"Eindeutig gegen Rassismus" zu sein, und trotzdem den Wortlaut zu benutzen, passt für mich nicht zusammen.
die Verwendung des K-Worts in egal welchem Zusammenhang, ist als rassistisch einzustufen.
Ein Wort für sich ist doch weder beleidigend, diskriminierend, noch rassistisch - die Art der Verwendung und insbesondere der Kontext können dies jedoch sein. Wenn ich das Wort "Idiot" beispielsweise im Rahmen einer Aufzählung von Wörtern, die mit "i" beginnen, in den Raum werfe, fühlst du dich doch auch nicht beleidigt. Wenn ich dagegen dich explizit als Idioten bezeichnen würde, käme dies natürlich einer Beleidigung gleich. Kommunikation kann nur funktionieren, weil wir in der Lage sind, das Gesagte aus der Situation heraus zu interpretieren und schlusszufolgern, was der Urheber mit dem geäußerten Wortlaut in der jeweiligen Situation gemeint haben könnte. Du schlägst nun jedoch vor, auf diesen Zwischenschritt - die Interpretation - zu verzichten und die Bedeutung einer Aussage stattdessen ausschließlich von dem geäußerten Wortlaut abzuleiten. Wenn wir diesem Vorschlag mit letzter Konsequenz folgen würden, würden auch sämtliche rhetorischen Figuren ihre Funktion verlieren, da niemand mehr in der Lage wäre, Metaphern etc. gedanklich aufzulösen. Damit wären wir dann wohl auf dem Niveau von Maschinen angekommen, denen ja gerade diese Fähigkeit zur Interpretation von Text weitestgehend fehlt.
Durch Interpretation der Beiträge von
@Elianne und
@Jigelp kommt man jedenfalls schnell zum Schluss, dass beide ganz offenkundig an keiner Stelle beabsichtigt haben, jemanden zu diffamieren oder zu diskriminieren, weshalb das meiner persönlichen Ansicht nach auch kein Fall für die Forenregeln ist - es liegt schlichtweg keine beleidigende/rassistische Äußerung vor.
für mich ist die Verwendung des K-Worts unangebracht.
Dass dieser allerdings seitens des The-West-Teams wiederholt und relativiert wurde, finde ich noch viel schlimmer.
Mir erschließt sich nicht, weshalb man die betreffenden Begriffe nicht verwenden dürfen sollte, Umschreibungen wie "K-Wort" aber schon. Für die jeweilige Leserschaft gibt es genau zwei Möglichkeiten: Entweder sie weiß, welcher Begriff sich gemäß der Absicht des Autors dahinter verbirgt und kann die Umschreibung somit auflösen, wodurch sie in der jeweiligen Situation dieselbe Wirkung wie der tatsächlich gemeinte Begriff entfaltet, oder die Leserschaft weiß es nicht und kann dem Textbeitrag aus dieser Unkenntnis heraus gar nicht folgen. Für mich ist die Vorstellung völlig unverständlich, dass die Ummantelung eines "bösen" Worts als "X-Wort" dessen Wirkung abmildern könne. Wir kommunizieren hier doch nicht mit Maschinen, für welche die Verwendung des Worts oder "X-Wort" tatsächlich einen Unterschied macht. Wenn ich sagen würde, "Person X, du bist genau das, auf was das I-Wort verweist!", wäre das trotz des Umweges genauso beleidigend, wie wenn ich die Person direkt als Idioten bezeichnen würde. Für mich ist das in gewisser Form Selbstbetrug und als
Harry-Potter-Fan finde ich es auch befremdlich, Wörter hinter anderen Wörtern verstecken zu wollen.
Andererseits weiß ich auch, dass die (insbesondere unbedarfte) Reproduktion beleidigender Äußerungen auch Schaden anrichtet
Da gebe ich dir recht, würde allerdings zwischen der Reproduktion beleidigender/diskriminierender/rassistischer Äußerungen als Ganzes ("Person X ist ein Idiot!") und der Verwendung des Begriffs ("Idiot") in anderem Zusammenhang bzw. in der geistigen Auseinandersetzung unterscheiden. Wenn ich hundert Mal lese, dass eine Person doof sei, verfestigt sich dieser Gedanke bei mir, bei einer geistigen Auseinandersetzung mit dem Begriff selbst ist das jedoch nicht der Fall. Natürlich kann man auch argumentieren, dass man durch die Vermeidung dieser Begriffe diese langfristig aus dem Wortschatz tilgen und somit einer Verwendung als (rassistischer) Beleidigung vorbeugen möchte. Dem würde ich jedoch entgegenhalten, dass Wissen über bestimmte Wörter, deren Herkunft usw. und damit auch Wissen über die Schwere der resultierenden Beleidigungen immer besser als Unwissen ist. Wenn ich festhalte, dass der Begriff ein beleidigender und zur Bezeichnung von Personengruppen völlig unangemessener Begriff ist (also im Prinzip genau das, was auch
@Elianne in verkürzter Form in ihrem Ausgangsbeitrag getan hat), mache ich diesen doch nicht saloonfähig und trete auch niemandem zu nahe. Es ist ja auch nicht so, dass es schwierig wäre, sich analog dazu viele weitere ähnlich unangebrachte Bezeichnungen auszudenken.
... aber ich gebs jetzt auf und werde versuchen, mich auch zu diesem Thema nicht mehr zu äussern.....
... so können alle in Ihrer heilen Welt weiterleben .....
Solche Bekundungen sind Gift für jedwede Diskussion. Wenn du dich nicht länger beteiligten möchtest, ist das ja völlig in Ordnung, aber anstatt des Vorbringens von Argumenten die anderen Diskutanten auf persönlicher Ebene zu attackieren und ihnen (und das ist wiederum eine Interpretation) Starrsinn und Verblendung vorzuwerfen, finde ich unangebracht.
Das ist alles selbstverständlich meine subjektive Meinung und ich freue mich auch über Gegenargumente.