• Howdy, Freund! Du scheinst neu hier zu sein. Warum erstellst du dir nicht einen Forenaccount, um mitdiskutieren zu können? Du kannst dich hier registrieren.
    Du hast schon einen Forenaccount? Dann kannst du dich hier einloggen. Viel Spaß!

    Was denkst du zum Beispiel über diese Themen?

The-West-Die Geschichte des Bestatters

DeletedUser

The-West-Die Geschichte des Bestatters
written by:
Nando alias cityblüte alias Roman S.

19.07.2008

Howdy!
Ich, der Bestatter Nando, der ich vor einiger Zeit auch ein Held des Westens war, schreibe hier meine Gedanken nieder.
Neben mir stehen einige Särge, auch mein eigener ist darunter.
Schließlich bin ich ausgewachsen und habe nicht mehr allzu lange zu leben. Es ist ein schöner Sarg, aus schwarz gefärbtem Eichenholz mit einem weißen Kreuz darauf.
In einigen Wochen werde ich bereits in ihm liegen und den Rest meiner Existenz auf dieser Welt in ihm verbringen.
Doch das ist das Ende.
Und wer fängt schon am Ende an zu erzählen?

Alles begann in einem kleinem Dorf namens Grenoufille. Jedenfalls hieß es damals so. Mittlerweile ist es die größte Stadt auf diesem Kontinent und wird demnächst mit einem neuen Namen versehen.
Aber wie gesagt, fangen wir am Anfang an.
In Grenoufille, einer kleinen Stadt voller Armut, Gestank und bettelnden Menschen wurde ich geboren.
Meine Mutter war aus Londinium, mein Vater aus Germanien.
Sie hieß Elantana und soll wunderschön gewesen sein.
Ich kann dies nicht beurteilen, denn sie starb 15 Tage nach meiner Geburt.
15 Tage lang war alles in Ordnung in meinem Leben.
Später sollte dies nur noch sehr selten geschehen.
Sie starb keinen natürlichen Tod, wie man normalerweise annehmen würde. Ein Mann namens Torfond hatte sie umgebracht. Er hatte erfahren, das sie einen Anderen ihm vorzog, der aus Germanien kam und mein Vater war.
Da ihm dies nicht sonderlich gefallen hatte, brachte er sie einfach um.
Er nahm einen Revolver und schoss sie einfach nieder. Meine Mutter hatte keine Chance. Es war ein Schuss aus drei Metern Entfernung, mitten durch den Kopf.

Als mein Vater davon erfuhr, war er nicht einmal ärgerlich. Ich glaube bis heute, dass er es nicht einmal mitbekam, obwohl es ihm jeder sagte.
Denn er war sein ganzes Lebe lang betrunken. Eine Frau nahm sich meiner an und fütterte mich gemeinsam mit ihren beiden Töchtern durch. Mein Vater kümmerte auch das nicht.
Er zog davon und wurde irgendwann von Indianern umgebracht, die er vorher bedroht hatte, um von ihnen Alkohol zu bekommen. Feuerwasser, wie sie es nennen. Doch diese Geschichte erfuhr ich erst später in meinem Leben, von einem guten Freund. Meine Ersatzmutter war die Tochter des Priesters gewesen, ein sehr aufopferndes Mädchen, aber hässlich. Niemand im Dorf wusste, wie sie zu dem kleinem Jungen gekommen war, der anscheinend keinen Vater hatte.


