Bei den 6.000 Sympathisanten würde mich interessieren wieviele davon wirklich überzeugte Neo-Nazis (wobei ich meine Probleme mit dem Wort hab...aber das gehört ehr ins Feld der Begriffsdefinitionen
) sind und wieviele lediglich Mitläufer sind, oder aus einem anderen als dem ideologischen Grund dort waren. Aber sowas wird man vermutlich nicht rausbekommen können.
Natürlich ist eine verstärkte Teilnahme an derartigen Veranstaltungen nicht schön und sollte im Auge behalten werden.
Politischer Extremismus, ganz gleich welcher Richtung ist definitiv gefährlich und sollte als solcher immer kritisch beobachtet werden.
Zu der Frage von Klapperschlange
was denkt ihr, kann mensch machen um die geschichtsverdrehung und den missbrauch der vergangenheit durch (neo)nazis zu verhindern??
Naja, im Prinzip das was wir hier gerade tun: Darüber sprechen. Eine neue Form von Geschichtsbewusstsein schaffen, die alle Formen und Bereich der Gesellschaft abdeckt und verhindert das sich die Geschichte wiederholt.
Die Politik hat große Teile der Geschichte des Dritten Reiches freimütig den rechten Gruppierungen überlassen, indem sie sie ignorierten und sich in der offiziellen Darstellung der Geschichte des Deutschen Reiches zwischen 1933 und 1945 ausschließlich auf die Judenverfolgung und die deutsche Täterschaft konzentrierten.
Das ist natürlich nicht falsch und muss auch erhalten bleiben. Aber man muss den Rechten die Thematiken rund um die Vertreibung der Ostpreußen und der alliierten Bombenangriffe wieder aus der Hand nehmen und diese auch in der Schule ansprechen.
Mein Schulunterricht über das Dritte Reich beschränkte sich ausschließlich auf die Judenverfolgung (andere verfolgte Gruppierungen wurden so gut wie überhaupt nicht erwähnt) und das über mehrere Jahre, was zwei Dinge zur Folge hatte:
1.) Den meisten Schülern hing das Thema zum Hals raus
2.) Manche fanden das ewig "Die Deutschen sind Schuld"-Gerede des Unterichtes einfach nur abstoßend und entwickelten ein immer mehr rechts gerichtetes Denken.
Daher wird es in Zukunft nötiger sein einen objektiveren und auch etwas entkrampfteren Umgang mit dem Dritten Reich in Deutschland zu führen.
Auch müssen endlich Mythen wie "alle Arbeitslosen haben Hitler gewählt" (stimmt nicht...die NSDAP wurde in der Mehrzahl von Mitgliedern des Bürgertums gewählt), oder "Hitler ließ die Autobahnen bauen" (damit hatte schon die Weimarer Republik angefangen) abgebaut werden. Dazu gehört aber auch einzugestehen, dass nicht jeder der eine Uniform der Waffen-SS trug automatisch auch ein Mörder war (grade zum Kriegsende wurden viele dazu eingezogen...siehe Günther Grass).
Es ist also noch sehr viel Aufklärungsarbeit zu leisten...und am besten nicht durch Guido Knopp (bei dem gibts nämlich entweder nur Nazis oder Wiederstandskämpfer
)