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Suizid vor laufender Webcam

DeletedUser

"Drama vor laufender Webcam: Ein 19-jähriger Amerikaner hat sich mit einer Überdosis Medikamenten umgebracht - und sein Sterben live ins Internet übertragen. Viele Nutzer, die die Übertragung anschauten, schrieben anfeuernde Kommentare.

Ein 19-jähriger US-Amerikaner hat seinen Suizid ins Web übertragen. US-Medien berichten, dass Abraham B. vor laufender Kamera eine größere Menge Pillen genommen und sich dann ins Bett gelegt habe, wo er nach einiger Zeit aufhörte zu atmen. Die ganze Zeit wurde das Geschehen auf dem Videoportal justin.tv live übertragen. Währenddessen wurde B.s Vorgehen von anderen justin.tv-Nutzern direkt unter dem Video kommentiert.

Die Foren-Moderatoren und viele -Mitglieder nahmen, so heißt es in den Berichten, seine Äußerungen nicht ernst, da ja früheren Ankündigungen keine Taten gefolgt waren. Im Gegenteil: Einige Forenuser feuerten B. an, sich endlich umzubringen.
" (STERN.de, 21.11.2008)

Die abschließende Frage zu dem Bericht lautet:
WER HAT SICH FALSCH VERHALTEN?

Was meint ihr?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

Alle haben sich falsch Verhalten:

° Die Mods hätten das Video rechtzeitig rausnehmen sollen, wenn das möglich ist.

° Die User hätten das Video nicht anklicken dürfen.

° Die User, die es bereits angeklickt hatten, hätten Abraham B. nicht anfeuern sollen.

° Abraham B. hätte sich nicht umbringen dürfen.



Ich frage mich gerade, ob man das Videoportal nicht anzeigen sollte, wegen fahrlässiger Beihilfe zum Suizid und wegen Jugendgefährdung der Allgemeinheit. Außerdem ist das ein Verstoß gegen das JuSchG.


Außerdem ist das nicht der erste Fall. In einer Welt der Wunder-Ausgabe sind einige Fälle aufgelistet. Einer der Fälle ist fast identisch mit deinem.
 

DeletedUser


Tja... Es ist nunmal leider so, dass in unserer Gesellschaft erst immer was passieren muss, damit die zuständigen Stellen aktiv werden.
Wer sich falsch verhalten hat fragst du ? Der größte Teil von der Menschheit verhält sich falsch. Doch keiner macht was dagegen.
Die Leute lassen sich halt lieber betrügen, belügen ect. statt was dagegen zu machen.
Siehst doch hier in Deutschland. Ellbogenmentalität ohne Ende und dann gibt es noch diese Sendungen wie BB die sehr erfolgreich sind. Und das obwohl der Gewinner bekanntlich schon fest steht.
Das Leben geht weiter. Und wegen eines Einzelfalles wird da wohl niemand aktiv werden.
 

DeletedUser

Die Fragen, die ich mir spontan gestellt habe:

1. Warum verübt jemand öffentlich Selbstmord?

- Möchte er die Welt schocken?
- Möchte er irgend jemandem etwas beweisen?
- Möchte er Märtyrer sein, frei nach dem Motto: Seht her, das habt ihr nun davon?
- Benötigt er die Anfeuerungen, um seine letzten Hemmungen zu überwinden?
- Möchte er einmal "Der Superstar" sein?
- Möchte er möglicherweise gar nicht sterben und letztlich gerettet werden?

2. Hätte der Selbstmord langfristig verhindert werden können?

3. Hat jeder Mensch ein Recht auf Selbstmord?

4. Würde ein Verbot von Live-Videoportalen die Selbstmordrate reduzieren?
 

DeletedUser

Ich find das einfach nur pervers.
Wer sowas sich anschaut oder auch noch anfeuert gehört eingesperrt...
Aber solche Überschriften gleich verbieten ist auch quatsch.
Hatte das schon vorher im Internet gefunden, auf einer renommierten Nachrichtenseite.

Anstelle der Hinterbliebenen würde ich über eine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung gegen die Zuschauer stellen.

Aber deswegen gleich solche Livestreams ganz zu verbieten halte ich falsch..
sowas wird wohl kaum oft passieren - und in dieser Art von Medien liegt eindeutig die Zukunft.
 

