Das ist aber doch ein ziemlicher Unterschied - in dem Fall sagt er, dass er sein Leben nicht mehr lebenswert findet. (Wobei ich mir nicht sicher bin, was er sagen würde, wenn tatsächlich jemand käme mit einer Spritze und sagt: Also? Soll ich?) Dass er so empfindet heißt noch lange nicht, dass das jeder behinderte Mensch tut. Wieso diesem Menschen nicht die Chance geben, es selber herauszufinden? Wir können es nicht mit Gewissheit sagen. Und in jedem Leben, auch dem des gesündesten Menschen, kann es Momente geben, wo man keine Lust mehr hat. Wenn dieser Mensch nicht leben kann, stirbt er sowieso - da braucht man dann nicht vorher schon nachhelfen. Da kann man ihm zumindest die Chance geben, das beste daraus zu machen. Wenn dieser Mensch nicht leben will, kann man ihm das Leben schöner machen, vielleicht will er dann ja.
Ich kann da nur auf das Dritte Reich verweisen: Die Nazis waren der Überzeugung, dass behindertes Leben "lebensunwert" sei und haben Behinderte in großem Ausmaß in die Gaskammer geschickt. Ich glaube nicht, dass sich die bedankt haben für die "Erlösung"...