So wuchs ich also auf, in einem kleinem Dorf, voller Tatendrang und jugendlichem Leichtsinn aber allein auf der Welt.
Der Vater meiner "Mutter" mochte mich nicht, da ich ihm zu viel Unsinn machte.
Ich kletterte auf Bäume, zündelte an Bäumen und schmiss einmal eine Scheibe unseres Hauses
ein. Trotz aller meiner Beteuerungen glaubte er mir nicht, dass es ein Versehen gewesen war und schlug mich. 15 Schläge mit seiner neuen Lektüre musste ich hinnehmen. Das tat ich dann auch.
Niemand außer den Lesern des Buches wird oder hat je davon erfahren.
Da er mich also aus den eben gerade geschilderten Gründen nicht mochte und er ein sehr einflussreicher Mann war, wurde ich bald abgeschoben. Ein Farmer nahm mich, den 14 Jährigen Jungen auf.
Doch nicht aus Barmherzigkeit, wie sich schnell raus stellte, sonder weil ihm sein letzter Knecht gerade weggestorben war und er sich die benötigten drei Arbeitskräfte nicht leisten konnte.
So reparierte ich Zäune, erntete die Maisfelder ab, sammelte Beeren und lernte Reiten. Ich trieb die Kuhherde zum Markt und brandete sie, selbst zum Vögel vertreiben war ich ihm nicht zu schade. Und all dies stets unter der wachsamen Aufsicht des Farmers oder seiner Frau.
Zu essen bekam ich kaum, da Essen zu jener Zeit teuer war. Anscheinend zu teuer.
Denn es gab Zeiten, wo ich mit den Schweinen aus einem Trog aß und Zeiten, wo ich die letzten Blätter an den Bäumen knabberte.

So wurde ich schnell zum kräftigen Mann, der mit 18 Jahren ausriß und sein Leben selbst in die Hand nahm.
Ich lief zurück in meine Heimatstätte.
Fünf lange Tage lief ich, ohne Pause, da ich Nachts oft das Pferd meines alten Dienstherren zu hören glaubte, der seine billige Arbeitskraft suchte.
Doch schließlich gab er auf und kehrte zurück.
Nach diesem langen Fußmarsch kam ich also zurück nach Grenoufille, wo ich schnell gut bezahlte Arbeit fand, da ich mit meinen Muskeln nahezu jede Arbeit verrichten konnte. Ich half dem einem beim Schweine hüten, steckte Claims für die Goldsucher ab und schürfte ab und zu selbst nach Gold.
Da es mir auch nicht an Intelligenz fehlt, wurde ich schnell zu einem angesehen Mann in den Saloons.
Dies waren glückliche Momente, da ich mir ein wenig Geld angehäuft hatte, für ein ruhiges Leben. Doch dann geschah es.
Wie vorher schon angedeutet hatte ich nur wenige und kurze schöne Momente, und da dies einer der schönen ist, kann er nicht lange andauern, sofern ich am Anfang die Wahrheit gesprochen habe.

So kam also mitten in der Nacht meine Wirtin erschrocken in mein Zimmer und berichtete von einem Überfall auf die Bank. Ich nahm meinen Knüppel, mit dem ich stundenlang alleine Kämpfen geübt hatte und lief zur Bank.
Doch als ich dort ankam, war meine Situation aussichtslos.
Ich, vollkommen allein und mit einem morschen Knüppel bewaffnet, stand drei dunkel gekleideten Banditen gegenüber.
Doch zum Glück für mich hatten sie keine Schusswaffen bei sich.
Aber sie hatten mein Geld.
Das, wofür ich drei Jahre geschuftet hatte, das, was uns allen im Dorf gehörte, wollten sie sich einfach nehmen.
Entschlossen und voller Torheit in mir ging ich auf sie zu. "Gebt mir das Geld", rief ich dem ersten zu, der gerade die Pferde für den Ritt fertig machte

"Für wen hältst du dich eigentlich?", schrie mir der eine Bandit entgegen.
"Euer Sheriff liegt tot im Salon, der Bankier liegt gefesselt in der Bank und du halbe Portion kommst und willst dein Geld haben?"
Sie lachten.
Doch damit hatte ich gerechnet.
Ich bückte mich und hob einen Stein auf.
Mit einer schnellen Bewegung schleuderte ich den Stein direkt an den Hinterkopf des ersten Banditen, der sich nicht einmal umgedreht hatte.
Er fiel bewusstlos zu Boden.
Dies mag einigen Leuten etwas unwirklich vorkommen, ist aber durchaus so geschehen.
Man sollte dazu sagen, dass die Fensterscheibe damals nicht grundlos kaputt gegangen war, sondern das Ergebnis von monatelangem Wurftraining war, dass ich als Selbstverteidigung jeden Tag betrieben hatte.
Wie dem auch sei, die beiden verbliebenen Banditen verstummten.
Beide zückten ihre Messer und schritten auf mich zu.
Ich bekam es mit der Panik und ließ meinen Knüppel fallen.
Ich wich immer mehr zurück, bis ich an die Wand eines Hauses stieß.
Mit dem Mut der Verzweiflung holte ich aus und verpasste einem der zwei einen Faustschlag, den er sein leben lang nicht mehr vergessen würde.
Er knallte auf den Boden und blieb liegen.
Doch der letzte Bandit zeigte sich unbeeindruckt und hieb mit dem Messer nach mir.
Die Narbe trage ich noch heute im Gesicht.
Ich schrie auf und fiel zu Boden.
Blut spritze aus meinem Gesicht während der Bandit mir einen tritt gegen den Kopf verpasste.
Noch während ich das Bewusstsein verlor, war mir klar, dass ich sterben würde. Auch als ich ein *Klong* , gleichzeitig mit einem Schrei hörte blieben mir daran keine Zweifel.

