Hmmm.... also ich hab mir nun Artikel zu dem Thema angeschaut und stelle fest, dass bei der Ravensburger-Aktion es überhaupt nicht um das Wort "Indianer" geht, dass beanstandet wurde, sondern um die klischeehafte Darstellung der Indianer und der Romantisierung der Kolonialisierung und das das Weiterspinnen der fiktiven Karl-May-Welt einfach nicht mehr als zeitgemäß betrachtet wird von Ravensburger. Aus meiner Sicht ist diese Meinung legitim und darf auch geäußert werden. Genauso legitim wie Leute, die sagen, dass alles so bleiben muss wie in ihrer Kindheit, weil Veränderungen per se unerwünscht sind. Ravensburger und andere Leute dürfen aber mit dem gleichen Recht sich anders entscheiden. Sonst beleidigt ein Sprachpolizist den anderen als solchen.
Das Verquickung von der Ravensburger-Aktion mit dem Woken-Hui, er hat das Wort Indianer gesagt, kommt meiner Durchsicht nach von der Bildzeitung und muss daher nicht weiter kommentiert werden, außer das ich bei einer Verbannung des Verlages aus der Medienwelt kein Verlust verspüren würde. Das Volk Anheizen dafür bleibt ja das Internet auch noch übrig. Interessant wären hier mal konkrete Beispiele, wo das Wort Indianer wirklich zensiert wird. Es gibt ja auch offizielle Vereinigungen, die sich selbst als Indian Movement etc. bezeichnen.
Die ARD hat die Rechte seit 2020 nicht mehr verlängert, ist also auch nun arg konstruktiv, dass eine mit dem anderen gleichzusetzen. Man könnte auch mal anders fragen, ob man nach 50 Jahren an der Ausstrahlung der ollen Kamellen nicht auch mal andere Lizenzen erwerben darf oder sind Winnetou-Filme deutsches Pflichtprogramm? Und warum hat die Bildzeitung nicht 2020 aufgeschrien?
Und die Frage, wer unsere Sprache bestimmen will...? Hmmm... ein Glück, dass wir unsere Sprache seit der Steinzeit weiterentwickeln durften... Puuuh, dafür erstmal vielen Dank für die Erlaubnis. Aber wer will denn bestimmen, dass es nun für immer und ewig festgezurrt sein muss? Das die deutsche Sprache männlich geprägt ist, ist für mich auch nicht bis zum Weltuntergang in Stein gemeißelt. Nur weil früher unterdrückt wurde, muss ich ja nicht "Amen" sagen, zumal Deutschland zu 51% weiblich ist. Also wo ist da die Logik?
Und diejenigen, die nun mit stolzer Brust von sich geben, dass sie weiterhin Negerkuss sagen, weil sie das so wollen... ja, mach doch, wenn es für Dir wichtig ist, aber mal ernsthaft. Dein bester Freund oder Deine beste Freundin bringt bei ihrem/seinen nächsten Besuch die neue große Liebe mit, ist glücklich und zufrieden. Jetzt erlaubt sich die neue Liebe nicht weißer Hautfarbe zu sein, sondern hat frecherweise eine schwarze Hautfarbe... Bietest Du dann nicht doch heimlich Schaumküsse an? Und darum geht es ja, im Privaten unter Gleichgesinnten darf man wie immer (außer zu Nazizeiten und in der DDR) alles raushauen, was man will. Nach außen hin, wo man unbedarft jemanden verletzen könnte, darf sich die Gesellschaft sich auch sensibilisieren. Und wir befinden uns gerade da.... wenn jemand schreit, dass darf man nicht, dann gibt es einen, der schreit zurück, doch, weil ich das schon immer so gemacht habe. Es gibt dann eine öffentliche Diskussion und i-wann trifft man sich i-wo oder über eine Mehrheitsentscheidung. Try and error... einfach mal zulassen.
Und zum Abschluss bitte ich Innogames bei The West Quests einzuführen, wo Henry alle männlichen und weiblichen Spieler gleichermaßen verliebt die Hand streichelt und den Protagonisten verführerisch tief in die Augen schaut. Ich als Frau werde ja auch oft von Maria oder Belle geküsst.
Ich freue mich dann auf die Beschwerden der Spieler, die sich von der Sprache ausgeschlossen fühlen, aber andere sollen sich mal nicht so haben.