Durch seine neuen Verpflichtungen hatte O'Gorn nun eine Menge zu tun. Auf der Sitzung in Flairtown wurde heftig diskutiert, was die weitere Vorgehensweise der USA im Mexiko-Konflikt sein sollte. Alle Anwesenden waren überzeugt, die Mexikaner hätten Fort Avenew angegriffen, etwas anderes war ja auch nicht bekannt. Der Präsident persönlich leitete die Debatte:
"Also ist die Frage, wie sollen wir den Mexikanern begegnen? Es gibt zwei Möglichkeiten, sollen wir versuchen, einen bewaffneten Konflikt zu verhindern, oder eine Entscheidung im Krieg zulassen und dann erzwingen? Ihre Meinung ist gefragt, Gentlemen."
Wie von Duneman vorausgesagt war General Hefton für die diplomatische Lösung und der Präsident und General Ruffle sprachen sich dafür aus, die Mexikaner im Ernstfall militärisch zu besiegen. Nun war O'Gorns Meinung entscheidend. Er konnte mit seinem Wort für Unentschieden und damit Unentschlossenheit in der obersten Führung, oder für die Entscheidung zum Krieg sorgen. Natürlich wählte er die zweite Möglichkeit: "Nun, meine Herren, ich sehe keine andere Möglichkeit, als einen Krieg mit den Mexikanern." Nach diesen Worten war es erst einmal still. Die Parteien werteten das soeben Gehörte aus und setzten dann verschiedenste Mienen auf. Hefton war enttäuscht und wollte sich nur ungern dem Mehrheitswillen beugen. Die beiden anderen triumphierten innerlich und setzten zufriedene Gesichter auf. Wenn General O'Gorn der gleichen Meinung war, konnte es nur richtig sein und sie würden ihm folgen. Nun waren alle gespannt auf seine Begründung: "Wir müssen uns selbst gut verteidigen und gleichzeitig in der Lage sein, schnell Druck auf Mexiko ausüben zu können. man kann nie genau wissen, wann der Krieg beginnt und wir müssen auf alles gefasst sein. Den Mexikanern darf nie, und ich betone niemals, erneut solch ein Überfall gelingen wie auf Fort Avenew!"
Diese Worte saßen und er konnte nun in Ruhe die Liste, die ihm Duneman genannt hatte, abarbeiten: "Also muss als allererstes Fort Avenew, unser ehemals bestes, größtes und sicherstes Fort, wieder aufgebaut und befestigt werden. Ich habe dort ein großes Tunnelsystem feststellen müssen, das offenbar unbekannt war. Es wäre uns fast zum Verhängnis geworden, also muss es komplett vernichtet werden. Desweiteren muss das Fort natürlich gut besetzt werden, stationieren wir also dort die 23. Infanteriedivision. So hätten wir wieder eine geschlossene Verteidigungslinie.
Doch auch an anderen Stellen müssen wir die Truppen verstärken, ich denke da insbesondere an Fort Seal an der nordostmexikanischen Grenze. Dort wäre sicher ein Konfliktherd, also senden wir dorthin nicht weniger als 3000 Berufssoldaten, 700 Kavalleristen und als besonderen und wirkungsvollen Schutz einige Haubitzen, sagen wir 16 Stück. Damit kann man im Falle eines Großangriffs große Lücken in die Angreifer schießen.
Was halten sie davon, Gentlemen?"
Die anderen waren beeindruckt. Einen solchen Plan hatten sie nicht erwartet und so wurde alles bereitwillig abgesegnet. Doch O'Gorn hatte noch mehr vor: "Herr Präsident, machen sie in Washington Werbung für dieses Vorhaben und versuchen sie, den Senat davon zu überzeugen, sie zu ermächtigen, freiwillige Milizen zu stationieren. Für die Nordwestgrenze Mexikos bräuchten wir davon 8000 Einheiten, sowie 2000 Berufssoldaten und 1100 Kavalleristen. Dazu kämen noch 28 Haubitzen. Bekommen sie das hin?" Der Präsident versprach, sein Bestes zu versuchen und fragte, ob das alle Pläne O'Gorns seien.
"Nein Sir, unsere Flotte in den südlichen Gewässern bei Mexiko muss schnellstmöglich verdoppelt werden. Dazu brauchen wir weitere 2500 Berufssoldaten, 300 Kavalleristen und 10 Haubitzen in Haven Green. Das wäre dann alles. So sind wir sicher vor etwaigen mexikanischen Überfällen und können gegebenenfalls selbst schlagkräftig angreifen. Dagegen soll den Mexikanern erst einmal etwas einfallen.", fuhr der neue General fort.
Die drei anderen Herren waren mit allen Maßnahmen einverstanden, beziehungsweise General Hefton sagte nichts mehr dagegen. Er war völlig konsterniert ob des grandiosen Erfolgs O'Gorns bei den beiden anderen.
Also wurde alles schnellstmöglich in die Wege geleitet und O'Gorn kehrte zufrieden ins Lager der Freedom Guard zurück und berichtete Duneman: "Alles nach Plan gelaufen. Sie sind so begeistert von mir, dass es keine Proteste gab. Jetzt bist du wieder dran, Jake."
puh, Fingerschmerz laß nach