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Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)

DeletedUser

Im Thread über die Piratenpartei sind wir auf des Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen" gestoßen.

Mit dem BGE ham sie 's denk ich gründlich versaut. Wer soll es bezahlen? Wo ist der Anspurn zu arbeiten? Solange es keine vernünftige Lösung gibt brauch man das auch nicht in sein Wahlprogramm aufnehmen...

Die Frage nach der Finanzierung habe ich im Grepolis-Forum schon einmal beantwortet, und daher zitiere ich mich der Einfachheit halber (auch wenn das BGE hier nicht das Thema ist):

Höhe?
Da ist für mich alles von 500,- € bis zu 2.500,- € im Monat diskutierbar.
Dieter Althaus hat eine Forderung in Höhe von 800,- € aufgestellt, abzüglich 25 % für die Krankenkassen, also 600,- €. Diese Forderung finde ich sinnvoll.
Bnd 90/Die Grünen fordern eine Art BGE in Höhe von 420,- €. Das finde ich ein bisschen zu wenig, wäre aber noch im Kulanzbereich, abhängig von der Gesamtwirtschaftslage.
Allerdings: Die Höhe der Transferleistung muss inflationsgekoppelt sein. Bei einer Inflationsrate von 1,5 % müssen die Bezüge auch um 1,5 % steigen.
Also sage ich mal abzüglich der Gesundheitsleistungen 600,- € BGE.

Wer bekommt es?
Es heißt "Bedingungsloses Grundeinkommen". Es wird also gesagt, dass die Zahlung nicht an Bedingungen geknüpft ist. Ich würde jedem deutschen Staatsbürger ein BGE auszahlen, unabhängig von Alter, Religion oder sonstigen Einkünften.

Finanzierung?
Bei mir würden einerseits die Mehrwertsteuersätze steigen. 20 % normal und ein ermäßigter Satz von 10 % wäre mein Vorschlag. Das hat den Vorteil, dass die Einnahmen für den Staat steigen würden. Außerdem könnte man das leichter rechnen und im Kopf überschlagen.

Außerdem fände ich es sinnvoll, wenn der Staat keine Bischofsgehälter mehr zahlt. Bisher zahlt der Staat noch die Gehälter der Bischöfe. Dies muss dringend aufhören, denn Religion ist keine Dienstleistung des Staates.

Durch die Einführung eines BGE würden zusätzlich die Aufwendungen des Staates für die Finanzierung des schier gigantischen Bürokratiapperates stark sinken. Die Bundesagentur für Arbeit könnte sehr stark ausgedünnt werden, denn Arbeitslosengeld I und II entfallen sofort. Renten gibt es nicht mehr. Keine Sozialhilfen, kein BAföG und kein Kindergeld. Auch dadurch können Kosten eingespart werden.

Ich würde, da das Einkommen ja jetzt anders berechnet werden würde, auch die Einkommensteuersätze anheben.

Die Ausgaben für das BGE mit 600,- € monatlich würden im Jahr eine Summe von 7.200,- € pro Kopf ergeben. Nach Angaben von Schäuble werde momentan jährlich 12.500,- € an Sozialleistungen pro Kopf gezahlt. Das heißt durch die Einführung des BGE würde man sogar noch 5.300,- € im Jahr für jeden Bürger einsparen.

Die Bundesrepublik hatte Mitte 2010 rund 81.751.000 Einwohner (Quelle: Wikipedia). Diese Bürger würden jährlich insgesamt 588.607.200.000,- € (fast 600 Milliarden Euro) an Bedingungslosem Grundeinkommen beziehen. Die Ausgaben für das Sozialsystem belaufen sich nach Schäuble auf 1.021.887.500.000,- € (über eine Billiarden Euro).

2008 hatte Deutschland nach Angaben des Bundes der Steuerzahler 561.182.000.000,- € (561,2 Milliarden Euro) an Steuereinnahmen. Wohlgemerkt: Ohne Erhöhung der Mehrwertsteuersätze nach meinen Vorstellungen, ohne Brennelementesteuer, ohne Abgeltungssteuer, ohne Bankensteuer, ohne Anhebung der Einkommensteuersätze. Und bei einem Steuerfreibetrag von soweit ich weiß 8.004,- €. Das BGE ersetzt den Steuerfreibetrag, jedes zusätzliche Einkommen würde besteuert werden. Demzufolge würden auch die Steuereinnahmen weiter steigen.

Das Bedingungslose Grundeinkommen würde sich also selbst finanzieren.