Als ich aufwachte, fand ich mich in der Praxis wieder.
Unsere Ärztin, eine ältere Indianerin, die dieses Haus vor mehreren Jahren gekauft hatte
und dort mit erstaunlicher Wirksamkeit Patienten heilte, saß neben mir und trank eine Tasse Caffe.
"Ahh, bist du also doch noch am Leben", meinte sie augenzwinkernd.
"Ich habe dein Gesicht verarztet, doch die Narbe wird dich dein Leben lang begleiten.", fuhr sie fort.
"Aber ich dachte mein Leben wäre schon zu Ende",meinte ich verblüfft.
"Das wäre es auch fast gewesen", erzählte mir die Wirtin, die soeben ins Zimmer getreten war. "Doch da du deinen Knüppel fallen lassen hattest, konnte ich ihn dem letzten Banditen über den Kopf ziehen.".
Das Geld war trotzdem weg. Der Räuber, den ich mit der Faust getroffen hatte, war wieder aufgestanden und geflohen. Mit dem Geld.
Somit war mein Geld weg. Viele Dorfbewohner, darunter natürlich auch Ich, waren jetzt arm.
Trotzdem wurde ich als Held gefeiert und eine Woche später zum neuen Sheriff von Grenoufille bestimmt.
Nach einem üppigen Festmahl machte ich mich auf, den Geflohenen zu suchen, die Stadtkasse sowie das Privatvermögen meiner Mitbürger zurückzuholen.



soo, sry das es so lang geworden ist^^
verbesserungen nehme ich gerne an...
soll ich noch weiter schreiben?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

Endlich habe ich mal ein Bild davon bekommen, wie wirkungsvoll diese popeligen Schlagwaffen eingesetzt werden können. ;)

Ich warte gespannt auf eine Fortsetzung...
 

DeletedUser

hmm, mit einer Fortsetzung kann ich nocht nicht bieten,
habe aber hier mal was für nen Wettbewerb beim RPG-Forum was geschrieben, was der Story oben ein bisschen ähnelt^^
(Schreibwettbewerb von Phoenixpfeder)
 

DeletedUser

Vor einer halben Stunde bin ich nochmal auf den obrigen Text gestoßen und habe ihn noch ein wenig verbessert.
Demnächst werde ich ein Buch über bod.de rausbringen, was einiges meiner Zeit in Anspruch nimmt.
Trotzdem versuche ich (im Terminkalender vermerkt) an einer Fortsetzung zu arbeiten.
Diese ist dann hoffentlich spätestens Ende der Woche (Samstag) hier zu finden.
mfg
 

DeletedUser

Hoffentlich kommt die Fortsetzung bald, denn der Anfang klingt sehr vielversprechend und ist sehr gut gelungen. Hut ab, Du kannst sehr spannend schreiben.
 

DeletedUser

Hat aber lang gedauert bis es eine Fortsetzung gibt oder :D
Aber schön das solche alten Sachen nochmal aufgegriffen werden ;)
 

DeletedUser

danke fürs schreiben^^
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

das erste nach dem aufstehen
pc einschalten und geschichte abwarten :D
aber bis jetzt find ich die geschichte schon mal sehr gut
 

