Geschichte 8
nun, ihr habt gefragt, wer ich bin und woher ich komme. im westen ist es ratsam immer zu wissen, mit wem man reitet.
ich vertraue euch und so möchte ich euch nun erzählen, wer und was ich bin und warum ich überhaupt hier im wilden westen bin.
ich wurde als sohn armer farmer geboren und lebte bis zu meinem fünften lebensjahr auf unserer farm in utha. doch dann geschah etwas, was ich nie vergessen werde. eines morgens, mein vater war gerade dabei einen zaun zu reparieren, hörten wir ein wildes geschrei. es war so unmenschlich, das es selbst in der hölle schön klingen muss. ich hatte schreckliche angst, wie ihr euch denken könnt. dann hörten wir mehrere schüsse und einen ängstlichen röchelnden schrei meines vaters.
dann kamen sie, die indianer, es waren utha wie ich später heraus fand. sie überfielen unsere kleine farm und brannten sie nieder. ich lief um mein leben und wäre den roten sicher nicht entkommen, wenn mich nicht ein westmann gefunden und gerettet hätte. ich weiss nicht mehr wie er hieß, aber von ihm lernte ich alles, was in westmann wissen muss.
ich kleidete mich damals, wie heute, mit leder. ich heiße mit richtigen namen josef McArthur, aber da ich so eine vorliebe für dafür entwickelte wurde ich bald nur XXXX genannt. bei den roten erhielt ich den namen XXXX, weil ich trotz des überfalls auf unsere farm stets die roten achte und ihr freund bin. freilich, anfangs hatte ich nur wut und hass für sie übrig, aber als mir ein apache das leben rettete, änderte sich meine meinung über die roten. ich handle stets so, das keiner schaden nimmt. und ich töte nur dann, wenn ich es muss.
ich habe schon vielen das leben gerettet, die dem tode nahe waren. unter ihnen waren indianer, weiße und auch einige chinesen. ich bin unter den indianern so etwas wie eine staats person, überll, wo sie mich sehen, entgegnet man mir mit respekt, selbst meine feinde ehren mich.
ihr fragt euch sicher, warum das so is. nun ganz einfach. seht einmal dieses gewehr hier. es ist eigentlich ein einfacher stutzen, das jeder westmann besitzt und mit dem auch nur sein besitzer grade und genau schießen kann. aber seht einmal den kolben genauer an, dort ist eine platte eingelassen, die sich öffnen lässt. in diesem kolben steckt ein mechanismus und ein kleines fach für mindestens 20 kugeln. na erratet ihrs?? nein? nun ich will es euch erklären, mit diesem gewehr, kann ich 20 mal hinter einander schießen ohne zu laden. es gibt nur noch ein einziges, das so ähnlich aufgebaut ist wie dieses, das von OldShatterhand.
er hat es von einem gewissen Henry, daher heißt der stutzen auch Henrystutzen. ich besitze meines ebenso von dem büchsmacher Henry. ich habe OldShatterhand nie gesehen, aber viel von ihm gehört. man sagt sogar ich würde ihm bis aufs haar gleichen. da hat nichts mit dem aussehen, sondern viel mehr mit den taten zu tun, die wir vollbringen.
wollte man uns körperlich vergleichen, dann würde wohl er den ersten platz machen. ich bin nicht so stark gebaut wie er und auch nicht so groß. ich bin grade mal 1,75. und trotzdem reiche ich wohl mit meiner körperstärke an ihn heran.
ihr schaut ja so neugierig auf mein pferd. wollt ihr wissen woher ich es habe?? nun gut, eines tages, man hatte mir mein pferd unter dem hinter weg geschossen und ich befand mich auf der flucht vor den indiandern, die das taten, gelangte ich in einen kleinen wald. er war so dicht, das man fast nicht vorwärts kam. doch in der mitte befand sich, abgeschirmt durch hohe büsche, eine kleine lichtung. als ich sie betrat, sah ich dort einen leblosen körper liegen. gott weiss, wer er war und wie er hieß. ich konnte nichts finden, was mir aufschluss gab. alles was ich fand, war dieses pferd. ich nahm es mit. es ist ein indianisches pferd, doch der, der es vor mir ritt, war ein weißer. nun denn, es hat mir seit dem treue dienste erwiesen.
als ich das pferd fand, war es noch gesattelt und in einer der taschen konnte ich dieses totem finden. dort steht: "wer dieses pferd besitzt, ist manitus liebling und steht unter dem schutz sioux" das totem hat mir schon drei mal das leben gerettet, als ich gefangener der sioux war. von ihnen erfuhr ich auch, wie der pferd heißt. es heißt in unserer sprache Sturm, und ich kann euch sagen das, das nicht übertrieben ist. denn dieses pferd ist wirklich ein wahrer Sturm, sobald man ihn laufen lässt.
ich erfuhr weiter, das dass pferd gestohlen wurde, mit samt dem totem. als die sioux aber hörten, wer ich bin und wie ich er gefunden hatte, schenkten sie es mir. ich reite es nun schon seit zehn jahren. und noch viel länger lebe ich hier im wilden westen, wo man immer auf der hut sein sollte, denn man weis nie, mit wem man es zu tun hat.
30 jahre sind seit dem überfall auf die farm vergangen und ich lebe immer noch mit den roten und weißen in freundschaft. zugeben es gibt immer ein par ausnahmen.
was habt ihr denn jetzt schon wieder? ach das messer? das messer, so wie auch meine friedenspfeife, die da an meinem hals hängt, habe ich von dem apachen geschenkt bekommen, der mir das leben rettete. er war gefangener der weißen und sie wollten ihn lynchen, doch konnte ich das verhindern und befreite ihn. aus dank, bot er mir die blutsbruderschaft an, so wie schon einmal, als er mich rettete. ich willigte ein, doch sah ich ihn nie wieder. er schenkte mir dieses bowiemesser und seine friedenspfeife.
nun wisst ihr alles über mich. erlaubt mir zu erfahren, wer ihr seid