Wie weit willst du denn mit 600€ kommen?

Mach doch mal eine Auflistung von den Ausgaben die du dir so vorstellst!

Wie willst du das bei Paaren, Paaren mit 1 Kind, Paaren mit 2 Kindern usw. handhaben?

Wie willst du das mit den unterschiedlichen Lebenserhaltungskosten der einzelnen Länder machen?

usw. usw. usw.

Vielleicht sollten wir dazu mal einen eigenen Bereich aufmachen? Wenn überhaupt Interesse besteht dieses Thema vernünftig zu diskutieren?!

Du fragst mich, wie weit ich mit 600,- € kommen will?
Auf jeden Fall fast doppelt so weit wie mit dem aktuellen Hartz-IV-Satz.

Die Frage nach den Kindern erübrigt sich durch aufmerksames Durchlesen. Kinder bekommen auch BGE. Die Durchschnittsfamilie mit 1,4 Kindern bekommt also 2.040,- €. Mehr als mit Hartz-IV!
Und eventuell könnte man auch über ein ergänzendes Wohngeld nachdenken.

Und da sind wir an der Stelle das man sagen muss "so einfach ist das nicht"!

Eine Familie mit 1,4 Kindern, würde klar profitieren (AlgII=ca. 1700€ und BGE=2040€).
Ein Single (AlgII=ca760€ und BGE=600€) würde klar verlieren.

Je nach Region in der man wohnt, kann der unterschied sogar noch krasser ausfallen. Für die oben stehenden Zahlen habe ich durchschnittliche Werte zur Berechnung benutzt!

Beispiel Miete: Durchschnittlicher Mietspiegel 6,19€ +2€ Betriebskosten (In der Hansestadt (8,40 Euro) kostet der Quadratmeter Mietwohnung demnach monatlich 3,60 Euro mehr als in Sachsen-Anhalt (4,90 Euro))

Beispiel Heizung: Je nach Anbieter und Wohnort kann der Preis für Heizung höher oder geringer ausfallen. http://www.check24.de/strom-gas/strom/google/?tid=CH24_E_GO

Beispiel Lebenserhaltung: Je nach Wohnort kann der Preis für die Lebenserhaltung höher oder geringer ausfallen.

Klar könnte man jetzt wieder sagen "sollen die ganzen BGE Bezieher doch in die günstigen Regionen ziehen"! Aber ob das so gut ist, bezweifle ich.

Ich selber bin auch FÜR ein BGE. Aber dazu müsste einiges vorab geändert werden. Um eine Staffelung des BGE kommen wir meiner Meinung nach auch nicht herum!

Das würde aber einen wichtigen Sinn des BGE zunichtemachen: Abbau der Bürokratie und damit Kostensenkung bzw. dies fürs BGE aufwenden.

Zudem glaube ich, dass das BGE nur mit einer Steuerreform einhergehen kann, so dass im Idealfall nur noch eine Mehrwertssteuer übrig bleibt. Das wurde schonmal durchgerechnet und durch den Wegfall anderer Steuern (zB Lohnsteuer) würden die Preise auch nicht steigen. (was dann real passiert, kann ich mir schon ausmalen, siehe Euroeinführung) Das hat letztendlich den Sinn, den Arbeitsmarkt flexibler zu gestalten und Bürokratiekosten zu senken.

Aber das geht vielleicht zu weit. Evtl. kann man hier mal drüber reden, warum man das BGE überhaupt einführen soll. Vorteile, Nachteile gegenüber momentaner Situation usw.

Da bin ich genau deiner Meinung. Es müssten Rahmenbedingungen für ein BGE geschaffen werden und genau da ist das größte Problem alle unter einem Hut zu bekommen.

Können wir gerne machen. Nur hier, sind wir glaube ich völlig falsch. Es wundert mich eh schon das hier noch kein Hammer gefallen ist!

Als Bedingungsloses Grundeinkommen, kurz BGE, wird eine Transferleistung des Staates an seine Bürger bezeichnet.
Das BGE ist ein bestimmter Betrag, der vom Staat an jeden seiner Bürger gezahlt wird. Die Höhe der Leistung wird nicht von Faktoren wie Alter, Religion, Geschlecht, Beruf oder Bildungsabschluss bestimmt, sondern ist für jeden Bürger gleich.

Discuss!




