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Text zum Nachdenken

DeletedUser

„Wissen ohne Gewissen, wird zur größten Gefahr für den Menschen“
Ein Sprichwort das die Wahrheit auf den Punkt bringt, und zum Nachdenken anregen sollte. Wer sind wir Menschen, die wir mit unserem Wissen über Bomben, Gifte und Kettensägen unseren Lebensspender, die Erde, zerstören? Wer gibt uns das Recht eine Lebensumgebung die 24 Stunden überlebt hat innerhalb von eine Sekunde zu zerstören? Was denken wir uns wenn wir alle Regenwälder abholzen?
Wir können zwar Fliegen, Schafe, und bald auch Menschen klonen. Doch wer denkt daran ob es nicht ein unentschuldbarer Eingriff in das Individuelle eines jeden Lebewesens ist?
Es ist die traurige Wahrheit. Wir wollen immer mehr wissen, und wir wissen auch immer mehr. Nur eines wird nicht größer: Des Menschens Gewissen.
Ein gutes Beispiel: In-vitro-Fertilisation (IVF)
Wir züchten Menschen in Glasbehältern heran. Wir denken nicht nach ob es moralisch vertretbar ist – nein, es ist möglich, also machen wir es auch. Das ist unsere heutige Gesellschaft. Doch sind die Grenzen des Vertretbaren? Jeder Mensch ist ein Individuum, hat eigene Vorlieben, Merkmale, usw. Doch bleibt es ein Individuum, wenn man einfach Gene eines anderen kopiert? Jeder Mensch wird natürlich gezeugt, durch die Mittel die die Evolution uns gab, durch Mittel die seit Jahrtausenden ohne Probleme funktionieren. Ist es nun schlau und notwendig diese Mittel hinter sich zu lassen, und beginnen alle Menschen in Glasbehältern zu „züchten“? Wo ist der Sinn bei so was? Wo ist dieser Sinn, der uns sagt dass wir schlafen müssen, weil wir sonst zu müde sind, dass wir Essen müssen weil wir sonst verhungern?
Jetzt schreien natürlich alle auf: „Aber die armen Frauen die sonst keine Kinder bekommen können!“
Ah, da ist er ja, der so sehr gesuchte Sinn. Es gibt ihn also doch! Doch nun frage ich mich aber: „Ist der Sinn denn nicht schon erfüllt? Ist es denn noch nicht möglich Frauen die keine Kinder bekommen können doch die Freuden des Mutterseins zu ermöglichen?“
Doch – aber da ist er wieder. Des Menschens Wille nach mehr.










Was sagt ihr dazu? Gehen wir zu weit? Wann wurde die Grenze überschritten?
Der Text soll vor allem zum nachdenken anregen. Habe es für ein Portfolio geschrieben, und würde jetzt gerne ein paar Meinungen hören, bzw. eine sachliche Disskussion starten :)
 

Deleted User - 14831

Ich finde den Text nicht schlecht.

Allerdings, die Frage nach einer Grenze ist wirklich schwierig, denn jeder hat andere Überzeugungen und damit andere Grenzen.
Moral als Maßstab ist nur dann möglich, wenn es eine Mehrheit gibt, die sich an gemeinsame Vorgaben hält.

Nach meiner Meinung ist es zum Finden einer Grenze gut, auf die Stimmen der Religionen zu hören - im Grunde egal, welcher.

Ich finde, bei vielen wissenschaftlichen Fortschritten ist es sehr interessant zu wissen, dass und wie es geht, aber man muss nicht alles auch zu gängigem Standard machen.
Genauso wie den Religionen manchmal vorgeworfen wird, die Wissenschaft abzulehnen und den Fortschritt zu negieren, kann man auch der Wissenschaft manchmal vorwerfen, den Menschen und die Natur zu übergehen.

Für mich ist die Grenze da, wo der Mensch anfängt, sich über Naturgesetze hinwegzusetzen und Gott zu spielen. Da, wo solche Eingriffe mehr Ausreizungen des "Mal schauen, was geht" ist und nicht wirklich nötig sind: so, wie in Deinem Beispiel mit der IVF. Es ist interessant, dass das geht. Es ist aber alles andere als natürlich. Ich kann mir gut vorstellen (aber das weiß ich nicht), dass sich ein so gezeugtes Kind anders entwickelt als ein natürlich empfangenes. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch der Fötus die Nähe und Geborgenheit im Mutterleib spürt. Was ich damit sagen will: Es kann immer Nebeneffekte geben, die vor dem Erfolg, dass etwas geht, ihre Bedeutung aberkannt bekommen.
Aber ich frage mich eben, ist das wirklich nötig, Kinder im Reagenzglas zu zeugen, bloss weil das der Wunsch der Eltern ist? Es gibt durchaus Alternativen - Adoption zum Beispiel. Wäre die Energie nicht besser eingesetzt, die Eltern von der Trauer über ihre Unfruchtbarkeit zu befreien? Denn unfruchtbar bleiben sie ja trotzdem.

Die Geschichte in dem anderen Thread mit dem schwangeren Transsexuellen ist ein anderes Beispiel.
Und auch an diesem sieht man, es gibt da unterschiedliche Meinungen.
 

DeletedUser

Das jedes Individium anders ist, sagt ja schon der Name, doch sollten diese "Grenzen" nicht geprägt sein von den Menschenrechten, und sagen diese nicht aus das des Menschens Würde unverletzbar ist.
Und ist ein Eingriff in die Zukunft eines Ungeborenes nicht ein prägnanter Eingriff in genau diese Würde?

