• Howdy, Freund! Du scheinst neu hier zu sein. Warum erstellst du dir nicht einen Forenaccount, um mitdiskutieren zu können? Du kannst dich hier registrieren.
    Du hast schon einen Forenaccount? Dann kannst du dich hier einloggen. Viel Spaß!

    Was denkst du zum Beispiel über diese Themen?

Die Sprache eines Landes

DeletedUser14421

Hallo Leute!

Heute geht mir ein Thema durch den Kopf, das bei den Deutschen hier im Forum wohl eher nicht so präsent sein dürfte: die Sprachen.

Ich bin Luxemburger (Der kleine Fleck neben euch, genau.) und habe manchmal folgendes Problem: Mit der minimalen Einwohnerzahl (502.066 am 1. Januar 2010), sind wir nahezu ein Spielball der Sprachen. In der Schule lernen wir obligatorisch vier, haben aber in meinem Lyzeum beispielsweise Zugriff auf 9 Stück. Obligatorisch sind Luxemburgisch, Deutsch, Französisch und Englisch. Mal davon abgesehen, dass Luxemburgisch sehr stark vernachlässigt wird, gibt es das Problem, dass andere Sprachen uns Luxemburger verdrängen. Der Ausländeranteil ist der größte Europas, er beträgt stattliche 42,9 %. 37 % der Bevölkerung sind Portugiesen, weshalb die portugiesische Sprache die zweitmeistverwendete in Luxemburg ist. Das ist problematisch für alle Luxemburger, die keines sprechen --> fast 100 Prozent. Zudem kommen täglich sehr viele Grenzpendler (allein aus Frankreich über 100.000), um in Luxemburg zu arbeiten. Als ob es nicht genug wäre, dass hier eine unglaubliche und stetig wachsende Arbeitslosigkeit herrscht, sprechen die meisten davon nur Französisch und machen nicht einmal die Anstalt, Luxemburgisch zu lernen. Hier zu Lande können sie tausende Euros mehr pro Monat verdienen - ist es so schwer, 100 davon für einen Basiskurs auszugeben? Ich bin der Ansicht, dass es eine Bedingung sein sollte, die Sprache zu beherrschen, die das jeweilige Land verwendet, um dort arbeiten zu dürfen.

Bei Ländern, die vom Tourismus leben, bin ich der Ansicht, dass sie die wichtigsten Fremdsprachen beherrschen sollen. Hier jedoch sind es keine Touristen, sondern unterm Strich Leute, die den Luxemburgern die Arbeit wegschnappen, die kein Luxemburgisch sprechen wollen. Sie versuchen es nicht einmal. Die französische Sprache, die keinem reinen Luxemburger wirklich liegt, ist Alltag. In jedem Geschäft, im Kino, selbst in der Bäckerei oder gar an Informationsschaltern, MUSS man Französisch sprechen. Selbst die Gesetze sind auf französisch - aber nicht auf Luxemburgisch verfügbar. Die Parlamentarsprache ist Französisch, und wer keines kann, darf nichts tun. Meist gilt es sogar als Bedingung bei Arbeitgebern. Hier stellt sich nun die Frage, ob es nicht die einheimische Sprache sein sollte, die dort als Voraussetzung gilt. Denn unser Land wird immer "fremder". Ausländerrate steigend, in manchen Dörfern wird nur noch portugiesisch gesprochen...

Und hier ist nun meine Frage, mit der ich eine Diskussion anheizen möchte:

Wenn Leute, die in ein fremdes Land kommen, um dort mehr Geld zu verdienen, bessere Arbeit zu haben und dem Steuerparadies zu frönen... müssten sie dann nicht diejenige Sprache erlernen? Ihr habt oben alles, was ich niedergeschrieben habe, um eure Meinung zu bilden! Teilt sie!

lg Arayon
 

Jigelp

Pubquiz-Champion
Ehemaliges Teammitglied
Sehr interessant. Dass es bei euch viele Portugiesen gibt, ist mir völlig neu. Ich glaub, ich teil deine Ansichten, was wirklich neues fällt mir dazu gerade nicht ein. Aber ich glaube, die Meinungen einiger Schweizer wären auch interessant.
 

DeletedUser9765

Nordeutscher hab damit wenig am Hut(Hasse zwa Tourismus aber naja^^)
Aber ich hätte nicht gedacht dass ein Drittel Luxemburgs mit Portugiesen Bevölkert ist:eek:
Aer ich kann dich schon verstehen...
 

DeletedUser

Ich bin dafür, des jedor Saggse och Sägg´sch lernen sollte^^.
Spaß beiseite. Ich denke das es swelbstverständlich ist die Sprache des Landes zu beherrschen, indem man lebt. Ansonsten hätte man so wie so Verständigungsprobleme.
 