Meine eigene Meinung (und Statements zu den anderen Meinungen):
Eine Familie mit 1,4 Kindern, würde klar profitieren (AlgII=ca. 1700€ und BGE=2040€).
Ein Single (AlgII=ca760€ und BGE=600€) würde klar verlieren.

Der Hartz-IV-Regelsatz beträgt im Moment 359,- €. Der Regierungsantrag, der eine Erhöhung auf 364,- € vorsah, wurde im Bundesrat glücklicherweise aufgehalten. Ich weiß nicht, wie ihr alle auf 760,- € kommt.
Und ich habe auch gesagt, dass ich nicht grundsätzlich gegen ein Wohngeld trotz BGE bin.

Zudem glaube ich, dass das BGE nur mit einer Steuerreform einhergehen kann, so dass im Idealfall nur noch eine Mehrwertssteuer übrig bleibt.

Redest du davon, dass die Umsatzsteuer die einzige Steuer ist, die es gibt, oder die einzige, die jeden betrifft?
 
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ElDiabolo

Revolverheld
Ich finde die Idee an sich nicht schlecht, nur gibt es bis heute keine wirklich funktionierenden Umsetzungsmöglichkeiten, wenn man es komplett Bürokratielos gestalten wollte. Wie will man es schaffen, dass keiner benachteiligt wird? Richtig, mit Bürokratie. Möglich ist die Umsetzung nur Wohnortsgekoppelt.
Aber sehen wir uns die Wirtschaft an, würde das Geld nicht an Wert verlieren, wenn jeder diesen bestimmten Betrag bekommt? Dann würden die Preise steigen.

Das in meinen Augen größte Problem ist aber der Mensch selbst. Wie willst du Sozialschmarotzer verhindern, vor allem wenn der Name "Bedingungsloses" Grundeinkommen so schön nach nichtstunmüssen klingt?

Es gibt allerdings auch gute Seiten. Sollte der Rahmen dafür so geschaffen werden, dass die Steuern beispielsweise auf eine einzige Steuer (wie oben vorgeschlagen) reduziert würde, wäre das nicht nur eine erhebliche Erleichterung, es würde auch die Steuern auf Steuern unterbinden, wie es zum Beispiel bei Benzin so ist.
Anderseits fallen so auch Steuern weg, die benötigt werden, z.B. um Unternehmen vom Dreckschleudern abzuhalten. Dies müsste anderst geregelt werden.

Genau genommen ist das BGE aber nur eine bessere Version von HartzIV.
 

DeletedUser

Redest du davon, dass die Umsatzsteuer die einzige Steuer ist, die es gibt, oder die einzige, die jeden betrifft?
Ja, so ein Konzept gibt es. Es gibt nur eine Steuer, aber die bei 40% oder so. (habs nicht mehr im Kopf) Der "Grundpreis" würde theoretisch niedriger liegen, weil die ganzen Steuern vorher wegfallen würden und damit ergebe sich ein vergleichbarer Endverbraucherpreis wie heute.

Das ist allerdings sehr radikal und soll hier nur verdeutlichen, wohin das Ganze gehen soll. Wie gesagt: Sinn und Zweck ist eine sehr flexible Arbeitsgestaltung, damit der Mehrverdienst zum BGE ohne Probleme und mit Anreiz gestaltet werden kann.

Man muss sich allerdings auch klar machen, dass ein BGE direkte Auswirkungen auf die Löhne haben wird. Jobs die keiner machen will (braucht, weil die Kohle auch so reicht), würden extrem gut vergütet werden.

Das Hauptargument dagegen ist aber immer, dass viel zu viele nicht mehr arbeiten würden. Was das Experiment gefährlich macht. Für mich bedeutet das aber eher, dass die Bringschuld bei den Arbeitgebern landen wird und nicht mehr bei den Arbeitnehmer (wie heute). Die Frage ist, ob man die moralische Einstellung dahingehend verschieben könnte. Für mich würde das bedeuten, dass heute erstmal "alle" in Beschäftigung kommen und zwar zu angemessenen Bedingungen. (also weg mit Lohndumping) Wenn alle nur 6h arbeiten würden, hätten wir Vollbeschäftigung, allerdings mit einem Verlust an Lebensstandard/Luxus für die derzeit Leistenden, dafür aber mit mehr Freizeit um den ganzen Luxus zu genießen. lol. Die derzeitige Entwicklung ist aber gerade gegenläufig.

