Ich könnt jetzt einen Roman schreiben, wirklich. Fängt an bei Robert Lewandowski, der Flick und Nagelsmann mit seinen Toren viel zu oft den Allerwertesten gerettet hat, geht über phantasielose Spielerkäufe einer hanebüchenen Transferpolitik (nur Rastellis, nur Schönspieler, aber nie Fußballarbeiter - aber dank Tuchel haben wir wohl auch endlich eingesehen, dass es ohne Indianer nicht geht), für deren Zustandekommen es anscheinend ja immer noch das Abnicken zweier Granden braucht, die gerne Luxusuhren schmuggeln oder sich an der Steuer vorbeimogeln, bis hin zu der Tatsache, dass das Produkt "Bundesliga" Jahr für Jahr weniger Wert wird, wenn der Meister nur Bayern oder Dortmund heißt.
Ich bin wirklich, aber so richtig wirklich mal gar kein bisschen böse, dass wir diese Saison nicht auf Platz 1 beenden werden. Das "volle Dutzend" wär schön gewesen, man hätte von einer vollwertigen Bayern-Ära sprechen können, aber sei's drum. Elf ist auch eine hübsche Zahl, und wahrscheinlich auch die erste, an die man denkt, wenn es um Fußball geht.
Abgesehen davon hätte Leverkusen das ohne zwei Bayern nicht geschafft (Alonso und Stani). Und ich gönne ihnen auch von Herzen, dass die ihren dämlichen Spitznamen "Vizekusen" endlich loswerden (mit mehr Bayer(n)dusel in diesem Jahr als wir in den elf davor zusammen), und das sogar mit zig ungeschlagenen Spielen infolge ... was der nächste Rekord werden wird, den wir so lange jagen werden, bis wir ihn überbieten.
Uns steht jetzt eine Rundumerneuerung bevor, für die wir Leverkusen eigentlich dankbar sein sollten. Und im Ausland wird die Bundesliga jetzt auch wieder mehr geschätzt, das ist auch aus Bayernsicht nicht zu verachten. Eigentlich eine Win-Win-Win-Situation, wenn man ehrlich ist.