DeletedUser

Fortsetzung
18.01.2009

Also ritt ich auf einem geschenkten Pferd in Richtung Süden.
Das Pferd hatte ich von der Frau des vorherigen Sheriffs bekommen, der sein Leben gelassen hatte.
Sie hatte es mir mit den Worten:„Um meinen Mann zu rächen." überlassen.
eine tiefe Traurigkeit hatte von mir Besitz ergriffen, denn der ehemalige Sheriff mit dem Namen John war einer meiner engsten Freunde hier in Grenoufille gewesen.
Das Pferd, ein sehr kluger und schneller Araber, hatte von John den Namen Spirito bekommen.
Er war mir schon früher positiv aufgefallen, da ich ihn öfters als Stallknecht gefüttert und natürlich gepflegt hatte. Von daher hatte Spirito auch keine Scheu vor mir und ließ sich von mir uneingeschränkt reiten.
Ich hatte die Richtung Süden eingeschlagen, da dies einer der wenigen übereinstimmenden Hinweise der Bewohner gewesen war.
"Der Mann ist nach Süden geritten, als du ohnmächtig wurdest.", waren zum Beispiel die Wort unseres Barkeepers Henry Walker gewesen. Die restlichen Aussagen von den fast 30 Leuten, die etwas zu sehen geglaubt hatten, unterschieden sich zu sehr voneinander um daraus Schlussfolgerungen ziehen zu können.
Während nämlich der eine behauptete eine Winchester in der Tasche des Mannes gesehen zu haben, sprach der nächste von einem etwas rostigen Florett an der Seite des Banditen.
Und das waren noch längst nicht alle Waffen, die mir genannt wurden.
Zu Spirito hatte ich von unserem Büchsenmacher Luke einen Bündelrevolver und ein scharfes Tomahawk von unserem Dorfältesten bekommen.
Das Tomahawk hatte der Indianer von seinem Vater vererbt bekommen und ich war verwundert, dass er es mir überließ.
Jedenfalls ritt ich mit Spirito in Richtung Süden.
Ich hatte genug Vorräte für mehrere Wochen in meinen Satteltaschen und folgte den nicht vorhandenen Spuren des letzten Banditen. Ich vermutete seinen Unterschlupf in den Bergen, da mir kein besseres Areal für solche Verstecke einfiel.
Meisten gibt es in den Bergen genug Wild, Flüsse, die das Trinkwasser sicheren, genug Platz für eine Behausung und natürlich wenige wandernde Menschen, die das Versteck entdecken können.
Dazu kam, dass mehrere Handelsrouten nahe diesem Gebirge verliefen und dass der Berg stetig anstieg, woduch ein schnelles erklimmen des Berges und damit das Überraschen der Banditen nahezu unmöglich war. Man konnte von den richtigen Punkten aus nahezu das gesamte Gebirge überblicken.
Ich hielt also auf das Gebirge zu, in dem Glauben dem Banditen auf der Spur zu sein.
Im Nachhinein bleibt mir nur zu sagen übrig, dass meine Schlüss damals zwar logisch, aber dennoch falsch waren. Aber dies sollte ich noch früh genug erfahren.
Auch wenn es fast zu spät gewesen wäre.
Als ich nun Abends in ein kleines Dorf mit ca. 300 Einwohnern kam, fragte ich nach einem Reiter, der vermutlich vermummt gewesen war und mit zwei Beuteln und drei Pferden durch das Dorf gekommen war. Leider konnte mir niemand der nahezu 40 Leute, die ich befragte, bestätigen dass er hier lang gekommen war.
Dabei war ich mir doch so sicher gewesen. Ich hatte gedacht, dass er seine überschüssigen Pferde hier verkauft und dann weiter Richtung Süden gezogen war.
Aber irgendetwas war falsch an meiner Vermutung gewesen. Nur was?
Vielleicht war er ja um das Dorf geritten, um keine Spuren zu hinterlassen.
Da in dem kleinen Dorf, dessen Name mir entfallen ist, kein Gasthof frei war zog ich noch zwei Stunden weiter. Ich überholte eine Bauersfrau, die mit einem Wagen, der von zwei Eseln gezogen wurde in die gleiche Richtung wie ich zog, begegnete einem wandernem Barden, der mir auch keine Auskünfte geben konnte und machte schließlich an einem winzig kleinem Wald halt.
Ich nahm meine Plane, die ich mir extra für solche Zwecke gemacht hatte.
Sie war ca. zehn mal zehn Meter groß und hatte je zwei Meter vor dem Ende zwei kleines ca. einen Meter lange Seile. Ich nahm mir eines und machte es in ca. eineinhalb Metern Höhe fest, was ich danach auch mit den anderen sieben wiederholte. Nun hatte ich ein sechs mal sechs großen Raum für mich und mein Pferd. An den Seiten fiel die Plane bis auf den Boden, sodass wir vor Wind und Regen vollkommen geschützt waren. In die Seitenwände hatte ich faustgroße Löcher geschnitten um etwas frische Luft zu bekommen und um nicht zu ersticken.
Alles hielt wie geplant.
Ich gab Spirito etwas Futter und brachte ihm danach etwas bei, was mir später sehr von vorteil sein konnte. Nach ca. 2 Stunden brachte ich ihn schließlich dazu, dass er sich allein durch das Wort "ruhig" auf den Boden kauerte und muksmäuschen still blieb.
Ich nahm mir vor nun jeden Abend mit ihm etwas zu üben. Ich löschte die Fackel in der Mitte des Raumes und legte mich auf ein kleines Wolfsfell. In weniger als fünf Minuten war ich eingeschlafen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, sah ich Spirito ruhig in einer Ecke stehen. Durch die Löcher in der Plane strömte helles Morgenlicht und erhellt den Raum.
"Guten Morgen Spirito", murmelte ich und stand auf. Nach einer halben Stunde, in der ich gegessen und mich fertig gemacht hatte, trat ich heraus in den Wald und sah einen Mann. Dieser Mann hatte ein dickliches Gesicht, einen Zylinder auf dem Kopf und einen schwarzen, teuer aussehenden Anzug an. "Guten Morgen, Sir", sprach er mich an. "Haben Sie diess hier selbst entworfen?"
