DeletedUser
Bleibt die Frage, wie kann die Prävention verbessert werden? Zum einen muss man wissen, dass es tatsächlich unverbesserliche und von Natur aus bösartige Menschen gibt. Bei denen ist tatsächlich Hopfen und Malz verloren. Sie sind so etwas wie menschliche Naturkatastrophen. Was heissen soll, dass sie über einen hereinbrechen können und man ist machtlos. Aber, genauso wie Naturkatastrophen, wird es diese immer geben und einen vollständigen Schutz gibt es nicht. Wir müssen lernen mit ihnen zu leben und versuchen den Schaden zu minimieren. Diese Menschen stellen übrigens eine vernachlässigbare Minderheit dar. Allein durch die Medien bekommt man das falsche Gefühl, das hinter jeder Ecke ein solcher lauert.
Der meines Erachtens beste Weg um sich vor Tätern zu schützen besteht darin, eine gute Wahrnehmung zu entwickeln, körperlich und geistig fit zu sein. Einerseits ist ein Kampfsport immer ein guter Weg um genügend Selbstbewusstsein auszustrahlen, das geeignet ist, Täter abzuschrecken. Andererseits sich mit Konflikt-Deskalation zu befassen. Ich bin überzeugt, dass alleine durch diese beiden Massnahmen, für die jeder selbst verantwortlich ist, schon mindestens die Hälfte aller Gewaltverbrechen verhindert werden könnten.
Damit suggerierst du ja fast schon eine gewisse Mitschuld der Opfer an den ihnen zugestoßenen Gewaltverbrechen.
Ich finde das etwas zu weit gegriffen. Sicherlich kann man durch entsprechendes Training auf eventuelle Überfälle vorbereitet sein. Aber zu sagen, dass diese dann auf die Hälte minimiert werden würden, halte ich für übertrieben.
Wenn tatsächlich alle durch Kampfsport oder mentales Training (oder wie auch immer) auf solche "Konfliktsituationen" vorbereitet sind, werden auch die potentiellen Täter siche entsprechend zu rüsten wissen. Letztendlich schaukelt sich das doch dann beiderseits hoch.
Wäre es nicht besser, von jedem Menschen in Deutschland die DNA zu erfassen?
Vereinfacht gibts das ja schon, etwa bei vorbestraften Tätern oder durch sogenante "erkennungsdienstliche Maßnahmen" bei der Polizei.
Flächendeckend halte ich das aber auch übertrieben. Nicht wegen eventueller Missbräuche (die hat man so oder so und da gibts auch keinen 100%igen Schutz vor), sondern vielmehr weil sich der Kosten-Nutzen-Aufwand meines Erachtens nicht annährend die Waage hält.
Wenn jemand unbedingt ein Verbrechen begehen will, tut er dies auch und findet auch Wege und Mittel um dies so gut wie möglich zu verdecken. Das würde mit diesen DNS-Datenbanken wohl schwerer sein, aber auch die Technik entwickelt sich immer in beide Richtungen.
Zum Thema Prävention hab ich vor einiger Zeit einen Artikel gelesen, in dem dies von der anderen Seite angegangen wird.
Ansatzpunkt ist hier also nicht das Opfer, sondern der potentielle Täter.
Es gab Studienprojekte an einigen Unikliniken, wo Männer mit abnormer sexueller Neigung kostenlos und anonym therapiert wurden. Dabei gings vor allem um solche mit pädophiler Neigung. Den Männern war klar, dass sie "anders" sind und bevor es zu einem Ausbruch inform einer Straftat kommt, konnten sie eben diese Therapien in Anspruch nehmen.
Nebeneffekt seitens der Kliniken war, dass so Kenntnisse über die speziellen Krankheiten (soweit man sie als solche bezeichnen will) erlangt werden konnten. Die haben dann wiederum den Ermittlern genützt, wenn ein spezielles Täterprofil erstellt werden sollte.
(Zumindest hab ich das so in Erinnerung. Wenn ich den Link finde, stell ichs mal rein.)
Diese Methode halte ich für durchaus sinnvoll. Auch wenn man so nicht alle erreichen kann, so gibt es doch genügend Menschen, die eine solche Hilfe in Anspruch nehmen. Viele wissen ja auch, dass sie eine krankhafte Störung haben. Nur können sie sich darüber eben nicht äußern, da jeder dem sie das erzählen würden, sie wohl eher meiden oder sofort in eine psychologischen Anstalt stecken würde.
Das wird zwar nicht unbedingt das Projekt für die große Masse sein, aber in Einzelfällen scheint es praktisch und vor allem auch nicht so kostenintensiv. Denn mit durch dieses Projekt hat man nicht nur eine (wenn auch kleine) Prävention, sondern zugleich Nutzen für die polizeilichen Ermittlungen bei schon geschehenen Verbrechen. Und wenn auch nur wenige Straftaten verhindert werden können, ist doch schonmal etwas erreicht.