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Europaweit Mindestlohn!

DeletedUser

Erstmal: Entschuldigung, AB-Floh, dass ich mich so heftig ausgedrueckt habe. Es tut mir ehrlich leid. :(
Aber wirklich: Angenommen, die Sache mit dem Mindestlohn geht schief (sei es nun, ob Du Recht hast oder ich, es koennte wegen etwas anderem schief gehen (um der Diskussion willen), dann wuerde es Dich, wie Du selbst gesagt hast, treffen. Also solltest Du Dir, finde ich, etwas mehr Muehe geben, Kritik daran auch zu durchdenken. Denn wenn da was dran ist, wuerdest Du am meisten profitieren, wenn er nicht eingefuehrt wird (das hatte absolut nichts mit der Diskussion dafuer/dagegen zu tun, sondern ist eine Ueberlegung, die Du vielleicht machen solltest). Bisher lehnst Du meine Argumentation ab mit dem Grund, dass sich dafuer keine Beweise finden. Sogar Wigbold hat schon eingeraeumt, dass dies wenigstens in der Post so geschehen ist- schlicht weil es so war.


"Mensch Wigbold" :D
Laut deiner Aussage gibt es ja garnichts mehr zu diskutieren, weil Mindestlohn aus deiner einfachen Regel ja schon an sich schlecht ist. [/QU0TE]
Du hast eine Gabe, das Offensichtliche zu nennen...
Dass da bloß noch niemand drauf gekommen ist, wundert dich nicht. Mich auch nicht.
Das wirklich Witzige an Deiner Aussage ist, dass da schon viele intelligente Menschen drauf gekommen sind. Es hat mich sehr gewundert, dass in dieser Diskussion hier im Forum sich niemand dagegen ausgesprochen hat, was mein Hauptgrund war - auch einmal die andere Seite zu vertreten.
Vielleicht siehts an Deinem Stammtisch anders aus als an meinem, dass Du das noch nie gehoert hast^^ Diese Argumentation ist aber weithin bekannt, wuerde ich mal behaupten. Egal, hier treffen Meinungen aufeinander.
Selbst wenn es das erste Mal waere, dass es wer sagt: Heisst das, dass es falsch waere? Ueberleg mal, was Du da gesagt hast: "Weil Du der einzige bist, der das sagt, zaehlt Deine Meinung nicht" oder was?

Überspitz gesagt: Die Wirtschaftler werden sich nicht einig und die Gerechtigkeitsdiskussion wird eine Entscheidung herbeiführen, ob nun das eine oder das andere richtig ist.
Was Du hiermit sagst, ist folgendes: "Weil man nicht weiss, ob ein Mindestlohn richtig oder falsch ist, wird der Gerechtigkeitssinn entscheiden."
Mal ehrlich, in diesem Thread geht es darum, ob ein Mindestlohn gut ist oder nicht, NICHT OB ER DENN EINGEFUEHRT WIRD ODER NICHT AUS WELCHEN GRUENDEN AUCH IMMER.
(die außerdem die Untiefen der politschen Lager umschiffen kann).
Habe ich, denke ich, getan :)
 

DeletedUser

Du willst es nicht verstehen, dass es nicht die eine einzige Folge Entlassungen gibt.

"Dass da bloß noch niemand drauf gekommen ist, wundert dich nicht. Mich auch nicht." bezog sich wohl auf den vorrigen Satz, nämlich auf die Abgeschlossenheit deiner einzigen Regel.

Die analytische Verfahren versagen, weil ein so umfangreicher Mechanismus wie der Lohn unheimlich viele Folgen mit sich bringt, die selbst auch wieder rückkoppelnd wirken.

zB:
Natürlich ist die Folgerung Entlassungen naheliegend und nicht unrealistisch, es kommt dennoch drauf an, wie hoch der gefährdete Anteil ist und ob nicht Mehreinnahmen dies kompensieren können. Diese beiden Einschätzung hängen aber wieder eng miteinander zusammen. Außerdem ist das von der Höhe des Mindestlohns und der Branche abhängig, was wiederum eine Gesamteinschätzung des Wirtschaftswachstums erschwert.

