Hallo! Dann kommt hier mal Teil 13 der Geschichte! Die Zahl 13 gilt als Unglückszahl - wird sich das heute für Arayon bestätigen...?
Arayon erwachte durch einen Kübel eiskalten Wassers, der ihm unsanft ins Gesicht geschüttet wurde. Er stieß einen spitzen Schrei aus und erhob sich - um ihn herum standen einige andere Männer, die ihn mit einem verschmitzten und abwertenden Lächeln bedachten.
"Wo bin ich?" Arayons Frage wurde mit lautem Lachen quittiert. Nur der Mann mit dem Zylinder und dem Spazierstock schien die Frage nicht zum Lachen zu bewegen. Er erhob den Stock, und versetzte damit dem Mann neben ihm einen leichten Schlag ins Genick. Dessen Lachen wandelte sich in ein Husten, und er beugte sich vornüber, um auszuspucken.
"Antworte ihm." Die Stimme des Zylindermannes klang streng und gebieterisch.
Der Geschlagene erhob sich, und begann zu reden: "Nun, wir sind alle fünfundzwanzig Gefangene. Sklaven. Unser Wort zählt nichts, und wir sind gegen unseren Willen..." Ein weiterer Hieb ins Genick, diesmal wesentlich unsanfter, ließ ihn vornüberkippen. Den anderen Männern schien es egal zu sein, wie es ihm ging. Der Zylindermann zeigte auf einen andern. "Du."
"Also... Wir sind alle fünf... Gäste, des ... ehrenwerten Mr. Monroe." Er nickte spöttisch zum Zylindermann hinüber. Diesem schien das Nicken zu spöttisch gewesen zu sein. Er holte aus und schlug dem Mann in den Magen. Dieser erbrach sich in den Sandboden. Erst jetzt bekam Arayon Gelegenheit, zu erkennen, wo er war. Er befand sich in einem großen Raum aus Stein, dessen Boden versandet war. Überall befanden sich Waffen und Trainingsgeräte. Waren sie hier in der erwähnten Arena?
Ein anderer Mann begann zu reden. "So, kommen wir auf den Punkt. Hiebe wird es später noch genug geben. Arschloch." Er blickte wütend und gleichzeitig ein wenig traurig zu Mr. Monroe hinüber. Dieser holte wieder selbstgefällig mit dem Stock aus, und hieb zu. Diesmal zielte er aufs Gesicht und schlug mit voller Kraft. Arayon glaubte einen Augenblick lang, dem andern Mann würde der Kopf bersten, ebenso wie er es bei Sam getan hatte. Er schloss die Augen, und als er sie wieder öffnete, sah er den Mann, noch immer in der gleichen Position, aber mit einem Arm erhoben, dastehen. Arayon vermutete, dass er den Arm vor seinen Kopf gehalten hatte. Dann wären nun wahrscheinlich alle Knochen darin gebrochen. Aber der Mann hatte die Goldkugel wenige Zentimeter vor seinem Gesicht souverän abgefangen und drückte nun dagegen an. Eine unglaubliche Leistung - hätte der Mann nur eine Sekunde zu spät die Hand gehoben, läge er jetzt tot am Boden, und hätte er nicht auf Anhieb genau die richtige Position gefunden, wären alle seine Finger zerbrochen wie Glas.
Mr. Monroe schien besänftigt. Er ließ den Mann weiterreden, der sich nun Respekt innerhalb der Runde verschafft haben zu schien. Arayon fragte sich, ob die andern sich bereits kannten. "Also. Wir sind die Sklaven dieses Mannes. Wir werden in genau zwei Tagen in einer riesigen Arena vor tausenden Menschen gegeneinander antreten. Wir kämpfen gegeneinander. Der letzte Lebende darf die Arena wieder verlassen. Die verdammten Arschlöcher, die unsere Qualen ansehen, werden sich an unserem Tod erfreuen. Und er an ihrem Geld.", wieder deutete er auf Mr. Monroe. "Wir alle versuchen, zu überleben. Er nimmt uns allen unsere Familie weg, unsere Kinder. Wir sind ihm egal, wir sind nur Sklaven für ihn. Und dafür werde ich ihn töten. Sobald die Spiele vorüber sind..." Ein Messer, flink und präzise geworfen, bohrte sich ihm in den Unterleib. Er brach zusammen.