"Guten Morgen, und ja, das habe ich. Wieso fragen sie?", war meine Antwort.
"Nun, ich möchte ihnen ein Geschäft vorschlagen. Sie zeichnen mir den Bauplan für dieses Ding auf und unterschreiben einen Zettel, auf dem sie einwilligen mir das Patent dafür zu holen. Dafür kriegen sie diesen Esel mit dem Kajak. Ich habe es von Indianern im Tausch gegen Whiskey bekommen. Nach einem halben Tagesritt Richtung Süden kommen sie an einen breiten Fluss, den sie anders nicht überqueren können.",sprach er und zeigte mir den Esel. Der Esel würde spätestens in zwei Tagen sein Leben lassen, das sah ich auf den ersten Blick. Er wollte ihn vermutlich nur loswerden, da er das Kajak nicht alleine weiter transportieren konnte. Auch der Barde hatte mir von einem reißendem Fluss erzählt, den er nicht hätte überqueren können, wenn er nicht den Umweg von 3 Tagen über eine Brücke weiter westlich genommen hätte.
Diese drei Tage konnte ich nicht mit einem Umweg vergeuden. Ich musste notgedrungen annehmen.
Aber das musste er ja nicht wissen. Also sagte ich:" Ihr wisst so gut wie ich, dass das Tier,wenn es noch weiterhin laufen muss, in zwei Tagen verendet sein wird. Danach kann ich weder das Kajak noch den Esel zu meinem Besitz zählen, da der eine tot und das andere für mich nicht transportierbar ist. Was soll ich also mit eurem Angebot? Ihr werdet eine Menge Gewinn mit meiner Erfindung machen, sonst würdet ihr sie nicht kaufen wollen. Was also bietet ihr mir noch?"
Der Mann war offensichtlich erstaunt über meine Rückschlüsse und antwortete zögernd:" Ich habe hier noch eine Zunderbüchse zum Feuer machen. Die könnte euch recht nützlich sein. Dazu biete ich euch ein daumengroßes Goldnugget an."
"Abgemacht", ging ich auf sein Angebot ein, erstaunt über den Wert, den er mir anbot.
Ich machte mich daran die Baupläne zu skizzieren und fragte ihn nach dem Banditen. Als auch er verneinte, überlegte ich ein wenig. Wie konnte er das Dorf und die Straßen umgehen?
Ist er vielleicht doch in eine andere Richtung geritten?
"Wie wollt ihr es nennen?", fragte ich schließlich und deutete beim zeichnen auf meine Konstruktion.
"Ich werde es Zelt nennen.", war seine schlichte Antwort.
Später erfuhr ich, dass dies sogleich sein Nachname ist.
Als ich fertig war, gab er mir ein Blatt, welches ich unterschreiben sollte.
Es war ein Blatt wie ich es von ihm vermutet hatte. Es war in allen Einzelheiten erläutert, dass ich ihm alle Rechte an meiner Erfindung, dem Zelt, übergebe und dass ich dafür keine Gegenleistung wollte.
Ich wies ihn darauf hin, worauf er finster blickte und mir ein anderes Blatt reichte.
Wie gut, dass ich auf der Farm, wo ich gearbeitet hatte von einem Briten im Schreiben und in anderen Dingen unterrichtet worden war.
Das zweite Blatt schilderte die tatsächliche Lage der Dinge und so unterschrieb ich.
Er bedankte sich für das Geschäft und ritt auf seinem Berber davon.
Zehn Minuten später ritt auch ich mit Spirito weiter.
Als ich zwei Minuten später wieder auf dem Weg angekommen war, sah ich die Spuren eines Karrens auf dem Boden. Sie mussten noch frisch sein, denn am vergangenen Abend waren sie noch nicht da gewesen. "Wahrscheinlich hat die Bauersfrau von gestern mich überholt. Wenn es ihr Karren ist, muss sie die ganze Nacht gefahren sein.", dachte ich mir. Zehn Minuten später erkannte ich die Umrisse ihres Wagens. Ich wollte sie gerade grüßen, da sah ich nicht sie, sondern einen jungen Herren auf dem Karren sitzen. Erstaunt ließ ich Spirito neben dem Wagen anhalten.
"Sagt, woher habt ihr diesen Karren?", fragte ich ihn. "Von einer jungen Bauersdame. Sie hatte ein Pferd und drei Säcke auf dem Wagen und als sie mir begegnete, schenkte sie mir den Wagen und sagte, ich solle bitte weiter in Richtung Süden für sie ziehen. Wenn ich am Fluss angekommen bin, darf ich mit dem Wagen als mein Eigentum weiterziehen. Sie nahm zwei der Säcke auf ihrem Pferd mit und ritt in Richtung des Waldes dort.", berichtete er mir. Währenddessen zeigte er auf den Wald, in dem ich übernachtet hatte.
Die Wahrheit überflutete mein Gehirn. Ich hatte mich geirrt. Ich hatte schon mit meinen Grundgedanken falsch gelegen. Ich war die ganze Zeit in der Annahme gewesen, dass es ein Bandit gewesen war. In Wahrheit war es eine Banditin! Und um ihre Tarnung perfekt zu machen, hatte sie zwei schnelle Pferde, wahrscheinlich auch auf der Straße, gegen einen großen Karren mit Kartoffelsack getauscht, ihre Beute und ihr Pferd dort versteckt und war dann unerkannt weiter gezogen. Deswegen hatte mir auch niemand etwas über einen Banditen sagen können.
Ich selbst hatte die Bauersfrau unbehelligt überholt und nicht weiter beachtet.
"Ihr habt mir sehr weitergeholfen", rief ich ihm zu. "Ihr könnt diesen Esel samt Kajak haben, wenn ihr wollt. Er wird zwar nicht mehr lange durchhalten, aber ihr könnt ihn auf eurem Karren transportieren.", verabschiedete ich mich, riss Spirito herum und ließ den verdutzten Mann zurück.
Er muss der glücklichste Mann der Welt gewesen sein, denn er war von einem mittellosen Hilfsarbeiter zum Besitzer eines Karrens mit Kartoffeln, eines etwas erkrankten Esels und eines guten Kajaks gekommen. Alles in einer Nacht.
Doch ich kümmerte mich nicht weiter um diesen Gedanken und ritt Spirito zu.