Deleted User - 14831

Sehe ich genauso wie Luniac.

Grundsätzlich sind Ankündigungen von Suiziden ernst zu nehmen. Entpuppt sichs als leere Drohung - gut. Wenn nicht, dann kommt sowas raus.
 

DeletedUser

Was soll man schon dagegen unternehmen?
Warum solltem na jemandem verbieten, sich vor der webcam umzubringen?
So sind die Amis halt...
 

DeletedUser

Was für eine Einstellung.


Ich als Kind lasse mich nicht von deiner Einstellung frittieren.
(irittieren ist laut der Rechtschreibprüfung von Google falsch. Rechtsklick auf irittieren, und schon zeigt der mir "frittieren" an)

Ich finde deine Einstellung einfach asozial! (Laut Duden und Google richtig!)

"So sind die Amis halt..."

Hätten die Amis das damals im 2. WK. auch von uns gedacht, wie sähe die Welt dann aus?!?

Deine Einstellung halte ich für Nazihaft.
 

DeletedUser

@simpsons3:

Höre bitte auf so einen sinnlosen Müll zu posten und achte auf deine Ausdrucksweise. Wenn man eine Einstellung als "Nazihaft" bezeichnet und sich auf dieses Thema mit einem Vergleich auf den 2. Weltkrieg bezieht, halte ich diesen Post für nicht angebracht.

Auf "Schocküberschriften" und unsere Ausdrucksformen müssen wir hier auf jeden Fall achten, da auch Kleinkinder mitlesen können.

Zum Thema: Meiner Meinung nach kann man einen Suizid nicht vollkommen verhindern. In diesem Beispiel hätte die Polizei vorher schon auf einen möglichen Suizidversuch reagieren und somit verhindern können. Wieso er sich vor laufender Webcam umgebracht hat, wird wohl ein Rätsel bleiben. Es werden natürlich solche Fragen aufgegriffen, die Satanta gepostet hat.
@Satanta: Der Selbstmord hätte in diesem Fall wahrscheinlich verhindert werden können. Ein "konsequenter Selbstmörder" (verzeiht mir diesen Ausdruck) wirft sich vor einen Zug oder ähnliches ohne das er die Chance bekommt sich von psychologischer Seite helfen zu lassen.
Zu 3.: Das ist ein ziemlich großes Thema und ich weiß nicht, ob wir dieses hier diskutieren sollten.
Zu 4.: Meiner Meinung würde es das Problem nicht beheben. Ich persönlich habe bis jetzt nur von diesem Fall und einem Erhängten in England gehört. Es gibt im Internet zu viele Videoportale, so dass es unmöglich erscheint alle verbieten zu können. Die Moderatoren hätten den Videostream unterbrechen und die Polizei informieren müssen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

Die Fragen, die ich mir spontan gestellt habe:

1. Warum verübt jemand öffentlich Selbstmord?

2. Hätte der Selbstmord langfristig verhindert werden können?

3. Hat jeder Mensch ein Recht auf Selbstmord?

4. Würde ein Verbot von Live-Videoportalen die Selbstmordrate reduzieren?

Zu 1.) Ein Mensch verübt öffentlich Selbstmord, damit die Leute sehen, dass bei diesem Menschen in seinem Umfeld etwas nicht stimmt. Normalerweise hat ein Selbstmord Gründe.
Ein versuchter Selbstmord ist immer ein Hilferuf. Und solche Hilferufe verhallen immer noch allzu oft ungehört.

Zu 2.) Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten, da ein Selbstmörder genug Wege hat, irgendwann sein Leben zu beenden. Sobald eine oder mehrere Instabilitäten wieder im Leben auftreten, kann ein Mensch in alte Verhaltensmuster fallen.

Zu 3.) Seltsame Frage. Warum soll ein Mensch kein Recht dazu haben ?

Zu 4.) NEIN. Denn die Todesstrafe schreckt die Menschen auch nicht ab. Und Statistiken sagen nicht immer die Wahrheit.
 

DeletedUser

Die "Kinder" gehen niemals auf die Rubrik : Politik & Gesellschaft"

Und die wissen nichtmal was Suizid ist! Also, denke ich ist es nicht s schliMmm!

