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SPD-Bundestagsabgeordneter ergreift Partei für Spieler
Jörg Tauss (SPD), Mitglied des Bundestages, reagiert auf die Beschlussfassung der Innenministerkonferenz zum Herstellungs- und Verbreitungsverbot sogenannter "Killerspiele".
In einem offenen Brief, gerichtet an die Innenminister der Bundesländer, ergreift Tauss Partei für Computerspieler. Die Ausführungen des ausgewiesenen Medienexperten und Buchautors, lassen an Schärfe nicht vermissen. Schon die einleitenden Zeilen lassen daran keinerlei Zweifel: Gamer sind keine Amokläufer - Vorschläge für praktische Problemlösungen statt populistischen Unfugs.
Auszugsweise, heisst es weiter:
"Sehr geehrter Herr Minister,
seit Jahren befassen sich Fachleute im Deutschen Bundestag mit dem Thema "Computerspiele". Schon 2007 (in dieser Legislaturperiode) ging es um die Frage, ob und welche Wirkung gewalthaltige Computerspiele auf jugendliche eGamer haben und ob zwischen solchen Computerspielen, dem eSport und realen Gewalttaten ein direkter ursächlicher Zusammenhang zu sehen ist. Als eines der Ergebnisse aller seither durchgeführten Anhörungen und Expertengespräche lässt sich festhalten, dass sich eine solche Kausalität wissenschaftlich nicht nachweisen lässt und sie demnach, auch im Falle Winnenden, falsch und herbeigeredet ist.
Dies findet auch in allen seriösen wissenschaftlichen Studien zu diesem Themenkomplex ausnahmslos Unterstützung. (...)
Vor diesem Hintergrund habe ich daher mit großem Erstaunen und mit noch größerer Irritation die aktuellen Beschlussfassungen zu einem Verbot von "Killerspielen", ein Begriff, den es nur in Deutschland gibt, der Presse entnommen. Mit Ihrer weiterhin aufrechterhaltenen Forderung ignorieren Sie nicht nur fundierte Ergebnisse wissenschaftlicher Studien, sondern Sie blenden geradezu fahrlässig auch die geltende Rechtslage aus und diskreditieren und kriminalisieren Jugendliche und einen höchst innovativen Wirtschaftszweig.(...)
Dies verschärft allenfalls Politikverdrossenheit, die auch entstehen kann, wenn der Staat so tut, in der Vergangenheit nichts unternommen zu haben. Gleichzeitig werden in geradezu verantwortungsloser Weise junge Menschen diskreditiert. Gamer sind keine Amokläufer.
Der angesprochene § 131 StGB bildet die dritte Stufe eines der vorbildlichsten, weitreichendsten, konsequentesten und wirkungsvollsten Jugendmedienschutzgesetze weltweit. (...)
Auch die Wirtschaft ist ihrer Selbstverpflichtung wirkungsvoll nachgekommen, sodass auch diese Polemik der IMK völlig fehl am Platz ist.(...)
Parallel zur notwendigen verstärkten und überdies effektiveren Kontrolle zeigt sich aber auch, dass zur Umsetzung eines wirksamen Kinder- und Jugendmedienschutzes die Förderung und Stärkung von Medienkompetenz schon in Kindergarten, Schule und im Bereich der Jugendarbeit stehen muss. (...)
Dass in Karlsruhe mit der IFNG auch eine Elternveranstaltung abgesagt werden musste, ist ein Teil der Folgen der von den Innenministern seit geraumer Zeit geführten absurden Debatte.(...)
Ich fordere von den Innenministern aller Parteien endlich eine Sachdebatte statt der Herstellung und Verbreitung populistischen Unfugs und freue mich daher ausdrücklich, dass wenigstens in den Ländern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen offensichtlich Fachkunde zu diesem Thema vorhanden ist."
Der ungekürzte Brief ist als PDF-Datei auf der Homepage von Herrn Tauss zu finden.
Quelle: http://www.pcgames.de/aid,686994/SPD-Bundestagsabgeordneter-ergreift-Partei-fuer-Spieler/PC/News/
Es gibt doch in Deutschland Politiker, die normal denken können. Ich hoffe, er wird den politischen Druck aushalten können und sich weiterhin strak für die eGamer machen!