Jigelp

Pubquiz-Champion
Ehemaliges Teammitglied
Offenbar ja nicht, wie Arayon beschrieb. Die Portugiesen in Luxemburg können wohl für sich leben und wenn alle Französisch können, können sie sich ja auch verständigen, obwohl die Sprache Luxemburgisch ist.
Und auch bei uns hier gibt es ja viele Einwanderer, die unter sich bleiben und kein Wort Deutsch können - häufig können es die Kinder dann auch nicht und haben die Probleme. Und das finde ich nicht in Ordnung, denn man ist ja nach Deutschland gekommen, um hier zu leben und zu bleiben und da ist es unverantwortlich, den Kindern die Chance zu nehmen, früh Deutsch zu lernen, um ein normales Leben führen zu können. Die wollen ja nicht ewig unter Landsleuten bleiben. Das geht dann auch schon über die Sprache hinaus und zu der Frage, was man erwarten kann und machen muss, um in ein Land auszuwandern.
 

DeletedUser

weswegen denn die stimme von schweizern?:D
bin schweizer^^
finde auch dass man die landessprache sprechen können sollte.
 

DeletedUser14421

Danke für die vielen Meinungen! Aber wie ist eure Meinung zum Punkt, dass man bereits in Geschäften nicht mehr auf Luxemburgisch bestellen kann? Und ist in der Schweiz die Situation ähnlich?

lg Arayon
 

DeletedUser

Danke für die vielen Meinungen! Aber wie ist eure Meinung zum Punkt, dass man bereits in Geschäften nicht mehr auf Luxemburgisch bestellen kann? Und ist in der Schweiz die Situation ähnlich?

lg Arayon

Mir als Deutscher ist es egal was in Luxemburg oder in der Schweiz falsch läuft.Das ist jetzt nich böse gemeitn, aber das ist meine Meinung .
 

DeletedUser

also in der schweiz gibt es einige gegenden wo halt die armen leben... aber der grösste teil ist eher wohlhabend auf die ganze weltbevölkerung gesehen
aber so extrem ist es in der schweiz sicherlich nicht.
man kann zumindest (fast) überall auf schweizerdeutsch etwas kaufen. wenn das bei euch nicht so ist dann finde ich dass ziemlich extrem
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Jigelp

Pubquiz-Champion
Ehemaliges Teammitglied
In der Schweiz gibt es ja vier offizielle Sprachen und mich würde beispielsweise interessieren, ob man sich trotzdem mit jedem verständigen kann, oder halt auch irgendwie nebeneinander lebt.
 

DeletedUser

In der Schweiz gibt es ja vier offizielle Sprachen und mich würde beispielsweise interessieren, ob man sich trotzdem mit jedem verständigen kann, oder halt auch irgendwie nebeneinander lebt.
Ach, da ist es doch auch so, dass die französischen Schweizer deutsch und die deutschen Schweizer von früh an französisch lernen. Bei den italienischen weiß ich es nicht so, allerdings werden die auch französisch bzw deutsch lernen müssen und die Rätoromanen auf jeden Fall, eine Gruppe mit 60k Sprechern in einem Land von knapp 8 Millionen Einwohnern muss das einfach.
 

DeletedUser

Ich bin in der gleichen Lage wie du, Arayon. Deine Meinung vertritt eigentlich jeder den ich kenne. Ich rede mich darüber tagtäglich auf, vor allem wenn ich mal wieder in Luxemburg Stadt bin, wo ich zur Schule gehe. Da ist man ohne Französischkenntnisse völlig aufgeschmissen. Ich verstehe zwar, was sie z.B. meinen, aber selbst französisch reden kann ich kaum. (liegt auch daran, dass ich an der Grenze zu Deutschland wohne und so größtenteils dem französischen aus dem Weg gehen konnte)
Wenn niemand in der Regierung etc. luxemburgisch für wichtig hält, wovon man den Eindruck hat, sollten sie es eben abschaffen und französisch zur Landessprache machen. Auch wenn es die dümmste Sprache ist, die ich kenne. :p
Aber nein, in unseren Schulen lernt man erst im 2. Schuljahr französisch, im 1. fängt man mit deutsch an. Ist natürlich auch sehr sinnvoll da deutsch, ausser von den paar Grenzgängern, gar nicht benutzt wird. Dazu kommt noch die "Eitelkeit" der Franzosen, welche sich strikt weigern unsere Sprache zu lernen, wie du schon gesagt hast.
Viele Portugiesen bemühen sich wenigstens französisch zu lernen, um sich überhaupt mit uns unterhalten zu können. ;)
Bei uns in der Schule gibt es sogar frankophone Klassen, damit sie auch ja nicht mehr luxemburgisch als nötig reden müssen.
 

DeletedUser14421

Magili, hast ne PN! Ich habe auch nichts dagegen, mit jemandem französisch zu sprechen - auch wenn die Sprache selten bescheuert ist. :rolleyes:

Das schlimme an diesen vielen Sprachen aber ist, dass sie sich so stark durchsetzen. Ich kenne mittlerweile über 50 Leute (Und das ist eine ganze Menge), die gar kein Luxemburgisch sprechen. Nicht mal Hallo können die sagen...