Ich ärger dich jetzt mal und behaupte genau das Gegenteil: Da in Betrieben die Löhne nur teilweise zur Preisbildung beitragen, schlägt sich die Lohnerhöhung also nicht proportional auf die Preise nieder. In den meisten Fällen so oder so "nur" auf die Gewinne, da der Preisdruck am Markt bleibt. Wir haben also einen Puffer, der von der Politik auch noch gestützt werden könnte. Ganz platt: Die meisten werden nicht sofort entlassen. Aber der Konsumanteil steigt proportional sofort, da die mit wenig Geld sowieso alles wieder investieren. Das kann dazu führen, dass in manchen Branchen sogar Leute neu eingestellt werden müssen und (mal ganz von der Sonnenseite betrachtet) die Betriebe, die vorher weniger Gewinn hatten und mit dem "Puffer" arbeiten mussten, nun wieder Mehreinnahmen verzeichnen können. Der Binnenmarkt würde also das Wachstum stabil halten, sogar stabiler machen. Die wenigen die nun entlassen werden müssten, können also gesamtwirschtschaftlich durch das stabile Wachstum aufgefangen werden.

Das ist alles sehr vereinfacht dargestellt. Manche Branchen würden mehr profitieren, während anderen eher geschadet werden würde. Das komplizierte Netzwerk innerhalb und zwischen den Branchen macht es nocheinmal unabsehbar. Rückwirkungen auf Preisbildung und Lohnentwicklung, Steuer- und Subventionszahlungen bzw. -entwicklungen, sowie Standortverlagerungen nocheinmal. Der Lohn ist ein sehr empfindliche Stellschraube.

Ich bin letztendlich der Meinung, dass unsere Wirtschaft das abkann, aus ethischen Gründen sogar aushalten muss.
 

DeletedUser

Da bin ich wieder...
"Dass da bloß noch niemand drauf gekommen ist, wundert dich nicht. Mich auch nicht." bezog sich wohl auf den vorrigen Satz, nämlich auf die Abgeschlossenheit deiner einzigen Regel.
Ich weiss, dass es sich darauf bezog. Nur: Du sagst immer noch, dass diese Meinung falsch ist, weil sie zu "abgeschlossen" ist und noch niemand drauf gekommen ist. Was keine Argumentation ist, weil Du nur sagst: Ich hab recht, weil niemand so argumentiert wie Du und weil Deine Argumentation mir zu abgeschlossen ist.

Die analytische Verfahren versagen, weil ein so umfangreicher Mechanismus wie der Lohn unheimlich viele Folgen mit sich bringt, die selbst auch wieder rückkoppelnd wirken.
Sehr praezise ausgedrueckt... Der "umfangreiche Mechanismus" Lohn ist nicht wirklich schwer zu verstehen: Machssu Arbeit kriegssu Geld. Willsu mehr Geld aber bissu nicht wert, hassu keine Arbeit, kriegssu KEIN GELD
Nochmal von meinem ersten Post:
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Wage_labour.svg
Ein einfaches Angebot- und Nachfrageschaubild, das die Theorie hinter dem Mindestlohn eindeutig erklaert. Verstanden?

Was ausserdem wirklich wichtig ist: Du erinnerst Dich doch sicher an die Kritik an Deutschland, dass das Arm-/Reichgefaelle in Deutschland besonders hoch sei (Lorenzkurve, Ginikoeffizient...) und sich besonders dadurch verstaerkt haette, dass es keinen Mindestlohn habe.
Jetzt lies Dir die Print Edition von The Economist vom elften Maerz 2010 durch: Das "Jobwunder" in Deutschland ist auf flexible Arbeitsvertraege (die relativ niedrige Gehaelter, dafuer aber Jobsicherheit beinhalten) und fehlenden Mindestlohn zurueckzufuehren. Das hiess zwar einerseits, dass die Ungleichheit in Einkommen groesser wurde, dafuer aber in Deutschland in der Rezession die Arbeitslosenquote um viel weniger stieg als im europaeischen Durchschnitt. :eek:
Das zeigt eindeutig, dass der Mindestlohn Druck auf den Arbeitsmarkt ausuebt, der vielleicht nicht sofort zu Entlassungen fuehrt, aber langfristig die Wirtschaft ueberflussigerweise hemmt, da weniger Angebot von Arbeitsplaetzen herrscht (siehe Schaubild!).
Es sind einfache Fakten, die den Fall gegen Mindestlohn sehr ueberzeugend beweisen, und besonders der Artikel im Economist zeigt das gut.