Du hast es doch auch angeklickt.Wenn ich das richtig erkenne, bist du noch 14 Jahre alt. Was für mich immer noch ein Kind darstellt. Dazu wahrscheinlich noch in der vollen Pubertät.
Es gibt schließlich Kinder, die sich hier "Anregungen" holen könnten. Nicht jeder Mensch (und ich rede nicht nur von Kindern) hat ein stabiles Umfeld und erkennt einen Ausweg aus seiner Situation. Manchmal ist für sie nichts anderes erkennbar außer seinem Leben ein Ende zu setzen. Es ist keine einfache Thematik, die man mit ein paar Sätzen erklären kann.
Ich persönlich habe selbst schon Erfahrungen mit Menschen gemacht, die einen Suizidfall in ihrer Familie und Bekanntenkreis hatten. Es verändert und prägt Menschen ein ganzes Leben lang. In diesen Fällen waren es Personen aus einem unterschiedlichen Umfeld und Alter. Ein 14-jähriges Mädchen, welches ihren Vater verloren hatte und ein 19-jähriger, der sein Abitur machte.
In vielen Fällen kann Menschen durch psychologische Betreuung geholfen werden. Das schwierige an der Situation ist, dass die Suizidgefahr von Außen erkannt und dementsprechend eingegriffen wird.
Im aktuellen Fall von dem 19-jährigen Amerikaner wurde es vielleicht erkannt, jedoch hatten die Personen die Ernsthaftigkeit nicht wahrgenommen und (zu spät) reagiert.
 

DeletedUser

...ja, und wenn ihr es auch noch wagen würdet beim eigentlichen Thema zu bleiben, habt ihr meine Hochachtung.
Danke.

EDIT:
Themenfremde Post werden ab hier gelöscht.
 
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DeletedUser359

Ich habe mir den Artikel auch mal gerade angeschaut. Schon erschreckend, was sich im Web herumtreibt... Naja ich weiß auch nicht so ganz, wem ich die Schuld geben sollte, bzw. ob es überhaupt Sinn macht in diesem Fall einen "Schuldigen" herauszufinden.

In diesem Fall haben sich ja irgendwie alle falsch verhalten. Dies ist wahrscheinlich nicht auf die schlechte Erziehung oder dem schlechten Umgang in Chats zurückzuführen. Nein, dies ist ganz klar zurückzuführen auf die verschiedenen Ebenen der Kommunikation.

Einst hieß es "Worte und nichts als Worte", doch dem ist nicht wirklich so. "Worte" können interpretiert werden und wie dies geschieht liegt allein an dem Adressaten der Worte und dessen Erfahrungen. Verbindlich mit diesen Erfahrungen/ Wissen wird der Sinn einer Botschaft/ eines Wortes erschlossen.

Allem Anschein nach wurde hier aufgrund der mangelnden Menschenkenntnis die Drohung, sich selbst umzubringen, von allen falsch verstanden. Man kann niemanden dafür zur Verantwortung ziehen, da sich die Entscheidungen des Einzelnen auf ihre eigenen Lebenerfahrungen zurückführen lassen.

Ich hoffe, ich konnte euch verständlich machen, was ich meinte. Ist ja doch schon etwas komplizierter, aber auf diesem Wege würde ich argumentieren, wenn man einen Schuldigen ausfindig machen sollte.

MfG
 

Deleted User - 14831

Das sehe ich anders.
Wie ich schon sagte, Androhungen von Suiziden sind in jedem Fall erstmal ernst zu nehmen. Das sagt keiner so aus Jux und Tollerei.
Viele sagen es vielleicht, um Aufmerksamkeit zu erregen - das gleiche unterstelle ich zumindest am Anfang auch mal diesem Ami.
Wenn sie aber nicht die Reaktion bekommen, die sie erhoffen, dann wirds gefährlich.

Insofern haben sich alle die falsch verhalten, die nichts unternommen haben - irgendwas zu tun ist immer noch besser, als nichts zu tun, selbst wenn man überzeugt ist, dass es wohl nichts hilft.
Ganz streng zu verurteilen und eigentlich angezeigt und gerichtlich belangt gehören diejenigen, die den Ami auch noch angefeuert haben (vorausgesetzt natürlich, die Quelle sagt die Wahrheit.)
Das war in meinen Augen nicht nur grob fahrlässig sondern in perverser Weise egoistisch, da die ihren Nervenkitzel und ihre Show wollten. Und das auf Kosten einer armen Seele.