MfG BlauBeer
Jörg Tauss (SPD), Mitglied des Bundestages, reagiert auf die Beschlussfassung der Innenministerkonferenz zum Herstellungs- und Verbreitungsverbot sogenannter "Killerspiele".
In einem offenen Brief, gerichtet an die Innenminister der Bundesländer, ergreift Tauss Partei für Computerspieler. Die Ausführungen des ausgewiesenen Medienexperten und Buchautors, lassen an Schärfe nicht vermissen. Schon die einleitenden Zeilen lassen daran keinerlei Zweifel: Gamer sind keine Amokläufer - Vorschläge für praktische Problemlösungen statt populistischen Unfugs.
Auszugsweise, heisst es weiter:
"Sehr geehrter Herr Minister,
seit Jahren befassen sich Fachleute im Deutschen Bundestag mit dem Thema "Computerspiele". Schon 2007 (in dieser Legislaturperiode) ging es um die Frage, ob und welche Wirkung gewalthaltige Computerspiele auf jugendliche eGamer haben und ob zwischen solchen Computerspielen, dem eSport und realen Gewalttaten ein direkter ursächlicher Zusammenhang zu sehen ist. Als eines der Ergebnisse aller seither durchgeführten Anhörungen und Expertengespräche lässt sich festhalten, dass sich eine solche Kausalität wissenschaftlich nicht nachweisen lässt und sie demnach, auch im Falle Winnenden, falsch und herbeigeredet ist.
Dies findet auch in allen seriösen wissenschaftlichen Studien zu diesem Themenkomplex ausnahmslos Unterstützung. (...)
Vor diesem Hintergrund habe ich daher mit großem Erstaunen und mit noch größerer Irritation die aktuellen Beschlussfassungen zu einem Verbot von "Killerspielen", ein Begriff, den es nur in Deutschland gibt, der Presse entnommen. Mit Ihrer weiterhin aufrechterhaltenen Forderung ignorieren Sie nicht nur fundierte Ergebnisse wissenschaftlicher Studien, sondern Sie blenden geradezu fahrlässig auch die geltende Rechtslage aus und diskreditieren und kriminalisieren Jugendliche und einen höchst innovativen Wirtschaftszweig.(...)
Dies verschärft allenfalls Politikverdrossenheit, die auch entstehen kann, wenn der Staat so tut, in der Vergangenheit nichts unternommen zu haben. Gleichzeitig werden in geradezu verantwortungsloser Weise junge Menschen diskreditiert. Gamer sind keine Amokläufer.
Der angesprochene § 131 StGB bildet die dritte Stufe eines der vorbildlichsten, weitreichendsten, konsequentesten und wirkungsvollsten Jugendmedienschutzgesetze weltweit. (...)
Auch die Wirtschaft ist ihrer Selbstverpflichtung wirkungsvoll nachgekommen, sodass auch diese Polemik der IMK völlig fehl am Platz ist.(...)
Parallel zur notwendigen verstärkten und überdies effektiveren Kontrolle zeigt sich aber auch, dass zur Umsetzung eines wirksamen Kinder- und Jugendmedienschutzes die Förderung und Stärkung von Medienkompetenz schon in Kindergarten, Schule und im Bereich der Jugendarbeit stehen muss. (...)
Dass in Karlsruhe mit der IFNG auch eine Elternveranstaltung abgesagt werden musste, ist ein Teil der Folgen der von den Innenministern seit geraumer Zeit geführten absurden Debatte.(...)
Ich fordere von den Innenministern aller Parteien endlich eine Sachdebatte statt der Herstellung und Verbreitung populistischen Unfugs und freue mich daher ausdrücklich, dass wenigstens in den Ländern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen offensichtlich Fachkunde zu diesem Thema vorhanden ist."
Der ungekürzte Brief ist als PDF-Datei auf der Homepage von Herrn Tauss zu finden.
Quelle: http://www.pcgames.de/aid,686994/SPD-Bundestagsabgeordneter-ergreift-Partei-fuer-Spieler/PC/News/
Es gibt doch in Deutschland Politiker, die normal denken können. Ich hoffe, er wird den politischen Druck aushalten können und sich weiterhin strak für die eGamer machen!
MfG BlauBeer