Ich bin letztendlich der Meinung, dass unsere Wirtschaft das abkann, aus ethischen Gründen sogar aushalten muss.
Das ist aber was ganz Neues :)
Es ist aber, wie Du selbst sagst, nur eine Meinung, die Du ohne Argument (mal wieder) in den Raum gestellt hast, die also voellig ueberfluessig ist fuer eine Diskussion.
Ich wuerde mich freuen, wenn Du diesen Artikel lesen koenntest (und nicht nur die verkuerzte Internetversion), da er meine Argumentation vollkommen unterstuetzt.
 

DeletedUser

Ich halte einen europaweiten Mindeslohn für schwer umsetzbar, national geht es auf jeden Fall, international schwer, schließlich ist in Deutschland ein ganz anderer Lebensstandard als bsp. in Rumänien und Bulgarien, an wem wird nun der Mindestlohn gemacht? Den schwachen "Ostblock"-Ländern, dann ist es für Deutschland und die anderen Industrienationen viel zu wenig, dann wäre das wohl bei 3€-5€ pro Stunde, würde einige betreffen, aber trotzdem, eher schwach.
Gleicht man es nun an Deutschland, Frankreich, BeNeLux, UK usw an hat man etwas um die 7€-8€ und das wäre in den schwachen Nationen viel zu viel, so viel verdient selbst ein "normaler" Arbeiter da heute nicht, die Unternehmen könnten das nicht finanzieren und würde reihenweise abschmieren.
Fazit: National gerne, International zu schwer umsetzbar.
 

DeletedUser

Ein Mindestlohn ist längst überfällig!
Man muss von dem leben können was man verdient.
Zitet unsseres Reli-Lehrers:
"Wer was gegen Mindestlöhne hat ist ein Arsc*****, und wer behauptet, dass sie Arbeitsplätze zerstören ist ein dummes Arsc****!"
Ich finde, dass er da vollkommen Recht hat. Außerdem hat eine britische Studie ergeben, dass Mindestlohn sich positiv auf die Kaufkraft auswirkt!
 

DeletedUser

Schön, dann ist der Lehrer ein gewaltiger Blödma**, wenn er ohne Studien bereits zu einem Ergebnis kommt, was nicht "so" einfach berechnet ist und verschiedene Institute zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen und stattdessen lieber seine rote Suppe unter den Schülern verteilt. Woot, so muss das sein!
 

DeletedUser

Ne. Der macht gerne mal nen Späßchen. Aber wir haben auch viel darüber diskutiert. Auch wenn das villeicht hart formuliert sit stimmt es doch!
 

DeletedUser

Naja, die Diskussionen in einer Religionsstunde halte ich da persönlich für wenig ausschlaggeben oder aussagekräftig.
Es gibt zu dem Thema Lohngestaltung, Mindestlöhne usw. dutzende von Studien, Theorien und Untersuchungen von Leuten die sich ihr Leben lang mit derartigen Themen befasst haben und diese kommen, je nach ihrer ideologischen Vorprägung zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen.
Einen europaweiten Mindestlohne halte ich, aus den von Matt Baker schon angeführten Gründen, derzeit für nicht realisierbar. Einen nationalen hingegen würde ich begrüßen, wobei es meiner Einschätzung nach vorrangig wäre das Lohnniveau zwischen den alten und den neuen Bundesländern anzugleichen.
 

DeletedUser

Da stimme ich dir zu. Deutschland kann ebn keinem Land vorschreiben welhcne Mindestlohn sie haben sollen. In Deutschland würde ich einen zwi Mindestlohn zwischen ca. 8€ und 10€ anstreben!
 

DeletedUser

@LordOgle: Da du nicht auf die Argumente von mir, deinem Gegenüber, eingehst (siehe ganzer mittlerer Abschnitt), sondern nur mit vaghalsigen logischen Schlüssen die (deine) wirklich wahre und einzig gültige Meinung präsentieren willst, was nur der Selbstdarstellung, doch nicht der Sache dient, bin ich hier raus... "The Economist" als vorallem wissenschaftliches Blatt ist wohl die beste der Quellen, die hier genannt wurden.(Ironie aus) Da ist es wieder: die Ergebnisse zum Mindestlohn hängen vom politschen Standpunkt ab. Das ist übrigens der einzige Schluss, den ich hier ziehen konnte.

Ein wenig Logig zum Schluss:

Prämisse A = fehlender Mindeslohn
Konklusion a1 = "Jobwunder"

Wenn A a1 impliziert, bedeutet das nicht, dass nicht A nicht a1 impliziert. Ex falso sequitur quodlibet.