Man kann nur hoffen, dass der ein oder andere daraus lernt, und das Schicksal nicht herausfordert, wenn er sich einer ähnlichen Situation gegenüber sieht, sondern irgendwie versucht, das zu verhindern.

Also: Ich finde nicht nur, dass man nicht "niemanden zur Verantwortung ziehen kann", wie Micky meint, sondern sogar muss, wenn es irgendwie möglich ist!
 

DeletedUser359

Also: Ich finde nicht nur, dass man nicht "niemanden zur Verantwortung ziehen kann", wie Micky meint, sondern sogar muss, wenn es irgendwie möglich ist!

Du sagst es ja schon fast selber... "wenn es irgendwie möglich ist". Und das ist nach der Quellen gesehen nicht möglich. Ganz klar ist, dass sich die Leute irgendwie schon falsch verhalten haben, aber ich denke, dass man trotzdem niemanden dafür vor Gericht verurteilen könnte.

In einer Zeit der Trittbrettfahrer nimmt man einfach nicht mehr alles ernst. Das ist ein Trend, den es zu beseitigen gilt. Doch gerade in Amerika ist dies sehr ausgeprägt und Selbstjustiz ist nur selten im positiven Fall vorzufinden. So blieb es letztlich dabei, dass die Zuschauer in ihrem eigenen Interesse gehandelt haben...
 

DeletedUser

Das sehe ich anders.
Wie ich schon sagte, Androhungen von Suiziden sind in jedem Fall erstmal ernst zu nehmen. Das sagt keiner so aus Jux und Tollerei.
Viele sagen es vielleicht, um Aufmerksamkeit zu erregen - das gleiche unterstelle ich zumindest am Anfang auch mal diesem Ami.
Wenn sie aber nicht die Reaktion bekommen, die sie erhoffen, dann wirds gefährlich.
...
Insofern haben sich alle die falsch verhalten, die nichts unternommen haben - irgendwas zu tun ist immer noch besser, als nichts zu tun, ...

Wie verhält es sich Deiner Meinung nach im Falle von offensichtlichen, erpresserischen Suizid-Drohungen -
beispielsweise von gekränkten Partnern mit Verlassensängsten?

Es klingt vielleicht herzlos, aber für mich persönlich ist die einzig akzeptable Reaktion darauf, NICHT zu reagieren.

Abgesehen davon, dass ich jegliche Art von Erpressungen als extrem unmoralisch einordne, bin ich der grundsätzlichen Auffassung,
dass jeder Mensch für SEIN Handeln in letzter Konsequenz SELBST verantwortlich ist.

Das bedeutet jedoch nicht, dass ich Hilferufe generell ignorieren, geschweige denn einen Freitod durch Ermutigung forcieren würde...
 

DeletedUser

Wie verhält es sich Deiner Meinung nach im Falle von offensichtlichen, erpresserischen Suizid-Drohungen -
beispielsweise von gekränkten Partnern mit Verlassensängsten?

Es klingt vielleicht herzlos, aber für mich persönlich ist die einzig akzeptable Reaktion darauf, NICHT zu reagieren.
...

Wie oder wer mag aber auch in diesem Fall entscheiden ob der angedrohte Suizid (in diesem Fall mit erpresserischer Absicht) nicht doch durchgeführt wird?
In diesem Fall wäre es deiner Meinung nach besser nicht zu reagieren?
Warum in diesem Fall weggucken. Warum da keine Hilfe in Form von Polizei, Psychologen usw. anbiewten oder aufdrängen?
 

Deleted User - 14831

Bei erpresserischen Drohungen wirds etwas schwieriger.
Vielleicht kann man da so vorgehen, dass man andere schickt oder informiert. Ich denke auch hier, dass man sich auch hier schuldig macht, wenn die Erpressung wahr gemacht wird, und man gar nichts tut. Was man nicht unbedingt tun sollte, ist der Forderung nachzugeben, das ist klar.
Ernst nehmen muss man sie trotzdem, finde ich.