Als ich im Wald ankam, ließ ich meinen Araber ausruhen. Falls sie auf ihrem Pferd flüchten wollte, musste Spirito im Vollbesitz seiner Kräfte sein um nicht abgehängt zu werden.
Ich führte ihn am Zügel und ging mit ihm immer tiefer in den Wald hinein.
"Vorsicht, wilde Bären und Wölfe", stand auf einem Schild am Rand des dünnen Pfades.
Ich entschloss mich, dem Pfad nicht weiter zu folgen, da gerade das der Weg sein würde, der bewacht werden würde. Als ich nach drei Minuten das Haus erblickte, sah ich, dass ich recht gehabt hatte. Das einzige Fenster, hinter dem ich das Gesicht der Banditin ausmachen konnte, lag in Richtung des Pfades. Nun hieß es vorsichtig sein. Ich duckte mich hinter dem Busch und flüsterte Spirito zu:"ruhig Spirito, ruhig". Er hörte sofort auf meinen Befehl und kauerte sich wie ich hinter den Busch. In einem anderem Moment hätte ich laut aufgelacht, da er mit seinem fragendem Blick und seiner Haltung zu komisch aussah.
Doch das hätte mich verraten und so schlich ich mich lautlos zum Haus.
Mit meinem Bündelrevolver in der Hand, erreichte ich die Tür.
Fieberhaft überlegte ich, was ich jetzt machen sollte. War es klug, die Tür aufzureißen und sie mit meinem Revolver zu bedrohen? Oder sollte ich lieber warten, bis sie herauskam und ihr dann von hinten einen Knüppel auf den Kopf schlagen? Mitten in meinen Überlegungen öffnete sich die Tür.
Ich hatte keine Zeit mich zu verstecken oder anders zu reagieren. Das einzige, was mir blieb, war den Bündelrevolver hinter meinem Rücken in die Hosentasche zu stecken und einen harmlosen Blick aufzusetzen. Dann war die Tür offen.
Ich sah den erstaunten, erschrockenen und zugleich etwas mißtrauischen Blick auf einem wunderschönen Gesicht. Sie hatte eine nahezu zierliche Gestalt und war sehr hübsch. Anders kann ich es auch heute noch nicht beschreiben. Sie hatte kurzes, dunkelblondes Haar, was ihr Gesicht ein wenig verdeckte. Es verschlug mir die Sprache, als sie mich kurz musterte und dann fragte:" Was macht ihr hier?". Mühsam nach Worten ringend antwortete ich:" Mein Pferd ist ausgerissen und in diesen Wald gelaufen. Da habe ich dieses Haus gesehen und wollte "
Ihr bezauberndes Gesicht zeigte nun ein Lächeln:" Nein, leider nicht. Soll ich ihnen beim Suchen helfen?" Ich erschrak. Wenn sie den sich versteckenden Spirito entdecken würde, dann wäre auch meine Tarnung dahin. "Nein, das ist nicht nötig", antwortete ich deshalb."Ich finde ihn schon, danke für die Auskunft." Sie schloss die Tür mit einem leisen "Auf Wiedersehen" und ich stand wieder allein vor der Tür. Was sollte ich jetzt tun? Ich konnte dieses bezaubernde Geschöpf mit den strahlend blauen Augen doch nicht bedrohen, oder gefangen nehmen. Langsam trabte ich zu Spirito zurück.





