DeletedUser
Der Thread über Amy W. ist geschlossen. In der Tat gibt es wenig Diskussionsgrundlage für einen Kondolenzthread. Ich finde aber schon, dass man den Umgang mit dem Leben und Sterben in der Öffentlichkeit thematisieren kann.
Immer, wenn ein Prominenter stirbt, gibt es kollektive Trauerbekundung.
Gleichzeitig gibt es immer wieder noch mehr Stimmen, die sich darüber beschweren, weshalb man denn über A trauert, aber dabei nichts zu B, C und D gesagt hat.
Amoklauf in Oslo? Reden wir lieber mal über Terrorismus.
Amy W. ist tot? Reden wir lieber mal über Oslo.
Bei öffentlicher Trauer wird einerseits Heuchelei, andererseits Unverhältnismäßigkeit bekundet. Das Wesen der öffentlichen Trauer und des öffentlichen Todes bleibt davon unberührt, alles, was zählt, ist der offenkundig unehrliche Umgang damit.
Es ist wahr: Es gibt keinen Grund zur persönlichen Trauer um Menschen, die man nicht kennt. Trauern kann man nur, wenn man einen Bezug herstellt, auf irgendeine Art und Weise davon betroffen ist. Aber ist das ein Grund, denjenigen, die tatsächlich trauern, die Trauer auszureden? Im Prinzip sind solche Kommentare sinnloser Zynismus. Wenn einen wirklich nicht interessiert, ob ein Mensch gestorben ist, kann man auch einfach die Klappe halten anstatt sich über die vorgebliche oder echte Trauer anderer Menschen zu beschweren. Wenn man den Affentanz der Öffentlichkeit als solchen durchschaut hat, warum beteiligt man sich dann noch daran? Als griechischer Chor, der die Tragödie zur (Schmieren-)Komödie machen will?
Auch die Ansicht, ein Tod wäre nicht zu betrauern, wenn der tote "selbst schuld" an seinem Ableben hat, findet man häufig. Es gibt aber gar kein richtiges Leben. Noch viel weniger gibt es einen richtigen Tod.
Immer, wenn ein Prominenter stirbt, gibt es kollektive Trauerbekundung.
Gleichzeitig gibt es immer wieder noch mehr Stimmen, die sich darüber beschweren, weshalb man denn über A trauert, aber dabei nichts zu B, C und D gesagt hat.
Amoklauf in Oslo? Reden wir lieber mal über Terrorismus.
Amy W. ist tot? Reden wir lieber mal über Oslo.
Bei öffentlicher Trauer wird einerseits Heuchelei, andererseits Unverhältnismäßigkeit bekundet. Das Wesen der öffentlichen Trauer und des öffentlichen Todes bleibt davon unberührt, alles, was zählt, ist der offenkundig unehrliche Umgang damit.
Es ist wahr: Es gibt keinen Grund zur persönlichen Trauer um Menschen, die man nicht kennt. Trauern kann man nur, wenn man einen Bezug herstellt, auf irgendeine Art und Weise davon betroffen ist. Aber ist das ein Grund, denjenigen, die tatsächlich trauern, die Trauer auszureden? Im Prinzip sind solche Kommentare sinnloser Zynismus. Wenn einen wirklich nicht interessiert, ob ein Mensch gestorben ist, kann man auch einfach die Klappe halten anstatt sich über die vorgebliche oder echte Trauer anderer Menschen zu beschweren. Wenn man den Affentanz der Öffentlichkeit als solchen durchschaut hat, warum beteiligt man sich dann noch daran? Als griechischer Chor, der die Tragödie zur (Schmieren-)Komödie machen will?
Auch die Ansicht, ein Tod wäre nicht zu betrauern, wenn der tote "selbst schuld" an seinem Ableben hat, findet man häufig. Es gibt aber gar kein richtiges Leben. Noch viel weniger gibt es einen richtigen Tod.