Gibt es noch andere Länder mit ähnlicher Situation?

lg Arayon
 

DeletedUser

In der Schweiz ist es zurzeit so, dass die vier Landessprachen vor
allem darauf ausgelegt sind, dass die meistverwendete Sprache,
nämlich Deutsch, von allen gekonnt wird. Daneben ist es wichtig,
dass man auch Französisch (oder im Tessin und manchen Teilen
Graubündens Italienisch) kann, denn das lernt man, wenn man es
nicht bereits kann, in der Schule. Zu guter letzt wird seit einiger
Zeit auch Englisch unterrichtet und immer früher eingeführt, um
die Kommunikation mit dem amerikanischen/englischen Ausland
vorzubereiten.

Aber: Noch besteht nicht das Problem, dass der Ausländeranteil
(immerhin 20% in der Schweiz) eine neue Sprache "einführt", denn
die Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Rumantsch sind
bereits beheimatet, und Englisch... über Englisch kann man streiten,
aber gebrauchen tut's jeder.

In diesem Sinne, und ich kann hier leider nur aus der Deutschschweizer
Sicht sprechen, ist der Dialekt noch lange nicht in Bedrängnis. Zwar wird
von Seiten der Schule verlangt, auf ihrem Gelände wenn möglich nur die
Schulsprache, also Standartdeutsch, zu sprechen. Doch zumindest in
meinem Umfeld wurde immerzu im Dialekt geredet, wenn sich eine Möglich-
keit bot, und Migranten, vor allem deren Kinder, passen sich auch meist
dem an, wenn sie denn nicht zuhause nur hochdeutsch sprechen und des-
halb auch öffentlich nur hochdeutsch sprechen.

In dem Sinne: Nein, die Schweiz hat das Problem Luxemburgs nicht, und
ich hoffe, dass Luxemburg eine Möglichkeit findet, das Luxemburgisch
wieder als eine wichtige Sprache zu etablieren in ihrem Land. ;)
 

DeletedUser

national_language.jpg
 

Deleted User - 14831

nice ;)

Ich sehe es prinzipiell auch so - wer wo arbeitet sollte auch die dortige Sprache beherrschen, schon aus Höflichkeit den Einwohnern gegenüber.
Allerdings, Luxemburg (und auch die Schweiz) ist doch ein Extrembeispiel. Was ist denn DIE offizielle Sprache? Und will man von jeem Einwanderer verlangen, dass er jede offizielle Sprache kann? Dann rate ich zB DRINGEND davon ab, in Indien einzuwandern...
Also wenn die Portugiesen frz können, dann können sie eine offizielle Landessprache und das ist mehr als manch andere Einwanderer drauf haben.
Übrigens, bevor jetzt alle an Menschen aus östlichen oder südlichen Ländern denken - es gibt auch genug Deutsche, die nach USA oder Kanada einwandern und kein Wort englisch können. Absolutes NO GO!
 

DeletedUser

In der Schweiz gibt es ja vier offizielle Sprachen und mich würde beispielsweise interessieren, ob man sich trotzdem mit jedem verständigen kann, oder halt auch irgendwie nebeneinander lebt.

Ich denke mal jeder ist bei uns in der Schweiz stolz, auf seinen eigenen Dialekt oder die eigene Landessprache. Im Tourismus zb. im Tessin(zum grössten Teil italienisch sprechender Kanton) kann auf den Zeltplätzen und grossen Einkaufszentren fast jeder Hochdeutsch reden. Manchmal kommt es aber auch vor, das in kleineren Läden, der Ladenbesitzer sich weigert, aus Lokalpatriotismus etwas in einer ander Landessprache zu verstehen.:D Aber eigentlich kommen die verschieden sprechenden Leute recht gut miteinander aus.

Ein Problem gibt es in der Politik. Bei manchen Abstimmungen entsteht bei uns der sogenannte "Röstigraben". Das bedeutet zum Beispiel das der deutschsprachige Teil der Schweiz zu einer Abstimmung "JA" sagt, der Französische jedoch deutlich "NEIN". Ich denke das hat auch etwas mit der Verständigung zwischen Deutsch und Französisch zu tun.

Zu den vier Landessprachen: Ich glaube man kann bei uns fast nur von 3 Landessprachen reden das Rätroromanisch sehr selten ist, und man beinahe nirgends etwas davon hört oder liest.

Gruss:D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

Also wenn die Portugiesen frz können, dann können sie eine offizielle Landessprache und das ist mehr als manch andere Einwanderer drauf haben.
Was störend ist, ist dass sich einige auf grad diesem Prinzip stur stellen. So richtig à la "Ich kann französisch. Luxemburgisch? Wieso sollte ich? Sollen die doch französisch mit mir reden."
Ich kann akzeptieren dass man nicht wirklich eine neue Sprache lernen kann/will weil es zu zeitaufwendig ist (Hin+Herfahrt,familie obendrauf o.ä.) oder eben gerade weil man sie kaum braucht aber sich nicht die geringste Mühe machen sich ihr anzunähern...
 
Oben