Deswegen halte ich das BGE in dieser Form heute eher für gefährlich. Vielleicht kann mich aber jemand über andere Formen informieren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

Als Bedingungsloses Grundeinkommen, kurz BGE, wird eine Transferleistung des Staates an seine Bürger bezeichnet.
Das BGE ist ein bestimmter Betrag, der vom Staat an jeden seiner Bürger gezahlt wird. Die Höhe der Leistung wird nicht von Faktoren wie Alter, Religion, Geschlecht, Beruf oder Bildungsabschluss bestimmt, sondern ist für jeden Bürger gleich.

Unterscheiden sollte man noch die unterschiedlichen Arten.
Hier mal ein LINK um sich etwas einen Überblick zu verschaffen.



Der Hartz-IV-Regelsatz beträgt im Moment 359,- €. Der Regierungsantrag, der eine Erhöhung auf 364,- € vorsah, wurde im Bundesrat glücklicherweise aufgehalten. Ich weiß nicht, wie ihr alle auf 760,- € kommt.
Und ich habe auch gesagt, dass ich nicht grundsätzlich gegen ein Wohngeld trotz BGE bin.

Du musst aber zu dem hartz-IV-Regelsatz die Kaltmiete+Betriebskosten und Heizung zu rechnen.

Aber sehen wir uns die Wirtschaft an, würde das Geld nicht an Wert verlieren, wenn jeder diesen bestimmten Betrag bekommt? Dann würden die Preise steigen. Warum sollte das Geld an wert verlieren oder Preise steigen?

Das in meinen Augen größte Problem ist aber der Mensch selbst. Wie willst du Sozialschmarotzer verhindern, vor allem wenn der Name "Bedingungsloses" Grundeinkommen so schön nach nichtstunmüssen klingt? Wie willst du es heute verhindern?

Genau genommen ist das BGE aber nur eine bessere Version von HartzIV. Das BGE mit Hartz IV zu vergleichen geht gar nicht. Das BGE würde jeder bekommen und nicht nur die, die jetzt Hartz IV beziehen.

...
 

DeletedUser

Nun ja. In meine Augen ist das BGE fast schon eine Art des Kommunismus...
Genau wie dort soll im Prinzip jeder das Gleiche bekommen.

Im Prinzip muss ich sagen, dass dem Argument, unsere Arbeit würde von Maschinen abgenommen werden grrundsätzlich nicht falsch, aber dennoch dem Umstand unterworfen, dass technik immer nur denjenigen verfügbar ist, die sie sich leisten können, ist.
Ich denke ein BGE hätte auch bestimmt weitreichende Folgen. Aber die sind im prinzip auch nur Spekulation.


Außerdem glaube ich, dass man solche revolutionären Sachen auf keinen Fall von heute auf morgen herbeiführen kann.
 

Jigelp

Pubquiz-Champion
Ehemaliges Teammitglied
Es wäre nett, wenn du nicht nur im Prinzip sondern wirklich deine Meinung klar und verständlich schildern könntest, vielleicht ist sie ja interessant.
 

DeletedUser

Hmm. Meine meinung ist, dass man sich jetzt nicht kopfüber in was neues stürzen sollte.
Villeicht sollte man ja erstmal gründlich überlegen bevor man klar ja oder nein sagt und schön alle Vor und-Nachteile abwägen. Nichts ist grundsätzlich richtig oder falsch und man muss immer die Misbbrauchsgefahr mit dem tatsächlichem Nutzen vergleichen.

Da ich kein Wirtschaftswissenschaftler bin kann ich nicht abwägen, welche Folgen das BGE haben würde.
Aber ich vermute dass es bestimmt nicht ohne Kollateralschäden bleiben würde.
Ehrlich gesagt klingt mir dass alles etwas zu gut um wahr zu sein...
 

ElDiabolo

Revolverheld
@cfcStinger: Die Preise steigen weil ja jeder das Geld bekommt, und damit wird das BGE das neue Null- Die Unternehmen finden bei sowas immer Gründe um die Preise steigen zu lassen.

Und doch, man kann es ein besseres HartzVI (für alle) nennen. Ist wie wenn jeder HartzVI bekommt nur ohne den Behördenkram.
 

DeletedUser11339

Das BGE wäre ein klassisches WIN-WIN-Szenario für ALLE und das einzige Probleme wäre nur wohin mit den ganzen unkündbaren Beamten, die dann ohne Beschäftigung wären.

Wenn man das BGE dann noch mit einer Bierdeckeleinkommenssteuer verbinden kann, so dass das BGE eine negative Einkommenssteuer bildet, so hätte man auch gleich den passenden Verwaltungsapperat und bräuchte kein neues Bürokratiemonster.
 