Aber du hast Recht, Ethik und Moral, das ist rellativ. Im Laufe der Jahrhunderte hat sie die Ethik immer weiterverändert - ob ins gute oder schlechte sei dahingestellt. Doch wollen wir wirklich dass es soweit kommt dass man bereit wird an Menschen herumzuexperimentieren?

Vollstrecker schrieb:
Für mich ist die Grenze da, wo der Mensch anfängt, sich über Naturgesetze hinwegzusetzen und Gott zu spielen.

Da bin ich anderer Meinung. Wir, die Menschen, können ruhig Gott spielen, solange es überlegt, mehrmals mit allen möglichen Mitteln durchgespielt wird, und 100 % der Erde gut tut. (Wobei "gut" wie immer relativ ist..)

Beispiel: Wärst du gegen ein Mittel das Bäume schneller wachsen ließe? Auch ein Eingriff in die Natur, auch ein "Gottspielen".
 

Deleted User - 14831

Ja, wäre ich dagegen. Denn die Natur, das ist nicht ein Ding - da hängt alles auf teilweise sehr komplizierte Weise zusammen. Ich denke, dass man eine ganze Menge von Veränderungen in Gang setzen würde, wenn man in die Wachstumsgeschwindigkeit von Bäumen eingriffe.
Zumal ich auch nicht wüsste, welchen großen Nutzen das für die Menschen hätte und warum das unbedingt nötig sein müsste.
 

DeletedUser

Die Natur, das ist ein System. Ein System bestehend aus millionen von zusammenhängender Komponenten. Wenn man 1 Komponente ändert, hat das auswirkungen auf alle anderen. Da hast du Recht.

Vollstrecker schrieb:
Zumal ich auch nicht wüsste, welchen großen Nutzen das für die Menschen hätte und warum das unbedingt nötig sein müsste.

Stichwort: Regenwaldabholzung, Abholzung generell.
Habgierige Geschäftsmänner, meist Köpfe riesiger Firmen, holzen nach und nach den Großteil undseres Holzbestandes ab. Natürlich ist mir klar das es nie zugelassen würde, das so viel Holz abgehackt werden würde das wir zu wenig zum atmen haben, aber denk doch mal an den rassanten Wachstum der Menschen.
Wenn es so weiter geht werden wir in wenigen Jahren mehr als 9 Milliarden Menschen auf der Welt haben. Wie will Mutter Natur es schaffen diese schier unfassbare Menge an Menschen mit Luft zu versorgen, wenn zeitgleich noch weiter Holz im großen Stile abgehackt werden würde?


Anderes Beispiel:

Klimawandel.
Wärst du gegen ein "Wundermittel" das den Klimawandel zu unseren Gunsten stoppt?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

Ja, wäre ich dagegen. Denn die Natur, das ist nicht ein Ding - da hängt alles auf teilweise sehr komplizierte Weise zusammen. ....

Das hört sich irgendwie sehr extrem an.
Das hieße, du würdest alles nicht "Naturgegebenes" ablehnen?
Wo ziehst du da die Grenze?
 

Deleted User - 14831

Ne keine angst - dann kam das falsch rüber.

Wogegen ich mich wehre ist, dass man irgendwo eingreift, ohne die Konsequenzen zu bendenken oder ohne sie sogar vielleicht zu kennen. Natürlich ist die Abholzung des Regenwaldes auch ein menschlicher Eingriff - und die Konsequenzen sind auch zu spüren. Nicht nur für die Tiere oder Menschen, die direkt ihren Lebensraum oder ihre Heimat verlieren sondern sogar eben auch für uns, wo die allermeisten noch nichtmal einen Regenwald live gesehen haben in ihrem Leben.
Von daher würde ich meine Einstellung so beschreiben: Man muss nicht alles machen, weil man es kann. In vielem steckt ein tiefer Sinn. Der Mensch ist (zur Entstehung der Erde) relativ gesehen erst seit wenigen Augenblicken da. Und seit noch einem viel viel kürzeren Augenblick erst in der Lage, auch so tiefgreifende Veränderungen zu tätigen.
Indem er sich über die seit Milliarden, ja Billionen von Jahren geltenden Ordnungen hinwegsetzt, wird er zum Fremdkörper - und wir wissen ja, was die Evolution mit solchen macht.
Der Mensch ist als einziges Wesen in der Lage, nicht nur seine komplette Lebensgrundlage sondern sogar den kompletten Planeten - und das Ding is groß! - in wenigen Augenblicken zu pulverisieren. Auch das sind Eingriffe. Es ist ein toller Fortschritt, dass man herausgefunden hat, dass man beim Teilen von Atomen hohe Energie freisetzen kann. Aber es hat eben alles seine Schattenseiten!

EDIT: Zum Wundermittel: Ich wäre kritisch. Folgendes müsste zweifelsfrei klar sein:
- Es müsste eindeutig klar sein, welchen Anteil der Mensch an der Veränderung hat. Er hat einen, das zu leugnen, ist, die Augen vor der Realität zu verschließen. Das Mittel darf nur diesen Anteil korrigieren.
- Es müssten alle Konsequenzen und Nebeneffekte bedacht und minimiert werden. Sonst wäre das ein neuer Eingriff, mit möglicherweise anderen - vielleicht sogar schweren - Folgen.

Lieber wären mir die normalen Mittel (Treibhausgasreduzierung, alternative Energien...). Das Problem ist da halt wie man sieht, es müssen alle mitziehen (können).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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