähren und dir verraten, wer Mascerade ist."
Siuuuuuuuuuuu! Eine Gewehrkugel sauste haarscharf an Mascerades Kopf vorbei. "ANGRIFF!", brüllte er. Ich kroch hinter einen Wüstenfelsen zehn Meter weiter und sah zu, wie die FF zur finalen Schlacht auftrat. Alte, räudige Cowboys, Revolverhelden in ihren besten Jahren, betagte Krieger, sie - die Freedom Force - standen dort, Auge in Auge mit den mystischen grellen Reitern und Mascerade, dem Hauptmann. Da kam mir der Gedanke zur Flucht. Mit den ersten Schüssen war ich schon weit entfernt. Hinten am Horizont entdeckte ich Fort Castillo del sol. FINALE Er lachte und fing an zu erzählen. "Ich bin Mascerade, der Herrscher über den Westen, dein Alptraum. Die Prophezeiung Des Letzten Ûgarc-Sioux besagt, dass wir, die Rotband, den Westen vom Ûgarc-Abschaum reinigen. Und du bist der letzte Ûgarc", er blies mir seinen stinkenden Atem ins Gesicht, "und ich bin Mascerade. Ich werde die fette Belohnung auf deinen Kopf einstreichen und dann bin ich der Held", er raschelte etwas im Schatten herum und plötzlich sah ich in Bill Cronbergs runzliges Gesicht, "So wollte ich dich abstechen, in dieser Gestalt, doch die andern wollten auch das Geld", er zog Bryddens Maske auf", in dieser Gestalt hätte ich dich vergiftet - mit Uroserum - aber du hast mich erschlagen", er zog eine kleine Bleiplatte unter der Maske hervor - auf ihr waren Dellen, "und so hätte ich dich fast gehabt", er zog Briches Maske auf, "aber das hier war erstens nützlich, um Konkurrenz abzuknallen und dich zu töten", Vaux sah mich an und auf einemal weinte ich. Mascerade zog einen Revolver und hielt ihn an meinen Kopf. "Byebye", flüsterte er. Er drückte ab.
 

DeletedUser

Wow! Eine recht fantasievolle Geschichte! :)
Aber es wäre schön, wenn du einige Absätze einbaust,
dann fällt einem das Lesen etwas leichter.
 

DeletedUser

Danke für den Tipp, aber mein Archivist (RodeoRobin) hat's auch nicht leicht...
 

DeletedUser

Sehr schön ausgeschmückte und spannende Geschichte! :up:
Besonders merkt man deutlich wie man früher im Wilden Westen gehandelt hat: "...Er redete über etwas mit 'Kacke im Gesicht'. Ich hasse Anspielungen auf meine Hautfarbe. Also schoss ich den Hjnklárd nieder....".
 
Oben