Deleted User - 14831

Völlig realitätsfremd.
Wir brauchen Wettbewerb und Konkurrenz. Ich sehe es wie Abbel - da können wir gleich den Kommunismus einführen. Und selbst in kommunistischen Ländern gibt es kein Grundeinkommen.
He mal ehrlich, was soll ich denn noch arbeiten, wenn ich eh ein Grundgehalt bekomme? Mach ich mir doch lieber nen schönen Lenz.

Und dann weiß ich nicht wie blauäuigig man sein kann, ernsthaft zu glauben, dass das realistisch finanzierbar wäre. Von wegen Steuererhöhungen. Wenn das so einfach wäre, glaubst Du nicht, dass wie das nicht schon längst getan hätten um erstmal die Staatschulden mal so eben zu eliminieren?
Es ist einfach komplexer als zu sagen hey, machen wir mal 20% MWST, dann wird das schon...

Ich kann das Anliegen gut verstehen und teile es auch. Aber das ist der falsche Weg. Wir haben das Problem einer größer werdenden Schere zwischen arm und reich. Wir müssen aber den Leuten, die wirklich arbeiten wollen, helfen und wir müssen die, die von dem System profitieren, mehr zur Kasse bitten. Aber einfach mal allen ein Grundeinkommen zu zahlen, das ist es definitiv nicht. Das ist einfach Populismus gewisser Parteien, der sich für die betroffenen toll anhört aber niemals machbar ist.
 

DeletedUser11339

Und dann weiß ich nicht wie blauäuigig man sein kann, ernsthaft zu glauben, dass das realistisch finanzierbar wäre.
Tja, du unterschätzt eindeutig wie teuer die Bürokratie ist.

Allein die Sozialhilfe-Ausgaben beliefen sich 2009 bei fast 21 Milliarden, wenn man das auf alle umrechnen würde hätte man schon ein BGE von 255 Euro.
 

DeletedUser

Nur komisch das die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung unter dem Vorsitz von Bernhard Vogel das Konzept für finanzierbar hält.
 

DeletedUser

Wir brauchen Wettbewerb und Konkurrenz.

Hat damit überhaupt nichts zu tun, weil Produkte immer noch gekauft werden. Auch mit Kommunismus hat das nichts zu tun, weil es immer noch um Konsum, private Produktionsmittel und Geldtransfer geht.

He mal ehrlich, was soll ich denn noch arbeiten, wenn ich eh ein Grundgehalt bekomme? Mach ich mir doch lieber nen schönen Lenz.

Das ist die typische Einstellung einer leistungsgeprägten Gesellschaft. Anscheinend hast du den thread nicht ganz gelesen. Natürlich ist das ein Problem, aber nicht in der Dimension, dass alle lieber nichts machen würden. Weniger arbeiten ist auch eine Möglichkeit und das bedeutet, wie schon gesagt, Vollbeschäftigung mit Verlust des Lebensstandards für alle. Wer zB ein Auto unterhalten will, müsste (wegen der Geldmenge) arbeiten gehen.

Ich finde diesen Punkt sehr interessant und möchte den gerne mit ernsthaften Argumenten diskutieren. Sind die Menschen wirklich naiv-faul oder sehen sie einen Lebenssinn in ihrer Schaffenskraft/Tätigkeit?

Und dann weiß ich nicht wie blauäuigig man sein kann, ernsthaft zu glauben, dass das realistisch finanzierbar wäre. Von wegen Steuererhöhungen.

Auch hier anscheindend nicht gelesen. Es geht um Bürokratieabbau, also Vereinfachung des Steuersystems und des Verteilungsapparates (ala Arge ist nicht mehr nötig). Da sind schonmal ein paar Milliönchen zu holen. Und wenn man sich die Berechnungen auch mal ernsthaft angeschaut hat, kostet das nicht mehr als die heutigen Ausgaben für Soziales. Wurde zumindest vielfach schon gemacht, suche jetzt aber keine Belege...

An dem Punkt interessiert mich mehr, ob bei Einführung und damit einhergehender Veränderung sich das Ganze noch nachhaltig finanzieren lässt, ob also die Einnahmen auf Grund anfänglicher Arbeitsveränderungen stabil bleiben oder nicht.

Das ist einfach Populismus gewisser Parteien...