Implikation deswegen, weil eine Schlussfolgerung aus einem bestehenden Sachverhalt gezogen wird. Um eine Äquivalenz zu zeigen (die du unterstellst), müssten beide Richtungen (unabhängig voneinander) bewiesen werden. Aus bestehendem "Jobwunder" müsste gefolgert werden, dass es nur mit fehlendem Mindestlohn geht. Oder man beweist noch das Gegenteil, dass nicht A nicht a1 impliziert, also mit Mindestlohn wäre kein Jobwunder möglich.
 

DeletedUser

Einige von euch haben sich da wirklich schlau gemacht.
Ich habe mich da nicht so weit durchgekämpft.
Was mir in den Sinn kommt wenn ich eure Postings hier lese ist, dass diese ganzen Studien und Untersuchungen mit Interpretation zu tun haben.
Also zum Teil subjektiv sind.
Also Arbeitgeberinteressen und Arbeitnehmerinteressen.
Das es hier ein Ungleichgewicht gibt das immer größer wird weis jeder.
Wie das aussieht wenn das Ungleichgewicht mal groß genug ist kann man in den Geschichtsbüchern nachlesen.
Zahlt es sich aus nur um einen kleinen Vorteil zu erhalten einen großen Schaden anzurichten?
Also sollte die Frage lauten "wie" setzt man eine Mindestsicherung durch und nicht "ob".
Naja letzteres ist auch nur die subjektive Meinung eines Arbeitnehmers.
 

DeletedUser

Mal zum "Jobwunder":
Es besteht hauptsöchlich aus Billiglohnarbeitern, dennen der Staat helfen muss, aus Leih und-Schwarzarbeitern. Eigentlich sollten wir uns schämen, dass wir unsere Arbeitnehmer so gewisdsenlos, nur für den eigenen Profit ausbeueten lassen.:mad: Man kann sich nicht einfach einbilden, was besseres zu sein und allles zu dürfen, nur weil man mehr Geld (und damit auch Macht) hat.:mad:
 

DeletedUser

wir brauchen keinen mindestlohn, sondern ein mindesteinkommen. jeder bürger, der mindestens sieben stunden am tag arbeiten geht, sollte ein vernünftiges einkommen haben. das einkommen muss sich schon von den nicht arbeitenden klar abheben. sprich, arbeit muss sich wieder lohnen. kann ja nicht sein, das heute viele arbeiten gehen und noch zuschüsse bekommen, weil man als hartz4-empfänger mehr hätte.
die frage ist nur, wie man das hinkriegt. problem in deutschland ist auch, das es den meisten noch gut geht. die haben alle angst was zu verlieren. es geht ja kaum eine sau, besser schwein, nazi-schwein, noch auf die strasse. und die, denen es dreckig geht, sind nicht organisiert. und solange hier nichts brennt, oder köpfe rollen, ändert sich auch nichts an der situation.
komisch ist nur, das fast alle(bis auf die profiteure) es ungerecht finden, das es sowas in deutschland gibt.
 

DeletedUser

@El Marcia
Scheint mir auch die einzige Lösung zu sein.
Bin zwar aus Österrreich und habe oben Mindestsicherung statt Mindestlohn geschrieben weils bei uns grad aktuell ist^^
Aber im Prinzip das selbe Thema (Problem)
Auch bei uns wird heftig diskutiert und seitens der ÖVP argumentiert das die Leute nicht mehr arbeiten gehen wollen wenn für`s nichts tun auch gleich viel bekommen.
Das ist ja einzusehen.
Leider meinen sie aber etwas ganz anderes als sie sagen.
Denn sie haben Angst das sie die Lohnspirale nicht weiter nach unten drehen können wenn die Leute dann wegen der Mindestsicherung nicht mitmachen und sie keinen Druck mehr ausüben können.
Also versuchen sie mit diesem Trick die Menschen gegeneinander aufzuhetzen.
 

DeletedUser

Also. ich rufe dazu auf, dass alle die benachteiligt sind von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen sollten. Es ist Zeit, dass sich was ändert!
 