Puh, endlich geschafft...
Auch wenn es noch nicht zu Ende ist^^
mfg
P.S.: Achso, über Kritik und Rechtschreibfehler freue ich mich, also bitte Bescheid sagen...

P.S.2: Was soll ich als erstes machen?
a- Das bereits geschriebene als Hörbuch aufnehmen
b- Den nächsten Teil schreiben

P.S.3: Und bitte schreibt auch wie es euch gefällt^^
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

mri gefällt es sehr gut!!
ich bin daher für b das ich weiterlesen kann ;D
 

DeletedUser

auf solche ideen muss man erst mal kommen, ich könnte das nicht, so eine riesige geschickte zu schreiben
ich wär eigentlich auch für b
einen kleinen fehler hätte ich noch, in dritten teil hast du oben fluss geschrieben und weiter unten fluß, und normalerweise schreibt man einheitlich, aber ist nich wirklich ein fehler
steht im 2o. absatz
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

dankeschön!
fehler wird verbessert...
und vielleicht schreib ich ja schon nächstes WE weiter...
bei meiner openoffice version hab ich noch Zeilenangaben, die hier leider nicht möglich ist :-(
da geht das mit dem fehler beschreiben etwas schwerer, sry
 

KentPaul

Revolverheld
So ich hab mir die Geschichte jetzt mal durchgelesen ohne auf Fehler zu achten. Und der Inhalt ist sehr sehr gut! Mach ein Buch draus und schicke es an einen Verlag!;)
 
Oben