Genau das mit dem schrittweisen Bieten ist doch der springende Punkt. Hier jedenfalls kann man es nicht, hier kann man nur online 'nachlegen'.
Hier macht es wenig Sinn, weit vor Auktionsende auf irgendetwas zu bieten und es zählen eigentlich nur die allerletzten Sekunden (es sei denn, man bietet ein kleines Vermögen). Bisher habe ich noch kaum eine Aktion gesehen, bei der bereits in den Anfangstagen der Minimalbetrag+1 geboten wurde und die dann auch für diesen Presi wegging. Üblich ist, daß alle Gebote bis auf die letzten Sekunden reine Makulatur sind und erst dann beginnen sich die Leute gegenseitig zu überbieten.
Das mit dem anschliessenden Reagierenkönnen bei einem schrittweisen Bieten wie bei eBay ist so eine Sache. Denn ganz ohne Grund gebe ich ja nicht einen bestimmten Betrag als Obergrenze an, wenn ich dann doch noch weiterbieten möchte. Ich muss mich da wohl oder über auf einen bestimmten Betrag festlegen (den ich während der gesamten Aution natürlich auch erhöhen kann).
Habe ich vor, unmittelbar vor Aktionsangebotsende zu reagieren, dann brauche ich vorher auch nicht zu bieten (denn damit treibe ich höchstens den Preis weiter nach oben) und muss gegen Angebotsende online sein (wann immer dies auch sein mag).
Habe ich jedoch vor, mich an mein Höchstgebot zu halten, dann ist dies eigentlich überflüssig, wenn es sich um eine relativ begehrte Ware handelt, die gegen Ende bestimmt ins Uferlose hochgetrieben wird.
Was ist deiner Meinung nach fair daran, sich vorher keine Gedanken über ein vernünftiges Höchstgebot machen zu müssen, weil man es ja ohnehin nur zum Antesten benutzt, wie weit der Anderer mindestens gehen wird, um ihn dann Schritt für Schritt zu überbieten?
Eine Verlängerung um 5 Sekunden pro Gebot wäre ja vielleicht noch halbwegs verschmerzbar, um die unterschiedlichen Übertragungsgeschwindigkeiten abzupuffern. Aber gleich 5 Minuten? Damit man erst noch den Taschenrechner und die Lesebrille holen gehen kann? Oder etwa, damit diejenigen, welche länger online sein können, besser unter sich bleiben?
Ist es fairer, wenn man auf ein Gebot in allerletzter Sekunde noch reagieren kann und ist es noch fairer, wenn nach dem dann wirklich letzten Angebot noch eine Bedenkzeit eingeräumt wird, ob sich dann nicht noch jemand findet, der immer noch weitersteigern möchte?
Dann hat auch endlich derjenige, der Geld im Überfluss hat, die ultimative Möglichkeit, sich Konkurrenten vom Hals zu halten, indem er JEDES halbwerts hochwertige Gebot einsackt und auf diese Weise seinen Vorsprung hält. Es ist ja regelrecht eine Einladung dazu.
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In diesem Zusammenhang habe ich aber noch eine andere Frage.
Oft sehe ich, daß ein Anbieter gleich mehrer Angebote kurz hintereinander einstellt, oft im Abstand von wenigen Sekunden. Was nun, wenn mich mehrer dieser Angebote interessieren?
Bisher weiß ich, wie der genaue Zeitablauf ist und kann mich den einzelnen Angeboten widmen. Bei einem offenen Ende hingegen bricht sofort das totale Chaos aus und der Überblick ist sofort weg. Zumal man immer noch das Fester zwischendurch ständig aktualisieren muss, denn sonst stimmt überhaupt nichts mehr.
In der Theorie lässt sich das mit der schrittweisen Angebotsverlängerung ja prima schönreden. Aber in der Praxis zeigen sich eben auch die damit verbrundenen Nachteile - und dann sieht die Sachlage schon wieder ganz anders aus.