Miu

Landstreicher
Eine kleine Anmerkung an LordOgle und Magister Wigbold: ich denke der Punkt, an dem ihr aneinander vorbeiredet, ist, daß ersterem eine bestimmter Fakt der Wissenschaftstheorie nicht bewußt ist, den letzterer in seine Argumentation implizit mit einbezieht. Und zwar, daß Wissenschaft nie etwas wird beweisen können. Wissenschaft kann nicht beweisen, Wissenschaft kann nur widerlegen. Das was als "Beweis" bezeichnet wird, ist immer nur die "derzeit als wahrscheinlichste angesehene Hypothese". (Mathematik ist davon ausgenommen, aber die hat ja auch nix mit Realität zu tun. ;) )
Und daraus folgt, daß es in wissenschaftlichem Sinne nie sichere Aussagen geben kann. Man kann nicht wissen, man kann immer nur vermuten.


Zum Thema an sich:
Im Prinzip haben wir durch HartzIV und die Möglichkeit selbst bei voller Erwerbsarbeit aufzustocken schon eine Art Mindesteinkommen, wenn auch ein sehr niedriges.
Das Problem daran ist, daß einen Teil davon der Staat zahlen muß. Dieser muß hier quasi das Geld ausgeben, daß der Arbeitgeber nicht bereit ist, auszugeben bzw sich einfach lieber als Gewinn in die Tasche steckt. Man könnte das auch als eine indirekte Subvention schlecht bezahlender Arbeitgeber sehen.
Insofern würde ein Mindestlohn, mit dem man zumindest so viel bekommt, wie mit HartzIV Aufstockung bei gleicher Arbeit, den Staat nicht zusätzliches Geld kosten, sondern im Gegensatz den Staat entlasten.
Einen solchen, eher niedrigen, Mindestlohn hat schon vor Jahren selbst der Wirtschaftsweise Bert Rürup vorgeschlagen, den man ja nun nicht grad als Sozi bezeichnen kann. ^^
Das Argument der vielen zusätzlichen Arbeitslosen zieht bei einem eher niedrig angesetzten Mindestlohn ebenfalls nicht. Das produzierende Gewerbe - und nur dieses kann umziehen - liegt in den meisten Fällen tariflich sowieso darüber, und im Dienstleistungssektor kann man nicht einfach so Stellen abbauen, weil die Arbeiten nachgefragt werden.
Und ich halte es eben auch nicht für schlimm, wenn Marktteilnehmer pleite gehen, deren Geschäftsmodell darauf basiert, Löhne zu bezahlen, auf die der Staat draufzahlen muß, damit man davon leben kann.
Von Maximalforderungen wie denen der Linken halte ich allerdings eher wenig.

Was die Vergleiche mit anderen Ländern angeht: als negativ werden hier ja v.a. Frankreich und England genannt (über andere Länder kann ich hier nicht wirklich reden, ich kenne nur diese beiden gut genug). Beide haben das Problem der Jugendarbeitslosigkeit auch deshalb, weil eine mangelnde Bildungsförderung vorhanden ist. Frankreich beispielsweise ist beim Zugang zu bestimmten Bereichen der Ausbildung (jenseits des Abiturs) noch deutlich sozial selektiver als Deutschland. Wir kennen das, es sind v.a. die schlecht qualifizierten Jugendlichen, die arbeitslos sind. Was uns noch einmal verdeutlichen sollte, wie wichtig ein sozial durchlässigeres Bildungssystem ist. Aber das ist eine andere Diskussion.
 

DeletedUser

Ich finde den Vorschalg der Linken sogar super. Ich finde jeder sollte das Recht haben sich auch mal ein neues fahrad etc leisten zu können. Wenn son ein parr Reiche dafür kein drittes Auto mehr haben , werden sich nicht gelich verarmen!
 

DeletedUser

Zwar hört sich der vorschlag von den linken nach einem gesetzlichen mindestlohn von 10 Euro schön an, aber wie will man so etwas finanzieren und werden dann noch gerechte löhne gezahlt?
Man könnte nun sagen, dass die Manager ihre bonunszahlungen und gehälter einschränken sollen, was ich auch für völlig richtig halte, aber diese ausgaben machen nur einen kleinen teil der ausgaben eines unternehmen aus.
außerdem muss man bedenken, diese absurden hohen bonuszahlungen bekommen
manager von weltunternehmen mit mehreren zehntausen mitarbeitern, und
müsste nun ein unternehmen für alle mitarbeiter mind. 10 Euro zahlen, wird es versuchen seine ausgaben gering zu halten, in dem es sich sagt:
der gesetzgeber schreibt uns vor, mind. 10 Euro einem mitarbeiter zu zahlen, dann werden wir halt eine putzfrau wie einen niedrigen büroangestellten bezahlen.