So einfach ist das nicht, weil sich Wirtschaftswissenschaften, Soziologen usw. schon damit in vielfältiger Form beschäftige haben. Erste Ansätze reichen bis ins Jahre 1962 zurück.

Bitte mal informieren, wenn man ernsthaft dagegen oder dafür argumentieren will. Nur so kann was bei rumkommen.
 

DeletedUser

Wenn man das Grudn einkommen noch die bedingung koppelt dass man arbeiten muss ist auch wieder so etwas wie ein Mindestlohn.

Ich glaube dass manche ihre gescheiterten Versuche in einem BGE neu verpackt durchkriegen wollen. Mindestlohn, mehr Arbeitslosengeld...

Das Problem ist, dass wenn z.B. eine Branche aufhört zu arbeiten die Gesellschaft zusammenbrechen konnte. Ich denke, dass viele auch durchaus wegen BGE sich vor bestimmten arbeiten drücken können.

Z.b. würden villeicht aus Bequemlichkeit immer weniger Leute beim Mülldienst arbeiten und nicht die Motivation sehen, dass sie unbedingt arbeiten müssen. Wenn dann keiner mehr den Mülldienst macht, hat das fatale Folgen.

Warum soll man denn als Putze arbeiten, wenn man auch noch auf BGE leben kann biss man einen besseren Job findet.

Man merkt schon, ein BGE setzt ein hohes Verantwortungsbewusstsein beim Volk vorraus(genau wien der Kommunismus), an dem es momentan offensichtlich leider noch mangelt.
 

DeletedUser11339

Ähm, ich will dich ja nicht enttäuschen, aber damals wollte kein Deutscher die "schmutzigen" Arbeiten verrichten und aus diesem Grund würden Gastarbeiter ins Land geholt. Und Nein, damals ist die Gesellschaft nicht zusammengebrochen, sondern eher das Gegenteil war der Fall.

Ist schon traurig wie die Geschichte Deutschlands so schnell vergessen werden konnte ...
 

DeletedUser

Außerdem glaube ich, dass man solche revolutionären Sachen auf keinen Fall von heute auf morgen herbeiführen kann.

Ich denke, dass wenn der Bundestag das BGE in der nächsten Sitzung, also in vier Tagen, beschließen würde, könnte man die ersten Zahlungen frühestens im Sommer 2012, eher im Januar 2013 überweisen. Weil man einfach viele Stellen umstrukturieren müsste.

@cfcStinger: Die Preise steigen weil ja jeder das Geld bekommt, und damit wird das BGE das neue Null- Die Unternehmen finden bei sowas immer Gründe um die Preise steigen zu lassen.

Das ist leider eine unkalkulierbare Gefahr. Es ist für mich die größte Gefahr, die es gibt, bedeutend größer als die Theorie der mangelnden Arbeitsmoral (dazu komme ich gleich).

Wir brauchen Wettbewerb und Konkurrenz.

Wo bitteschön greift das BGE in den Wettbewerb ein? Konkurrenz belebt das Geschäft, mehr Einkommen belebt die Konsumlust, mehr Konsum sorgt für mehr Wettbewerber. Mehr Wettbewerber schaffen mehr Konkurrenz. Das BGE ist also gut für den Wettbewerb.

Ich sehe es wie Abbel - da können wir gleich den Kommunismus einführen.

Da wärst du aber auch dagegen, also müssen wir uns wohl auf das BGE einigen. :p

Und selbst in kommunistischen Ländern gibt es kein Grundeinkommen.

Klar, denn ohne kommunistische Länder gibt es kein kommunistisches Land mit BGE.

Müssen wir hier eine Diskussion über den Kommunismus führen, sodass du dich selbst wegen Spam sperren musst?

He mal ehrlich, was soll ich denn noch arbeiten, wenn ich eh ein Grundgehalt bekomme? Mach ich mir doch lieber nen schönen Lenz.

Wenn du asozial bist, dann denkst du so.
Aber im Ernst: Kaum einer hält es 70, 80 Jahre aus, ohne irgendetwas zu tun. Abgesehen von Beamten (zu denen ich hoffentlich im Oktober auch gehöre), aber das gehört hier nicht hin. Und ich bin dir wirklich dankbar dafür, dass du dieses Argument so früh in die Diskussion einwirfst. Dann können wir es schneller ausdiskutieren und uns den echten Problemen zuwenden.