"Genug dergleichen. Du weißt nun, weshalb du hier bist. Also lass mich die Regeln erklären."
Arayon hob seine rechte Hand. "Was ist?"
"Sir, ich habe noch eine Frage." Arayon beging, langsam im Kreis um die andern herum zu schreiten, die ihn verdutzt musterten.
"Wir sind hier, um zu sterben. In zwei Tagen werden wir also Todfeinde sein, uns gegenseitig niedermetzeln." Er näherte sich Mister Monroe langsam. "Sie sind ganz alleine hier unten - wieso also, schließen wir uns nicht zusammen?"
Er stand nun genau hinter Mister Monroe. Dieser blieb ruhig stehen. "Bursche - nur weil ich alleine hier unten bin, heißt das nicht, dass ich komplett alleine bin. Alle, die bei ihrer Ankunft wach waren, haben gesehen, wie viele Leute für mein Wohlergehen sorgen. Es ist aussichtslos. Tötet ihr mich, tut man gleiches mit euch - so habt ihr eine Chance von Eins zu Fünfundzwanzig, zu überleben. Tötet ihr mich, ist eure Chance so groß wie mein schlechtes Gewissen." Er begann, zu lachen." Er wirbelte herum und schlug Arayon abermals eine Faust ins Gesicht. Dieser fiel leblos um, blieb diesmal jedoch bei Bewusstsein. "Nun zu den Regeln. Es ist keine Gladiatorenarena, sondern eine ganze Ebene. Dort gibt es Bächer, Flüsse, Seen, Wälder, kleine Wüsten und riesige Felder. Die Kämpfe dauern also mehrere Tage. Der Sieger hat gesiegt. Ihr werdet alle durch verschiedene, in gleichen Abständen positionierte Eingänge hereingelassen. In der Mitte dieser Eingänge, wird sich ein großer Baum befinden. Um diesen Baum herum liegen Waffen, Nahrung und weitere nützliche Dinge. Ihr könnt also selbst entscheiden, ob ihr euch sofort einem Kampf aussetzt, oder ob ihr unbewaffnet in den Wettbewerb zieht. Ihr habt heute den ganzen Tag Zeit, hier unten zu trainieren. Morgen werdet ihr auf den Wettkampf vorbereitet. Ich möchte vor dem Kampf keine Auseinandersetzungen sehen. Während dem Wettbewerb solltet ihr euch von der besten Seite zeigen, denn es werden Wetten abgeschlossen. Und die Starken gewinnen die meiste Zuneigung. Der Sieger erhält zehn Prozent des auf ihn gewetteten Geldes und wird in der Ehrenhalle eingetragen. Noch eines: Macht euch keine Hoffnung, dass euch jemand rettet - jeder Zuschauer wird nur da sein, um eure Qualen zu genießen. Selbst Deputys und Marshalls - sogar Leute von der Regierung, wollen zusehen. Land der Freiheit? Nicht für euch. Viel Spaß beim Krepieren, ihr Hunde."
Und als Mister Monroe den Saal verließ, und die Tür lautstark ins Schloss fiel, musterte Arayon seine Gegner: Er hatte keine Chance. Die ersten machten sich bereits ans Trainieren - trafen kleine Zielscheiben auf zehn Meter oder wirbelten unheimlich geschickt und schnell mit kleinen Messern herum. Er musste heute möglichst alle Waffen kennenlernen, die er noch nicht beherrschte, denn er hatte keine Ahnung, was er in der Arena erhalten würde. Er hatte sich vorgenommen, am ersten Gefecht nicht teilzunehmen, da er nicht schnell laufen konnte, und die andern bereits auf ihn feuern konnten, ehe er die Waffen erreicht hatte. Er würde wohl oder übel jemand anders überlisten und diesem eine Waffe abnehmen müssen, und darum musste er sie alle führen können... Und er musste morgen dringend behandelt werden...
Danke fürs Lesen, Leute! Kritik und Kommentare - natürlich auch Lob sind gerne gesehen!
lg Arayon