Also konkret was Du auch wohl meinst: Ein Partner sagt nach einer Trennung: "Nimm mich zurück oder ich bringe mich um". Wenn man nicht wirklich zurück will, sollte man das auch nicht tun, da stimme ich Dir zu. Erpresserische Forderungen sind aber meistens konkret, damit der andere genau weiß, was er "auf sich lädt", wenn er der Forderung nicht nachkommt und weiß, was er tun soll. Also im Zweifelsfall würde ich unter diesen Umständen den großen Bahnhof machen - andere Freunde des anderen verständigen, vielleicht sogar die Feuerwehr schicken. Desto mehr Wirbel umso besser. Das ist demjenigen dann vielleicht so peinlich, dass er das nicht mehr macht.

Hier, bei dem Fall, über den wir eigentlich diskutieren, liegen die Tatsachen völlig anders.
Der Ami ist nicht hergegangen und hat gesagt: "Ich bringe mich um" und hat sich im nächsten Moment eine Kugel durch den Kopf gejagt. Nein: Wenn ich das richtig sehe, war das eine lange Geschichte - er hat erst erzählt und gedroht - aber nachdem nichts passiert ist, haben manche ihn angestachelt. Also
1. Es war vergleichsweise viel Zeit zwischen Androhung und Ausführung
2. Er hätte es vielleicht oder meiner Einschätzung nach sogar wahrscheinlich nicht gemacht, wenn die anderen ihn nicht angefeuert hätten, sondern ihn umzustimmen versucht hätten - und statt das zu tun ihm auch nur einer zugehört und sich für ihn interessiert hätte.

Und daher finde ich, jemand hätte etwas machen müssen. ZB die Polizei verständigen. Es ist klar, dass die auch nicht den Stream anschaut und sagt, he, des Zimmer kenn ich, da fahr mer jetzt hin.
Aber erstens finde ich, dass es rein moralisch richtig ist, etwas zu tun, zweitens hat man selber das Gefühl, alles einem mögliche unternommen zu haben, wenn ers dann tut und muss sich nicht ein Leben lang mit der Frage "was wäre wenn" rumschlagen und drittens hätte die Polizei vielleicht die Radios verständigt (vielleicht hat der ja gesagt, wo er ungefähr sitzt), die hätten eine Meldung gesendet und die hätte jemand gehört usw... - Es ist sehr unwahrscheinlich, dass das funktioniert hätte, klar - aber möglich! Und daher: Irgendwas tun ist immer besser, als nichts!

Es gibt auch Fälle, wo man nichts tun kann. Das musste ich Anfang des Jahres selber erleben, als ich einen meiner besten Freunde verloren habe.
Dieser Freund war krank - er hatte Depressionen. Klar, man kann ihm Medikamente geben. Aber die helfen auch nur bedingt und wenn er sie absetzt wirds noch gefährlicher. Das ist wohl so wie bei einem Entzug.
Psychologen haben sinngemäß gesagt, dass die Krankheit bei ihm so weit fortgeschritten war, dass es einfach eine Frage der Zeit war.
Was uns Freunde stark belastet, ist, dass wir so gut wie nichts gemerkt haben, was aber auch Teil der Krankheit war. Am meisten haben ihn Versagensängste gequält. Dass man da nicht hergeht und allen erzählt, man fühle sich nutzlos und wertlos, ist klar. Auf der anderen Seite haben wir das Gefühl - obgleich wir auch wissen, dass es wohl nicht stimmt - dass wir mehr hätten zuhören sollen, mehr bei ihm sein usw. und müssen damit klarkommen.
 

DeletedUser

Vlt. nur nochmal zur Info, meines wissens nach wurde ja, nachdem der Betreiber des Video Portals davon mitbekommen hat, der Stream sofort offline genommen und die Polizei verständigt. Im Video war ja sogar noch zu sehen wie die Polizei die Tür aufbricht und ins Zimmer kommt (wurde im Fernsehen gezeigt) Sprich hätte jemand früher gehandelt anstatt nur zuzusehen wäre der Junge vlt. noch am Leben.
Ich weiss zwar nicht wie sie herausgefunden haben wer das ist und wo es passiert, aber sie haben es wohl recht Zeitnah geschafft. Also bin ich der Meinung jeder der einfach nur tatenlos zugesehen hat, muss einen Teil der Schuld auf seine Kappe nehmen.

Aber es ist ja auch leider bekannt, dass um so mehr Leute zusehen um so weniger fühlen sich die leute dafür Verantwortlich. Frei nach dem Motto "wird sich schon jemand anders drum kümmern"...
 
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