Aber ich frage mich nun, ist das noch fair? die linke spricht immer davon, sie sei ja so gerecht. für mich aber ist so etwas keineswegs mehr gerecht, sondern einfach nur populistisches verhalten, um die wähler für ihr machtgieriges verhalten zu gewinnen.
 

DeletedUser

Tja Kenzum da haste wohl so einiges verschlafen:
Eine Regulierung kann genauso über Steuern gesteuert werden.
ein Beispiel:
Mwst. - Luxussteuer
So kannste auch Preise für Grundbedürfnisse künstlich niedrig halten.
Gibt sich auch andere und evt. bessre Beispiele aber ich bin kein Steuerexperte :)
Aber zu behaupten das Ganze funzt nur wenn es keinen Mindestlohn gibt ist einfach Schmarrn :)
Versuch es mal anders herum.
Eine Tischlerei bekommt den Auftrag eines Kunden eines Tisch anzufertigen.
Materialkosten 100 Euro.
Dann versuch jetzt mal herzugehen und nur 70% der Tischplatte zu machen weil der VP es nicht zulässt das man mehr Material kauft.
Will mir mal ansehen was der Kunde dir dann dazu zu sagen hat :)
So ist es eben auch ein Teil der Arbeit das der Tischler Seppi da dabei steht und arbeitet.
Da kannste nun auch nicht dem die Schuld geben und sagen ich mach keine Vertragsabschlüsse mehr weil ich dem Tischler Seppi einen Gehalt zahlen muss.
Stark vereinfacht aber im Prinzip das was gerade passiert.
Im WWW ist der Preiskampf größer geworden das stimmt. Aber es gibt sehr wohl auch andere Aspekte die hier eine Rolle spielen.
Unterhalte dich mal mit einem Unternehmer oder beobachte sie oder versuche im Lebensmittelhandel herauszufinden wie die das machen.
Die Argumentation die Löhne sind dran schuld ist nur ein Vorwand, weil es halt am einfachsten ist und man sich nicht anstrengen muss.
Doch spinne den Gedanken mal weiter , theoretisch, dann kommste zu einem Punkt wo die Löhne genau NULL sind.
Ich frag mich wem sie dann die Schuld in die Schuhe schieben wollen wenn dann auch keinen vertragsabschluss machen können.
Jetzt sag ich dir mal was.
Zum Unternehmer sein gehört mehr als nur Lohnsenkungen um sich Spielraum zu verschaffen.
und es passiert mit diesen Pflaumen das selbe wie mit jedem Menschen der etwas nicht kann - er fällt auf die Schnauze :)
 

DeletedUser

manager von weltunternehmen mit mehreren zehntausen mitarbeitern, und
müsste nun ein unternehmen für alle mitarbeiter mind. 10 Euro zahlen, wird es versuchen seine ausgaben gering zu halten, in dem es sich sagt:
der gesetzgeber schreibt uns vor, mind. 10 Euro einem mitarbeiter zu zahlen, dann werden wir halt eine putzfrau wie einen niedrigen büroangestellten bezahlen.

Aber ich frage mich nun, ist das noch fair?
Ja das ist fair? Man kanndem Büroangestellten auch mehr zahlen ,anstatt der Putzfrau weniger:D! Wie gesagt Mindestlohn ist der Grundsatz, dass man von seinem Lohn leben kann. Wenn die Putzfrau dann noch Sozialhilfe beantragen muss um überhaupt leben zu können ist das noch unfairer. Schonmal daran gedacht dass prinzipiell alle Menschen gleich sind, und auch so behandelt werden sollten. Ich finde diese Zwei-Klassen-Gesellsschaft einfach schrecklich. Ich könnte dir hunderte Gründe nennen, warum es falsch ist einen Menschen von Grund aus für schlechter zu erklären, als einen anderen. Das sit im Prinzip eine Art Rassismus(nur mit anderen Kriterien)! Irgenwie schade, dass der Mensch immer wieder auf das selbe primitive Niveau zurücksinken muss. Irgenwie neigen wir doch immer noch dazu andere zu bevorurteiligen!
Merke dir das mal:
Gleichheit und Gerechtigkeit sind miteinander verkoppelt. Was das alles bedeutet, müsstest du selber wissen!
 
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