Hmm meiner Meinung nach braucht man derartige materielle Selbstverwirklichung nicht, da sie überflüssig ist und wir dank ihr unsere Ressourcen verschwenden aber das ist ein anderes Thema, dass hier nicht weiter ausweiten möchte...
Das stimmt schon alleine rechnerisch nicht, einen Berg mit Dynamit abzutragen ist weitaus energiesparender als durch menschliche Arbeit. Der menschliche Körper hat einen verdammt miesen Wirkungsgrad verglichen mit modernen Maschinen. Es müsste für die nötige menschliche Arbeit so viel Nahrung produziert werden, dass wir auch damit an die Grenzen unserer Ressourcen kommen würden, wenn es diese denn gibt - im wesentlichen ist unsere begrenzte Ressource die durchschnittliche Sonneneinstrahlung.
Was hast du gegen materielle Selbstverwirklichung? Was ist daran einzuwenden, dass man heutzutage nur noch 10 Minuten und nicht 10 Tage für ein gegebenes Produkt schuften muss? Das ist alles andere als überflüssig, das macht ein Leben, das diesen Namen verdient, erst möglich.
Irgendwie habe ich den Eindruck das du nicht im entferntesten Sinne auch nur versuchst zu vertshene was andere mit ihrne Kommentaren sagen wollen. Wie wär es mal wenn du darüber nachdenkst ob die materielle und spirituelle Ebene wirklich das selbe sind? Kennst du den Unterschied zwischen einem Fakt und der dazugehörigen Interpretation und Meinung? Fakt ist zum Beispiel, dass es bisher kein von der Naturwissenschaft anerkanntes Ereignis gibt, dass die Existenz Gottes auf deren Ebene beweist. Daraus leitest du nun ab dass es keinen Gott gibt. Nach der selben Logik könnte ich doch auch folgendes behaupten :
"Ich oder wir haben bisher nur weiße Schwäne gesehen, folglich gibt es auch nur weiße Schwäne, folglich gibt es keine schwarzen Schwäne. Auch wenn wir noch nicht überall gesucht haben ist das unbestreitbar, also ist jeder der an die Existenz von solchen Schwänen glaubt ein Idiot"
Es gibt schlicht und ergreifend keinen Grund, an einen Gott zu glauben. Gott ist eine unnötige Erfindung, die durch keine Vernunft zu rechtfertigen ist, man kann nur seine Genese aus der Angst erklären. Es ist nicht die Pflicht der Wissenschaft, Gott zu widerlegen, sondern die Pflicht der gläubigen, Gott zu beweisen.
Zu den Schwänen: Ich denke, du erzählst Coensk da nichts neues, auf mich wirkte er wie ein kritischer Rationalist und als solcher kennt er Poppers Schwanenbeispiel besser als du: Die Behauptung, es gäbe nur weiße Schwäne, ist wissenschaftlich überprüfbar, indem man alle Schwäne auf ihre Federn prüft. Wenn man einen schwarzen Schwan gefunden hat, dann ist die Aussage "Es gibt nur weiße Schwäne" widerlegt. Der Satz: "Es gibt nur weiße Schwäne" ist ein wissenschaftler, aber falscher Satz, wissenschaftlich ist er, weil er prinzipiell widerlegbar wäre. Der Satz: "Es gibt einen Gott" ist unwissenschaftlich, da diese Aussage nicht zu widerlegen wäre, man muss einfach nur Gott in eine andere Spähre verbannen, ad infinitum.
Die moderne Wissenschaft behauptet, anders als du ihr unterstellst, gar nicht: "Es gibt keine weißen Schwäne", den Beweis einer Nichtexistenz versucht sie gar nicht zu führen, aber sie erklärt Gott aufgrund seiner Unwissenschaftlichkeit für Irrelevant. Hier kann nur kritische Theologie ansetzen und den Unsinn der Gottesvorstellung begrifflich und nichtempirisch nachweisen.
Zur Zeit ist der Begriff Gottes: Alles, was man nicht weiß, und als solcher eine Absage an das Denken, das in dieses unbekannte beweisbare vorstoßen will.
Warum denkt er kreativ und hat den irrationalen Drang seinem Leben einen Sinn zu geben oder eine für sein Leben zu suchen.
Menschen sind in der Tat irrational und haben irrationale Gedanken hervorgebracht. Das beweist aber nicht die Irrationalität der Natur, sondern ausschließlich die des Menschen.
Der Drang, dem Leben einen Sinn zu geben, einhergehend mit Identitätszwang und Selbstzurichtung des bürgerlichen Subjekts, ist eine dieser Irrationalitäten des Denkens, die aber wissenschaftlich rational untersucht werden können. Diese kulturelle Irrationalität kann genau wie die Gottes, der Staaten, des Geldes in ihrer Genese erklärt werden. All diese Irrationalitäten sind nichts gegebenes, ewiges, sondern von Menschen gemachtes.
Interressant ist außerdem, dass die objektiven Fakten der Wissenschaft aus subjektiven Wahrnehmungen abgeleitet werden.
Das das geht, ist einzig Beweis dafür, dass wir in einer einzigen, objektiven Welt Leben. Das Subjekt macht sich Gedanken anhand der Objektivität, unterschiedliche Subjekte kommen zum selben Ergebnis. Daran ist nichts verwunderlich, außer, man würde denken, wir würden uns die Realität erst in Gedanken schaffen, losgelöst von jeder Wirklichkeit.