Der Anreiz, zu arbeiten, wird durch die Gesellschaft geschaffen. Man wird heutzutage als Arbeitsloser von der Gesellschaft meist regelrecht verstoßen. Das wird sich auch mit dem BGE wahrscheinlich nicht besonders stark ändern. Auch mit BGE werden Arbeitslose nicht gemocht. Außerdem ist das so eine Sache.
Wenn wir schon beim Kommunismus sind: Rosa Luxemburg forderte den 6-Stunden-Arbeitstag. Das wären 30 Wochenstunden, also rund 5 bis 10 Wochenstunden weniger, als es im Moment die Regel ist. Eine solche Idee halte ich auch beim BGE für denkbar.
Für drei Arbeiter, die durch ein BGE-Gesetz anstelle von 40 nur noch 30 Stunden die Woche arbeiten, muss ein Arbeiter eingestellt werden, um die Ausfallzeit zu decken (hohe Ausfallzeiten bedeuten besonders in Fabriken eine Leerlaufzeit, in der lediglich Verlust erwirtschaftet wird), die gesuchten Stellen würden um etwas weniger als ein Drittel steigen.
Das heißt, man würde anstelle von aktuell (ungefähr 6 bis sieben Millionen Arbeitslose) 55 Millionen Beschäftigten plötzlich 73 Millionen Beschäftigte suchen. Wenn die sechs Millionen weiterhin nicht arbeiten wollen, werden sie also mit steigenden Löhnen in die Stellen gelockt. Und bei irgendeinem gigantischen Stundenlohn würde jeder eine Stelle annehmen.
Natürlich kann man oben die Rechnung nicht 1:1 auf die Realität übertragen, denn Handwerksbetriebe suchen normalerweise nicht so viele neue Arbeiter. Aber so ungefähr könnte man sie übertragen.

Außerdem gibt es ja immernoch das Bedürfnis danach, sich zu beschäftigen und sich nützlich machen zu wollen.

Und dann weiß ich nicht wie blauäuigig man sein kann, ernsthaft zu glauben, dass das realistisch finanzierbar wäre.

1. Ich habs dir vorgerechnet. Lesen erspart peinliche Momente.
2. <ironie>Das aktuelle System ist ja auch finanzierbar.</ironie> Im Ernst: Woher kommen die 1,8 Billiarden Euro Staatsverschuldung? Wohl nicht alle aus der Wiedervereinigung!

Wenn das so einfach wäre, glaubst Du nicht, dass wie das nicht schon längst getan hätten um erstmal die Staatschulden mal so eben zu eliminieren?
Es ist einfach komplexer als zu sagen hey, machen wir mal 20% MWST, dann wird das schon...

Denk mal ganz scharf nach. Warum wurde wohl die USt bisher nicht auf 20 v. H. bzw. 10 v. H. erhöht?

19 % ist viiiiiieeeeel weniger als 20 %. Das ist einfach ein Unterbewusstseinstrick. Nach dem gleichen Prinzip kostet im Geschäft alles 39,99 € anstelle von 40,- €. Durch diesen einen Cent spart der Verbraucher nichts, es würde lediglich den Geschäften in die Tasche spielen (bei 100.000 verkaufter Artikel hätte man schon 1.000,- €, also zwei bis drei Auszubildende, mehr verdient). Aber durch die "massiv gestiegenen Preise" aus Sicht der Käufer würde der Absatz einbrechen.
Eine Erhöhung auf 19 % nimmt der Bürger, der Zwangskunde des Staates, nunmal mit bedeutend weniger Widerstand hin als eine Erhöhung auf 20 %, obwohl der Verbraucher dies am Ende eigentlich nicht merken würde.

Mit den 7 % anstelle von 10 % ist der Effekt sogar noch massiver: Es wird eine ganze Stelle eingespart, einstellige Zahlen sind viiiiieeel kleiner als zweistellige! Genau wie der Fernseher für 999,95 € anstelle von 1000,- €.

Nur komisch das die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung unter dem Vorsitz von Bernhard Vogel das Konzept für finanzierbar hält.

Auch Konservative haben gelegentlich sinnvolle Gedanken.

Wenn man das Grudn einkommen noch die bedingung koppelt dass man arbeiten muss ist auch wieder so etwas wie ein Mindestlohn.

Und vor allem nicht mehr bedingungslos!
Das BGE würde natürlich nur funktionieren, wenn jeder Bürger es gezahlt bekommt. Wie soll sonst eine alleinerziehende Mutter ihre 1,4 Kinder durchbringen?
 