Hmm. Diese Logik muss ich mir merken. Ich sage meine Meinung aus nach der Religionen absurd sind und weil mir die keiner mit einer von mir und meiner Meinung akzeptierten Argumente wiederlegen konnte, gibt es auch keine Argumente dagegen und sie stimmt.
Was ist an dieser Logik falsch? Wenn ein Argument nicht widerlegt werden kann, obwohl es die prinzipielle Möglichkeit der Widerlegung gibt, ist es vernünftig, vorerst davon auszugehen, dass es richtig ist. Versuch doch einfach, sein Argument zu widerlegen und weich nicht auf die Meta-Ebene der Logik aus, da ist es rutschig.
Der Ursprung des selben, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, wieso Menschen so "beseelt" sind, wie groß es exakt ist, warum alles so ist wie es ist...
Die Frage nach dem Warum ist eine Ontologische, die in der Tat nicht durch die positive Wissenschaft zu beantworten ist, sie ist genau genommen gar nicht zu beantworten. Weder eine Ontologie noch eine Ontologie des Nichtontologischen sind überhaupt nötig, diese Grenze der Erkenntnis macht keinen Gott nötig. An diese Stelle einen Gott zu setzen würde nur bedeuten, das ungeklärte zu verdoppeln, indem man ihm einen anderen Namen gibt, oder es auf eine weitere Ebene zu verschieben.
Zum Ursprung des Universums: Es ist sinnlos, nach einer Zeit vor dem Ursprung der Zeit zu fragen. Kausalität ist ein Gesetz des Universums, es ist nicht einzusehen, warum "vor" der Genese eines Universums ebenfalls Kausalität geherrscht haben sollte, diese Vermutung, dass es so sein müsste, ist unbegründet.
Erst einmal einen Ausweg aus dem Münchhausentrilemma gefunden werden der nicht in einem Zirkleschluss oder sonstigem Quatsch endet.
Begriffe nähern sich der Objektivität an, ohne sie je ganz zu treffen. Begriff und Sache sind verschieden und Sprache ist Tautologie. Das bedeutet nur, dass der Traum nach einer großen Vereinheitlichten Theorie des Universums und des Bewußtseins unerfüllt bleibt, aber das ist kein Beweis gegen die Gültigkeit naturwissenschaftlicher Theorien, sondern bedeutet nur, dass Erkenntnisse Stückwerk und keine Ganzheit sind. Man müsste erst erklären, warum Stückwerk weniger wahr sein soll als Ganzheit, das kann man nur fordern, aber nicht erklären, ohne sich im Münchhausentrilemma oder in einem Zirkelschluss zu bewegen.
Übrigens ist auch das Münchhausentrilemma dieser prinzipiellen Skepsis gegen die Sprache unterworfen. Wenn du der Naturwissenschaft nicht traust, dann solltest du der Erkenntnistheorie erst recht nicht trauen.
Einschub @ ElDiabolo:
Ja, selbst Pflanzen können denken
Nein, sie können Signale verarbeiten, das ist aber von Denken verschieden.
Weiter @Appelboom:
Ja man kann es glauben, aber der Unterschied zwischen diesem Glauben, und z.B. dem Christentum ist, dass das Christentum sich geselllschaftlich durchgesetzt und gesellschaftlich anerkannt ist. Warum wohl? Weil es gesellschaftlich sinnvoll war und Vorteile brachte und vor allem weil die Menwschen es glaubten und gut fanden.
Das heißt, die Gültigkeit einer Aussage bemisst sich daran, wie viele Verrückte ebenfalls den gleichen Schwachsinn glauben?
Nehmen wir den mit Feuer und Schwert verbreiteten Islam: Wenn ich alle Ungläubigen töte, kann ich dann davon ausgehen, dass ich Recht hatte, dass Gott mir den Auftrag erteilt hat, die Welt zu befrieden? Nein, kann ich nicht: Ich war nur ein Verrückter in der Gunst des geschichtlichen Zufalls.
Und was war vor dem Urknall was hat ihn ausgelöst. Es macht nicht einfach so Puff und auf einmal gibt es ein Universum. Das ist anch dem Energieerhaltungssatz auch gar nicht möglich. Ist der Urknall also euer Ersatzgott?
Der Urknall ist beobachtbare Tatsache.
Die "Zeit und Kausalität vor dem Urknall" ist Ersatzgott. Es ist nicht einzusehen, warum man so eine Zeit vor der Zeit und eine Kausalität vor der Kausalität überhaupt annehmen sollte.
Das ein Zirkelschluss sinnlos und ein infiniter Regress unmöglich ist wissen wir wohl beide. Und mir ist ausser dem Dogma kein anderer sinnvoller(er) Ausweg bekannt. Deshalb gehe ich davon aus dass alle anderen Annahmen Quatsch sind. Aber wenn du eine Antwort hats, dann nur zu!
Ich empfehle, vorerst als Gegendogma, unser Denken und unser Handeln so einzurichten, dass Auschwitz sich nicht wiederholen kann. Eine Allmachtsphantasie wie "Gott" würde sich dann verbieten. Unsere Dogmen würden dann gleichberechtigt nebeneinander stehen, aber meine wäre nicht der Quell von Massenmord, Unterdrückung und Feindschaft gegen das Denken.
Zu allem weiteren vielleicht später mehr.