DeletedUser

Wie soll das ganze Finanziert werden? BGE einführen -> Staat zahlt Leuten mehr Geld -> weniger Leute arbeiten -> weniger Arbeiter -> weniger Umsatz der Firmen -> Weniger Steuereinnahmen -> Staat hat weniger Geld

Für drei Arbeiter, die durch ein BGE-Gesetz anstelle von 40 nur noch 30 Stunden die Woche arbeiten, muss ein Arbeiter eingestellt werden, um die Ausfallzeit zu decken

Wenn die sechs Millionen weiterhin nicht arbeiten wollen, werden sie also mit steigenden Löhnen in die Stellen gelockt
Wenn anstatt 3 Arbeiter 4 Arbeiter die gleiche Arbeit machen, dann macht die Firma nicht mehr Gewinn sondern Verluste, immerhin muss die Firma mehr Leute bezahlen und das bei "gigantischen Stundenlöhnen" und gleichviel Produkten.

Im Ernst: Woher kommen die 1,8 Billiarden Euro Staatsverschuldung?
Ich glaube nicht das das BGE die Staatsverschuldung senken wird, wenn 82 Millionen Menschen 800€ bekommen

Außerdem gibt es ja immernoch das Bedürfnis danach, sich zu beschäftigen und sich nützlich machen zu wollen.
Darauf willst du wetten? (Beispiel von Abbelboom)

Ich denke nicht das das jemals in dieser Form umgesetzt werden kann, klingt zwar alles schön und gut (mehr Geld etc.) aber irgendwo muss das auch wieder reinkommen und wenn dieses System nur in Deutschland stattfindet ist das bestimmt auch nicht hilfreich für die restlichen Länder in der EU.
 

DeletedUser11339

Wie soll das ganze Finanziert werden? BGE einführen -> Staat zahlt Leuten mehr Geld -> weniger Leute arbeiten -> weniger Arbeiter -> weniger Umsatz der Firmen -> Weniger Steuereinnahmen -> Staat hat weniger Geld
Was glaubst du eigentlich was die Leute mit ihrem BGE machen? Sich das unter das Kopfkissen packen oder was? :blink:

Im Idealfall für den Staat wird das Geld sinnlos auf den Kopf gehauen für Alkohol und Tabak, dann ist die Welt so richtig in Ordnung. ;)
 

DeletedUser

Wie soll das ganze Finanziert werden? BGE einführen -> Staat zahlt Leuten mehr Geld -> weniger Leute arbeiten -> weniger Arbeiter -> weniger Umsatz der Firmen -> Weniger Steuereinnahmen -> Staat hat weniger Geld

Du hast verstanden, wie die kommunalen Steuereinnahmen funktionieren. Bravo!

Aber: Durch das BGE hat der Bürger mehr Geld in der Tasche. Was wird wohl damit geschehen? space beantwortet diese Frage mit einem wahrscheinlich ungewollt satirischen Unterton:

Sich das unter das Kopfkissen packen oder was? :blink:

Nein, sondern:

Im Idealfall für den Staat wird das Geld sinnlos auf den Kopf gehauen für Alkohol und Tabak, dann ist die Welt so richtig in Ordnung. ;)

Genau! Der Betrag, der nun den Kontoauszug schmückt, wird wahrscheinlich zum Großteil für den Konsum oder anfangs für den Abbau von Altschulden verwendet werden. Wird es in den Konsum gesteckt, dann ist dein Argument von vorne herein hinfällig, denn dann werden die Einnahmen der Unternehmen sogar steigen und nicht fallen. Wird es für die Ordnung der privatwirtschaftlichen Situation verwendet, dann kann das BGE sogar helfen, neue Finanzkrisen zu verhindern.
 

DeletedUser

Wenn jeder tehoretisch von seinem BGE so leben kann, dass er genug verdient um sich auch Luxusgüter zu kaufen, würde es dann nicht die Wirtschaftssituation ändern?
Die Nachfrage nach Produktionsaufwendigeren Gütern würde bestimmt steigen.
Was nun, wenn die Firmen sich umstellen und auf einmal weniger lebensnotwendigere Bedarfsgüter produzieren, da diese nicht mehr so gut verkauft werden.(oder um es ganz platt darzustellen:
Kuaft jetzt jeder weil er mehr Geld hat lieber Sekt als Bier ist das schlecht für die Bierindustrie)
Das soll eigentlich nur ein Beispiel sein, dass darstellt, welche Folgen denn ein BGE haben könnte
 
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